Ich weiß nicht, inwieweit ein Reitlehrer ein Pädagoge sein muss? (...)
Was ich sehr schwer finde, ist beratungsresistenten Leuten etwas beizubringen.
Deswegen ;-).
Ich überleg grad einfach - Reiter sind Kunden. Und beratungsresistente Kunden gibts überall. Ich kann auch nicht bei jedem Kunden sagen: Hei, der ist aber schwierig und glaubt mir was nicht oder widerspricht mir da, aber was soll ich mich mit Kundenpsychologie abtun, ich liste ihn aus...? Mein Chef/Mann tät mir wohl helfen
. Reitlehren - ist doch auch nichts anders als "Wissen gut verkaufen"?
Für mich im Markt-im-Wandel: Der Kunde bestimmt. Es wird immer Kunden geben die 12 Euro Unterricht wollen und es wird Kundenschichten geben, die sich mit 08/15 (was Pädagogik oder Bewegungslehre etc. betrifft) nicht mehr zufrieden sind. Derzeit können wegen dem "Neuen", der "rar" Bewegungtherpheuten wie Meyners oder Voleska pro Stunde 60 Euro PLUS Schulpferd nehmen, also 600 Euro am Tag. Das ist mal eine Summe für die sich anstrengen lohnt?
In der Wirtschaft bleiben Alleinstellungsmerkmale aber nie ohne Nachahmung, dann machen es Leute/RL und es wird sie für 500, 400, 300 und weniger am Tag "geben" und irgendwann hat sich der Kunde an diesen Service gewöhnt und das als Qualifikation fordern? Das Problem ist ja - hat man einmal eine "andere" Qualität erlebt - wie geht es euch, könnt ihr auf 08/15 zurück? So wie hier in Ansbach die aktuelle RL - ihren Bewegungstrainerschein hat.
Ja und es wird auch Kunden geben, die lieber blockweise bei den RL ihrer Wahl eine Menge Geld hinlegen (wie ich und die Besi deren Pferde die ich reite), als jede Woche 08/15 Unterricht zu nehmen. Und eben die anderen, die jede Woche eben nur über Unterricht zum Reiten kommen und sich die 60 Euro Stunden nicht leisten können/wollen etc. (ich rede jetzt von Freizeit, nicht Tunierreiten).
Es gibt ja nicht DEN Kunden, nur Kundenschichten und die Frage des Marktes.
Zum Schenkel/Haltung mit dem nicht-wollen-können. Ich bin hypermobil. Hab mit den Forderungen der RL schon etliche Frusttränen vergossen mit endlos zu probieren das nachzureiten was die da wollten. Und wirklich irgendwann gesagt - das geht nicht (z.B. nur ein Loch kürzer = Gelenkverdrehen Knie = Schmerzen) und ja da möchte ich auch soviel Respekt vom RL haben, dass er mir das glaubt oder anders - einen Weg zeigen kann wie es doch geht, darauf hab ich nur alleweil gewartet
aber da kam dann meist nur ein hilfloses "mach einfach was ich dir sag"
,
Dann eben auf so einem Bewegungstrainerseminar und begriffen die Zusammenhänge, bekam Wege gezeigt mit einem "endlich!"Gefühl und natürlich kann ich jetzt nicht mehr "zurück" zu RL die mir sagen "ich muss mich in die Bügel strecken" oder "mehr ohne Steigbügel" üben, wenn ich weiß - das ist falsch/der falsche Weg?
Den RL gehts vielleicht ein wenig wie den Pfarrern. Die hatten früher ja sozusagen ein Monopol auf der Seelsorge mit örtlicher Bindung. Das war einfach, die Schäfchen mussten notgedrungen mit dem vorlieb nehmen was "da" war.
Heute muss ich ein Pfarrer in der Konkurrenz mit Internet/Foren/Chat und bühnenerfahrenen Unterhaltern/Fernsehpfarrern genau so herumschlagen wie der medizinischen Psychol/therpeutenseite, des proffessionellen Coachings oder Lebensberatungsseminare noch und nöcher wo eben extrem auf die Einzelpersonen/Bedürfnisse eingegangen wird?
Das kann ich Frust schon auch verstehen... das die Karotten manchmal einfach (zu) hoch sind. Das mit der eierlegendenwollmilchsau kenne ich auch - aus der tierischen Veredeltung berufsmäßig kommend kaufen doch auch viele Reiter mit der Forderung an hochqualitativ Billigfleisch bei Lidl, Aldi und Co. damit das Geld wieder fürs Pferd oder Reitunterricht reicht...
Gruß Mim