mim, in den 12 jahren, die ich mehr oder weniger aktiv im turniersport bin (als TT bzw. als starter) hätte ich nicht bemerkt, dass es weniger zuschauer oder starter gäbe, eher im gegenteil. das ist abhängig vom jeweiligen veranstaltungsort/ turnierveranstalter, ob viel los ist oder nicht. die beliebten, professionellen turnierveranstalter mit schöner anlage haben in A schon mal 50+ starter, und selbst in einer leichten M sinds dann noch 20+, wenn cups geritten werden, über 40. in einer A oder L kommt man selbst auf kleinen, eintägigen turnieren nicht unter 20 starts pro klasse weg, teilweise wird um 22:00 noch geritten, nachdem der erste um 8:00 dran war. den eindruck habe ich also ähnlich wie mcflower....
die guten reiter verdienen sich ihr geld damit, für andere das pferd herzurichten
bzw. wird die diskussion denke ich im moment nur medienwirksamer aufbereitet. solange ich mich erinnern kann, gabs immer die kluft zwischen den reellen und den spektakulären, wurden immer schon zweifelhafte praktiken, um ein pferd schnell "sportfertig" zu machen angewandt, die tiere waren meist mit 10 völlig kaputt, wurden dann ausgetauscht. was jetzt anders ist, dass dann gewisser holländer der wahnsinn jetzt methode hat, sich die spektakulären drauf berufen können "aber die ganz oben machen das genauso", und das als willkommene abkürzung behandelt wird.
ja, es fehlt die basis, die wirklich korrekt reiten kann, um ein problemloses gebrauchspferd zu erhalten oder gar selber auszubilden. es fehlt aber auch an willen dazu, sich dem anstrengenden weg zu unterziehen, da zu arbeiten, und das jahrelang, wenns einfacher geht, wenn die "ziehen und stechen" methode doch auch zum ziel (=schleife??) führt.
vielleicht sind wir auch nur besser in der lage, die diskussion zu führen, weil die bilder um die welt gehen können, weil wir vernetzter sind, weil es mehr im blickpunkt der öffentlichkeit landet? weil es aufgrund von internet und co. jetzt mehr "alternativen" gibt als vor 20 jahren?
ich habe zirzensik, barockreiterei, die nh-welle von anfang an mitbekommen (glücklicher zufall?), westernreiterei aus der nähe sehen, probieren dürfen, konnte aber nix neues finden dabei, und bin bei der "alten" klassischen lehre geblieben. und habe deswegen eine echte trainer misere - die guten sind völlig ausgebucht von leuten, die wirklich arbeiten und lernen wollen. der rest für die hutschi-gutschi-warum anstrengen-fraktion... nunja. die krise ist, das zeigt sich auch in der diskussion hier, weniger eine der reitlehre, sondern eine der einstellung dem hobby gegenüber bzw. eine des spitzensports, vergleichbar mit der barr-affäre im springsport vor 15? 20? jahren...
die "basis" krise erinnert mich halt immer ein bisschen an leute, die ins fitness-center gehen, und sich beschweren, dass es aus der garage in den ersten stock keinen lift gibt, und sie die stiegen hoch müssen...