Autor Thema: "Reitlehre in der Krise"  (Gelesen 136796 mal)

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Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #570 am: 13.07.10, 20:50 »
Die FN hat das Problem, dass das Geld regiert. Dass Züchter teuer verkaufen wollen. Dass Reiter dazu mit den Pferden die vermarktet werden sollen Erfolge haben müssen. Dass die Käufer die "verheizten" Pferde teu(r)er bezahlen. (Und ein hoher Prozentsatz der Käufer kommt aus dem Ausland, wo die Diskussion um Rollkur nicht/ anders läuft.) Dass Richter die wieder eingeladen werden wollen auch ein bisschen so richten müssen, wie es der Veranstalter/ der "große Reitername" will. Dass sie ein Sportverein sind, der aber einer Marketing-/Vermarktungsmaschine hinter sich stehen hat.
DA häng ich mich dran auf - niemand ist ein Gott und unparteiisch, aber wenn das Gegenteil gradezu Schule macht, dann macht vernünftiges Reiten - und das wurde so auch von Fachleuten schon bestätigt - keine Freud' mehr weil man damit keinen Topf mehr gewinnt, wenns dumm läuft.
Aber genau da wird ja nun schon länger eingehakt und dagegengearbeitet, insofern war die Diskussion in den entsprechenden Medien doch gut und richtig. Das ist Meinungsfreiheit at its best, ein prima Regulativ.

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #571 am: 13.07.10, 22:46 »
Ich meine eine Führkette wirkt als Führkette doch nur wenn sie so verschnallt ist, dass sie eine Wirkung hat - wenn sie als Strickersatz am Führring eingehängt íst, hat sie keine Wirkung .. sprich in den Vorschriften sollte DANN auch drinstehen, wie sie zu verschnallen ist (einfach unterm Kinn durch - einfach über die Nase - um das Nasenband verschlungen )  

Weil ich damals nur a) eine Trense hatte und b) egal ob untendrunter oder über die Nase - bei 50 cm Kettenlänge und zarter Arabernase noch eine Menge Kette "übrig" war/wäre die dann in Trab und Galopp ins Schwingen kommt.

Glücklicherweise lief Pferdl nach 3 Jahren als Handpferd (Fohlen brüllen daheim alleweil so ... wenn Mami ins Gelände sollte) dass ein WEICHER Strick unterm Kinn durch auch ohne Kappzaum möglich war und einreiten *schäm* war dann nur noch "rüberrutschen und ohne Gebiß/Sattel die ersten Schritte im Gelände* (kannte ja jedes Kommando, Weg und Steg)

Mir deucht übrigens (grad wenn ich allweil die Fotos aus den Veraufsanzeigen sehe) das wir in BRD schon über ein hohes Niveau jammern, mein GG war letzte Woche in Kroatien auf einem Lippizanergestüt und hat mir prima Bilder von ausschließlicher Anbindehaltung mit Schweiffütterung mitgebracht...

@ FN/nicht FN war doch in dem einem Kommentar ein schöner Spruch mit dem "richtig angewendet ein Segen - falsch angewendet ein Fluch" oder so ähnlich, die Frage ist - wieviel wenden es "richtig" an und wieviel kann man (blasphemisch) dann doch richtig machen - indem man es gar nicht macht bevor man es "falsch anwendet"?

Gruß Mim
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #572 am: 14.07.10, 00:00 »
Und nun zur Gesellschaft, da hat Donau auch genau das Richtige geschrieben:
Eine Gesellschaft kann nur existieren, wenn es Regeln gibt, ansonsten hätten wir Anarchie und das kann auch keiner wollen.
Eine Gesellschaft besteht nun mal aus Menschen und die haben Fehler und begehen Regelverstöße.
In einer gesunden Gesellschaft fällt das nicht so auf, erst recht nicht, wenn es Bagatellsachen sind. Und mal ehrlich, wer von uns hält sich IMMER an die Geschwindigkeit, telefoniert nur mal kurz am Steuer, parkt mal eben im Halteverbot uns so weiter und so weiter.
In der Gesellschaft gibt es nicht ohne Grund eine Gewaltenteilung, Regierung, Gerichte und Polizei.
In der Reiterei gibts eine Regierung = FEI/FN, ein Gerichtswesen = Richter = leider nicht unabhängig und schlecht bezahlt und keine Polizei. Das kann so nicht funktionieren.  :P
Wenn ich euch so zuhöre, dann bekomme ich den Eindruck, ein Reiter ist ein besserer Mensch und begnügt sich mit Bagatellfehlern  ;D

Zitat
Die allermeisten halten sich auf den Abreiteplätzen ja an die Regeln und mal ehrlich, beim Abreiten für eine E-Dressur, was kann man da schon machen?
Alles. Man kann immer alles machen. Gerade in der E-Dressur, weil da tummeln sich die unwissenden Turnieranfänger, Minderjährigen und Späteinsteiger mit ihren unrittigen Ponies.  :P
Was hab ich schon alles über schlimmste Bilder der E-Reiter gehört. Wurscht ob aus Unwissenheit oder nicht.
Dabei find ich persönlich die ab L-Reiter viel krasser.

Zitat
Und zu den Schwanenhalssporen:
Der Dorn muß so verschnallt sein, daß er gerade ist oder nach unten zeigt.
Meiner Meinung nach sind Schwanenhalssporen genauso beschaffen, also demzufolge auch erlaubt.
Danke, meine Beine sind länger als ganz kurz, s.Vids.
« Letzte Änderung: 14.07.10, 00:11 von Lacona »
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
(Peter Fox)

Offline Binesdiva

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #573 am: 14.07.10, 00:43 »
Lacona, ich glaube, Du vergleichst da gerade Äpfel mit Birnen.
Und Reiter sind mitnichten die besseren Menschen.

Macht eine gesunde Gesellschaft nicht auch aus, daß man mal über kleinere Fehler anderer hinweg seht und diese quasi auffängt?
Stell' Dir nur mal vor, jedes noch so kleine Vergehen würde sofort beobachtet und sanktioniert, das wäre doch auch nicht schön, oder?

In diesem Zusammenhang nervt mich auch diese zunehmende Unselbständigkeit der Bürger. Viele haben eine starke Erwartungshaltung, zB der Staat (die Schule, Kita) muß die Kinder erziehen, die Polizei soll mir helfen, weil jemand anderes böse zu mir war, der Staat soll, soll, soll.
Wo bleibt denn die Verantwortung für das eigene Handeln?
Entweder bin ich ein mündiger Bürger und will auch so behandelt werden oder nicht.
Aber nein, immer mehr verlassen sich auf andere Instanzen.


Mir fehlt auch gerade immer noch die Vorstellungskraft, was man anstellen muß, damit ein Richter auf dem Vorbereitungsplatz für eine E-Dressur einschreiten muss (außer, das Pferd geht lahm, natürlich).
Mein Gott, und wenn die mal aus Versehen eine falsche Ausrüstung haben, dann spricht man die an und so ziemlich alle sind echt dankbar und wechseln das monierte Teil eben.
Unrittig genügt übrigens nicht. Genausowenig wie schlechtes Reiten (im Sinne von Sitzfehlern etc).

Und warum sind die bösen, bösen L-Reiter jetzt krasser?

Ah, da fällt mir gerade noch ein, Du warst nicht zufällig auf einem Hausturnier? Weil, dort sind Richter auf den Abreitplätzen ja nicht Pflicht.
Zumindest hier bei uns nicht.

Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
Pony weg...

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #574 am: 14.07.10, 08:19 »
In der Gesellschaft gibt es nicht ohne Grund eine Gewaltenteilung, Regierung, Gerichte und Polizei.
In der Reiterei gibts eine Regierung = FEI/FN, ein Gerichtswesen = Richter = leider nicht unabhängig und schlecht bezahlt und keine Polizei. Das kann so nicht funktionieren.  :P

weiß nicht ob der Vergleich gilt, denn die Gesellschaft hat auch demokratische Wahlmöglichkeiten (siehe Rauchverbot), würde man mal "alle Reiter" fragen ob Rollkur oder nicht erlaubt sein sollte:
Wage ich zu behaupten vorhersagen zu können wie die Wahl ausgeht und das unabhänig von zich wissentschaflichen Gutachten...

Die FN - ist die Organisation wo man Mitglied wird: Oder auch nicht. Und sich deren Regeln "unterwirft" - oder auch nicht. Wie im Glauben - ich muss nicht Mitglied in einer Kirche sein um beten zu können und andersherum halten einige "Freikirchler" die Regeln der Bibel manchmal mehr ein als diejenigen die sich Sonntags in der Kirche zeigen...? Ist das nicht überall im Leben so?

Nur - wenn die FN eine Leitlinie und Regeln aufstellt - dann sollte sie natürlich in ihrer Struktur auch auf die Einhaltung/Tuniere achten: Sonst wird sie unglaubwürdig. Siehe bestes Beispiel die katholische Kirche die sich eine "hohe Karotte" mit einem "ethisch-moralischem" Führungsanspruch aufgebaut hat - und es nicht halten konnte, vertuschte.... und ihr liefen (wie FN auch klagt):

Die Mitglieder davon...? Wenn die FN hier auf dem "Führungsanspruch" was "gutes Reiten" ist pocht - dann muss sie auch schauen, dass sie "nicht gutes Reiten" innerhalb ihrer Veranstaltungen aufzeigt. Aber da gebe ich Bindesdiva auch recht - das gilt für ALLE Mitglieder, auch die "nicht-Richter", jeder dank freie Meinungsäusserung - darf ja jemanden der sich auf einem Tunier präsentiert - sagen was er davon hält (im Sinne Zivilcourage?)

Gruß Mim
« Letzte Änderung: 14.07.10, 08:25 von Mim »
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #575 am: 14.07.10, 08:25 »
Ich glaube, dass das nicht so einfach ist ... wenn ich da so an unseren Verein denke (der mal gerade so um die 2.000 Mitglieder und Basisdemokratie hat), dann ist das da schon total schwer, die Einhaltung der Regeln, die alle gemeinsam festgelegt haben, durchzusetzen. Weil dann im Zweifelsfall doch die persönlichen Interessen wichtiger sind, als die Regeln auf dem Papier.
Bei der FN ist das ähnlich, theoretisch ist man sich über die Ziele einig, aber wenn es dann um Prestige, Macht und persönliche Interessen geht, dann sieht das alles auf einmal ganz anders aus.
Davon kann sich wohl kaum jemand frei sprechen  :-\

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #576 am: 14.07.10, 08:29 »
   theoretisch ist man sich über die Ziele einig, aber wenn es dann um Prestige, Macht und persönliche Interessen geht, dann sieht das alles auf einmal ganz anders aus. 

 ;) Wie würde mein Vater sagen? "Es menschelt halt überall"   (... und ich sag: Bei Reitern menschelt es noch ein bißchen mehr.... :-)
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Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #577 am: 14.07.10, 11:49 »
Stimmt, es menschelt überall - es wird zu viel über anderen gemeckert weil man ja selber sooo toll ist - zeitgleich hat z. b. keiner den Mum, Sporenlöcher in einem Pferd laut und offen anzusprechen... Stichwort Zivilcourage.  ::) :-\

was monieren die Leut?
Den Mangel an GUTEM Unterricht?
Da müsste man einfach mehr gute Leute mit mehr Niveau ausbilden...

Turniere für Einsteiger und mehr Vielfalt bei Wettbewerben? - da sollte man evt. mal nach GB gucken, Führzügelklassen für Zwerge und sonstige Spässe. Auf dem Hof wo wir mal standen, gabs regelmässig auf dem Hausturnier "Jump'n Run" - eine Fetzengaudi! Der Papa im Joggeroutfit, die Tochter im Reitdress... So zum Klatschen, kreischen, Anfeuern und "Mitmachen" eben.
Leider fehlen oft Geld und Ideen... :-\
Leider wird oft in Vereinen mehr gezickt als konstruktiv was auf die Beine gestellt - da menschelt es dann wieder.
Wofür aber die FN nix kann, das ist die normale Vereinsmeierei, so Unfug läuft im Jagdverband, im örtlichen Fussballverein, bei den Karnickelzüchter und und und...

Vielleicht laufen in Zeiten, wo Bargeld knapp wird, aus vielen Vereinen die Mitglieder weg, einfach weil die Leut sparen, nicht, weil sie angefressen sind?

Vielleicht liegts aber doch am Marketing und am Prestige?

Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #578 am: 14.07.10, 12:01 »
Ich glaube, dass ein Großteil an mangelnder Sozialkompetenz liegt ... jeder ist unabhängig und möchte seine eigenen Interesse durchsetzen, wenn das nicht funktioniert, dann zieht man sich zurück ... Gemeinschaftsleben und auch mal zurück stecken können ist in unserer Gesellschaft nicht mehr sehr angesagt  :-\

Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #579 am: 14.07.10, 12:06 »
Jolly, das ist auch so 'ne Plattitüde... es läuft in so "Zweckgemeinschaften" immer relativ gleich - ein paar Gschaftlhuber, die alles besser und am besten wissen. Ein paar, die gutwillig wären, aber von den Gschaftlhubern platt gemacht werden. Mangelnde Sozialkompetenz - richtig! Dazu gehört, zuzuhören, gute ideen auch mal aufzunehmen und umzusetzen. U.s.w.

Offline AndreaT.

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #580 am: 14.07.10, 12:24 »
Dazu gehört aber auch selber wirklich aktiv werden und nicht nur denken, andere Menschen müssten sich mit den eigenen Ideen identifizieren und dann - ganz bequem für einen selber - in bester Manier ausführen.

Wenn ein Vereinsvorstand nichts von den guten Ideen umsetzt, muss man eben in den sauren Apfel beissen und den Vorstand ablösen. Da die Wahlen ja einigermassen demokratisch sind, ist das durchaus möglich. Nur - wer will das schon machen ? Es ist wirklich viel aufwändiger als die meisten "Nur-Mitglieder" sich das so vorstellen.
Und eigentlich sind ja immer alle froh wenn es überhaupt jemand macht, auch wenn man es selber sicher viel besser machen könnte. Aber die viele Arbeit.......  :P
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #581 am: 14.07.10, 12:39 »
besser wissen ist halt einfacher, als besser machen  ;D

Zaino wieso Plattitüde? Wie sagte mal ein Vereinskollege so schön: Ist schon schwer mit dem Ehrenamt, dem einen geht es um die Ehre und nicht ums Amt, dem anderen ums Amt und nicht die Ehre, aber warum stellt man immer erst hinterher fest, dass man mal wieder einen Kandidaten der ersten Art erwischt hat  ;D

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #582 am: 14.07.10, 13:20 »
Ich glaube, dass ein Großteil an mangelnder Sozialkompetenz liegt ... jeder ist unabhängig und möchte seine eigenen Interesse durchsetzen, wenn das nicht funktioniert, dann zieht man sich zurück ... Gemeinschaftsleben und auch mal zurück stecken können ist in unserer Gesellschaft nicht mehr sehr angesagt  :-\

Hallo

ich mag - jetzt ohne persönliche Kritik - solche Sprüche gar nicht. Denn ich höre sie häufig und ich lebe in einer Kleinstadt die mit Umland "nur" 7.500 Einwohner hat. Auf der HP habe ich mal nachgezählt - 72 !!! Vereine gibt es bei uns - die Untergruppen des Sportvereins nicht mitgezählt.

Aber es ist so - Reiten kann sich nicht jeder finanziell und zeitlich leisten. Auch "Hausfrauen" die daheim sind und so Zeit dafür haben (weil die Hauptschlagader Einkommen über den Mann läuft) - dito wenig. Wenn dann jemand a) Pferd b) im Reitverein/Tunierambitionen und c) Familie/Kinder hat - dann ganz, ganz wenig für Vereinsführung/-organisation.

Ein Kollege von mir / Mann - möchte nicht seit ungefähr seinen Vereinsvorstandsjob gerne loswerden, wenn sich denn jemand melden würde...?  Da ist die Katze beim Schwanz - wieviel % der Reiterinnen sind Frauen die dann noch Familie / Haushalt haben und eigentlich froh sind das Pferd in der Halle genug bewegt zu bekommen? Mir gings mal so - überraschend - drückte mir mal eine Pferdebesi für den Reitunterricht ihren Schimmel in die Hand - sie hätte mich reiten sehen, sie wäre froh, wenn ich ihn näme/bewegte im RU- sie müsste dringend heim zu den Kids....

Niveaufrage im Reitunterricht  = Geld und ZEITfrage und Nervenfrage?

Gruß Mim
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Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #583 am: 14.07.10, 13:32 »
Es ging mir nicht um Reitvereine, sondern Vereine allgemein. Ich kenne einige Leute aus Vereinsvorständen, die genau die gleichen Problem habe, egal ob Sportverein, Gesangverein oder Schützenverein. Daher ist das meiner Meinung nach eine grundsätzliche gesellschaftliche Entwicklung und keine Problem der Reitvereine.

Offline MimTopic starter

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #584 am: 14.07.10, 13:55 »
Jolly

früher waren die Vereine Treffpunkt für Menschen - heute übernehmen PC, Internet oder auch Foren wie dieses diese Aufgaben. Siehe die Regionaltreffen oder auch "drüben" bei den Landfrauen, das ist ein kompletter Verein die immer Zuwachs haben und Jahreshauptversammlungen etc.

Andersherum haben die Landfrauenvereine eben auch Mitgliederschwund - weil sie die Interessen der Mitglieder eben nicht (mehr) abdecken oder keine neuen Gewinnen, wenn die Angebote nicht zum Bedarf passen? Oder eben auch viele Frauen "berufstätiger" sind als früher und grad Frauen was Orga, Vorbereitung, Essen, Aufräumen etc. die Arbeiter des Ehrenamtes waren? Wenn die Mit/Arbeiter fehlen, macht Vereinsvorstand sicher keinen "Spaß" mehr.

Ich würde es eben weniger als "Problem" bezeichnen als denn "normalen" Strukturwandel - hinter jeder Veränderung steckt ja auch (neues) Potential. Ich sehe halt Vereine oder alle andere Organisationen nicht als "Selbstzweck zum Erhalten einer Tradition" sondern immer im Wandel der Bedürnisse, Trends, Ausrichtungen und die gehen eben auch an FN, Vereinen und auch an der Bereitschaft etwas neues zuzulassen - was dann im Umkerschluss auch wieder heißt - etwas altes abschließen, auslaufen lassen, loslassen - so weh das auch tut.

Bestes Beispiel dazu finde ich grad die Wiener Hofreitschule - was war das damals für eine Pressemeldung, dass die neuerdings sogar weibliche! Eleven aufgenommen haben (da war ja sogar die Bundeswehr mit Soldatinnen oder die katholische Kirche mit Ministrantinnen schneller).

Wäre/ist Wandel (den Bedürfnissen von Mensch und Tier folgend) - immer schlecht?

Gruß Mim
« Letzte Änderung: 14.07.10, 14:05 von Mim »
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