Autor Thema: Wie viele Stunden täglich sollte ein Schulpferd maximal arbeiten?  (Gelesen 39135 mal)

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Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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ankeb, mir kommen da grad ein paar Wahnsinnseinfälle, lach ruhig, wenn Du es dumm findest:
Etwas mehr "Marketing" und PR würde dem Verein mehr Zulauf verschaffen. Wenn die Nachfrage nach Unterricht steigt, sieht man gaaanz schnell: Huch, alles belegt, Pferde einfach WEG, ausgebucht, kein Sattel mehr frei! Da muss man ja auf einmal Leute WEGschicken - ja furchterbar!
Das würde die Situation ganz schnell ändern.
d. h. der Pressewart der Vereins befindet sich offensichtlich abwechselnd in Winterschlaf und Sommerpause, es gibt nix zu erzählen?
Dem würde ich aber mal auf die Lackstiefelchen treten, selbstverständlich diplomatisch.
Ob der Verein mal in einen Flyer investiert, wo mit Dir und mit Kinderunterricht nebst anderen Aktivitäten nett geworben wird? Das Teil dann überall auslegen wo es Sinn macht?
Natürlich mal eine Anzeige in der Zeitung, billiger wäre aber hie und da eine Erwähnung als Pressebeitrag, das kost' nix, und die Redakteure freuen sich über Lückenfüller an Sauregurkentagen.
Wäre übrigens ein Spass, ankeb, selber als Pressewartin tätig zu werden  ;) - 1. momentan für umme, bringt Dir 2. aber später Reitschüler, Berittanfragen, 3. eine gute Referenz für egal welchen Job. Auch als RL: DIE war da umtriebig, hat ihren früheren Verein auf Vordermann gebracht, könnte es heissen. (natürlich schreibt man sowas auch in seinen LL, eh klar!)

Ah j, die Vorbereitung auf das Abzeichen im Herbst könnte man doch auch mit einer Extrareitstunde ab sofort pro woche bewerben? Gleich an die Lokalpresse melden: Das ist aktive Jugendarbeit in der Gemeinde, das stösst auf Interesse, nämlich! Wird so Jugendarbeit nicht auch irgendwie bezuschusst????

Offline ankebTopic starter

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@ zaino: wir waren letzten Monat in einer Sonntagszeitung; inklusive Bild von mir, auf dem ich ein dummes Gesicht mache.  ;D Wir hatten nämlich ein Turnier, und 90-jähriges Bestehen des Reitvereins. Ich schaff es einfach nicht, noch zusätzliche Aufgeben zu übernehmen, für die ich nichts bekomme. Bei mir ist es finanziell verdammt eng, wenn es nicht bald besser wird, muss ich meine Pferde verkaufen.  :'( Außerdem bin ich völlig am Ende, ich habe in den letzten Monaten 11 kg abgenommen.

In unserem kleinen Dorf gibt es noch zwei Reitbetriebe mehr, die haben beide eine bedeutend größere Anzahl von Schulpferden.

Offline zaino

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Oh Mann, ankeb...  :'( Das ist deprimierend, wenn in diesem Verein sich niemand mal wirklich angucken mag, warum die anderen mehr Schulpferde, evt. auch mehr Schüler, mehr finanzielle "Erfolge" u.s.w. haben. Da wrd dann an der RL rumgemosert, wo sie wann steht und ob sie auch Stiefelchen an hat, statt ans Eingemachte zu gehen. Dorfdeppen, echt.  :(
Zumindest Eure Pressestelle pennt NICHT. Aber mit DER Person würde ich mal schwätzen. Patenschaften für neues Schulpferd, oder sonstigen Quatsch ausbrüten. Die sollen wirklich mehr Werbung machen. Warum wirbst DU nicht für 1-2 Berittpferde mehr?
Und: Deine Pferde könnten nicht ab und zu vooorsichtig für Reitschüler genutzt werden? Oder ist das versicherungstechnisch zu gefährlich?

War ja nur so eine Schnappsidee.  :-\

Offline ankebTopic starter

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@ zaino: wenn meine Gipsy noch leben würde, hätte ich sie schon längst mit eingesetzt, Sidepull drauf und gut.

Ich schildere mal meine "aktuellen" Pferde: 8-jährige Stute, super Bewegungen, aber nicht klar im Kopp, habe ich ganz günstig bekommen, weil sie ihren Vorbesitzer ständig in den Dreck gesetzt hat, buckelt ab und an so widerlich, das sie mich fast absetzt, und 18-jährige Stute, die im Umgang lieb ist, aber unter dem Sattel buckelt, auf der Stelle galoppiert, seitwärts trabt, rückwärts trabt...

Also: nicht geeignet für Reitschüler!

Offline zaino

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ankeb, Deine Pferde ....Oooookay, DIE Option fällt dann ja aus  ::) (wobei ich als Zwerg durchaus auf sowas als Schulpferd musste, Nerven hatte der Verein damals - wie Bandnudeln! :P ::))
Aber mal ein paar nette Einsteller fragen, die wenig Zeit aber friedliche Pferde haben???

Offline ankebTopic starter

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Zur Zeit sind nur (viel zu!) wenige Einsteller im Stall. Ich werde eine Einstellerin fragen, die ein braves Pferd hat, das wenig tut. Mehr als "nein" sagen kann sie ja nicht.

Offline zaino

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Ja, ich drück Dir die Daumen. Marketingkonzepte für Deinen Verein musst Du ja nicht auch noch entwerfen. Wie schaut es bei den Nachbarvereinen aus?
Kannst Du da noch stunden geben oder Berittpferde nehmen?  :-\
Weil, das mit sich totmachen für fast keine Kohle, das kenn ich, das wünsch ich ja keinem.
Dir wünsch ich auch was Besseres, ich finde es toll, dass es Leut wie Dich gibt, die sich nicht zu schade sind für Basisarbeit mit Kindern!

Back to topic, 3-4 h am Tag könnte ein Pferd schon gehen, mit Pausen dazwischen, Koppelgang dazwischen, und bei guter Betreuung.
Allerdings nicht täglich, und dann packt auch nicht jedes Pferd den Schulbetrieb mit tollpatschigen Leuten u.s.w.
Meiner war damals recht beliebt und ich wusste ja, der mag Kinder. Allerdings haben die ihn wohl auch etwas hm.... ich war ja nicht da.
Er holte sich dann schließlich 'nen gelben Schein. Wer weiss...
Auf alle Fälle sollten zwischen Pferdebesitzer und ausleihendem RL eine klare Abmachung und Vertrauen stehen.
Das ist eigentlich sooo klar, aber manchen Leuten fällts sooo schwer...*seufz*...
« Letzte Änderung: 20.05.10, 13:39 von zaino »

Offline ankebTopic starter

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Ich bin im hiesigen Verein zeitlich so eingebunden, dass ich nicht noch zusätzlich an anderen Stellen Unterricht geben kann. Vormittags habe ich zwar frei, aber da hat kaum jemand Zeit, Unterricht zu nehmen. Außerdem kümmere ich mich in der Zeit um meine eigenen Tiere.

Heute Abend war ich zum Grillen eingeladen, das war ein "Dankeschön" an alle, die die AG´s der hiesigen Grundschulen betreuen. Jep, das mach ich auch, jede Woche eine Stunde Reit-AG, plus Vor- und Nachbereitung. Macht auch Spaß, und die Kinder sind sehr zufrieden.

Meine Hunde sind beide krank, und ich kann nicht mehr, bin nur noch am Heulen. 
« Letzte Änderung: 19.05.10, 22:15 von ankeb »

Offline McFlower

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Es klingt so, als könntest du eine gute Schüppe gesunden Egoismus vertragen. Lass mich raten ... die Reit-AG-Betreuung ist ehrenamtlich? Du hast vor lauter Tätigkeiten, die du für Umsonst oder so-gut-wie-Umsonst leistest, keine Zeit, um Geld zu verdienen?
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Offline carola

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ja, so hört es sich ein bisschen an. und auch wenn es Spaß macht, leben musst du auch!!
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline ankebTopic starter

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Ja, die Reit-AG-Betreuung ist ehrenamtlich. Heute müssen die sich aber damit abfinden, das ich eher gehe. Ich muss mit meinem Hund zum Tierarzt. Das Auge ist entzündet, und zugeschwollen.  :(

Offline Helenchen

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Wenn ich so mit lese, dann kann ich wirklich nachfühlen wie es den Reitlehrern in kleinen Vereinen geht.
Es ist schon ein schlecht bezahlter Job, der dafür umso mehr Engagement fordert und wenig nette Worte einbringt.
Wir haben auch einen kleinen Reitverein im Ort. Ich habe dort vor über 30 Jahren das Reiten gelernt.
Meine Tochter hatte jetzt dort auch wieder mit Reiten angefangen. Wir hatten eine sehr nette Reitlehrerin, ebenfalls Trainer C. Ihre Fähigkeit einen Reiter über A zu fördern waren sicherlich sehr begrenzt, allerdings konnte Sie extrem gut mit Kindern und hat sich liebevoll um die Pferde gekümmert. Auch Sie hatte den Verein wieder aufgebaut, nachdem Er nahezu pleite war. Als Sie einen schweren Bandscheibenvorfall hatte und längere Zeit nur begrenzt einsetzbar war (also keine 50 Stunden plus) wurde Sie einfach gefeuert.
Wir haben daraufhin den Verein verlassen.
Jetzt ist wieder eine neue Reitlehrerin dort, wieder jung, wieder Trainer c, wieder begrenztes Pferdematerial.
Sie steht aufgrund ihres begrenzten Wissens ebenfalls in Kritik, rakkert sich jedoch endlos ab, geht die Wochenenden mit den Reitschülern auf Turnieren etc.
Wenn ich mir die Vereine in der Umgebung anschaue stelle ich immer mehr fest, wie oft aufgrund Geldmangel mit schlechten Pferden und nicht wirklich ausgebildeten Reitlehrern (FN) gearbeitet wird. Es gibt einige Ställe, die mit besserem Pferdematerial arbeiten und die weitausgebildete Reitlehrer haben. Die Reitstunden sind dementsprechend teurer, die Erfolge zeigen sich jedoch im Vergleich auf den Turnieren.
Das Risiko besteht, dass die kleinen Vereine so aussterben. ::)
Als ich reiten gelernt habe in eben diesem Verein, hatten wir deutlich bessere Pferde mit denen sogar das silberne Reitabzeichen geritten wurde. Die Pferde wurden regelmäßig Korrektur geritten. Der Reitlehrer war ebenfalls kein FN'ler, war dennoch klassische alte Schule. Zugegeben, herunterfallen hat dazu gehört, es hat mir aber auch Nichts geschadet, dafür waren Sporen tabu, Wiener waren nicht Standard.


Offline Schnett

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Bzgl der Reitlehrerdiskussion würd ich ja fast zu gerne berichten, was mir vor 20 Tagen passiert ist...

In dem Fall würde ich jeden Trainer C mit begrenztem Wissen - bis A - vorziehen als das, was in diesem Reitverein abgeht...
Gönnen können ist eine Kunst denn neiden kann jeder

Offline ankebTopic starter

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@ Schnett: erzähl doch mal!

@ Helenchen: Das ist fies! Auf der Anlage, auf der ich Unterricht gebe, gibt es für Reiter mit eigenem Pferd die Möglichkeit, bei drei anderen Reitlehrern zu reiten. Eine davon ist gelernte Bereiterin, bei den anderen weiß ich nicht, wie qualifiziert die sind. Als Kind hat mir das herunterfallen auch nicht viel ausgemacht, aber das ist heutzutage anders: wenn ein Kind 2 mal vom Pferd gefallen ist, habe ich gleich die Eltern im Nacken sitzen!

Offline carola

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Der Verein, dem ich noch so locker angehöre, hat nichtmal einen Hänger, vom Zugfahrzeug zu schweigen. Da geht keiner irgendwo auf Turniere, weil man nicht einmal hinkommt. Und je weniger man hinkommt, desto schlechter ist der Name des Vereins. Das ist ein Kreislauf.

Das mit dem Runterfallen ist so eine Sache. Reiten ist Risikosport, keine Frage. Wenn der RL aber Kinder auf bekanntermaßen buckelnde Pferde setzt (weil er keine besseren hat) und weiß, dass die damit noch nicht umgehen können und das Kind sich den Arm bricht, finde ich das nicht mehr witzig.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!