Autor Thema: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd  (Gelesen 36582 mal)

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Offline zaino

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #15 am: 09.04.10, 12:26 »
Najaaa wenn man nicht dabei war - es kann schon mal im Interesse des Motivationsprogrammes sein, eine Arbeitseinheit ultra-kurz zu halten!
Als Ziel ist das natürlich nicht geeignet!  ;)
Aber da Ihr Ross und Reiter nicht beobachtet hat, ist alles, was Ihr hier über ihre Gründe sagen könntet, Spekulation.
(und persönlich tät ichs mir verbitten wenn andere für mich auf die Uhr gucken!  8)


Offline Hexle

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #16 am: 09.04.10, 12:52 »
Zitat
sie antwortet "nein, sie war so brav heute, da hab ich's gut sein lassen"   :o ::)
Hochachtung vor der Reiterin und schade, dass horsemanshipgerechtes Verhalten gleich wieder mit süffisantem Augenrollen bedacht wird !

Ernsthaft wenn mein Pferd 10 Minuten lang für ihre Verhältnisse Höchstleistungen vollbringt und alles, alles wirklich richtig super gut macht sitze ich auch immer mal ab, bring sie heim und geh mit ihr fressen oder stell sie direkt wieder auf die Koppel .. positive Verstärkung nenne ich das

das habe ich auch schon in einem Lehrgang gebracht : Pferd hat eine superschwierige Übungsreihenfolge im Schritt und danach auch im Trab auf beiden Händen supergenial flüssig leicht fehlerlos gemacht .. RL und ich haben beide gestrahlt und zeitgleich FERTIG ! gesagt - zügel lang - totloben und Pferd wegbringen
« Letzte Änderung: 09.04.10, 12:55 von Hexle »
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline sasthi

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #17 am: 09.04.10, 12:54 »
Jup.
Wenn ich merke, eine Reiteinheit wird wirklich GUT, und das war das Maximum für heute, dann hör ich auch auf. Kann dann auch sein, dass wir nach 20 min schon wieder in den Stall stiefeln.

Schlimmer finde ich, wenn diese von Carlotta zitierten "hart arbeitenden" Pferde dann auch entsprechend gefüttert werden.  ::) :P
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

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Offline donau

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #18 am: 09.04.10, 13:05 »
ich hab auch schon mal aufgehört nach 5 minuten arbeit (zb. piffel übungen an der hand) - aber äh, da hab ich vorher schon aufgewärmt auch? zumal ich die distanzen in besagtem stall kenn, und bei den 10 minuten die vergangen sein könnten, maximal 5 davon am pferd verbracht worden sein können (eher weniger). wenn man dann 10-15 min aufwärmzeit abzieht, hat das pferd gaaaaanz sicher sich zu tode gearbeitet (und ich frag mich, was das tier in der kurzen zeit so toll gemacht haben kann, dass es kein aufwärmen benötigt.. ::) )

man kann das aufhören, wenns gut war, auch ein bissl ins lächerliche ziehen ;D sasthis 20 minuten find ich zb. realistisch und sinnvoll, 5 minuten nimmer...

gilt aber nicht für zirkuskram und all sowas, aber wenn´s satteln länger dauert als die zeit am pferd ist das doch ein bissl over-protecting mother-syndrom  ;D

ahja, was mir grad einfallt: da gibts ein pferd, das darf nur allein raus, und nur den halben tag, und nur mit decke (im sommer fliegendecke), weil sonst könnten die umwelteinflüsse ja.... phöse, phöse. das gegenteil dazu ist dann jemand, dessen pferd nie eine decke braucht - klar, kommt ja auch nicht raus bei regen, schneefall und wind ::) ;D

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Offline Carlotta67

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #19 am: 09.04.10, 13:19 »
Schlimmer finde ich, wenn diese von Carlotta zitierten "hart arbeitenden" Pferde dann auch entsprechend gefüttert werden.  ::) :P
Üsch war das nüscht. *auf donau zeigt*

Ich glaub wir rutschen gerade an Mims Kernthema vorbei.  :-[ *aber trotzdem noch ein OT hinterherwerf*
Doch, ich finde, daß aufhören als Belohnung für "super gemacht" nett ist -aber ganz ehrlich...
Zitat
(ich frag mich, was das tier in der kurzen zeit so toll gemacht haben kann, dass es kein aufwärmen benötigt.. )
kann ich mir auch nicht vorstellen.
Ist mir auch noch nie passiert, daß ich nach 10(!) Minuten reiten dachte "Boah, Jackpot, Höchstleistung! Aufhören."
Sooo schwierige Sachen fürs Pferd geh ich in den ersten 10 Minuten noch gar nicht an?  ???
« Letzte Änderung: 09.04.10, 13:28 von Carlotta67 »

Offline MimTopic starter

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #20 am: 09.04.10, 14:25 »
"nein, sie war so brav heute, da hab ich's gut sein lassen"  ??? ::)

Man kann es den Leuten nicht rechtmachen - im knackigen Winter den Blüter erstmal in der Halle abspacken lassen, nach 10 Min natürlich Schweiß, ich hole den Sattel... "waaaas du willst auch noch reiten? Aber der SCHWITZT doch schon!?"

@ Radler - ohaja - das hatte ich im Sommer, da bin ich sogar freiwillig runter vom Pferd als der Pulk kam und sich das 1,65 plötzlich nach 1,5 Tonnen durchgespannte Muskelmasse verwandelt hat.

AAAAABER Leute - die Gegenfrage die ganzen Erlebnisse - hält euch das davon ab hinauszureiten... nein? Dann habt ihr auch keine Kaspar-Hauser-Pferde  ;D

@ Autos/Vorbeifahrer da passiert anscheinend noch zuwenig  :-X

Mim
« Letzte Änderung: 09.04.10, 14:47 von Mim »
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline Thesi

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #21 am: 09.04.10, 14:42 »
Danke, Donau und Carlotta, genau das hab ich gemeint.

In der Zeit, in der sie weg war, konnte sie nicht mal richtig aufgestiegen sein...
Außerdem kenn ich das Pferd-Reiter-Paar - das mag jetzt eine Unterstellung sein (wenn auch eine empirisch belegte), aber sehr anspruchsvolle Übungen können das nicht gewesen sein, die Vermutung ist eher, dass das Aufsteigen nicht geklappt hat  oder das Pferd ist einfach von selbst wieder Richtung Stall gegangen und die Reiterin hinterher (hab ich in dem Fall alles schon live erlebt...).

Ich hör auch schon mal nach ein paar Minuten ARBEITEN auf... nach 5 Minuten am Pferd hab ich nicht mal die Zügel aufgenommen.

Offline sasthi

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #22 am: 09.04.10, 14:44 »
Üsch war das nüscht. *auf donau zeigt*

Ich glaub wir rutschen gerade an Mims Kernthema vorbei.  :-[ *aber trotzdem noch ein OT hinterherwerf*
Doch, ich finde, daß aufhören als Belohnung für "super gemacht" nett ist -aber ganz ehrlich...kann ich mir auch nicht vorstellen.
Ist mir auch noch nie passiert, daß ich nach 10(!) Minuten reiten dachte "Boah, Jackpot, Höchstleistung! Aufhören."
Sooo schwierige Sachen fürs Pferd geh ich in den ersten 10 Minuten noch gar nicht an?  ???
Nochmal drauf eingeh..

aber es gibt die Tage, wo du einfach merkst, dass alles weitere nur noch in "Sch***", Diskussionen und Frust enden wird.


Gestern spricht mich ne Miteinstellerin an, dass sie heute zusammen mit nem Turnieredel rausgehen werden, der bisher noch nie in dem hiesigen Gelände unterwegs gewesen wäre. Dsa Pferd steht seit nem dreiviertel Jahr bei uns ... :P
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Offline Hexle

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #23 am: 09.04.10, 15:53 »
Zitat
Ist mir auch noch nie passiert, daß ich nach 10(!) Minuten reiten dachte "Boah, Jackpot, Höchstleistung! Aufhören."
doch mir schon .. eben weil ich mir, wenn ich das pferd von der (Ganztags)koppel zerre zum Reiten, das "Aufwärmen" spare und nachdem mein Pferd immer von Anfang an locker ist  sitze ich noch auf dem Weg zu Platz oder Halle oder Dressurwiesle auf, nehme die Zügel auf und fange an - da kann ich direkt im Losreiten mit Lektionen anfangen und muss nicht vorher Kilometer schrubben um sie zu "lösen" .. und wenn sie dann mal so wirklich grenzgenial geht und einfach alles komplett durch auf Anhieb klappt, was ich zum Testen anfrage  gibt es für mich einfach keinen grund so lange "draufrumzureiten" bis "endlich etwas schief geht" an dem ich dann die Reiteinheit aufhängen kann  .. also sitze ich dann ab, geb leckerli und geh die restliche zeit mit ihr gassi oder grasen - aber ich bin ja auch anders als andere *zugeb*

im Zweifelsfall hab ich übrigens wirklich in 10 Min alles einmal durch von dem was sie kann und sie kann eine ganze Menge  :D
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Offline Thesi

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #24 am: 09.04.10, 16:28 »
Selbst wenn ich mein Pferd von der Koppel hole, wird aufgewärmt... wobei wir da seit einem Sehnenschaden besonders vorsichtig sind.
Also nach 10 Minuten bin ich also nie fertig... bis dahin kann sie noch nicht so viel toll gemacht haben...

Offline Hexle

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #25 am: 09.04.10, 16:52 »
siehst du das ist der Unterschied - mein Pferd ist gesund   ;) mit Sehnenschaden würd ich das sicher auch so machen ist aber nunmal nicht nötigt - aber gesunde Pferde die gerade noch fröhlich auf der Koppel herumtaperten muss ich nach 2 Min putzen und 2 min satteln nicht aufwärmen  ;)
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Offline MimTopic starter

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #26 am: 09.04.10, 17:23 »
nur so ein Gedanke .. und wenns der Reiterin an dem Tag nicht gut ging und sie wenigstens ihre Gewissen beruhigen wollte ihr Pferd laufen gelassen zu haben?
Stecken wir da drin? Steht es uns zu darüber zu urteilen?
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Offline Hexenkind17

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #27 am: 09.04.10, 18:37 »
Hallo,
das Thema spricht mir doch aus der Seele.  ;)

Ich kenne etliche Jungpferde, die leicht ängstlichen Damen im mittleren Alter gehören, die einfach unterfordert sind. Also die Pferde, nicht die Damen.  ;) Ich persönlich würde mir nie zutrauen ein Jungpferd anzureiten oder generell zu reiten, da fehlt mir der Mut und das KÖnnen (auch wenn ein RL helfen könnte) und deswegen würde ich mir nie so ein Tier kaufen.
Aus gesundheitlichen Problemen ist mein Nachwuchspferd ein 2jähriges Shetty, der später vor der Kutsche gehen sollen. Bewusst habe ich mich gg. ein Reitpferd, das sich bei mir langweilen würde, entschieden...

Bei den Leuten beobachte ich oft, dass die Pferde auch nach einem Jahr unterm Reiter noch nicht galoppieren oder rausgehen. Nach 30min Schritt/Trab (höchstens) wird das noch nichtmal annähernd warme Jungpferd (inzw. 5-6 Jahre alt) wieder weggestellt.
Wie gerne würde der wohl mal ordentlich laufen unter dem Reiter...

Als ich letztens mit meinem jungen shetty spazierenging, kam eine Stalkollegin mit. Am Horizont war ein Trecker zu sehen und sie fragte, ob wir da vorbeiwollten. Ich sagte "Klar!".  ??? Im Endeffekt sind mein kleines Shetty und ich vorgegangen, ihr Pferd total ertig hinter uns her, hat nur einal geguckt.
Schön finde ich auch die Vermeidungsstrategie: "mit dem reite ich nie alleine aus, das macht der nicht..." "Mit dem reite ich nicht draußen auf dme Reitplatz, das mag der nicht..." In Watte packen vom feinsten.
Meine Pferde, bes. der junge, werden sorgfältig desensibilisiert und das funktioniert hervorragend. Mit dem Kleinen kann man an jeden Trecker vorbei, an der Bundesstraße langgehen etc.
Alleridngs, wenn ein Pferd natürlich wirklich richtig Panik hat, zB vor Treckern, ist ein sorgfältige Annäherung natürlich wichtig. Aber meistens ist das meiner Meinung nach Verarschung der Pferde... Die amüsieren sich köstlich... ;D

eine Pferdebsitzerin, die ich kannte, gab ihrem (wohlbemerkt fast 20 Jahre alten Pferd) nach jeder Zirkelrunde im Galopp ein Leckerlie... Auch nach dem Hufe auskratzen... Das sollte ein Pferd in dem Alter doch schon kennen.
Aber fangen wir gar nicht erst beim Leckerlie vollstopfen an...  ::)

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Offline zaino

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #28 am: 09.04.10, 18:56 »
nur so ein Gedanke .. und wenns der Reiterin an dem Tag nicht gut ging und sie wenigstens ihre Gewissen beruhigen wollte ihr Pferd laufen gelassen zu haben?
Stecken wir da drin? Steht es uns zu darüber zu urteilen?
DANKE Mim - Du hast mich verstanden. weil jetzt kommen wir wieder in die Läster-Zone wo 1000 Leute mit lästern... zugegeben, es gibt Phasen und Tage wo ich da mal gern mitlästere, aber Kinder, heut nicht  ;D ;D ;D

Und: Als bekennender Angsthase mag ich da auch nicht spotten - das Kapitel kenne ich AUCH, hab teilweise sogar dran mitgeschrieben. Wichtig ist halt, mit der Zeit zur Ehrlichkeit zurückzufinden und sich dem Thema zu stellen, nicht in der Vermeidungsstrategie zu ersaufen, wobei das Grundproblem ja immer schlimmer, der Aktionsradius des betroffenen Pferd- und Reiterpaares samt Spassfaktor dann leider rapide gegen 0 geht.

Die "Krankreder" und stellvertretenden Hypochonder allerdings kenne ich auch - evt eine Spielart der Angst-Aktionsvermeidungsstrategie? Kann aber auch andere Vorgeschichten haben. Jedenfalls - NICHT gut fürs Pferd. und nicht für den Menschen. Nur - zeigt mir DIE Psychose die man von aussen heilen kann! (da kann man leider wirklich nur drüber lästern...)


Offline Carlotta67

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Re: Kaspar Hauser Syndrom - oder das "totgeschützte" Pferd
« Antwort #29 am: 09.04.10, 19:08 »
*überschnitten, trotzdem abschick und erstmal nachlesen geh*


...tendiert dann Richtung Münchhausen. Seine eigene Unpäßlichkeit hinterm Pferd verstecken -obwohl dies dann die abgewandelte Form "sie war ja so brav" war statt wie dann eigentlich "IHR gehts heute nicht so gut".
Da würd man sich auch keinen Zacken aus der Krone brechen genau das zu sagen:
Zitat
und wenns der Reiterin an dem Tag nicht gut ging und sie wenigstens ihre Gewissen beruhigen wollte


AAAAABER Leute - die Gegenfrage die ganzen Erlebnisse - hält euch das davon ab hinauszureiten... nein?
Mich NERVEN solche Schreck-Ereignisse weil ich weiß "Mist, an der Stelle muß ich mich nun die nächsten 10mal wieder damit beschäftigen!" *guckglotz* "DA ist letztesmal der Hund durch die Hecke geschossen" *genervtbin* "Der ist heute aber nicht da!" "Vielleicht ja doch, ich bleib erstmal stehen..." *knurr* "Weiter jetzt!" usw.
Ich sehe es eher als persönliche Niederlage da nicht mehr vorbeizureiten, wie etwas nicht bewältigt zu haben und es würd mich furchtbar fuchsen zu "kneifen".
Aber ich toleriere es nach einigen schmerzvollen Erfahrungen wo ich halt doch zu leichtsinnig war und zu viel wollte, daß die Schritte je nach Pferde-/Reitercharakter auch sehr klein sein können.
Einfach zu sagen "das machen wir dann halt eben GAR nicht, Thema gestrichen" würd mir nicht gefallen, wäre ein ewiger Unzufrieden-Grummel-Punkt in meinem Kopf. Dann würde ich mich fühlen wie aufgegeben, keine Ideen mehr, selbst Schisser... ein Pferd zu haben was evtl. akzeptabel rechnen kann aber nicht gescheit lesen, ist mir nicht genug.

Ich gebe aber auch zu, daß eine von meinen ein großer Angsthase und Kleber ist, mit der sind die Schreckbewältigungs-Schritte viel kleiner als mit den anderen  :(. Auch wenn es schon so manchesmal einen *hüstel* ordentlichen Klaps auf den Hintern gegeben hat und nicht nur "vorbeigestreichelt" wird, trennt mich unsere vielbefahrene Landstraße im Rücken oft von sensationellen Erfolgen und Durchsetz-Aktionen.  :-\ Aber ich probiere es immer wieder und immer wieder eine weitere Angststelle zu passieren. Ich kann mich einfach nicht damit zufriedengeben. Auch wenn ich mir manchmal einrede "Ach, dann laß sie halt, ist eben so" bohrt und ärgert mich das doch ein paar Tage später wieder.

Das ist aber eine rein subjektive Einstellung. Ich habe zwei gute Freundinnen denen sowas piepegal ist, die eh nicht alleine rausgehen bzw. überhaupt nicht ins Gelände wollen und die OHNE Unzufriedenheit sagen würden "Na und? Geht halt nicht, ist doch schnurz." Und manchmal beneide ich die auch, daß die einfach zufrieden sind und sich nicht selbst so einen Druck machen.
« Letzte Änderung: 09.04.10, 19:13 von Carlotta67 »