Autor Thema: Zweites Pferd anschaffen..  (Gelesen 68504 mal)

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Offline YogieTopic starter

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Zweites Pferd anschaffen..
« am: 17.02.10, 13:16 »
Hallo zusammen,
der ein oder andere hat vielleicht damals meinen Thread mitverfolgt. Da ging es um meinen Wallach der vor drei Jahren an Headshaking erkrankte. Wir hatten Ups and Downs. Ende letzten Jahres sah es so aus als könnte ich ihn wieder reiten. Das ging genau drei Wochen gut, dann kam das HS wieder. Ich mache das Ganze jetzt schon sehr lange mit und mittlerweile beschleicht mich das Gefühl das ich nur verlieren kann :'( Dir Krankheit ist undurchsichtig und nicht einschätzbar. Schon der kleinste Stress kann zu Rückschlägen führen. Ich bin mittlerweile ernsthaft am überlegen ihn in Rente zu schicken. Diese Entscheidung fällt mir unglaublich schwer. Abgeben möchte ich ihn natürlich nicht, dafür hänge ich viel zu sehr an ihm.
Hier bei mir in der Gegend habe ich noch keinen Stall gefunden der meine Vorstellungen zu 100 % entspricht. Er steht zwar jetzt im Sommer 24 h draußen, im Winter allerdings nur auf einem Paddock. Kaum Bewegungsmöglichkeit, kaum Heu. Er shaket zur Zeit wieder recht schlimm. Für ihn wäre es besser wenn er auch im Winter Wiese hätte um Stress abzubauen.
Eigentlich wollte ich ihm keinen Stallwechsel mehr antun, aber zur Zeit wirkt er nicht so als sei er zufrieden mit der Situation.
Am Samstag schaue ich mir einen Stall in Münster an.. Das sind gut 120 km Fahrt. D.h hieße eben auch für mich das ich ihn nicht mehr dauernd besuchen könnte. Zweimal im Monat wäre sicher drin. Der Stall klingt sehr schön und die Dame scheint auch Ahnung von Pferden zu haben. Hat insgesamt 5 Rentnerpferde aufgenommen, arbeitet selber an der Tierklinik Hochmoor. Dort hätte er 24 h Weide Sommer + Winter, großer Offenstall mit lieben Kameraden (alles Renter und nicht auf Streit aus). Kosten im Monat belaufen sich auf 100 Euro. So einen Preis würde man hier in der Gegend einfach nicht bekommen. Selbst für die einfachsten Ställe zahlt man an die 180 Euro.
Wenn ich mich dazu entscheiden sollte ihn dort runter zu bringen tut sich für mich schon der Wunsch auf ein zweites Pferd zu kaufen. Ich war immer aktiv im Reitsport und mir fehlt das reiten sehr. Das erste Jahr nachdem er unreitbar wurde wollte ich erstmal von Pferden und Reitställen nichts mehr wissen. Mittlerweile ist der Wunsch aber wieder da aktiv zu reiten.
Reitbeteiligung zu werden kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich habe eben Jahre meinen eigenen gehabt und somit auch eigene Vorstellungen was Haltung, Ausbildung etc. betrifft. Da eine passende RB zu finden halte ich für sehr schwierig und ich habe nicht wirklich Lust dazu.
Andererseits ist ein zweites Pferd auch ein hohes Risiko denn ich bin "Normalverdiener". Habe weder Familie noch Freund die den Reitsport kostenmäßig unterstützen würden, es sei denn es ist ein Notfall wie z.b. eine hohe Tierarztrechnung. Schlechtesten Falls kann es ja immer noch passieren das beide Pferde plötzlich krank werden.
War jemand schonmal in einer ähnlichen Situation? Oder hat gar den Schritt gewagt sich ein Zweites anzuschaffen? Mich würden eure Erfahrungen interessieren.
Lg Yogie

Offline Schnett

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #1 am: 17.02.10, 13:30 »
Woher kommst du denn genau, wenn es 120 KM bis Münster sind?

Ich denke ein vernünftiger Stall für 100 Euro sogar für 150 Euro bei Vollversorgung ist echt günstig.

Wir nehmen auch 120 plus Mithilfe oder 160 ohne Mithilfe.

Nun ist die Frage, ein zweites Pferd - was ist finanzierbar und vertretbar. Ich würde dir schon zu einem Zweitpferd raten, wenn du es brauchst. Aber kannst du es dir leisten? Findest du in deiner Nähe vertretbare Ställe zu einem guten Kurs?

Ich halte meine Ponies in Eigenregie, was es insofern einfacher macht ein Zweitpferd zu halten.

Ich habe nun 3 Jahre lang 2 Pferde in Eigenregie gehalten und nun wo eines ausziehen muss bin ich dabei mir wieder einen Kameraden zu suchen.
Gönnen können ist eine Kunst denn neiden kann jeder

Offline YogieTopic starter

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #2 am: 17.02.10, 13:45 »
Hallo,
ich wohne im Kreis Mettmann.
Hier gibt es schon den ein oder anderen Stall der kostenmäßig für ein Zweipferd vertretbar wäre. Allerdings dann wahrscheinlich ohne Halle, aber mit gutem Reitplatz dabei. Ggf. würde ich mir dann sowieso wieder eine RB suchen für zweimal die Woche. Das hatte ich bei meinem früher auch als er noch gesund war. Aber riskant ist es dennoch, wenn man bedenkt das Beide krank werden KÖNNTEN. Ich sag mal mein jetziger ist ja auch noch recht jung. Ist jetzt 13. Bis auf HS hat er keine Wehwehchen. Aber das kann ja noch kommen.
Was mich ärgert ist das es hier keine Rentnerställe gibt die Sommer+Winter Weide bieten! Oft gibt es im Winter nur Paddock. Das ist für Meinen einfach nicht optimal  :(
Zur Zeit zahle ich 180 Euro +30-40 Euro Futter welches ich selbst kaufen muß. Dazu finde ich die Heuration einfach mager bei uns. Im Sommer ist alles ganz schön. Da steht er ja den ganzen Tag auf der Wiese.. aber dieser Winter war schrecklich. Nur kleines Paddock, kaum Heu zu fressen. Kein Wunder das er nur am shaken ist. Da er körperlich gesund ist braucht er schon seine natürlich Bewegung und Gras oder Heu knabbern zum Stressabbau.

Offline carola

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #3 am: 17.02.10, 13:59 »
Yogie, so wie du es beschreibst, muss das Pferd eh weg. So ein Leben ist ja auch nicht das, was du für ihn wünschst. Ich würde mir mehr Sorgen machen, ob das Leben, das er im neuen Stall geboten kriegt, wirklich das ist, was es verspricht. Wieviele Ställe hat man selbst schon erlebt, die a) versprechen und b) bieten. :-\ Und ich frage mich, was jemand für 100 EUR bieten kann. Die Biester machen Arbeit, Heu kostet Geld, Zäune etc. auch. Entweder opfert sich da jemand auf, oder es wird gespart an allem.

Im Zweifel könnte es passieren, dass du ihn zurückholen musst. Wohin auch immer. Das musst du zur Not bezahlen können. Damit würde ich auf jeden Fall kalkulieren. Selbst wenn sich der Traumstall als Traumstall entpuppt, könnte es irgendwann damit zu Ende sein, weil die Frau umziehen muss, krank wird, etc. pp.

Klar, es könnten beide Pferde krank werden. Es könnte aber auch einer so krank werden, dass du pleite bist. Das Risiko hast du immer. Auch mit einem einzigen Pferd. Natürlich ist es Irrsinn, irgendwas zu kaufen ohne zu überlegen, und klar hast du doppeltes Risiko. Andererseits gibt es sicherlich viele Krankheiten, die für deinen jetzigen das Ende bedeuten würden. Wenn er so stressanfällig ist, wäre vermutlich eine Krankheitsgeschichte mit langer Boxenhaft eh ein no-go.

Ich würde mir überlegen, ob ich im Zweifel längere Zeit mal zwei Boxen zahlen kann, ohne dass ich dann am Hungertuch nage oder an den Pferden sparen muss.
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Offline YogieTopic starter

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #4 am: 17.02.10, 14:47 »
Hallo Carola,
Du hast schon Recht damit was Du schreibst! Das sollte gut durchdacht sein.. Risiko hat man immer- klar.  :-\
Der Stall ist wie gesagt in Münster. Dort sind die Stellplätze schon etwas günstiger als hier im Rheinland. Sie bauen Heu und Stroh selber an.
Sie hat den Stall vor ein paar Jahren übernommen und ist ihn am renovieren. Eine große Scheune, die früher Lagerraum war, wurde als offenstall umfunktioniert. Sie haben somit immer Zugang zur Weide. Sommer wie Winter. Zur Zeit wird ein Vordach gebaut damit auch die Rangniedrigen nicht im Regen stehen müssen. Im Winter gibt es auch ein wenig Kraftfutter, ansonsten eben Heu, im Sommer Weide und Heu, je nach Zustand der Wiese.
Natürlich gehe ich mir den Stall erst genau anschauen. Das ist keine Frage. Sie sagt aber das sie einige Pferde aus Düsseldorf und Ratingen hat und die Leute sind alle zufrieden und nehmen das Stück Weg gern auf sich damit die Rentner ein gutes Leben haben.
Ganz ehrlich ich brauche keinen schicki, micki Stall für mein Pferd. Er soll Weide haben, gutes Heu und einen Platz zum schlafen. Gerne möglichst naturnah. Da fühlt er sich auch am wohlsten. Wichtig ist einfach das er gut versorgt ist. Lieber wäre es mir allerdings auch wenn ich etwas mehr in der Nähe finden würde. Vielleicht muß ich auch einfach noch etwas länger suchen, oder mal Aushänge machen im Raiffeisenmärkten u.s.w.

Offline carola

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #5 am: 17.02.10, 15:01 »
Yogie, ich verstehe das schon. Vielleicht hast du Glück, und alles stimmt auf Dauer.
Aber ich frage mich halt schon, wie jemand das für 100 EUR bieten kann. Okay, wenn sie ihre eigene Arbeit und somit auch die Heukosten nicht rechnen... Vielleicht sind das ja Idealisten. ich drück dir die Daumen.
Aber ich habe trotzdem gelernt, dass auch der tollste Stall irgendwann mal "zu Ende" ist. Aus welchem Grund auch immer. Weil man andere Ansprüche hat (dein Pferd wird krank, und tägliche Pülverligaben sind unmöglich...), weil der Stall zugemacht wird (auch das gibt es), weil die Preise erhöht werden, da man irgendwann feststellt, dass man ja mehr draus machen könnte, weil sich die Betreiber zerstreiten etc. pp. Ich würde halt im Hinterkopf immer behalten, dass das Tier irgendwann evtl. woanders (teurer) untergebracht werden muss. und das müsste halt noch drin sein.
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Offline felis

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #6 am: 17.02.10, 16:51 »
Für 100 € kann mean eigentlich ein Pferd nicht seriös unterbringen und ernähren. So günstig ist auch das Münsterland nicht. Nix für ungut. als Selbstversorger hab ich ziemlich gut im Griff, was die Ponynasen mich so kosten und da bin ich - wie gesagt Selbstkostenpreis - locker mit im Durchschnitt 150,- €/Monat dabei (und hab die Abschreibungen für Landkauf und Stallbau oder gar meine Arbeitszeit nicht eingerechnet).
Auch ein Rentnerpferd braucht TA, Hufschmied etc. Tendenziell sogar mehr als ein gesundes junges. Ich kann ein Leid davon singfgen, mit unserer arthritischen Rentnerin, die bei weitem das Teuerste meiner Pferde war.
Ganz ehrlich. Wenn du so knapp bei Kasse bist, dass dir 100 € pro Monat mehr oder weniger schon Probleme machen, vergiss das Zweitpferd. Oder sei konsequent und lass den Alten einschläfern, statt ihn "aus den Augen aus dem Sinn" in eine eher zweifelhafte Rentnerstation abzuschieben.


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Offline Renate

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #7 am: 17.02.10, 17:29 »
Hallo, also felis kann ich 100% zustimmen. SIE sagt, die Leute sind zufrieden? Dann frag die "Leute" selbst. DAS gibt einen besseren Einblick.
Ich persönlich habe jedenfalls nach ca. 35jähriger Erfahrung den Glauben an Idealisten absolut und endgültig verloren. Mir reicht's. Schlachthof oder Gnadenbrot unter eigener Kontrolle.

Offline trollin

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #8 am: 17.02.10, 17:57 »
Hallo
m
Meine freundin hatte ihren herrn mal in einem rentnerstall. War offenstall mit viel heu und weide - im winter aber auch nur um den schlafplatz  paddock (zwar groß ) aber keine weide. Weil auch die bauern lassen sich ihr weideland nicht kaputt latschen.Als das betreffende pferde krank wurde bin ich im wechsel mit meiner freundin jeden !!! tag zum rentner um ihm seine medis zu geben. Und wie sieht das bei 120 km aus ? Oder wäre das zuverlässig mit im preis? Offenstall für rentner sofort aber nicht mit der distanz! und dann ein 2tes pferd? Warum nicht erstmal RB, wenigstens mal für ein jahr . Dann hast du genügend zeit deine finanziellen möglichkeiten zu überdenken und abzuwägen . Machs nicht mit der brechstange

Offline Hexle

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #9 am: 17.02.10, 18:24 »
auch in Münster bekommt man nichts geschenkt und qualität hat seinen Preis - ich bezahle dort 175 € /mtl incl. 4 Wurmkuren und 4x Hufschmied / Jahr (meine braucht ihn nicht häufiger weil sie sich immer bolzgerade abläuft) - und für 100  kannst du quasi keine Qualität erwarten wenn sie jetzt noch am ausbauen ist. Sie wird Einsteller ja nicht nehmen um dann draufzulegen..
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline Peron

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #10 am: 17.02.10, 23:12 »
Ganz so pauschal würde ich nicht sagen, dass man für 100 Euro im Monat (durchschnittlich aufs Jahr gerechnet) keine Qualität erwarten darf  ;). So aus eigener Erfahrung (Südniedersachsen) gesprochen.

Yogie, deine Situation erinnert mich doch sehr an meine. Mein fast 14-jähriger hat leider Spat, dieser wurde 10-jährig festgestellt. Und ich wollte nun "ernsthaft" Dressur reiten. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, bei uns am Stall diverse Pferde reiten zu dürfen, das war super nett von meiner SB und meinen Stallkollegen, aber es war halt nie das Eigene!

Trotzdem war erst einmal nicht an ein Zweitpferd zu denken. Bis dann mein Araber bei einer Freundin untergekommen ist. Für ihn viel optimalere Bedingungen als im alten Stall. Im Winter gut durchdachter Offenstall, im Sommer 24 Std. Weide. Mit der Arthrose genau das Richtige. Aber - er ist ganz in meiner Nähe, was mir persönlich sehr wichtig war.

Zum Zweitpferd war es dann ein etwas längerer Weg, der durch ganz viele glückliche Zufälle gepflastert war  :D. Eines der Pferde, die ich reiten durfte, gehörte meiner SB (ein "Scheidungsopfer, den sie übernommen hatte), die auch gleichzeitig meine beste Freundin ist. Und sie hatte es ja schon immer gewusst  ;). Und ich im tiefsten Inneren auch, seit ich den das erste Mal gesehen hatte. Aber es dauerte zwei Jahre, bis die Situation auch finanziell soweit abgesichert war, dass ich die Entscheidung getroffen habe. Gleichzeitig gab es dann auch noch eine weitere, sehr ernsthafte Interessentin fürs Pferd. Da merkte ich dann auch emotional ganz stark, dass ich den nicht gehen lassen konnte.
Und schliesslich war es an einem Kurswochenende letzten April 5 vor zwölf. Ich hatte den Donnerstag vorher ne schlaflose Nacht, am Freitag morgen Handschlag drauf, die Interessentin wolle am Freitag nachmittag beim Kurs zuschauen, hatte das Geld praktisch schon in der Tasche, was aber weder ich noch meine Freundin wirklich wussten.
Und nun habe ich mein "Traumpferd". Wir beide sind "angekommen", dass merke ich jede Minute, die ich mit dem verbringen darf. Hört sich vielleicht blöd an, ist aber so.
Meinem Araber bin ich anders verbunden, der wird immer mein Erst- und Herzenspferd sein, aber ganz ehrlich gesagt ist das Schimmelchen noch ein Stück weit mehr "meiner".

Was ich mit meinem Geschwafel eigentlich sagen wollte: klar, meine Geschichte passiert nun so nicht jeden Tag. Aber - überstürz nichts. Du machst dir Gedanken, klar, und gerade, was die gesundheitliche Situation deines Pferdes im jetzigen Stall angeht, ist vielleicht schnelleres Handeln erforderlich. Aber - der nächste Sommer kommt bestimmt, vielleicht kannst du dir zumindest bis dahin noch Zeit lassen, und dich weiterhin nach Alternativen in deiner näheren Umgebung umschauen. Ich wollte den Araber nicht so weit weg von mir wissen, das steht fest.

Und schau dich doch ruhig auch nach einer RB um. Leg vielleicht schonmal so ca. den Betrag, den dich ein Zweitpferd kosten würde, monatlich auf ein Sparbuch. So kannst du schnell feststellen, wie du finanziell damit klarkommen würdest und hast den netten Nebeneffekt, schon eine gute Summe für den Kauf auf die Seite gelegt zu haben  ;). Mach dir klar, dass du als normal Berufstätige sicher auch mal mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen hast, weil man einfach auch nicht immer die Zeit aufbringen kann, beiden Pferden wirklich gerecht werden zu können. Und evtl. wird es ja einige Zeit dauern, bis du für dein evtl. Zweitpferd eine passenden RB gefunden hast, die dich zumindest zeitlich ein wenig entlasten kann.

Ich drück dir die Daumen! Lass dir Zeit und überstürz nichts. Vielleicht hast du dann einfach auch so viel Glück, wie ich es hatte.
« Letzte Änderung: 17.02.10, 23:17 von Peron »

Offline Binesdiva

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #11 am: 18.02.10, 07:38 »
Yogie, genau in dieser Situation war ich auch vor ein paar Jahren, ich glaube, ich habe Dir auch mal die Geschichte von meiner Stute in einem HS-Thread aufgeschrieben.
Für alle anderen die Kurzform:

Stute wurde dreijährig als Nachwuchsspringpferd gekauft, bekam mit knapp 5 HS, das jährlich schlimmer wurde, ab da war sie eigentlich nicht mehr reitbar. Habe alles versucht, Unmengen an Geld, Zeit und Nerven verbraucht.
Allerdings wollte ich auch reiten. Habe mehrere Jahre hin und her gerechnet, hätte mir auch zwei Pferde leisten können, aber was ist, wenn eines oder gar beide krank werden oder Auto / Waschmaschine / Kühlschrank o.ä kaputt geht?
Außerdem wollte ich auch nicht immer quasi kurz vor der Armutsgrenze leben, nur damit ich zwei Pferde habe.

Man möchte sich ja auch mal etwas für sich kaufen oder vielleicht auch mal Geld zurück legen, ein gesunder Egoismus sollte schon da sein.

Ich hatte allerdings Glück, ich hatte eine Stute mit einer Superspringabstammung, die auch als Zuchtstute eingetragen ist. Und da HS nicht vererbbar ist, habe ich sie tragend an einen Züchter gegeben.
Da ist sie immer noch, wir haben auch noch Kontakt, im März kommt das nächste Fohlen.
Bislang hat noch kein Fohlen von ihr HS gehabt.

Tja, aber was tun mit einem Wallach?
Ist er nur nicht reitbar, kann aber auf einer Koppel stehen ohne zu leiden? Sollte auch das nicht sein, kann es nur eine Lösung geben  :-\

Die Möglichkeit, ihn als Beistellpferd abzugeben? Würde ich nicht machen, es sei denn, es ist ein sehr, sehr guter Bekannter, ansonsten wird mit diesen armen Tieren ja auch nur Schindluder getrieben.

100,- Euro ist schon arg wenig, da würde mir hier (Berlin / Umland) auch kein seriöser Stall / Offenstall einfallen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, so hart es auch klingt:
Willst Du reiten, muß er weg.
Wenn Du schon überlegen mußt, ob Du Dir zwei Pferde leisten kannst, kannst Du es wahrscheinlich nicht.
Dann muß er weg oder Du kannst nicht oder nur sehr eingeschränkt reiten.

Es tut mir wirklich wahnsinnig leid für Dich, wie gesagt, ich hatte das gleiche Problem. Ich habe auch darüber nachgedacht, die Stute zu erlösen, weil ich mir wirklich nicht mehr sicher war, ob das tierschutzrechtlich noch zu vertreten gewesen ist.

Übrigens ist das HS bei ihr weniger geworden, nachdem sie nicht mehr geritten wurde, nur noch im Hochsommer ist es schlimm.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
Pony weg...

Offline YogieTopic starter

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #12 am: 18.02.10, 08:39 »
Hallo zusammen!
Toll soviele Meinungen zu hören, dafür erstmal vielen Dank!
Zur Klärung die 100 Euro in Münster sind OHNE Tierarzt, Hufschmied etc.. das kommt noch extra. Auch eigenes Futter käme extra! Damit läge ich wohl schon bei gut 150 Euro monatlich.
Ich werde mir den Stall ansehen am Samstag und genau unter die Lupe nehmen. Ich denke mein Gefühl wird mir dann schon das Richtige sagen. Ich bin nämlich sehr kritisch  ;D

Lieber wäre mir allerdings auch die Option mich hier nochmal umzusehen und etwas Passendes zu finden. Meine einzige Option wäre halt im Winter Wiese oder wenigstens Heuraufe!! Was ich noch versuchen könnte wäre den Stallbesi von meinen Bedenken zu unterrichten und ob es nicht möglich wäre sich für nächstes Jahr im Winter zu überlegen ob wir eine Heuraufe anschaffen. Wenn alle Einstaller einverstanden sind!? Vielleicht wäre das machbar!? Ich denke dann gings ihm besser.. Wiese wäre natürlich schöner im Winter- aber wir ihr schon sagt, schwer zu bekommen.
Ich denke grade auch, ab März gehen die wieder langsam auf die Wiese ab April wieder 24 h.. dann wird es ihm auch wieder besser gehen.

Die Geschichte mit Deiner HS-Stute ist auch krass! Ich habe auch oft gedacht: Verdammt das Du keine Stute hast  ;) Ich hätte sie auch in die Zucht gegeben! Aber auf einem Wallach bleibt man mehr oder minder sitzen und ihn als Beisteller abzugeben. No Way! Es sei denn ich würde die Leute kennen und wüsste das ers gut hat.
Übrigens ist bei meinem das HS ja auch zurück gegangen als er nicht mehr gearbeitet wurde! Es war sogar zeitweise weg. Nur im Sommer kams wieder oder wenn ich wieder länger mit ihm gearbeitet habe. Scheint doch zuviel Stress/Aufregung zu sein, auch wenn ich wirklich nur Pille Palle wie Schrittausritte gemacht hab.  ::)

Meensch, das ist schon ne echt blöde Situation..
Folgender Plan wäre mir vielleicht zur Zeit am liebsten: dieses Jahr nochmal abwarten, in der Zeit sich vermehrt nach Ställen umschauen die noch bessere Haltungsbedigungen im Winter haben- parallel eine RB suchen und die Idee mit dem Geld zurück legen find ich super! Das werde ich aufjedenfall machen. Denn sollte es nächstes Jahr dazu kommen, dann habe ich schon etwas auf der Kante!
Lg

Offline carola

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #13 am: 18.02.10, 09:02 »
Das mit der Nicht-Vererbbarkeit ist aber sehr strittig. Ich kenne einige Pferde aus der Zucht eines Stutenstammes in meiner Gegend, die vermehrt zu HS neigen.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline Hexle

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Re: Zweites Pferd anschaffen..
« Antwort #14 am: 18.02.10, 09:40 »
ich denke auch, es kommt auf die Ursache des HS an, ob die disposition dafür erblich ist oder nicht ..  :-\ ob die Fohlen das mitbekommen haben oder nicht, weiss man erst wenn sie wirklich unter dem Reiter belastet werden - wenn bis dahin noch 5 weitere Fohlen geboren wurden, hat man schon evtl. 6 Headshaker produziert  :-\
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...