Autor Thema: Low-Deep-Round oder Rollkur?  (Gelesen 49092 mal)

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Offline trollin

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #120 am: 17.02.10, 18:21 »
Hallo.   Gehts den nicht darum wie das pferd behandelt wird - was hilft mir das auf den punkt gerittene pferd , wenn ansonsten grob mit dem tier umgegangen wird.
Da sieht man doch auf den abreiteplätzen nicht häufig harmonie.
 Und so kanns doch dann wohl sein das in der sicherheit des abreiteplatzes viel geht , das beim wertungsritt dann nichtmehr funktioniert , weil der reiter und das pferd vor publikum halt nervöser sind. Also immer schön fair bleiben.  ;D

Offline zaino

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #121 am: 17.02.10, 18:33 »
Naja, die Idee als solche ist schon verlockend... wenn man als Turnierlaie grad mal 2 von 20 Pferden sieht, die ein bissl Ausstrahlung haben und wo die Reiter nicht mit verbissener Miene draufklemmen und rumzargeln... no go z. B. auch, dass das Schratz zum Eisessen abhaut, der Papa das Pferd bewacht, das weiterhin mit strammen Ausbindern bis zur nächsten Prüfung stehen muss, und gar nimmer weiss wie es sich zum Entspannen noch hinstellen könnte, weil Hals strecken und mal umgucken geht ja nicht....  :-\ >:( ... und keine alte Sau weit und breit sagt was.

Wieselchen

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #122 am: 17.02.10, 18:48 »
Ja und genau davon reden wir die ganze Zeit, daß da mehr drauf geachtet wird und mit einem Fairnesspreis diejenigen ausgezeichnet werden, die ihre Pferde anständig behandeln, reiten und trotzdem eine anständige Prüfung ablegen.
Und selbst wenn die Prüfung nicht der Hit war für ihre tolle, faire Arbeit mit dem Pferd belohnt und motiviert werden.

Man kann auch ein Pferd extrem gut auf den Punkt reiten ohne dabei grob oder unfair zu werden. DAS soll ja bei den Leuten in die Köpfe !! Super Leistungen, motivierte Pferde und Reiter und schöne Prüfungen wo man gerne zuschaut und sieht, fair reiten UND gut reiten passt zusammen !!

Offline zaino

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #123 am: 17.02.10, 19:00 »
... ja, und vermutlich nicht so viel von "man hätte, könnte, würde, müsste" und Erbsenzählen, sondern einfach mal AUSPROBIEREN wie es ankömmt am Turnier, wenns eine Zusatzschleife gibt, die Prestige bringt und immerhin ein Fingerzeig: Hey, hier hat jemand was extrem gut gemacht!
Da habt Ihr schon recht... denn die Idee ist blendend!

Offline Mim

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #124 am: 03.05.10, 10:34 »
Hallo,

ich weiß nicht - was einem alles erzählt wird, was gut ist fürs Pferd oder was nicht. Das ist bei der Rollkur der Fall die von den Befürwortern notwendig geredet wird weil sie schneller zum "Ergebnis" (Dressurshow) führt, aber auch in anderen Bereich....?

In Bayerns Pferde ist z.B. Werbung für Shane Mosele, einem australischen *wieimmermandasnennenmag*, der im Umgang mit Pferden auf "Respekt und Vertrauen" setzt. Aha, unwerissndes?

nunja wer den Namen nicht kennt, die HP ist immer Werbung, youtube hilft weiter.

also "get the horse in contact with the saddle" - http://www.youtube.com/watch?v=7ung1kCjfas (irgenwann hört er schon auf...)

und total sanft "mounting the horse" http://www.youtube.com/watch?v=e21XDYa65pM&feature=related mit der netten Hilfegebung im Maul (sehr low-dee-Zügel-kurz, deswegen an dieser Stelle)

Für mich die Frage an dieser Stelle im Zusammenhang mit Rollkur - wären die "klassischen" Ausbildungsabfolgen nicht doch wieder angebracht? Mal in Ruhe jeden Tag den Sattel drauf, longieren statt "joinuphauruck" - so wie "sauberes" Dressurtraining statt Hyperflexion...?

Gruß Mim

Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline taraTopic starter

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #125 am: 03.05.10, 10:39 »
aus heutiger europäischer Sicht absolutes NoGo.
der alte Wilde Westen läßt grüßen. Da weiß man auch, woher der englische Ausdruck für 'einreiten' kommt: broken to the saddle.
kein weiterer Kommentar.... :(
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline Mim

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #126 am: 03.05.10, 10:56 »
Hallo

danke Tara, da lieg ich ja gar net so falsch...

Ich bin ja fast für eine Weigums-Wiederbelebungsbox, weil die Gurulogie geht ja draussen weiter...!?

Gruß Mim
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline zaino

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #127 am: 03.05.10, 12:22 »
Für mich die Frage an dieser Stelle im Zusammenhang mit Rollkur - wären die "klassischen" Ausbildungsabfolgen nicht doch wieder angebracht? Mal in Ruhe jeden Tag den Sattel drauf, longieren statt "joinuphauruck" - so wie "sauberes" Dressurtraining statt Hyperflexion...?
Man gebe sich Linda Tellington-Jones per Buch oder video, ODER auch Podhajskis' "Klassische Reitkunst", die Kapitel über das Anlongieren, Anreiten, An-den-Sattel-Gewöhnen. Das dauert zwar länger als 20 min wie bei MR angepriesen, aber warum verdammt nochmal muss ich die Basis in 20 min "erledigen" wollen? Basically hab ich mit den altmodischen klassischen Gewöhnungsmethoden nämlich lebenslang ein entspanntes Pferd, mit dem ich vertrauensvoll alles Mögliche anfangen kann. DAS spart später Zeit.

Offline terra

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #128 am: 03.05.10, 13:57 »
Nur 20 min muss nicht sein , aber der Podhajski-Weg war mir bislang dann doch zu weit  :D Ich glaube, die meisten Einreiter kommen bei einem halbwegs kooperativen, vertrauensvollen Jungpferd recht schnell in den Sattel - ohne Buckeln und Steigen. Aber solche Buckelheinis wie den gezeigten Fuchs gibts einfach - die lassen das mit "langsameren" Methoden auch nie ganz..... leider ::)

Mit meiner eigenen Graete konnte ich nach vier Wochen im Stall -vorher Jungpferdeaufzucht "grosse Freiheit " ohne grossen Menschenkontakt- schon alleine ausreiten, eine Runde um den Pudding. Die hat in der Anreitphase kein einziges Mal arbeitsbezogen gebuckelt. Stallmut durfte und musste natürlich vorher raus, aber immer ohne alles - freilaufend, nur mit Halfter.

Offline zaino

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #129 am: 03.05.10, 16:46 »
terra, wie lang man letztlich braucht und wie erfolgreich man damit ist, das liegt ein wenig am Pferd, und viel an der Grunderziehung, an der Erfahrung und dem "guten Gespür" des Menschen, der das tut.
Wer sich nicht gut auskennt, sollte halt kleinere Schritte machen, und vorsichtiger vorgehen, bzw. Hilfe holen.

Eigentlich wollt ich ja nur sagen, das Wissen und die Kenntnisse hätten wir hier in D bzw. Europa auch schon lange,
da brauchst das Rad nicht immer neu zu erfinden oder Bronco-Buster-Methoden zu importieren.

Offline perdita

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #130 am: 03.05.10, 17:36 »
ist schon seltsam, mein hengst hat sich der arbeit entzogen indem er sich einrollte und wir alles in bewegung gesetzt haben das die nase entlich vor kommt.
vielleicht könnte man das problem über zucht lösen, da gehen die pferde dann von alleine auf der brust. ich verrate auch gerne den vater.

wobei mein 4 jähriger genauso gestrickt ist, nur beide sind springpferde und das braucht man da ja nun mal gar nicht.
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Offline zaino

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #131 am: 03.05.10, 19:38 »
wobei mein 4 jähriger genauso gestrickt ist, nur beide sind springpferde und das braucht man da ja nun mal gar nicht.
Huhu *perditazuwink* - da verweise ich aber mal auf Schockemöhles Deister, seinezeit, und das Buch von Horst Stern, "Bemerkungen über Pferde" - DA kannst DU ein eingerolltes Springpferd im internationalen Sport sehen, jawoll. Wie schrieb hier mal wer, noch ein Zahnstocher und eine Gurke und der Rollmops ist perfekt.  :P

Offline Beagle-Petra

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #132 am: 05.05.10, 17:13 »
ist schon seltsam, mein hengst hat sich der arbeit entzogen indem er sich einrollte und wir alles in bewegung gesetzt haben das die nase entlich vor kommt.
vielleicht könnte man das problem über zucht lösen, da gehen die pferde dann von alleine auf der brust. ich verrate auch gerne den vater.

wobei mein 4 jähriger genauso gestrickt ist, nur beide sind springpferde und das braucht man da ja nun mal gar nicht.

gar nicht mehr nötig, das ist ja schon eingezüchtet, wie deine beiden pferde ja auch zeigen. viele modern gezogene warmblüter haben das problem, dass sie von haus aus nett das köpfchen hinhalten und auf den leisesten druck mit einrollen reagieren, statt die anlehnung zu suchen. die muss man dann hinschubsen. auch bei westernpferden gibt es solche kandidaten, übrigens.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline Mim

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #133 am: 06.05.10, 10:45 »
Und bei Spanier/Kreuzungen auch! Ich find das eine große reiterliche Herausforderung das "herauszureiten" im Sinne "loszuwerden)....
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline donau

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Re: Low-Deep-Round oder Rollkur?
« Antwort #134 am: 06.05.10, 11:31 »
muss bp recht geben, das ist schon seit 10 jahren mit eingezüchtet, und hat mich jahre gekostet, das raus zu bekommen. gibts auch bei diversen pony-rassen, westernpferden und barockrassen, eben allen, wo gezielt "rittigkeit"( = kopfhinhalten ::) ) gezüchtet wurde :P

mit ein grund, warum diese tiere die hyperflexion überhaupt mitmachen (können). bin ja eigentlich dafür, dass in jede dressurprüfung ein runde korrektes, langes v-a im trab gehört, am besten noch mit koeffizient. zumindest in die jungpferde (dressurpferde)-prüfungen sollte das verpflichtend gehören, dann müsste das zumindest anfangs trainiert und erarbeitet werden, bzw. das natur-verrollen herausgeritten. DAS wäre mal ein statement anti-roll-kur von seiten FEI... ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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