Autor Thema: COBD und Fütterung, brauche Hilfe!  (Gelesen 4308 mal)

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Offline SerenityTopic starter

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COBD und Fütterung, brauche Hilfe!
« am: 05.12.09, 22:09 »
Hallo Ihr alle,
ich bin durch g...gle auf Eure Seite gestoßen auf der Suche nach Fütterungslösungen. Falls es dieses Thema so schon geben sollte,  dann sorry, hab ein wenig gesucht aber nix passendes gefunden.Ich weiß auch nicht, ob das hier reingehört, oder ins Krankheitsunterforum, falls falsch, bitte verschieben!
Kurze (ich versuchs zumindest ) Vorgeschichte: Ich habe einen 13 jährigen Wallach, bei dem im Sommer nach einem Untersuchungsmarathon letztendlich COBD diagnostiziert wurde. Daraufhin wurde die Haltung radikal umgestellt. Er zog aus seiner Paddockbox mit Weidehaltung in einen reinen Offenstall um, bekommt kein Heu mehr, keine Einstreu mehr. Ich habe ihn wochenlang inhaliert, er bekam Kräutertees, Plantagines von Iwest und so einiges mehr, und seit Oktober ist er Gott sei Dank hustenfrei. Seit Anfang Oktober ist die Weidesaison beendet worden, er steht nun mit einem weiteren Allergikerwallach im Offenstall mit Paddockauslauf. Als Hauptfutter bekommen die beiden anstatt der Weide nun Silage. Und da beginnen auch die Probleme. Die ersten Wochen waren noch durchaus gut. Anfang November ging es dann los, dass nur noch Wasser hinten raus kam. Wir haben erst ewig rumgerätselt, von was das nun komme, bis wir drauf gekommen sind, dass es von der Silage kommt. Ab und zu bekommt er auch Heulage, das verträgt er gut. Nur leider hat unser Stallbesitzer nicht all zu viele Ballen davon vorrätig. Von der Silage bekommt er abwechselnd dicke Hinterbeine, warme Vorderhufe oder eben Kotwasser und/ oder Durchfall. Ich mach mir echt Sorgen dass wir flugs in die nächste Katastrope schlittern: Rehe, Magen/Darm- Entzündungen oder sonst was. Meine Frage nun: Was für Alternativen (oder Ausgleichsmöglichkeiten, um den Säure-Basenhaushalt wieder herzu stellen)  gibt es? Was füttert Ihr Euren Allergikern, die kein Heu bekommen können ( Nasses Heu wäre im Winter bei uns leider nur mit viel Aufwand möglich), und Silage nicht vertragen? Ich habe schon an Heucobs gedacht, oder an das Procaval von Marstall (leider nicht grad billig), ich weiß nur nicht, wie das dann mit der Fressdauer ist, das ist doch alles ruck zuck aufgefressen, oder? Was machen die Pferdis dann die restlichen 23h,45min am Tag? Der Offenstallkumpel hat übrigens gar keine Probleme damit.Sorry, dass es so lange geworden ist, aber ich hoffe, mir kann hier wirklich jemand weiterhelfen, der sich mit der Fütterung auskennt. Danke schon mal!
Lg Serenity

Offline Asu

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Re: COBD und Fütterung, brauche Hilfe!
« Antwort #1 am: 06.12.09, 07:28 »
Guten Morgen,
im Grunde hast du dir die Antwort ja schon selbst gegeben. Heulage verträgt er-Silage nicht. Also guck das du gute Heulage zukaufen kannst wenn dein SB keine hat und fütter die!
Alles ist billiger wie ein krankes Pferd! ;)
Spreche mit deinem SB und der Besitzerin des anderen Pferdes....

Übrigens reagiert mein Oldie genauso auf Silage......da er aber sonst ok ist bekommt er Heu. Sobald Silage gefüttert wird hat er Dünnpfiff!

Offline Dine

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Re: COBD und Fütterung, brauche Hilfe!
« Antwort #2 am: 06.12.09, 15:35 »
Hi Asu.

Ich habe eine mittlweile 18jährige COPDlerin. Sie bekam ihre Diagnose 2002 und ist von den Tierärzten miittlerweile 3 x aufgegeben worden. Ich habe sie jetzt zu Hause und komplett Symptomfrei. Die Haltung und Fütterung habe ich komplett umgestellt und ich kann dich beruhigen - man kann damit sehr viel für einen COPDler tun und dessen Lebensqualität außerordentlich verbessern.

Zunächst: Fütterungsempfindlichkeiten sind bei einem COPDler nicht ungewöhnlich, denn in Bezug auf das Imunsystem stehen Lunge und Darm in unmittelbarem Zusammenhang. Desweiteren neigen COPDler tendenziell schnell zu einer Übersäuerung des Körpers. Vermutlich ist der Durchfall auf die Überdäuerung zurückzuführen. Ich würde daher dazu raten, lieber wieder gutes Heu zu füttern und dieses zu wässern, denn das Siliermittel und der Gärprozess in der Silage/Heulage setzt "schlechte"Milchsäurebakterien frei, die den Darm aus dem Gleichgewicht bringen können. Meine Stute ist auch sehr Fütterungsempfindlich und bei ihr habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Du kannst die Verdauung aber mit der Gabe von Magnozym (IWEST) oder Fermentgetreide (Kanne) stabilisieren und Unterstützen. Ich gebe meiner Stute (Tinker - 5ßßkg) während der Koppelsaison durchgegehend das Magnozym und das hilft ihr sehr, damit ist sie symptomfrei und kann auch länger auf die Koppel. Ohne das Zeug könnte ich ihr nur 1 Stunde am Tag gewähren, da sie sonst eine Gaskolik bekommen würde. Mit dem Zeug ist nichts los.
Allgemein kannst du den Säure-Base-Haushalt mit Bullrich Tabletten verbessern. Ne 1/4 Jahreskur half bei meiner Stute gut (bevor ich das Magnozym entdeckt hab).
Als Alternative zum Heu würde ich Heucobs empfehlen, aber keine Silage. Stroh natürlich auch. Meine Pferde bekommen tagsüber alle 4 Stunden kleine Portionen Stroh, oder Heu+Stroh bzw. 2 x tgl Krafu (alle Leichtfuttrig). Die Fütterung in vielen kleinen Portionen entlastet den Darm und bekommt den Pferden viel besser. Zusätzlich kann man noch Äste von Obstbäume und manchen Laubbäumen zum Knabbern und zur Beschäftigung hinlegen.

Hoffe, ich konnte dir erstmal weiterhelfen.

Gruß,
Dine.
"Es mögen mir die Kräfte fehlen, das zu erreichen, was ich will; aber ich weiß vollkommen, was ich will."

(Guiseppe Verdi an Arrivabene im Jahre 1874)

Offline Asu

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Re: COBD und Fütterung, brauche Hilfe!
« Antwort #3 am: 06.12.09, 15:51 »
Hi Asu.
Ich habe eine mittlweile 18jährige COPDlerin. Sie bekam ihre Diagnose 2002 und ist von den Tierärzten miittlerweile 3 x aufgegeben worden. Ich habe sie jetzt zu Hause und komplett Symptomfrei. Die Haltung und Fütterung habe ich komplett umgestellt und ich kann dich beruhigen - man kann damit sehr viel für einen COPDler tun und dessen Lebensqualität außerordentlich verbessern.

 ;D ;D ;D Schön...aber isch ´abe gar kein COPDler ;D ;D ;D.....aber Serenty wird sich über deine Erfahrungen freuen!!!!!

Offline tara

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Re: COBD und Fütterung, brauche Hilfe!
« Antwort #4 am: 09.12.09, 13:30 »
Serenity, mein Wallach ist mit dieser Diagnose nun 24 Jahre alt geworden, und immer noch munter.Er bekommt seit 8-10 Jahren Heucobs (im Winter) + Gras (im Sommer).
Wichtig ist (bei meinem), darauf zu achten, daß er kein Heu bekommt. Heucobs bekommt er (leider nur) 2x am Tag, tagsüber Gruppenauslauf (Sand oder Weide), nachts Einzel-Außenbox. In der Box kann er seine Cobs ungestört fressen, während die Kumpels ihr Heu mümmeln.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline SerenityTopic starter

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Re: COBD und Fütterung, brauche Hilfe!
« Antwort #5 am: 18.12.09, 15:04 »
Hallo,
erst einmal danke für Eure Antworten. Ich berichte Euch mal, wie es uns zwischenzeitlich erging. Ich habe nun Von Marstall das Pro Caval besorgt, was er ergänzend zum Silo bekommt. Zusätzlich gibt es Magnozym von Iwest. Es ist wesentlich besser geworden mit dem Kotwasser, aber noch nicht ganz weg. Ich denke, ich werde die Fütterung von pro caval schrittweise erhöhen, so lange, bis Kotwasser weg ist. Ich dhoffe, so werden wir den Winter überstehen. Danke noch mal.
lg Serenity