Dopingsubstanzen sind ja praktisch nie erlaubt, die will man im Normalfall aber auch sonst nicht im Pferd haben.
Vieles, was im Sport als Doping deklariert ist, hat bei kranken und rekonvaleszenten Pferden durchaus seine Berechtigung, z.B. Präparate, die den Muskalaufbau fördern, können schon ganz nützlich sein, wenn ein durch lange Krankheit abgebautes Pferd unterstützt werden soll. Sedierung nutzen wir alle für den Zahnarztbesuch. Entzündungshemmer gibt man auch gern, wenn das Pferd unter einer Entzündung leidet, die es allein nicht loswird (Einschuss, Gelenksentzündung). Oder die ganzen Fütterchen, die wir unseren Oldies geben, damit sie noch ein paar Jahre schmerzfrei leben dürfen. Das sind alles Dinge, die ich unter Umständen gern im Pferd haben will - aber ich darf mit ihm dann nicht auf einen Wettkampf, weil es nicht fit ist, wenn es so etwas braucht.
Die
Doping-FAQ der FN helfen einem gut dabei, darüber nachzudenken, was eigentlich Doping ist und was nicht.
@Esge: mir ist es immer noch lieber, es werden nur ein paar erwischt und das Verhalten ist nach wie vor öffentlich geächtet, als dass es einfach als für okay befunden wird und es daher alle machen. Dann wird's für die Anständigen viel, viel schwerer ... dann haben die wirklich keine Chance mehr, bzw. wer eine Chance haben will, muss mitziehen. Mit Grenzwerten und Anti-Dopinglisten wird zumindest der Missbrauch deutlich erschwert.
Bei Frau Werth hat's nicht geklappt, bei Herrn Ahlmann hat's nicht geklappt, bei Herrn BEerbaum hat's nicht gekappt, bei Frau Michaels-Beerbaum hat's auch nicht geklappt - und die wissen wie man's macht, und wie man argumentieren muss (außer Herr Ahlmann, bei dem klappt nicht mal die PR), trotzdem wurden sie erwischt. Allerdings ist diese neue Liste ja durchaus als Reaktion darauf zu verstehen.
@geolina: die meisten Medikamente sind ja nicht monatelang nachweisbar. Und wenn, dann würde ich davon ausgehen, dass auch die behandelte Krankheit ihre Zeit braucht bzw. das Pferd, um sich davon vollständig zu erholen. Beispiel: Equipalazone ist nach 7, mit Sicherheitsabstand nach 10-14 Tagen nicht mehr nachweisbar. Ein Pferd, das so ernstlich lahm war, dass es ein Schmerzmittel und Entzündungshemmer sollte meiner Meinung nach nicht schon nach 14 Tagen nach Abklingen der Lahmheit wieder in einem Wettkampf starten.
Und selbst wenn einige Medikamente sehr lange nachweisbar sind, mir wäre es das wert, dass vielleicht ein paar Pferde weniger starten dürfen und dafür nur garantiert gesunde. Es ist noch kein Pferd daran zu Schaden gekommen, dass es nicht an einem Turnier teilgenommen hat oder früher als nötig aus dem Wettbewerb genommen wurde.