http://www.clipmyhorse.de/mediacenter/show/2697/Jetzt habe ich den ersten Reiter der 3-4-jährigen Pferde am ersten Tag angeschaut.
Ein wunderschönes Pferd mit schönen Bewegungen, ein geschickter Reiter.
Was mich irritiert (außer dem grauslichen Englisch von Herrn Hess und Co.):
Am Anfang möchte das Pferd ein bisschen die Umgebung angucken, wird aber deutlich an das Nachgeben im Genick erinnert. Nicht mit harter Hand, es ist weich im Maul, aber man sieht die Reaktion. Es landet dann jedesmal deutlich hinter der Senkrechten und das Genick ist nicht mehr der höchste Punkt. Es entsteht - jedenfalls bei mir - deutlich der Eindruck, dass keinesfalls die Nase hochkommen darf. Andersrum macht's nix.
Und das bleibt so, dauernd leicht oder deutlicher hinter der Senkrechten.
Aber: Das widerspricht doch der Reitlehre. Das Pferd tritt nicht von sich aus ans Gebiss, sondern wird durch die Hand aktiv zum Nachgeben animiert, statt sich an den Zügel heranzudehnen und der höchste Punkt liegt weiter hintem am Hals.
Ab und an fällt es dem Sprecher anscheinend auf und er bittet den Reiter - aus dem Englischen ausfallend - den Zügel etwas zu verlängern. Dabei öffnet sich dann der Genickwinkel etwas, aber die Nase bleibt unten, es sieht aus, als hätte es als eine der ersten Lektionen begriffen: Beim Reiten gehört die Nase runter und der Hals gebeugt.
Das Pferd ist unbestritten locker dabei und macht keinen unglücklichen Eindruck!
Trotzdem:
Hätte nicht das Dehnen
nach Vorwärts hier das Thema sein müssen?
Für Pferd
und Reiter? Gerade, weil es sich ja um ein
Richterseminar handelt?
Wer bricht hier die Lanze für Herrn Hess und Herrn zur Ströhn (oder wie der zweite Mensch am Mikro heißt)?
P.S.: Bei der dritten Reiterin z. B., Uta Graef, ist das viel besser, aber sie bringt das so schon mit, das Pferd ist anders geritten. Wird aber auch ausdrücklich gelobt, muss ich zugeben.
P.P.S.: Aber am Ende sagt Hess, so sollte es sein, wäre aber eben nicht mit jedem Pferd möglich - was sagen dazu die Ausbildungserfahrenen? Ich hab da meine Zweifel (von Ausnahmen abgesehen), kann die aber nicht durch besondere eigene Erfahrung belegen.