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Strafen bei Verweigerung?

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Cäsar:
Bei uns am Reitplatz spielte sich folgendes ab: Junges Mädchen fliegt fast runter, weil ihr erfahrenes Springpferd verweigert. Die Reitlehrerin geht drauf, fällt bei der nächstne Verweigerung runter und haut dem Pferd von unten ein paar mal sehr kräftig mit der Gerte eins auf den Hintern. Danach springt das Pferd, wenn auch unwillig. Sie reitet und springt noch etwas, macht Gehorsamsübungen (rückwärtsrichten). Dann geht das Mädchen wieder drauf und es klappt wieder.
Außer mir waren alle der Meinung, dass es nun mal nicht geht, dass ein Pferd einfach verweigert. Macht der mit dem Mädchen öfter, glaub nicht, dass er Angst vorm Sprung hatte (war auch für ihn nicht hoch, so E-Höhe).
Jetzt bin ich was Springen angeht wahrlich kein Experte und wollte deshalb mal in die Runde fragen, wie ihr das mit dem Verweigern so handhabt.

Muriel:
Leider wird die Fehlbarkeit des Reiters oft ausser Acht gelassen, wenn man davon ausgeht daß das Pferd seinen "Job" zu machen hat, diesen gut kennt - und zwar besonders gut die Konsequenz wenn es ihn nicht gut macht....  :P

Kimble03:
Die Frage ist genauso gut oder schlecht zu beantworten, wie die Frage, ob es Sinn macht ein Pferd, das grade keine Traversale macht, obwohl es die doch kann, zu bestrafen.

Es gibt Menschen, die das richtig finden, wenn doch der Bock nur stur ist.

Es gibt Menschen, die sagen würden, dass es nicht in Ordnung ist, wenn er sich widersetzt, sofern die Hilfen korrekt waren und deswegen eine Strafe angemessen ist. (Was man jetzt bei den Hilfen der RL einfach mal annehmen kann, wenn man möchte.)

Es gibt Menschen, die sagen würden, dass dann wohl die Hilfen nicht gestimmt haben/ der Reiter mindestens eine Teilschuld trägt und deswegen das Pferd nicht bestraft werden sollte.

Es gibt Menschen, die sagen, dass Springen und Traversalen reiten (v.a. mit Gebiss am Ende) sowieso absolute Tierquälerei ist (und Springreiter eh nur mit Schlaufzügel und Dressurpferde kommen nie auf die Koppel...) und demnach abgeschafft gehört.

Also wirst du verschieden Antworten bekommen. ;D

Grundsätzlich ist es beim Springen nicht anders als beim Dressurreiten oder Ausreiten, wann jemand Strafen für angemessen hält.


Ich persönlich finde eine Strafe, die erst nach dem Absteigen erfolgt und ein unwiillig springendes Pferd nach sich zieht total bescheuert.
Das Kind wird sicherlich nicht allles perfekt machen, da hat das Pferd dann schon ein bisschen das Recht auf seine eigene Meinung.
Mich würde (je nach Charakter des Pferdes) die Sache sogar stutzig machen: Tut dem erfahrenen Springpferd vielleicht beim Springen was weh? Oder liegt "Arbeitsverweigerung" auch so eher nahe?

schimmi:
so wie der fall hier geschildert wurde, ist eine strafe, vorsichtig gesagt, absolut schwachsinnig!

unabhängig davon, ob man der meinung ist, dass der reiter oder das pferd an der verweigerung schuld ist.
wenn die rl vom pferd fliegt und das pferd von unten straft = absolutes NO GO!!!
meine rl fingen schon an zu meckern, wenn man die gerte mehr als 3x hintereinander zur strafe benutzt hat.
und ich persönlich würde die rl bei solchen aktionen wechseln (auch wenn es sich gerade extrem anhört)
die strafe wird das pferd nicht mit der verweigerung verbinden können, da zu viel zeit dazwischen war.

ich bin der meinung, dass ein pferd auch mal verweigern darf, wenn es den fehler des reiters nicht mehr ausbügeln kann (erfahrenes pferd!)
normalerweise sollte es aber als lehrpferd auch mal die fehler des reiters ausbügeln.

es gibt momente, da kann der einsatz der gerte sinnvoll sein.
aber bitte überlegt und mit verstand, nicht aus zorn!
hiebe vom boden aus ist zorn und hat am pferd nichts zu suchen!

wenn man merkt das ein pferd verweigern will (sollte ein erfahrener springreiter fühlen können) dann kann er im entscheidenden moment die gerte als motivationshilfe einsetzen.
angebracht ist hier aber nur 1! klaps mit der gerte + beine zu machen.
wenn ein pferd die bremse ohne ersichtlichen grund zieht, kann ev auch noch ein zweiter klaps in dem entsprechndem moment erforderlich sein.
mehr nicht!

voraussetzung ist natürlich ein gesundes pferd mit passender ausrüstung!
und ein pferd, was springen ordentlich gelernt hat und keine schlechten erfahrungen gemacht hat.

wenn ein pferd verweigert, weil der reiter es dauernd stört und einfach nichts gebacken bekommt, hat es ür mich aber alles recht der welt die bremse zu ziehen! ;D




 

 

Cäsar:

--- Zitat ---Ich persönlich finde eine Strafe, die erst nach dem Absteigen erfolgt und ein unwiillig springendes Pferd nach sich zieht total bescheuert.
--- Ende Zitat ---
Sie ist nicht abgestiegen sondern geflogen. Aber die Strafe erfolgte schon sehr zügig. Aber grundsätzlich bin ich auch gegen das "Verhauen vom Boden". Einzige Ausnahme: Pferd beißt oder tritt mich, da hat meine Toleranz dann Grenzen.


--- Zitat ---ich bin der meinung, dass ein pferd auch mal verweigern darf, wenn es den fehler des reiters nicht mehr ausbügeln kann (erfahrenes pferd!)
--- Ende Zitat ---
Sowohl das Kind als auch die RL sind korrekt hingeritten, daran lag es nicht. Das Pferd ist schon bekannt dafür, dass es immer wieder mal die Arbeit verweigert


--- Zitat ---und ich persönlich würde die rl bei solchen aktionen wechseln
--- Ende Zitat ---
mit meinem Pferd würde sowas auch nicht gemacht.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Mir gehört das Pferd nicht, ich reite es nicht und ich reite nicht bei der RL. Genaugenommen springe ich nicht mal. Ich frag rein aus Interesse.

Bestraft man ein Pferd, das verweigert obwohl es korrekt an den Sprung geritten wurde, gesund ist und keine Angst vor dem Hindernis hat? Ich glaube, ich würde esso handhaben wie Schimmi. Mich hat eben gewundert, dass ich mit meiner Meinung scheinbar allein dastehe. Und unser Stall besteht nun wirlich nicht aus ehrgeizigen Tierquälern.

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