Autor Thema: An Pferdekoppeln vorbeireiten....  (Gelesen 20254 mal)

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Jezabel76

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An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« am: 10.05.09, 18:29 »
Hallo ihr,

meine Quarabstute (fast 6) ist eigentlich ein wirklich braves Tier, aber wenn wir an einer fremden Pferdeweide vorbeireiten, dann fängt sie an zu spinnen - und dass ist irgendwie ziemlich hinderlich, denn im Odenwald gibt es VIELE Koppeln;-)

Wenn wir an ihrer eigenen Herde vorbeireiten ist es ihr total egal. Wenn uns unterwegs fremde Pferde mit Reiter oder geführt begegnen, ist es ihr total egal.

Wenn wir nun aber an einer anderen Weide vorbeireiten ( zB direkt 100 M nach unserem Stall, da stehen junge Fjordies) da fängt sie dann an, mir massiv auf den Keks zu gehen.
Sobald die fremden Pferden anfangen, Interesse zu zeigen, fängt sie an zu tänzeln, will rennen, macht einen auf Trinker der Lüfte, wenn ich sie daran hindern will. Bei  den Fjords geht es noch, es gibt da noch eine andere Weide, da steht ein Falbwallach, der kommt immer volle Kanone auf den Weg zugeprescht - da ist sie dann völlig außer sich, will auch rennen etc.

Eine Miteinstallerin hat genau das gleiche Problem mit ihrer Stute und auch eine andere Stute aus unserem Stall ist angesichts des Falbwallachs neulich losgeprescht.....
Ich bin also nicht allein und befinde mich in bester Gesellschaft.
Das ganze muss wohl ein Stutenproblem sein, denn die Wallache gehen da alle ganz normal vorbei.

Wenn ich absteige und meine Stute da vorbeiführe, dann geht es - allerdings muss ich sie dafür extrem in ihre Schranken verweisen und richtig böse werden. Dann zackelt sie hinter mir her an der Weide vorbei. Allerdings hab ich nicht wirklich Lust, an jeder Weide abzusteigen, noch habe ich Lust, auf einem rumtänzelnden Pulverfass zu sitzen.

Da die eine Weide direkt in der Nähe des Stalls ist, habe ich mir geschworen, dort nun öfters mit Kappzaum  spazieren zu gehen. *fiesgrins* Nur irgendwie hab ich nicht das Gefühl, dass sich das ganze aufs Reiten übertragen lässt. 
Habt ihr eine Idee, was ich da machen kann?
Der Punkt ist, ich kann ihr Verhalten nicht deuten. Will sie mitrennen? Will sie imponieren? Hat sie schlicht Schiss vor dem Wallach, wenn er angerannt kommt (unwahrscheinlich bei den Fjordies?)

Übrigens bin ich da ein klein wenig traumatisiert, denn letztes Jahr ( da wusste ich nicht, dass der Züchter die Fjordies schon auf die Weide gestellt hat) bin ich den Berg raufgaloppiert und mein Pferd hat die Fjordies gesehen, die in Formatiion angaloppiert kamen und hat im Galopp nen Haken geschlagen und ist über einen Drahtzaun gesprungen, wobei ich dann den Abgang gemacht habe.
Deshalb wäre mir viel wohler, wenn wir dieses Thema mal endgültig durch hätten...

Letztes Jahr hatten wir ein Problem mit Kühen. Kühe findet sit mittlerweile wohl ganz OK (aber ich hab nix dagegen gemacht)  - es sei denn es sind Kälber, die rumhüpfen - da hüpft sie dann auch *seufz*

Habt ihr ne Idee, wie ich ihr das Abgewöhnen kann? Ich will nicht immer absteigen...

LG Isa





Offline Paulista

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #1 am: 11.05.09, 08:54 »
Hallo,

mir fällt nur eines ein:
Wenn sie sich an Kühe gewöhnt hat, ist das evtl. mit Pferden genauso.

Wenn Du "Muffe" hast, würde ich eine 2. Person fragen, ob die mitläuft. d.h. DU reitest, die 2. Person läuft "am Strick" mit.

Und dann würde ich üben, d.h. an DEM Tag nur zu dieser (am nächsten liegenden) Koppel reiten und nur an dieser Koppel üben. (evtl. davor longieren, um den 1.Pfeffer zu nehmen)

Also hinreiten, bis sie anfängt zu spinnen, dann umdrehen, bis sie ruhiger ist und wieder hin.... Vielleicht kurz vor dem Punkt, wo sie anfängt stehen lassen, belohnen, wenn es klappt. Evtl. ablenken mit Volte etc.

Und das SO lange machen, bis ihr langweilig ist und sie keine Zicken mehr macht.

u.U. wenn es extrem ist, am ersten Übungstag nur ein Stück, um mit einem Erfolg abschließen zu können.

Mehr fällt mir leider auch nicht ein und ich hoffe, daß ich einigermaßen verständlich geschrieben habe.

Viel Erfolg jedenfalls
Paulista

Offline skyhopper

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #2 am: 11.05.09, 09:55 »
Dein Pferd merkt Deine eigenen Anspannung. Da Du ja selbst mit der Situation schlechte Erlebnisse im Kopf hast, hat Dein Pferd dafür eine "Antenne"  ::)
Sich dem Problem stellen und daran zu arbeiten, sei es jetzt vom Sattel aus oder vom Boden, ist ein guter Ansatz  :D
Helfen könnte eine zweite Person die mitläuft oder mitreitet, bei Bedarf auch jemand professionelles, also einen Trainer.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt (Albert Einstein)

Offline Iceland

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #3 am: 11.05.09, 10:35 »
Das Thema hatten wir auch, bis ich von einem Reiturlaub aus Island zurückkam.
Bei langen Ritten in teilweise großen Gruppen, half generell nur

1. ruhig bleiben
2. Einsitzen, dabei locker in der Hüfte bleiben
3. Pferd mit Schenkel und Zügel einrahmen, also Sicherheit geben und NIEMALS wild an den Zügeln zerren.

Seitdem ist das Thema bei Pferden, Kühen und Schafen erledigt.
"Menschen nehmen nur dann die klügste Lösung, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind." Harald Lesch

"Sprich nie Böses über einen Menschen, wenn Du es nicht gewiss weißt! Und wenn du es gewiss weißt, dann frage Dich: Warum erzähle ich das???" Rudi R. (wer immer das ist)

Offline Beagle-Petra

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #4 am: 11.05.09, 11:27 »
Erstaunlicherweise denken dieselben Pferde gar nicht daran, solche Spirenzchen zu machen, bzw. stellen ihr Verhalten sehr schnell ein, wenn ein guter und selbstsicherer Reiter draufsitzt. Daraus ergibt sich eigentlich alles weitere. Besser und effektiver reiten lernen und vor allem lernen, eine überzeugendere Führungsperson zu sein, auch im Sattel. Wenn man eh schon solche Probleme mit dem Pferd hat, dass man ein Forum mit vielen "mein Pferd macht mit mir, was es will, und schiebt mir immer die Arschkarte zu"-Boxen füllt, dann ist auch mal zu überlegen, ob man wirklich das richtige Pferd für sich gekauft hat. Stuten hinterfragen eh viel öfter und viel genauer als Wallache und sind auch schwerer zu überzeugen. Die Pferde reagieren so, weil sie Pferde sind. Man kann sie nicht ändern. Man kann nur sich, sein Verhalten, sein Auftreten, seine Effektivität und seine Einsicht verändern. Mit ein bisschen "du böses hotti du" und mal ziellos am kappzaum rupfen ist weder am boden noch fürs reiten irgendetwas konstruktives getan.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline zaino

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #5 am: 11.05.09, 12:45 »
Absteigen, führen und auf die böööhsen Ochsen mit Steinchen werfen hilft auch.  :-\
(auf einmal hing der Zügel durch und ich hatte volle Rückendeckung von meinem vierbeinigen Helden: Jaaa, Chefin, FASS! Gibts ihnen! Zeigs ihnen! Jaaa!)
Dazu brauchts aber
a) werfbare Steine in Griffweite
b) die entsprechende nervliche reiterliche Tagesform.
c) die passende Jetzterstrecht-Stimmung.

Rein technisch kann er mich so schnell nicht abwerfen oder abservieren.
Allenfalls beim Spinnen auf die Nase fallen.
Mir geht der Terror mit Steigen, Schnauben, Kehrtmachen nur dermassen auf den Zwirn...  >:( :( und macht mich wütend. Ist natürlich kontraproduktiv.
Nebenan geht nun rotbuntes Vieh auf die Weide, in Sichtweite.
Mal gespannt ob Monsieur sich da nu wieder dran gewöhnen tut. Er war ja schonmal auf dem Level Kühe-Knutschen.
Hat sich danach nur wieder neu eingeschossen.

Und 2 unternehmungslustige Ochsen, die uns erst anglotzen und die dann möglicherweise ! im Galopp zum Zaun gedonnert kommen, sind ja ein prima Aufhänger so richtig den Spinner rauszulassen.

Wieviel Meter Wurst kriegt man aus 550 kg Russenpferd?  >:( >:( >:(





Offline carola

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #6 am: 11.05.09, 12:56 »
Absteigen, führen und auf die böööhsen Ochsen mit Steinchen werfen hilft auch.  :-\
(auf einmal hing der Zügel durch und ich hatte volle Rückendeckung von meinem vierbeinigen Helden: Jaaa, Chefin, FASS! Gibts ihnen! Zeigs ihnen! Jaaa!)
Dazu brauchts aber
a) werfbare Steine in Griffweite


:o :o Das ist nicht dein Ernst, oder? Du bewirfst fremde Tiere mit Steinen, weil du deines nicht im Griff hast und empfiehlst das auch noch weiter? Kleiner AprilMaischerz, oder?
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Offline zaino

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #7 am: 11.05.09, 13:07 »
carola,
das ist jetzt nicht DEIN Ernst oder?
ich kann Dir versichern, daß es eher symbolische Steinchen waren und daß ich keinesfalls irgendwas oder irgendwen  getroffen habe ;)

Aber nachdem mich neulich wer angefegt hat, weil ich am Tor irgendwie die Hand hob, weil ein ungezogenes Pferd sich an meinem Pferd und mir vorbei aus dem Paddock mogeln wollte: "Bitte schlag mein Pferd nicht!", wundert mich langsam nix mehr. (mein Pferd stand zwischen mir und dem fremden, also ich hätte den auch mit der fiesesten Absicht niemals nicht hauen können, rein physikalisch... aber macht nix, oder?)  ::)

DU bist natürlich allezeit die Souveränität und Ernsthaftigkeit in Person :D
Schön für Dich.
« Letzte Änderung: 11.05.09, 13:11 von zaino »

Offline carola

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #8 am: 11.05.09, 13:12 »
Doch, das ist sehr wohl mein Ernst. Okay, mit einem Sack voll Steine in den Packtaschen wäre Jezabels Pferd vermutlich ausgelasteter und würde wohl nicht mehr tanzen, aber warum man neugierige Fjordfohlen, die an den Zaun gelaufen kommen, mit Steinen verscheuchen soll, ist mir ein Rätsel.

Dass du vielleicht nur in die grobe Richtung geworfen hast, ist eine Sache. Aber das ist ein öffentliches Forum, und es gibt genügend Deppen Leser, die genau das ausprobieren. In meiner Jugend hatte ich mal ein solches Tier mit nur einem Auge als Pflegepferd.
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Offline zaino

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #9 am: 11.05.09, 13:18 »
Och, Carola, ich hab eigentlich vorausgesetzt, daß sowas nicht 1:1 umgesetzt wird, so wie ichs geschrieben hatte...

*stöhn* ::)

HIer wird über vieles Geschrieben, womit jemand Schaden anrichten KÖNNTE...

Jezabel76

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #10 am: 11.05.09, 14:10 »
Beaglepetra: Wo habe ich "eh schon" welche Boxen womit gefüllt, bitte?
Schreibst du das wegen dem Thread über die Kühe? Ich finde deinen Beitrag nicht sonderlich hilfreich, denn worum geht es in einem solchen Forum, wenn nicht darum, dass man sich Tipps von anderen holt. Auch habe ich nie gesagt, dass es nur am Pferd liegt - siehe mein Verweis auf meinen Abflug und die daraus resultierende Angst.

Ich finde es hochgradig traurig, dass man, wenn man sich hier seine Schwächen eingesteht und um Tipps bittet, so angesprochen wird. Klar weil ich momentan noch neben der Pferdeweide absteigen muss, habe ich das falsche Pferd.
Klar, wir sind alle steinhart, haben nie Angst, nie ein Problem und immer Recht. Wir sind alle schon als Pferdemenschen auf die Welt gekommen und mussten nie was lernen.

Woher nimmst du ferner dein Wissen, wie ich mit dem Kappzaum umgehe? Hast du schonmal zugeguckt?

Natürlich hast du recht, ich muss daran arbeiten eine bessere Führungspersönlichkeit zu werden. Das tue ich auch mit meiner NH-Trainerin und vielleicht werde ich demnächst da mal mit hihr hinstiefeln.
Aber ich glaube es gibt Leute mit elementareren Problemen als ich. Entschuldige dass ich dich dennoch damit belästigt habe. Hättest es ja auch überlesen können.

Zaino: Ich habe verstanden worauf die hinauswillst. Auf die Idee wirklich mit Steinen auf Fjordies zu werden würde ich jetzt aber nicht kommen. Aber es ist die Haltung die zählt. Nur, ich glaube nicht dass mein Pferd wirklich Angst hat, ich glaube das ist eher ein willkommener Anlass um ein wenig Party zu machen.

Skyhopper und Paulista: Das ist eine gute Idee - ich glaube das werde ich mal versuchen, als "Zwischenschritt" zum dran vorbei reiten.

LG Isa
« Letzte Änderung: 11.05.09, 15:53 von Jezabel76 »

Offline Frau Puschelig

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #11 am: 11.05.09, 14:52 »
Zitat
eine überzeugendere Führungsperson zu sein
Zitat
Man kann nur sich, sein Verhalten, sein Auftreten, seine Effektivität und seine Einsicht verändern.
*dem heftig nickend zustimmt*

Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich das leider (oder jetzt zum Glück) bestätigen. Das hilft! Man muß es erst lernen und es geht nicht von heut auf morgen, aber das ist entscheidend. Wenn das erstmal von unten klappt, dann geht es von oben auch leichter. Aber man muß eben konsequent ernst zu nehmen sein und nicht nur ab und zu. Bei uns hat das sehr geholfen. Frag nicht vor wieviel komischen Dingen ich umkehren musste, sowohl vom Boden als auch erst recht von oben oder gar nicht erst aufsteigen konnte. DEIN Rahmen und Bewegungs- und Entscheidungsspielraum wird so immer kleiner auf Dauer, wenn das Pferd meint die Führende zu sein. Das klingt jetzt hart, aber es ist nicht böse oder gar persönlich angreifend gemeint. Ich hab Dich noch nie reiten gesehen oder auch nur Dein Pferd in Natura gesehen. Ich kann nur aus meinen Erfahrungen sprechen.

Wer öffentlich fragt, muß mit Antworten rechnen. Oder auch, wie gerade in einem Buch gelesen:

"Wenn Du Dich aufmachst etwas zu suchen, was Du möchtest, dann erschrick nicht, wenn Du das findest, was Du brauchst."
Das Fundament aller Anlagen ist die körperliche Gesundheit. Kränkliche Naturen fühlen sich abhängig; robuste wagen es, zu wollen. Daher gehört zur Charakterbildung wesentlich die Sorge für die Gesundheit.
Johann F. Herbart

Vertraut Euch Selbst, dann vertrauen Euch die anderen Seelen (Goethe)

Offline zaino

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #12 am: 11.05.09, 15:33 »
Stimmt, Frau Puschelig, stimmt stimmt stimmt. Was anderes wollt ich damit auch gar nicht sagen.

Das schließt leider nicht aus, daß man zuweilen einfach keinen Nerv auf den Bohei hat, das Pferd aber meint, da wär jetzt Diskussionsbedarf. ARGH!
Derzeit beispielsweise gings MIR lange nicht gut wg. Kiefer-Weisheitszahn-Dauerschmerz-ZahnOP, danach entsprechend schwächlich. Die Monate davor wars Pferd am Abheilen einer irgendwie vermurksten Hinterfessel (Bänder, Gelenkkapsel, weissdergeier) - jetzt hab weder ICH Nerv und Kraft, ich weiss, daß der Bursche mich nicht abwirft, hab aber keine Böcke auf seine Sperenzien. Ich weiss, mindestens vom Boden aus macht er zwar alle möglichen Faxen, aber er bleibt, auch kurz vor dem Platzen, immer noch bei Fuss.
Aber ich war eben nicht auf der Höhe, und wenn IHM die doofe Fessel wieder umknickt, weil er auf 1 Hinterbein kunstvollst balletös um mich rumhöppen muss, ist der Bock fett, dann bring ich ein lahmes Pferd heim.
Vorgesehen sind momentan eh nur geregelte gemütliche massvolle Schrittwanderungen, teilweise geführt.
Nicht Sambatanz! Langsamer vorsichtiger Wiederaufbau...
Also geregelter (Betonung auf GEREGELTER!) Rückzug. Ohne Steinchen *winkzucarola*.

Er gibt in der Situation "Fremde weissgesichtige Ochsen glotzen mich an" dieses Alarm-Schnarchen von sich und äppelt spontan, hat also schon irgendwie die Höschen voll.

Die 2 Ochsen kürzlich glotzten wie gebannt, sahen jung und sportlich aus und ich weiss nicht, was sie mit dem Zaun gemacht hätten, hätten wir auf Nah-Vorbeigehen bestanden. :P Ghaaaaa!

Das ist keine Dauerlösung. ich schätze mal, ich werde an der nächstgelegenen Viehkoppel üben gehen. Das ist zwar auch agiles Jungvieh, aber da reiten so oft welche vorbei, und die sehen IMMER weidepferde nebenan, daß die nimmer wg. jedem Pony mit aufgestellten Schwänzen zum Zaun preschen.
Da wird der Meister dann mit vorquellenden Augen a bissl piaffieren (oder was er halt dafür hält) und am End feststellen, daß ihm das eigentlich auf Dauer viel zu anstrengend ist, wg. nix so zu zappeln.
Nachdem meine Schnodderseuche endlich abklingt und ich wieder Luft kriege, probieren wir das mal demnächst.
Kann ja nicht angehen daß ich wg. der Launen eines Fellbobbes UMWEGE mache auf Dauer! GRRR!

Ach ja, mein Horrorerlebnis damit war vor vielen Jahren, daß mein Pferd in so einer Situation aus heiterem Himmel explodierte, per Courbette über einen Stacheldraht! in die Kälberkoppel setze nur um da nett Hallo zu sagen. Die Kälber waren entzückt. Er stand in der Mitte und machte 'nen Hengsthals.  ???
Damals hätte er sich die Fessel abschneiden können, hat den Stacheldraht aus schierem Glück niedergehuftrampelt statt sich drin zu verheddern, der war genau in Fessel-Sehnen-Höhe.
Der obere Draht war so ein dicker, glatter, der einfach durchriss.
Übrigens hab ich die Courbette wohl perfekt gesessen, meine Mitreiter waren begeistert, bekam standing ovations...  :o Drauf ge*****, ehrlich!

Übrigens lassen ihn Angus-Rinder kalt. Charolais, die dicken, beige-weissen auch. Nur die weissgesichtigen Rotbunten, da kriegt er regelmässig den Jappdich. Irgendwie mag er die Kontraste nicht.  :P ::) *beklopptespferdhab*....

Offline Rasputin

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #13 am: 11.05.09, 15:39 »
Ich stimme Frau P. voll und ganz zu. Isa, ich habe dich noch nie reiten sehen und ich kenne auch Knudi nicht persönlich. Aber aus deinen Erzählungen glaube ich dass Knudi meinem Stutentier nicht unähnlich ist. Beide sind charmant, aber eben auch dominant. Du weist ich bin auch nicht der sicherste Reiter und bin schnell verunsichert.
Aber die Arbeit mit meiner Madame hat mir gezeigt, dass gerade bei solchen Pferden ein konsequenter Umgang der einzige Weg ist.

Knudi nimmt dich in deiner Führungsrolle nicht ernst und daher übernimmt sie in solchen Situationen die Führung und macht das wonach ihr der Sinn steht. Da hilft nur ein haufen Selbstbewustsein deinerseits. Ich versuche in solchen Situationen bewusst an etwas anderes zu denken. Wenn ich auch nur daran denke, dass da jetzt die Pferde angaloppiert kommen und Madame Stutentier jetzt anfängt Theater zu machen, dann dauert es nur wenige Sekunden und Madame spielt sich auf und Angst hat Die mit Sicherheit nicht. Denke ich Bewußt an etwas anderes, dann bin ich entspannt und siehe da, Madame ist es auch. Es macht nämlich keinen Spass den wülden Hengscht zu markieren, wenn Frauchen total unbeeindruckt ist. Und wenn Madame meint, dennoch rumzappeln zu müssen, dass geht es halt seitwärts weiter, so lange bis sie einsieht, dass ihr der Blödsinn nur Arbeit einbringt und Frauchen nicht im geringsten beeindruckt ist.  ;D

Vom Boden aus hatte ich bezüglich der Konsequenz noch nie Probleme, aber im Sattel ist das nochmal was gaaanz anderes.

Offline Beagle-Petra

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Re: An Pferdekoppeln vorbeireiten....
« Antwort #14 am: 11.05.09, 16:00 »
@Jezabel,

meine Antworten beruhen auf eigener Erfahrung. Glaub man ja nicht, dass ich diese Probleme nicht auch durchhab. Aber die Lösung war tatsächlich immer die: Lern endlich mal gescheit reiten. Lerne, Deine Hilfen korrekt und effektiv zu geben. Lerne, die Kontrolle zu übernehmen und zu behalten. Und das hat nichts mit dem Reiten von irgendwelchen Lektionen oder Manövern zu tun.

Diese ganzen Workarounds hab ich auch hinter mir. Sie dienten nur zu meiner eigenen Beschwichtigung. Zwar bin ich zu Fuß auch immer heil an solchen Katastrophenstellen vorbeigekommen, gruselig in dem Jahr, als ich mit einer Jungstute an einer Herde Minishetties vorbeisollte, die da angaloppiert kam. Aber letztendlich ist jedes Workaround auch eine Niederlage. Man hat sich lediglich im Moment aus der Affäre gezogen, mehr ist das nicht. Na gut, es ist immerhin insoweit nützlich, dass "kein Blut geflossen ist", das muss ja nun auch wirklich nicht sein.

Aber wenn ich schon eine gewisse Zeit an meinen Defiziten arbeite und es wird nicht wirklich besser, dann ist irgendwo ein Wurm drin. Entweder macht man es sich z.B. zu einfach und zu bequem mit den Massnahmen oder man hat die falschen Helfer. Oder man ist wirklich auf dem falschen Dampfer. Da muss man auch mal ehrlich mit sich ins Gericht gehen.

Zitat
Da die eine Weide direkt in der Nähe des Stalls ist, habe ich mir geschworen, dort nun öfters mit Kappzaum  spazieren zu gehen. *fiesgrins*
Du musst schon  zugeben, dass das ein wenig Raum für Interpretationen zulässt.

@Zaino,
wenn Du etwas "nicht so meinst", dann sag es auch nicht so. Solche Ratschläge wie der mit dem Steinchenwerfen sind einfach unter aller Kanone.
Nur echt mit dem Beagle!