Autor Thema: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!  (Gelesen 77786 mal)

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Offline JazzDancerTopic starter

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Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« am: 25.10.04, 09:56 »
Und los geht´s !  ;)
Liebe Grüsse
Angelika

Offline Schnett

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #1 am: 25.10.04, 10:06 »
Wollen wir diesbezüglich nochmal kurz die aktuelle Diskussion zusammen fassen?

Gönnen können ist eine Kunst denn neiden kann jeder

Offline Beagle-Petra

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #2 am: 25.10.04, 10:19 »
Wäre ne Idee, das Zusammenfassen, aber ich hab jetzt keine Zeit, muss weg.

Noch ein paar Anmerkungen.

Der trainer, bei dem ich anderthalb Jahre gestanden habe, teilte die Meinung wegen der Füchse überhaupt nicht. Er meinte aber, er sei froh, daß aus seiner Linie (die im übrigen z.T. sehr schwierige Pferde brachte) keine Füchse gefallen sein bisher, weil man eben behandelt würde wie der letzte Dreck, wenn man mit einem Fuchs auf die Bahn käme. Er hatte einen Kundenpferd da, einen Fuchs, zur Aufzucht, und war immer sehr bekümmert, wenn er über die Zukunft dieses Pferdes redete.

Zu Schimmel: Auch an dieser Zuchtplanung Deiner Bekannten, Jazzi, kann man sehen, wie wenig Ahnung da ist. Schimmel vererben sich nur und ausschließlich und ganz immer direkt. Wenn also Vater und Mutter keine Schimmel sind, dann kriegt man auch keine Schimmel, egal wie viele Schimmel auf dem Pedigree sind. Ausnahme ist der Roan-Faktor, also starke Stichelhaarigkeit, nennt sich auf Deutsch unveränderlicher Schimmel oder Mohrenkopfschimmel. Die können immer mal wieder aufkreuzen, weil diese Farbe nicht völlig dominant vererbt wird und latent mitgeschleppt werden kann. Es gibt aber Anzeichen, genträger haben an sich immer viele einzelne weiße Haare im Fell verteilt. (Aber nicht jedes Pferd mit einzelnen weißen Haaren muß ein Roan sein).

Was ich in erster Linie mit all dem sagen will: Man muß mit allem vorsichtig sein, was einem so erzählt wird, vor allem, je verallgemeinernder die Aussagen sind. Und die Aussage: Füchse sind schlechter, schwieriger, schneller, kleiner, größer ... als alle andersfarbigen Pferde, ist genauso idiotisch wie die Aussage, daß alle Rennpferde bescheuert sind.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline JazzDancerTopic starter

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #3 am: 25.10.04, 10:54 »
Petra, im Traberforum gibts viele Zuchtexperten, die sich sehr genau damit beschäftigen und denen kann man die Kompetenz sicher nicht absprechen. So wie die planen, ist sicher genug Ahnung vorhanden. Alleine mit welchen Hengsten sie decken (der teuerste war rd. 5.500,-- Euro) setze ich voraus, dass sie es sehr gut planen. Aber wie schon erwähnt, bin ich kein Profi und will auch keiner werden.

Liebe Grüsse
Angelika

Offline Martinaxx

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #4 am: 25.10.04, 13:44 »
Aber Angelika, das glaubst Du doch nicht wirklich ernsthaft, dass jemand RENNpferde nach anderen Kriterien als Leistung und Gebäude züchtet? Natürlich hat der eine oder andere Vorlieben und hätte gern ein Pferd in der und der Farbe, das sind aber doch wohl entweder Hobbyleute oder welche, die wirklich im Geld schwimmen.

Offline ghost

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #5 am: 25.10.04, 14:41 »
Un wenn man dann den Fuchsschwanz anner Atenne am Mandda hat muss och Biergeld fuer dat Kissen mit nummernschild und den Wuerfel fuer Rueckspieschel ausgeben. Un die scheiss Fuechse sind an dieser verschwendung von Biergeld schuld.
Scheiss Fuechse eben, bei geburt platt amchen.
Koenige und Koenigen werden als Koenige oder Koeniginen geboren, aber es bedarfs eines Koenigs oder Koenigin um sie zu dem zu machen zu dem sie geboren sind.
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Offline JazzDancerTopic starter

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #6 am: 25.10.04, 14:48 »
ghost a bisserl zu tief ins Glaserl einigschaut  ;)
Meine SB ist Kleinzüchterin, hat 2 Mutterstuten, macht sich ziemlich viel Mühe, deckt teuer und selektiert daher, weil sie eben ein optimales Endprodukt haben will. Wieso soll das nicht gehen. Nochmals Zucht ist ein komplexes Thema, Leistung, Charakter, Exterieur und eben auch punkto Farbe.
Vermehrer, so wie es üblich ist, nenne ich keine Züchter.
Liebe Grüsse
Angelika

Offline Bini

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #7 am: 25.10.04, 14:58 »
Ghost, Du asischer Schwätzer ;D Das mitm Mandaa haste abgeguckt von der Rennsemmelbesitzärboxen.
*Rumblödelmodusaus*

Glaubt ihr das Angelika uns veräppeln will? wenn sie doch züchter kennt, die tatsächlich auf Farbe selektieren?
Ich meine ich finde es ja auch unmöglich aber wenn es doch bei den Züchtern in Ö so ist :-\

Ich liebe Füchslein.....bei Warmblöds finde ich sie langweilig aber bei Vollblöds sieht es schön aus  :D

First I rode a horse, now I fly a Traber!

Offline Beagle-Petra

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #8 am: 25.10.04, 22:37 »
Vielleicht sind manche Traberzüchter ja tatsächlich so vernagelt ...


@ghost

fuchsschwänze gehören beim hunt master ans jacket oder wo immer der das ding trägt. der rest wird an die meute verfüttert.
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Offline julia1510

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #9 am: 26.10.04, 00:32 »
@Beagle-Petra
nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich dich etwas verbessere.

Habe selbst eine Stute mit roan-Gen und hatte mich deshalb etwas darüber informiert:
Roan ist dominant, ein Elternteil muss also roan sein, es taucht nicht einfach so auf.
Kennzeichnend für roan ist, dass die Unterwolle weiß ist, das Deckhaar jedoch "normal", deshalb sind die Pferde im Fellwechsel nahezu weiß, im Sommer erscheinen sie meist stichelhaarig und im Winterfell haben sie die Farbe des Deckhaares.

Bei der Vererbung von Stichelhaarigkeit in ihren verschiedenen Ausprägungen kenn ich mich nicht aus, deshalb
*klugscheißermodusausundganzschnellauseurerboxverschwind*

Für Interessierte:
http://www.mustangs4us.com/Horse%20Colors/roan.htm

Liebe Grüße

Offline Beagle-Petra

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #10 am: 26.10.04, 01:10 »
Roan ist dominant, ein Elternteil muss also roan sein, es taucht nicht einfach so auf.Liebe Grüße

Mir ist das heute auch noch so im Kopf rumgegangen. Die Information, wo ich das herhatte, besagte, dass ein unerwarteter Roan fiel und bei näherem Hinsehen die Elterntiere stichelhaarig waren. Keine ahnung mehr, wo das Fohlen abgebildet war, aber es wird sich wohl eher um einen Sabino handeln. Nur leider kann man bei wenige Monate alten Fohlen da noch nicht wirklich was genaues sagen.

Zum Dominanten: Klar ist Roan dominant, ist nur die Frage, wie dominant. Da gibts ja auch verschiedene Abstufungen. ist zwar schwarz dominant über fuchs, aber schimmel überlagert diese dominanz. die aufheller für die falbfarben sind auch dominanter als die grundfarben. man geht neuerdings sogar davon aus, dass overo dominant ist, aber eher schwach dominant, so dass die farbe eben da ist, aber nicht als solche erkannt wird. Roan ist aber wohl schon ziemlich dominant, so dass ich wirklich denke, das fohlen ist ein sabino. *grübel, wo war das noch ...*
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Offline Bini

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #11 am: 26.10.04, 09:43 »
Heidewitzka ihr seid ja richtige Experten... ;D
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Kincsem

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #12 am: 26.10.04, 13:43 »
Persönlich halte ich es da wie die Engländer: "Handsome is what handsome does" (schön ist, was etwas leistet oder so;). Da beziehe ich die Farbe eines Rennpferdes voll mit ein, die ist mir nämlich voll schnuppe - Hauptsache, aus galopprennsportlicher Sicht: Das Pferd hat Charakter und kann laufen. Es mag Züchter geben, die eine Stute vielleicht nicht unbedingt z. B. zu einem Schimmel (Auswahl bei den Galoppern ist ja in Deutschland eh begrenzt) schicken mögen, würden dies aber trotzdem tun, wenn Exteurier und Abstammung zu der Stute paßt - ähm und die Decktaxe zum Konto des Besitzers der Stute... Was die "Buntheit" bzw. die damit einhergehenden Vorurteile z. B. von Füchsen angeht, da haben sich schon ganz andere vertan (das Beispiel aus der Vergangenheit Lord Derby & Derbysieger Hyperion, letzter war nicht nur "gesockt" sondern nur minimal größer als eine Parkuhr ;D

Tiefergehende Betrachtungen Vererbung, Leistungssteigerung und zum Thema "Farbe" findet man auch in dem Buch "Rennpferde" vom ital. "Zauberer" Frederico Tesio, erschienen im OLMS-Verlag. Wirklich lesenwert, was der Mann über Vollblutzucht vergessen hat, lernen wir alle zusammen nicht mehr ;)

Offline Beagle-Petra

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #13 am: 26.10.04, 13:52 »
Obwohl Tesios Betrachtungen über Farbvererbung in keiner Weise mehr up to date sind. Besonders die Betrachtungen über die Spektralanalysen der haben nur noch anekdotischen Charakter. Aber der Rest ist bemerkenswert - und vor allem plain and simple.
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Offline Gunni

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Re: Ein gutes Rennpferd hat keine Farbe!
« Antwort #14 am: 26.10.04, 14:14 »
Interessantes Thema habt ihr hier.
Das Problem der Trabrennzucht liegt meines erachtens darin, daß es meistens eine Leistungszucht (Ausnahmen bestätigen die Regel) ist. Sprich es wird kaum Augenmerk auf den Charakter genommen. Nevele Pride vererbte tolle Pferde, aber auch seinen schwierigen Charakter. Aber es stimmt schon wie Jazzi sagt, Fuchstuten sind nicht wirklich begehrt auf der Rennbahn. Liegt aber wieder daran, daß Stuten meistens nicht so leicht zu händeln sind, wie die meisten Wallache. Aber alle roten Stuten über einen Kamm scheren, kann man nun wirklich nicht. Obwohl im Stall bei mir steht ne Fuchsstute, und die ist wirklich sehr schwierig ;) (shagey-Araber im übrigen).
Ansonsten soll es jeden Züchter selbst überlassen bleiben, wie er denkt zu züchten.
Begründer der "WEIGUMS"

“Mich beschleicht Verwirrung, die die Grenze zum Wahnsinn stürmt.”  Sin City