Thema: Pferd selbst anreiten- wer ist grade noch dabei?

[AJ]

Hallo ihr,

da ich keine Box zu dem Thema gefunden habe (lasse mich auch gern eines besseren belehren) fang ich einfach hier mal an.

Mich würde interessieren, ob zur Zeit noch jemand damit beschäftigt ist sein Pferd, Pony, wie auch immer, anzureiten. Würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen! 

Grüßle, AJ

[schneeflo]

bin zwar noch weit davon entfernt (stuti wird erst im mai 2) - aber ich hoff ich darf hier mitlesen ... muss mir ja schon im vorfeld tipps holen - möcht meine auch unbedingt selbst einreiten - im moment ist die vorbereitung dazu viel spazierne gehen und als handpferd mitnehmen und auch schon mal ein ponykissen umgeschnallt haben ... ausserdem möcht ich bald mit so ner art langzügelarbeit anfangen (gebisslos) - ich versuch halt schöööööön laaaangsam alles was man vorbereiten kann vorzubereiten, dass dann beim wirklichen einreiten net zu viel neues auf einmal da ist ...

lg
schneeflo

[Rübe]

Meine Stute wird im Juni drei und ich werde sie von einem Profi einreiten lassen. Bis dahin (ca. Dezember) versuche ich ihr die Grundbegriffe des Umgangs mit den Zweibeinern beizubringen. Da gehört Bodenarbeit genauso dazu wie Hufe entspannt geben und Spazierengehen mit Regeln.

Im Moment sind wir bei Satteldecke auf den Rücken legen mit viel Geflatter und umständlichem Zurechtzupfen und mit Deckengurt befestigen. Das will ich ausbauen bis zum Spazierengehen mit dickem Longiergurt wo Dinge dran befestigt sind (Jacke, Trinkflasche), schliesslich kann das Tier auch was tragen. 

[AJ]

Hört sich gut an:-)

Das mit dem umständlich Gurten/ Satteln mach ich auch. Hab noch nie ein Pferd so unvorsichtig gesattelt/gegurtet wie meinen Zwerg. Also unvorsichtig nicht im Sinne von schlampig, sondern eben nicht zimperlich beim anfassen. Dadurch ist der, egal was ihm auf den Rücken schnalle, völlig cool.
Aber wir sind auch schon etwas weiter als ihr.
Mein Arab wird im April alte 5 Jahre alt,bewegt sich grundsätzlich zwischen Genie und Wahnsinn ,  habe mit dem Anreiten im November ca begonnen.

Hoffe es gesellen sich noch mehr hier dazu!

Grüßle, AJ

[christi281]

*aufzeig*
Meine Stute ist 4 und wurde im Oktober angeritten.
Ich habe für 15 Stunden eine Bereiterin zu hilfe geholt und bin zwischendurch mitgeritten, trocken reiten und immer langsam gesteigert.

Die Vorarbeit hab ich mit meiner Freundin gemacht. Sie hat mir geholfen wenn ich nicht mehr weiter wusste.
Wir sind viel spazieren gegangen und ich hab viel longiert.

Vorm reiten longiere ich sie nach wie vor noch ab obwohl das eigentlich nicht nötig wäre.
1x pro Woche gehe ich mit ihr in den Reitunterricht.
Wir sind immer noch beim kleinen 1x1.

Mit dem satteln hatte ich keine Probleme weil sie gefahren ist und Gurte und Gebiss schon kannte.

[Carlotta67]

Ich mach erst nur schnell ein Lesezeichen hier.

Wir reiten noch nicht, aber ich hab just for fun schon zwei- oder dreimal draufgesessen (für 30 Sekunden bis 3 Minuten, Pferd ist 3) nur mal zum probieren was sie dazu sagt. Sattel kennt sie auch noch nicht, bloß Pad mit Deckengurt umgeschnallt und mal den Longiergurt.

[AJ]

Ich mache alles alleine. Da bin ich empfindlich. Und ehrgeizig. Ich möchte es alleine schaffen. Selbstverständlich, bevor mein Pferd Schaden nimmt weil ich zu dämlich bin, hol ich mir jemand zur Hilfe. Aber ich denke nicht dass das so sein wird. Mein Pferd ist aber auch eher weniger als "mehrere- Personenpferd" geeignet....

Wo gabs/gibts bei euch Probleme? Was sind so Punkte bei euch wo ihr sagt: Das wird schwierig/ war schwierig?

@ Christi
Warst du mit ihr schon mal im Gelände? Also geritten?

Wann würdet ihr das das erste mal tun?

Ich werd immer schief angeschaut wenn ich sage, dass ich erst die Grundgangarten sicher haben möchte, bevor ich rausgehe. Weil ich einfach die Meinung vertrete, dass es auch für das Pferd schwierig ist, wenn der Chef plötzlich nimmer vor einem steht/geht sondern oben sitzt. Ich denke, wenn ich noch nie in der Halle/ Platz galoppiert bin und mein Pferd sich erschrickt und doch mal schneller wird und das gar nicht kennt hat man größere Probleme, als wenn das Pferd das Gefühl schon kennt. Klar, ist sicher von Pferd zu Pferd verschieden.
Ich möchte sozusagen die "grundsätzlichen Funktionen" eingebaut haben bevor ich rausgeh
e. Damit meine ich: Anhalten, Rückwärts, Schritt, Trab, Galopp.

Ich mache sehr viel Bodenarbeit, dass gehört bei mir vor dem Reiten auch immer dazu. Da kann ich abchecken, ob er sich lieber noch mal etwas bewegen sollte
Weil trotz Offenstall und täglicher Bewegung ist dieses Tier kaum auszulasten. Freu mich schon, wenn ich mit ihm drei Stunden durch die Welt traben kann. Weil dann wird auch mal der kleine Schimmel müde werden *hoff*

Grüße, AJ

@Carlotta: Das ist doch schon mal n Anfang

[christi281]

Hmm Problem gab es bis jetzt eigentlich keine richtigen.

Mein Pferd ist von Natur aus sehr ruhig und gelassen.
Ihr Problem ist aber vorne locker zu werden. Sie legt sich sehr aufs Gebiss und es dauert ewig bis sie mal den Hals fallen lässt und nachgibt.
Aber bis ich den Brocken locker hab dauert es eh ewig. Sie ist 1,64 groß und garantiert 750 kg schwer
Ist ein Alt-Oldenburger also ein schweres WB.

Im Gelände waren wir noch nicht.
Aber die Bereiterin meinte man soll so früh wie möglich rausgehen. Allerdings erstmal nur in sicherer Begleitung.
Diese fehlt mir leider.


Die Bereiterin war bei uns ein absolutes Muss. Da ich selber reiterlich nicht weit genug bin und vor dem einreiten nur 1x pro Woche auf dem Pferd sass bin ich ziemlich eingerostet.
Und nach einem bösen Sturz am Anfang hab ich das Vertrauen verloren.

[AJ]

Runterfallen ist richtig blöd...das glaub ich dass dir da dann das Vertrauen gefehlt hat.

Ich reite aus Überzeugung gebisslos. Ich hab ein Sidepull, mit dem geht das wunderbar. Es sagt deutlich wo die Nase hinsoll. Werd auch später nicht mit Gebiss reiten. Mag das nicht..Soll aber kein Vorwurf sein. Nur ne Info.
Ich such mir auch aus den "Reitstilen" das aus, was ich gut finde. Daher arbeite ich mein Pferd nach dem Natural Horsemanship, reiterlich bin ich Western und Philippe Karl angehaucht. Ich weiß, die formulierung ist nicht gut, aber mein Kopf ist Virengeschwächt, hoffe das zählt als Ausrede. 

Früh ins Gelände will ich auch, ist ja gut für die Mukis! Aber eben erst wenn die oben genannte Dinge funktionieren. Ich denke da wird sich auch ne gute Begleitung finden. Gefragt hab ich nch net, dauert ja auch noch, aber ich hab jemanden im Auge:-)

[christi281]

Ich seh es nicht als Vorwurf

Dran gedacht hab ich auch schon öfter.
Aber ich hab das noch nie gemacht und kenne auch niemanden der mit Sidepull reitet.
Und nur für einen Versuch sind mir die dinger zu teuer.

Fürs Gelände sollte zumindest der Trab gut klappen.
Fürs erste galoppieren soll das Gelände einfacher sein.

Galopp geht bei uns noch gar nicht unterm Sattel. Die B. ist öfter mit ihr galoppiert aber es ist meine absolut schwächste Gangart. Ich fang an zu klemmen und störe das Pferd in der Bewegung.
Daher muss ich jetzt fleissig üben ihren Trab zu sitzen der ist nämlich äusserst schwungvoll und schwer zu sitzen
Ans aussitzen denk ich noch gar nicht bzw taste mich langsam ran.

Die letzten Jahre habe ich immer nur Pferde mit Trippeltrab geritten, da fällt mir die umstellung besonders schwer.

Was für einen Sattel hast du?

[Schnett]

*meld*

Ich reite gerade das 2. Pferd in meinem Leben an und starte nächsten Monat mit Pferd 3.

Ich gehe bei allen dreien gleich vor.

Erstmal müssen die Grundlagen vom Boden stimmen und die Pferde müssen über die Stimme beim Arbeiten kontrollierbar sein. Sie gehen an der Longe, Doppellonge, arbeiten frei und werden gefahren, bevor sie geritten werden.

Ich lasse mich dann ein paar mal auf dem Reitplatz führen, übe Auf- und Absteigen und nach und nach übernehme ich die Zügel auf dem Platz und der Fussgänger kann sich zurück ziehen.
Da die Jungs im Gelände gefahren werden und dort auch spazieren geführt werden reite ich auch ins Gelände sobald ich mich im Schritt und Trab auf dem Platz sicher fühle.

Mir Aurelio habe ich im Juli begonnen. Da war er 3. Seitdem reite ich einmal die Woche bis alle 2 Wochen Wir sind beim 5. reiten ohne Führen schon ausgeritten. In begleitung meiner RL mit ihrem Isi.
Mein Freund hat mich 2-3 mal begleitet und dann bin ich alleine losgezogen...

Samstag hat Aurelio das erste mal vorsichtig gefragt, ob er auch schneller darf. Ich habe ihm das Stimmkommando zum Galopp gegeben, zusammen mit der Schenkelhilfe und er ist ganz brav angaloppiert.
Beim zweiten mal war er recht sicher und bockte schon los 

Ich bin allerdings sehr froh, dass wir nicht nach wenigen  Sprüngen schon wieder eine Ecke vor uns hatten.

Pferd 1 habe ich ausschließlich im Gelände angeritten. Wir waren erst nach einem Jahr unter dem Sattel das erste mal auf dem Platz.

Pferd 3 hat eine Lieblingsgangart, die Galopp heisst. Ich denke mit ihm wird das schneller gehen, aber dafür ist er etwas trotziger was das Vorwärts angeht... Haflinger halt 

[AJ]

Ich reite einfach ausnahmslos mit Sidepull, heißt, mein Pferd kennts gar nicht anders. Der kennt gar kein Gebiss in seinem arabischen Mäulchen Bodenarbeit, was ja longieren mit einschließt, mach ich am Schnurhalfter.

Ich bin grade mal die ersten paar Schritte getrabt. Mein Pferd ist grade dabei zu verstehen dass Traben das ist, was ich möchte, wenn ich "Energie bringe" und er traben darf. Und nicht gleich wieder in Schritt soll. Wir arbeiten dran. Lieber er wird langsamer als dass er schneller wird. Was seinem Naturell eigentlich eher entspricht. Daher sind wir noch weit vom Galopp entfernt. Andererseit wird ihm der Galopp mit mir drauf nicht schwer fallen, da er schon recht gut ausbalanciert ist durch das Arbeiten am Boden. Er kann ne Volte um mich herum galoppieren. Dann wird er die lange Hallenseite mit mir hoffentlich auch schaffen. Oder nen Zirkel. Aber wie gesagt, das dauert noch.

Ich reite mit Fellsattel. Vorerst. Was dann kommt mal sehen. Eher wieder etwas baumloses. Fellsattel für immer find ich fürs Gelände nicht sooo der bringer, da ich ohne Bügel reite und schon in Richtung Distanzreiten will. Also ohne Turniere, sondern einfach vom Grundgedanken her lang und flott reiten. Und da hät ich gern beim Traben Steigbügel. Bin zwar noch jung und fit, aaaaber...man muss es ja nich übertreiben Außerdem ist Fellsattel reiten auf dauer fürs Pferd wahrscheinlich auch nicht voll optimal. Aber für den Anfang sicher besser als so was starres. Wg den Muskeln und so.
Du hast nen Englischsattel, so wie ich das erahnen kann?
Was für ein Gebiss hast du?

[AJ]

Ok, mit dem Gelände bin ich eigen, ich seh schon. Aber ich will auch alles immer ganz "ordentlich" machen. Alles schön vorbereiten und so...Aber ja, meiner is auch n Kaliber, bei dem ich in manchen Situationen lieber mal Vorsorge als dass was passiert. Soll nicht heißen dass ich Angst habe. Pingelig triffts eher....
Ich alles ohne Führperson oder so gemacht. Nur alleine. Ging wunderbar. Hab ich bei meinem ersten Pferd auch so gemacht, ging gut.

Schnett, sind das alles deine Pferde?

[Mönchen]

Ich hab meine Stute auch alleine eingeritten und einen riesen Fehler gemacht.
Sie kannte schon ganz viel vorher, Zirzensische Lektionen, Longieren, Doppellonge, als Handpferd, als HandFahrradpferd war sie oft mit im Gelände, Decke, Sattel , Trense, alles kein Problem auch meine Tochter 5 saß schon mehrmals drauf. Also hatte ich auch keine Angst und hab mich von drüberlegen bis draufsetzen langsam rangetastet, mit Longiergurt und vom Podest aus vorsichtig draufgeschoben. Da war sie 4 1/2.
So circa 6 mal war das kein Problem, Schritt, anhalten, Schritt  gar kein Problem, super!
Tja und dann war es windig beim 7. mal und meine Jacke raschelte, Pferd erschreckte ich flog in den Dreck, so kann man nicht aufhören, wieder drauf, sofort wieder nen Abgang gemacht, sch.....
Da konnte ich wieder ganz von vorne anfangen, die Stute hatte Panik von diesem" irgendwas" bekommen das da von ihr runtergepurzelt ist, vielleicht hatte ich  sie dabei irgendwo berührt?  
Das ganze Vertrauen war hin, Angst vor einer Decke, Angst, Angst, Angst Schei.....
Es hat lange gedauert bis ich mit Hilfe wieder reiten konnte, heute ist sie 7 und zum Glück hat sie sich gut gemacht, aber den Umweg hätte ihr gern erspart. Also, vorsicht! Lieber mit Kompetente Hilfe von Anfang an sonst kann es lange dauern und teuer werden.

Viel Erfolg!

[Bantu]

Mönchen, ich würde sagen, das war ein klassischer Fall von "Shit happens". Denn sowas kann immer passieren, auch wenn du professionelle Hilfe hast.

Meinen Wallach habe ich weitgehend alleine "ausgebildet", das würde ich heute nicht mehr so machen. Zwar haben wir die (massiven) Anfangsprobleme (buckeln aus Angst) schnell überwunden und kommen seitdem relativ problemlos miteinander aus, doch ist er nicht einfach zu reiten. Wir haben uns zwar miteinander arrangiert, bei anderen Reitern ist er bis heute schwierig, was sicherlich an meinen eigenen reiterlichen Schwächen liegt.

Meine junge Stute werde ich mit Hilfe meiner RL einreiten. Allerdings hat das noch etwas Zeit, denn sie ist gerade mal elf Monate alt.  Wenn es dann mal soweit ist möchte ich sie allerdings nicht komplett zum Anreiten weggeben, sondern dies unter Anleitung selber tun.