*räusper*
Ähm, Consuela, kleines Mißverständnis, mein Trainingsplan interessiert dich bestimmt nicht, ich selber bin mehr oder weniger schisserige hauptsächlich kringelreitende sehr schlecht Springreiterin.
Mein Pferd war so gut, ich kannte ihn schon in seiner aktiven Zeit (habe immer meine Schulferien in dem Stall dort verbracht), aber seine Turnire ist er ohne mich gegangen und es ist schon ca. 8 Jahre her, daß er dabei war.
Deshalb sind die Methoden, die ich "live" mitgemacht habe etwas veraltet, bzw. durch langsame Professionalisierung wie eine Führmaschine etwas verändert.
Habe aber immernoch einen "Spion" in dem Stall, so daß ich den Anschluß wohl nie ganz verlieren werde.
Vielleicht entdeckt ja aber jen noch die Box hier, die ist definitiv dichter dran...
Mein Pferd kommt aus der Nähe von Flensburg. Trotzdem hatte er ca. alle 5 Tage Intervalltraining am Berg.
Für eine lange S mußte er 5x4 Minuten galoppieren, 2x langsam (meine Schätzung ist so 500m-Tempo), 2x schnell (so schnell er konnte
), 1x langsam (wie zuerst).
Allerdings mußte nur er 5x gehen, für etwas "geeignetere" Pferde (leichter und rennbegieriger) reichten 4x 5 Min.
Zusätzlich wurde er noch 2-3 mal die Woche (mit mir, wenn ich da war
) zum klettern in die Kieskuhle geschickt, was bedeutete, daß wir 10-20 mal einen steilen Pfad hochklettern mußten, dauerte so ne Stunde mit wieder außenrum runter reiten.
Das war dann die Morgenarbeit, Nachmittags wurde er noch Dressur geritten oder ein bischen über bunte Stangen gescheucht.
Bei den anderen Pferden würde ich mich Ghosts Schätzung mit den 1,5h anschließen, meiner lief meistens so 2h rum, viel Schritt im Gelände, echte Arbeit auch nicht mehr als "normale" Pferde.
Heute werden die Pferde dort nicht mehr so viel ausgeritten, das wird jetzt durch die Führmaschine ersetzt.
Sind einfach viel mehr Pferde inzwischen, das wäre nicht mehr machbar.
Übrigens ist es auch im Schritt und Trab möglich, ein Pferd aus lange **** zu trainieren, ganz ohne Galopp, nur so am Rande, man unterschätzt das leicht.
Dort steht eine kleine (15x30) Halle zur Verfügung, ein Gelände mit Sprüngen bis Klasse L, eben der Berg zum Galoppieren und das Wattenmeer in St-peter-Ording wenn man etwas mehr Zeit investiert zur Verfügung.
Mit den Sprüngen ist das so ne Sache, du kannst einem Pferd nicht alles zeigen, weil jeder baumstamm ja dann doch anders aussieht, und sei es nur die Farbe der Blumen.
Grundsätzlich gibt es ja aber verschiedene Typen von Sprüngen, wenn du dein Pferd an die einen Stufen "gewöhnt" hast, dann wird es auch die nächsten springen, obwohl sie anders aussehen, oder eben nicht.
Der Kunst der Parcoursbauer sind ja keine Grenzen gesetzt.
"Alles" zeigen gibts nicht.
ZB kamen irgendwann diese sogenannten Eulenlöcher in Mode, irgendwer hat sich eine Hecke ausgedacht, in die ein großes rundes Loch geschnitten und da muß man dann durchspringen.
Inzwischen gingts solche "Löcher" fast überall, aber damals haben bestimmt einige Pferde blöd geschaut.
Grundsätzlich fährt man aber schon auch gerne mal in ein fremdes Gelände, um neue Baumstämme zu sehen.
Die Saison wird ziemlich genau durchgeplant, man kann ja nicht innerhalb von 2 Wochen 2 lange S gehen, so schnell kriegt man die Krafttanks nicht wieder aufgefüllt.
Also überlegt man sich genau, welche Prüfung man wann wo reitet, ein Trainingsausfall von wenigen Wochen kann das dann "alles" über den Haufen werfen.
Darauf wird dann auch der Trainingsplan abgestimmt, der anfangs bestimmt auch auf Gefühl basiert, aber immer professioneller wird im Laufe der Jahre.
Fütterung ist auch da ganz normal, je nachdem was der jeweilige Reiter darunter versteht
Meiner kriegte zB Hafer, Pellets, etwas Müsli, Mineralfutter, manchmal Rübenschnitzel (im Winter), Heu und Stroh.
Aber inzwischen gibt es in dem Stall auch Maisflocken und was weiß ich noch. Manche kriegen "kompliziertes" Futter, andere nur Hafer, alle laufen erfolgreich.
Ist halt ne Philosophiefrage...
Trainer hat man auch, logisch, sogar viele
Einen für die Dressur, einen fürs Springen, einen für's Gelände, wenn man will.
Auf jeden Fall freue ich mich jeden Tag aufs neue, daß ich ein Pferd habe, das es gelernt hat sich in jedem Tempo und in jeder Lebenslage kontrollieren zu lassen, das egal, was man ihm in den Weg stellt freudig drüber springt und das Vertrauen in den Reiter hat.
Einfach toll.
PS: Sorry für die Tippfehler...