Die Sache mit dem Kopfaufstützen muss man differenziert betrachten.
Zunächsteinmal ist das Kopfaufstützen an sich nicht unbedingt eine "dominante Geste". Man sieht es auch bei guten Kumpels auf der Koppel, wenn sie in der Sommerhitze sich eine Pause gönnen, Kopf an Schweif. Welcher der Partner dabei Ranghöher ist erkennt man am ehesten daran, wer diese Zweisamkeit beendet, nämlich idR. der Ranghöhere und der Rangniedere akzeptiert das.
So und da sind wir bei dem Punkt. Das Problem ist nicht, dass dein Pferd dir den Kopf auf die Schulter legt, wenn du es durch ein Friendly-Game zu einem sozialen Austausch einlädst. Das Problem ist, dass dein Pferd nicht akzeptieren will, dass du den sozialen Austausch beenden willst.
Du musst die Situation genau beobachten, hast du dein Pferd eingeladen? Oder ist es in deinen Raum eingedrungen?
Ist das Pferd einladen und es kommt ist immer nett.
Ist das Pferd nicht einladen und es kommt trotzdem so nah, ist das potentiell frech.
Wie reagierst du, wenn es geschieht?
Schickst du dein Pferd rückwärts? Vielleicht mit dem Gefühl, die Dominanz herstellen zu müssen?
Nun ja, sowas ist nicht böse, aber es kommt bei den Pferden als Aggression an. Unter Pferden gibt es auch aggressive Tiere, Pferde können damit schon umgehen. Aber sie finden es nicht toll und quittieren es oft mit genervten Gesten (Kopfschütteln, Ohren anlegen, Nüstern zusammenkneifen, Schweifschlagen etc.)
Wenn ich in so einer Situation bin, ein Pferd kommt mir uneingeladen zu nahe oder akzeptiert nicht, dass ich die Nähe beenden möchte, dann sage ich freundlich "Danke, dass du hier bist, und jetzt beweg dich (rückwärts/seitwärts/ vorwärts je nach dem)"
Das mache ich, ich indem das Porcupine-Game oder das Driving-Game anwende und ich gehe immer durch die Phasen. Das ist höflich, das Pferd hat Zeit zu reagieren, die Situation bleibt entspannt.
Alternativ, wenn sich das Pferd noch in der Annäherung befindet und ich weiß, dass ich das nicht will, dann kann eich eine Blockade anwenden, die aber nie gegen das Pferd gerichtet ist, sondern immer nur die Bewegungsrichtung verstellt. Z.B. der Seilpropeller vor mir, der das Pferd nur trifft, wenn es die Nase aktiv reinsteckt.
Wenn dich dieser Ansatz interessiert, dann empfehle ich dir das Buch "Denn Pferde lügen nicht" von Mark Rashid.