Autor Thema: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3  (Gelesen 91368 mal)

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Offline Olli

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #45 am: 01.02.09, 10:02 »
Und ganz klar, ein Dressurpferd das jahrelang ausgebildet wird wird bewusst kaputtgeritten, dann sollte man das Geld doch lieber gleich zum Heizen verwenden.
*räusper*
wann sollte man denn dann aufhören auszubilden?
oder besser,wie schnell feritg sein?
deine aussage finde ich höchst seltsam ???
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline Anja

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #46 am: 01.02.09, 10:15 »
Sorry, ich meinte das Zitat

Zitat von: baura am Gestern um 09:12
Zitat
Ein gut ausgebildetes Reitpferd reitet man doch nicht mutwillig zu Schanden, in keiner Reitweise (außer im Turniersport *ironie*).

Sahen, die Rekruten die beim Heer ankamen konnten längst nicht alle reiten, die haben es auch lernen müssen, bevor sie ins Gefecht geritten sind.
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline baura

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #47 am: 01.02.09, 10:17 »
*keks* für Anja,
Du hast aber schon das *ironie* am Ende des Satzes gelesen...
*kopfschüttel*...


aber so langsam fühl ich mich wohl in der Opferrolle. 8)
Leonard: 'Herrgott noch eins, Sheldon, muss ich jedesmal mein Sarkasmusschild hochhalten, wenn ich mal den Mund aufmache?'
Sheldon: 'Du hast ein Sarkasmusschild?'

Offline kari

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #48 am: 01.02.09, 10:25 »
...
Ich habe gesagt (nochmal langsam zum begreifen) wir diskutieren hier auf der Basis der Dressurreiterei, weil eben das einen Vergleich erst möglich macht.
...

Wir wollen aber nicht vergleichen und messen an  von der FN festgelegten Maßstäben, sondern JEDERMANNs  Maßstab (für reell) erforschen und hören!!

Kleiner Unterschied.

sahen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #49 am: 01.02.09, 11:29 »
Sahen, die Rekruten die beim Heer ankamen konnten längst nicht alle reiten, die haben es auch lernen müssen, bevor sie ins Gefecht geritten sind.

Das ist schon richtig, aber wo bitte steht in der HdV 12 was davon, dass das ein einfaches Reitenlernen, bei  dem man erst mal keinen unabhängigen Sitz braucht, ist? So kam nämlich Dein Beitrag rüber und das ist schlicht falsch. Beim Heer wurden die Rekruten erst mal auf blankem Pferd ohne Alles geschliffen.

Mal abgesehen davon, dass bei der Heeresreiterei aus den Rekruten auch sehr schnell viele Stunden im Sattel sitzende Menschen wurden.

Arme baura *köpfchenstreichel* Wo Du uns doch immer alle zur NH bekehren willst. Ups, steht ja nirgends....

Offline Anja

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #50 am: 01.02.09, 11:40 »
Sahen schau doch bitte was ich geschrieben hab:

--------------------------------------------------------------------------------
Zitat von: Anja am Heute um 08:58

Die Dressurreiterei wie sie aus der HDV entstanden ist, macht es einem normal begabten nicht stundenlang im Sattel sitzendem Menschen einfacher das Reiten zu lernen, weil nicht gleich ein unabhängiger Sitz verlangt wird.

Zitat
Echt? Das steht so in der HdV 12? Wo denn? *interessiertguck*

Gerade für die eigentlichen Adressaten der HdV 12 war es lebenswichtig, zügelunabhängig zu sitzen, weil nämlich nur so neben der Bedienung des Kriegsgerät Pferd auch noch die Waffe zum Einsatz gebracht werden konnte.

Nicht wie es in der HDV geschrieben ist sondern daraus entstanden ist, ......
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sahen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #51 am: 01.02.09, 11:42 »
Trotzdem ist es schlicht Unfug zu sagen, dass bei dieser aus der HdV 12 entstandenen Reiterei erst mal kein zügelunabhängiger Sitz gefordert wird. Wird er nämlich.

Offline Anja

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #52 am: 01.02.09, 11:54 »
Ich dachte das man erst an die Sitzlonge kommt um sitzen zu lernen  ???

Und anschließend Ausbinder ans Pferd kommen, weil die meisten Reiter eben noch nicht gut genug sitzen können und die Hände ruhig genug halten können um das Pferd an den Zügel zu reiten.  ???
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Offline Aleike

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #53 am: 01.02.09, 12:46 »
Zitat
Rekrutenpferde, die der Reiter nicht selbständig in Haltung reiten kann, müssen ausgebunden gehen, damit die Pferde sich wieder abstoßen lernen und der Rekrut das Gefühl für das richtige Gehen erhält. Die Ausbindezügel werden so lang verschnallt, dass ein Heraudrücken der unteren Halslinie nach vorn verhindert wird. Je früher sie weggelassen werden können, desto beser ist es.
Ich glaube kaum, dass sie die Zeit hatten, die Normalrekruten (nicht die Offiziersanwärter) alle einzeln an der Longe auszubilden.
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Offline Eva

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #54 am: 01.02.09, 12:59 »
Anja hat doch oben nochmal korrigiert, dass sie die Reiterei "nach dem Krieg" meint, nicht die Ausbildung der Rekruten.

Aber, Anja, das scheint mir mehr eine didaktische Sache zu sein, oder nicht? Jede Reitweise hat so ihre Methoden, um den Anfängern den unabhängigen Sitz beizubringen. Manche lassen gebisslos reiten, manche machen das über die Sitzlonge (die Wiener machen das übrigens auch so), manche nehmen den Anfänger als Handpferd mit, es gibt viele Möglichkeiten. In keiner Reitlehre muss der Anfänger sofort die Zügelhilfen beherrschen, oder?
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Offline felis

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #55 am: 01.02.09, 13:46 »
Ich glaube kaum, dass sie die Zeit hatten, die Normalrekruten (nicht die Offiziersanwärter) alle einzeln an der Longe auszubilden.
@Aleike - glauben heißt nicht "wissen".  ;)
Tasächlich hast man größten Wert auf Sitzschulung und insb. einen unabhängigen Sitz gelegt. Dass der Zeitbedarf an Longenstunden eher gering war, ergab sich daraus, dass man auch im Falle der Anfänger idR körperlich fitte bewegungsgewohnte junge Männer hatte und keine schlaffen unsportlichen Couchpotatoes wie heute. Hört euch mal die Kklagen der Bundeswehr über die stetig wachsende Unsportlichjkeiot und sinkende Fitness der Rekruten an, dann wisst ihr was ich meine.
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Offline Karotte

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #56 am: 01.02.09, 14:14 »
also, ich kapiere den ganzen gedankengang der leute nicht, die sich hier einklinken, rummeckern, dass ihnen das alles nicht passt und dann beleidigt wieder abhauen. ist das ne art beschäftigungstherapie?

wir brauchen dringend mal wieder ein video  ;D
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Offline unkiTopic starter

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #57 am: 01.02.09, 14:29 »
Exkurs nach links unten (wo die Reiterei "woanders"  doch schon mehrfach angesprochen wurde):
Es gibt in Südbrasilien (die Bevölkerung da wird btw. allgemein als "Gaúchos" bezeichnet) und im angrenzenden Uruguay seit Anfang der 80er eine vereinheitlichte Prüfungsordnung für die Rasse Crioulo (Croillo). Der Bedarf an Arbeitsreiterei besteht zwar nach wie vor, aber die Zahl der Freizeitreiter nimmt jedes Jahr zu, daher wurde der Ruf nach der Prüfung laut. Sie funktioniert in etwa wie eine Prüfung im Western-Bereich, mit Zirkeln, Spins und Stopps sowie einem Teil mit Rinderarbeit (Cutting). Dazu wird das Pferd an der Hand begutachtet, insbesondere die Muskulatur. Im gerittenen Teil der Prüfung wird prinzipiell bewertet, wie schnell und geschickt das Pferd die Befehle des Reiter umsetzt. Was man dazu an Bildern im Internet findet, sieht auf den ersten Blick gruselig aus. Aber immerhin gibt es Maßstäbe, was mit der Ausbildung eines Freizeitpferdes erreichen werden soll, wenn man teilnehmen möchte. Die Prüfung nennt sich "Freio de Ouro" - wortwörtlich "Goldene Bremse" bzw richtiger "Goldene Kandare".
Die Bilder, die es dazu im Internet gibt, finde ich allerdings oft gruselig.
Jedoch: Grade habe ich einen Artikel über das Training der Pferde gefunden, das ursprünglich "traditionell" (was immer das sein mag) erfolgte. Die Prüfungen hätten in den letzten Jahren erstaunliche Verbesserungen gezeigt, die auf züchterischen Fortschritt und und vor allem auf bessere Reiterei zurück geführt werden. Die Reiter suchen dem Artikel zufolge zunehmend ihre Basis in der (europäischen) Dressurreiterei, wobei kritisch angemerkt wird, dass nicht jeder Ausbilder "filtern" könnte, welche Methoden legitim oder nicht wären. Die Traditionalisten sehen diese Entwicklung mit Skepsis, da diese "exotischen" Methoden nicht Bestandteil der südbrasilianischen Kultur wären. Der Autor des Artikels führt dann als Argument ins Feld, dass die Wurzeln der Dressurreiterei ja bereits im XV Jahrhundert in Europa lägen und dass Dressurreiten bereits als Kunst angesehen wurde, als 1530 die ersten europäischen Pferde die südbrasilianische Pampa betraten.
Und jetzt kommt, was der Autor als wichtigsten Beitrag der neuerdings eingeführten Prinzipien der Dressurreiterei zur Ausbildung eines "Freio de Ouro"-Pferdes ansieht (meine Übersetzung, bitte um Nachsicht beim Stil):
"Aber der größte Beitrag der Dressurreiterei - neben der "Doma Racional" (Anm.: von M. Roberts beeinflusste Ausbildungsmethode, in der Westernszene verbreitet) ist die Bewahrung der physischen Integrität des Pferdes. Die Tatsache, dass die Pferde allmählich gezähmt werden und nach und nach alle Ausrüstungsgegenstände kennen lernen können, ist unverzichtbar für die Bewahrung der mentalen Gesundheit der Pferde. Das Pferd ist der Spiegel des Reiters. Deswegen soll der Mensch sich bemühen, gelassen und geduldig zu handeln, um nach und nach ein ehrliches Verhältnis zu seinem Pferd aufzubauen, wobei dem Pferd immer klar sein muss, was richtig und was falsch ist. Ein mit (solcher) Disziplin behandeltes Pferd wird vertrauensvoll und bringt, wenn es geritten wird, alle Voraussetzungen mit, in aller Ruhe zu arbeiten und seine natürlichen Bewegungen zu zeigen, als ob es in Freiheit wäre."
Auch irgendwie eine Definition von "reell", finde ich.
Woher soll ich wissen, was ich denke, wenn ich noch nicht gehört habe, was ich sage?
unki

Unser Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. (Francis Picabia)

Offline Hafi77

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #58 am: 01.02.09, 19:28 »
*mal kurz einklink*

@Unki: DIESE Definition von reell find ich mal richtig gut.
denn eigentlich wollen ja alle Reitweisen (oder sollten wolllen?? :-\ ::)), daß durch die Ausbiuldung das PFerd in die Lage versetzt wird, sein natürliches Gleichgewicht (wieder)zufinden...

*wieder in die Versenkung verschwind-da auch kein reelles Video vorzuweisen...(wir üben noch :-[)

Offline Mettie

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 3
« Antwort #59 am: 01.02.09, 20:11 »
baura, mag sein dass du das Thema allumfassend betrachten kannst, aber ich würde mir nicht zutrauen fachkräftig auf dem Gebiet der Westernreiterei (oder auch Islandreiterei  ;) ) mitdiskutieren zu können.
Drum wirst du dich damit abfinden müssen dass ich meinen Horizont auf die französische/deutsche Dressur beschränke, wo ich mich wenigstens ein bisschen auskenne.
Hat jetzt halt keine Signatur mehr um Schleichwerbung für THM Strahlbalsam zu machen.