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Reiten mit Rückenschmerzen, ja oder nein, und wenn ja, dann wie?

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Binesdiva:
Tja, ihr Lieben, die Überschrift sagt eigentlich schon alles...

Im letzten April hat mich mein Pferd unsanft abgesetzt, das Ergebnis waren drei gebrochene Lendenwirbel. Gottseidank waren nicht die Wirbelkörper betroffen, sondern "nur" die Querfortsätze der Lendenwirbel 2,3 und 4.

Im Spätsommer konnte ich dann endlich mal wieder mit dem Reiten anfangen, es hat anfangs auch gut geklappt. Sogar Springen konnte ich wieder und war eigentlich guter Dinge die Wintersaison zur Vorbereitung auf die eigentlich schon in diesem Jahr geplanten M-Springen zu nutzen.

Mein Orthopäde war der Meinung, daß ich schon bessere Ideen hatte, aber wirklich abhalten konnte er mich nicht.

Dann kam er, der Winter und mit ihm die schrecklichsten Rückenschmerzen, die man sich nur vorstellen kann.
Leichttraben ging kaum, an Aussitzen war nicht zu denken, galoppieren ging zwar, aber auf gar keinen Fall im leichten Sitz. Und auch Schrittreiten wurde nach ca. 20 min zum Problem.
Übergänge kann ich überhaupt nicht mehr reiten und an Springen ist garnicht mehr zu denken (das freut aber wenigstens meinen Orthopäden).
Nach dem Reiten kann ich kaum noch absteigen und Hufe auskratzen ist auch schon schwierig.

Jetzt bin ich seit anfang Dezember garnicht mehr geritten und gehe seitdem mit meinem Pferd spazieren oder joggen.

Zum einen schmerzen die Bruchstellen (fiese Sache) und zum anderen sind die Muskelverspannungen und Blockaden ein ziemliches Problem. Durch den Unfall kam es zu einer Bandscheibenvorwölbung und ISG-Problematiken.
Weiterhin haben sich zwei der drei Bruchstellen so verschoben, daß sie nicht mehr zusammenwachsen.
Aber an dieses Gefühl, daß Knochen aufeinander knirschen habe ich mich ziemlich schnell gewöhnt... :P

Wärme hilft ein bißchen, ruhige Bewegung auch. Und natürlich auch meine Schmerzmittel, mit denen ich eine ganze Armee von Junkies glücklich machen könnte.
Wahrscheinlich muß ich lt. Arzt nun doch mal über eine OP nachdenken, würde aber alles tun, um das zu verhindern.
Mittlerweile bin ich Experte für Wärmepflaster, Thermounterwäsche und Krankengymnastik.

So, jetzt meine Fragen:
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen bzw. Krankheitsbilder?
Gibt's Tips zum Reiten?
Sollte man dann überhaupt noch Reiten oder das besser aufgeben ? (auch das würde meinen Orthopäden glücklich machen)
Pferd verkaufen kommt nicht in Frage, ich gebe die Hoffnung ja nicht auf, daß ich ihn vielleicht doch mal wieder reiten kann.
Turniere habe ich allerdings erstmal komplett abgehakt.

Bin für alle Tipps dankbar!  :D

P.S. aber bitte nur ernstgemeinte, also nichts mit mondenergieangereichertem Trinkwasser etc... ;)

spiritrider:
Tja, ein Rezept dafür wird es wohl nicht geben....

Den einen tut das Reiten gut bei den Rückenschmerzen, den anderen nicht. Kein Krankheitsbild ist wie das andere, so dass die Entscheidung, reite ich oder nicht, jeder für sich selber treffen muss. Wenn du solche Schmerzen hast beim Reiten, solltest du schon auf deinen Körper hören. Eine permanente Überforderung rächt sich irgendwann bitterlich, das weiss ich aus eigener Erfahrung (allerdings nicht vom Reiten ;))

Ich habe rheumatoide Arthritis (ist eine Autoimmunerkrankung, die die Gelenkinnenhaut zerstört,wenn man nicht versucht sie aufzuhalten) und 2 Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelbereich, noch dazu einen Lendenwirbel mehr als normal. Bei mir ging nix mehr mit Reiten, gut ich war sowieso niee der große Reiter vor dem Herrn, aber ich hatte schon massive Probleme mit der Drehbewegung des ISG beim Aufsteigen.

Bin jetzt auf Kutsche fahren umgestiegen, ist wesentlich erholsamer für meine Knochen, solange man nicht im flotten Trab über Riesenschlaglöcher jagt 8) Der Winter ist sowieso eine Zeit, da haben auch meine Pferde Urlaub, solange es nicht mindestens 10 Grad Plus hat, kann ich meine Knochen an die Wand hängen. Ich kann da oft kaum laufen, da bei mir die Achillessehne auch von der RA betroffen ist und eben auch die Hände, so dass auch ein Longieren etc. dann nicht geht. Da bin ich froh, wenn ich es schaffe, die Pferde zu füttern und meinen sonstigen Kram zu machen.

Muriel:
Was wird denn gegen die Verspannungen und Blockaden gemacht?
Ich hab auch Rückenprobleme, als letztes im Winter 2 Monate mit Nervenentzündung und ohne Reiten.

ansonsten bin ich normalerweise bei meinem Dorntherapeuten sehr gut aufgehoben, da muss ich zwei oder dreimal pro Jahr hin, damit mein Rücken beweglich bleibt.
Vielleicht wäre das für Dich auch eine Möglichkeit, um zumindest die auftretenden Verspannungen usw im Griff zu behalten.

Orthopäden denken oft zu "knochenbezogen" und haben keinen Blick für das Gesamtsystem (meine Erfahrung).

alles Gute!!!

terra:
Bine,
wie konnten sich denn die Bruchstellen verschieben??? Normalerweise sitzt doch ein Knochenstück wieder fest, wenns wieder angewachsen ist??? (oh,íst das ein Deutsch ;))

Mir hat eine Heilpraktikerin mit physiotherapuetischer Ausbildung mein Fahrgestell wieder so zurecht geschoben, dass ich mich nicht mehr traue einen Behindertenausweis zu beantragen - Schmerzen sind weg (die Knochenanomalien sind auf dem X-Ray aber deutlich zu sehen)

peppels24:
Hallo,
wurde diese nicht zusammengewachsene Verschiebung jetzt erst gefunden, bzw. abgeklärt oder bist Du von Anfang an damit geritten? Wie wurden die Brüche behandelt (wie lange ruhig gestellt)?
Machst Du noch Krankengymnastik? Oder überhaupt irgendeine Form von Gymnastik?
Bei den bisherigen Infos würde ich Dir raten auf jeden Fall etwas gegen die Verspannungen zu tun, Gymnastik, Dorn, gute Ostheopathie evtl. ist auch Akupunktur ein Ansatz, der auch die Schmerzen lindern kann!
(Ich bin nach Bruch LWK2 LWK1-3 versteift)

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