Hallo Ihr Lieben,
ich habe gerade eine spannende Diskussion im Privatumfeld und würde Euch gerne um Eure Meinung bitten:
Ich bin ja kein Sportmediziner, habe aber in meinem Leben schon diverse Sportstudios besucht. Und da das gute waren hat man auch meistens eine gute Einführung in Sportphysiologie mitbekommen. Dort wurde mir gesagt (sehr verkürzt), dass beim Krafttraining der Muskel immer einen Ruhetag zum Aufbau brauchen würde, bevor man ihn wieder trainiert. Sprich: Wenn ich an einem Tag viele Bauchübungen gemacht habe, sollte ich am nächsten Tag mir ne andere Körperpartie suchen und den Bauchmuskel in Ruhe lassen. Ausdauer und konditionstraining könnte man dann jeden Tag betreiben.
Und als Pferdebesitzer macht man sich da ja so seine Gedanken, denn
These 1: Ein Pferdemuskel kann sich in der Hinsicht Muskelaufbau/Krafttraining auch nicht anders verhalten als ein Menschenmuskel
Wenn ich hier schon schief liege, ist natürlich blöd
.
Da man ein Pferd ja schwerlich auf ein Butterfly oder eine Hantelbank legen kann
, muss man es reiten. Und da ist mir noch keine Methode bekannt die einzelne Muskelpartien "anspricht", ich erwische beim Training -hoffentlich- immer alle Muskeln (so lange man reel reiten *sfg*, das konnte ich mir nicht verkneifen).
Dies führt mich dann zu
These 2: Für einen effektiven Muskelaufbau würde auch ein Pferd einen Tag Pause nach einem Trainingstag brauchen.
Wohlgemerkt ich spreche von dem Ziel Muskelaufbau. Dass es andere Gründe gibt, die dafür sprechen können
ein Pferd täglich zu reiten will ich hier gar nicht bestreiten als da wären mentales Training, Konditionsaufbau, Bewegungsausgleich, gemeinsames Spassprogramm und diverses mehr.
Mein persönlicher Hintergrund ist das ich einen Senior habe, für den mir eigentlich keinen Aufbau-, sondern ein Erhaltungstraining vorschwebt. Und das habe ich jetzt so getimed, dass er 4x in der Woche bewegt wird: z.B. Di,Do und Sa/So - also schön verteilt. Eben aufgrund der Gedanken oben. Aufgrund der Haltung und seines allgemeinen Zustandes -da ich jetzt seit 13 Jahren das Pferd kenne- mache ich mir um Mentalität und Bewegung keine Sorgen. Kondition, ja ok, da wäre sicher tägliches Training sicherlich ok...aber wie gesagt es geht um ein Erhaltungsprogramm und bisher habe ich da eigentlich keine Defizite festgestellt.
Nun wurde mir "vorgeworfen": Ich würde das Training meines Pferdes vernachlässigen. Da habe ich doch nicht schlecht geguckt, habe ich mir doch sehr wohl meine Gedanken gedacht und empfinde mein Programm als absolut ausreichend. Dabei wurde wohlgemerkt nicht die Qualität meines Reitens, sondern nur die Quantität (bist ja so selten da) bekrittelt.
Und da ich auf Brast war, habe ich dann gekontert: Meine "Gegnerin" reitet nämlich bis auf einen Tag Ausnahme(da wird gesprungen) jeden Tag Dressur. Und das ist -wieder von anderen Apekten abgesehen- aus meiner Sicht sportphysiologischer Humbug.
War also ein hübsches Streitgespräch
. Wie steht ihr zu meinen Thesen? Liege ich da komplett daneben?
Danke+Gruß