brini hat ja eigentlich des Pudels Kern schon genannt:
Wer nie gefühlt hat, wie es sich anfühlen soll, kann gar nicht wissen ob es gerade gut oder schlecht ist.
Ich bin wie schon gesagt leider kein Genie der Reiterei, ganz im Gegensatz zu meinem Exfreund, der sich einen Großtei autodidaktisch einfach nur durch Fühlen beibringen konnte, regelmäßig kontrolliert von Reitlehrern, um das Gefühl mit dem äußeren Bild abzugleichen. NEID!
Bei mir ists eher so, dass ich versuche, die Momente, in denen der/die RL sagt "SOOO ists gut!" in mein Hirn einzubrennen und das Gefühl abzuspeichern, aber das dauert halt immer.
Ganz extrem waren solche Schlüsselmomente wie
- erstmals eine stete Verbindung am äußeren Zügel zu haben und allein mit Schenkeln und Außenzügel Biegung und Stellung zu bewahren, kein Eiern mehr, kreisrunde Zirkel in echter Geraderichtung
- das Pferd zieht das erste Mal richtig an die Hand ran und auf einmal fühlt es sich an, als sei man ab der Hüfte abwärts ans Pferd angewachsen, die Schenkel kleben am Bauch des Pferdes, jede Drehung des Körpers wird vom Pferd übernommen...
- erstmals völlig zügelunabhängig richtig über den Rücken geritten, man spürt förmlich wie einem der Widerrist entgegenkommt und das Pferd sprichwörtlich bergauf läuft
vorher hatte ich schon so oft das Gefühl "jetz aber, jetzt ists richtig", aber als ich dann diese Schlüsselmomente erleben durfte, wurde mir erst klar wie weit weg von richtig ich davor immer war. Es gibt halt einen Knackpunkt, an dem es nicht mehr ein "ein bisschen anderes Reitgefühl" ist sondern ein richtiges "WOW, da liegen Welten dazwischen".
So war es zumindest bei mir.