Mir kommt so der Gedanke, dass diejenigen, die sich der (französischen) Balance-Reiterei verschreiben und diese als Lehre verbreiten, eigentlich ja alle ältere Semester sind, die ein langes und intensives Reiterleben hinter sich haben. Karl, Racinet, Oliveira, Dysli - bei ihnen hat sich diese Reitweise im Laufe der Jahre entwickelt, nach oft ganz anderen Anfängen. Und wie Dysli mal erläuterte, ist diese Technik in der Tat nicht einfach zu erlernen, man muss schon einige verdorbene Pferde einkalkulieren und man kann die Technik nur "im Laufe vieler Pferde" verfeinern, also man erlernt etwas auf dem einen Pferd und kann es erst auf einem anderen Pferd fortführen, weil man dann auch den Ansatz verändert. Und wird die Technik im Laufe der Jahre immer besser. Er sagte auch, dass in der Tat nicht jeder das lernen kann und dass man u.a. von Haus aus ein sehr schnelles Reaktionsvermögen mitbringen muss, das auch noch intensiv geschult werden muss. Und dass es mit einer Reitstunde in der Woche oder noch weniger auch nicht klappen wird. Ich lass das jetzt mal so stehen, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, ist ja auch schon über vier Jahre her, der Kurs. Aber mir kommt der Gedanke wieder, und ich denke mir, dass es wohl in der Tat richtig ist, dass viele Reitschüler und damit eben auch die Pferde schlicht mit dieser Balance-Reitweise hoffnungslos überfordert sind, was auch die vielen unschönen Bilder belegen. Es ist vermutlich nichts, was man von Anfang an lernen kann, sondern etwas, das sich im Laufe entwickelt, und das nichts wirklich geht, ohne dass der Reiter selbst erst mal eine überragende Balance entwickelt hat.
Ich könnte das jetzt noch weiter entwickeln, aber das wird dann zu lang und ich muss dringend was tun. Aber so als Idee ... (die sicher die eine oder andere auch schon in ähnlicher Form formuliert hat)