Autor Thema: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2  (Gelesen 126435 mal)

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Offline Beagle-Petra

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #45 am: 06.01.09, 15:29 »
Das "Untertourige" ist aber auch ein Konzept für verschiedene Reitphilosophien, zusammen mit dem "nicht an den Zügel reiten", so weit ich weiß, vor allem für die (französische) Balance-Reiterei. Und das muss nicht verkehrt sein, nur weil die FN-Ausbildungsskala nicht in ihrem vollen Umfang zum Tragen kommt. Man muss allerdings, denke ich, willens und in der Lage sein, sich ganz auf diese Reitphilosophie einzulassen, das beliebte "Sich die besten Bröckchen rauspicken und ins eigene System einbauen" wird nicht klappen.
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Offline Kimble03

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #46 am: 06.01.09, 15:32 »
Jeder rät bestimmt nicht von BB ab. EDIT: Siehste ;D

Meine Meinung gründet sich auf einen Kurs, bei dem ich 3 UE gesehen habe, eine schlimmer als die andere. Also TOTAL ausreichend untermauert. ;D
Bei dem Kurs hat sich mir nur eine Frage gestellt: Wie schafft der Typ das, dass sein Pünktchenfert trotz dieser Ausbildung zumindest alle Lektionen zeigt (ob gut oder schlecht sei dahin gestellt...)


Sackgasse, weil untertourig ohne Schwung geritten wird. Weil nicht an den Zügel geritten wird. Weil verbogen wird.
Und alle diese Elemente permanent und nicht nur zeitweilig.
Kurz, weil in Schönheit gestorben wird. :-\
Ja, so in etwa würde ich das auch sagen, wobei nicht ganz so nett. ;D


Wieselchen, vorwärts reiten heißt nicht ein Pferd auf Teufel komm raus vorwärts zu scheuchen, sondern so zu reiten, dass man zu treiben kommt, das Pferd vor sich bekommt, dass der Takt zum Pferd passt, dass der Schwung und die bergauftendenz entsteht.
Wie das geschehen soll, während das Pferd an einem Zügel ziehend so doll "gestellt" ist, dass es fast nach hinten schaut, am besten eben noch auf Kadarrrrrre, erschließt sich meinem kleinen Geist nicht.

Aber das macht ja auch nix, anderen erschießt sich sicher nicht, warum ich happy bin, wenn ich es geschafft habe, dass ein Pferd mit seiner Nase meiner Faust folgt und dafür nen Keks eingeworfen kriegt und eine glücklich quietschende BE neben sich hat. ;D

Entgegen allen anders lautenden Meinungen und Darstellungen ist es wirklich überraschend, dass so ein Junggemüse-Keks das allgemeine Gedöns, das mit dem Werden und Sein eines Reitpferdes zusammen hängt, so unglaublich einfach, willig und großartig umsetzt und dabei auch noch wahnsinnig gut aussieht.

Offline Karotte

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #47 am: 06.01.09, 15:35 »
wieselchen und BP: sicherlich kann das auch mal gut sein, untertourig zu reiten. jeder gute ausbilder wird sowas erkennen und ggf. eine zeitlang machen. es muss aber im endergebnis das damit zu erreichen sein, was man will. und sorry, da habe ich noch keinen franzosen, BB oder artverwandte gesehen, wo mich ein endergebnis wirklich angesprochen hätte. wenn ich als ziel anstrebe, so zu reiten wie ingrid klimke (die ich mal als leuchtendes beispiel für tolles, richtiges und reelles reiten "nach FN" nehme), dann werde ich das nicht auf dem weg von BB oder PK erreichen, weil es einfach was völlig anderes ist. und da hast du völlig recht, BP: man kann sich da nicht dies oder jenes rauspicken. entweder, oder.
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Wieselchen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #48 am: 06.01.09, 16:00 »
Ich reite auch nicht nach BB und trotzdem MUSS ich meine Stute häufig untertourig reiten,denn wenn ich zum treiben kommen will nützt es mir nix,wenn mir das Pferd unterm Hintern wegrennt,was soll ich da noch treiben?

Aber wenn man mal sagt,daß ein von BB ausgebildetes Pferd auch hohe Lektionen beherrscht (ich kenn die nicht die Pferde und beschäftige mich nicht sehr damit) ist es verspannt weil untertourig oder anders unreell? Oder sieht es einfach nur nicht so spektakulär von den Bewegungen aus? Woran macht Ihr das unreelle fest? Wie gesagt,ich reite nicht nach BB und kenne nach ihm ausgebildete Pferde nicht und weiß nicht ob das untertourige das Gleiche ist was ich meine.

Und Karotte,
leider erkennen nicht besonders viele Ausbilder die Notwendigkeit mal so richtig das Tempo rauszunehmen um das Pferd sich mal zum tragen kommen zu lassen,weil sie zu oft denken,daß man da drüber wegreiten kann und es irgendwann durch die "Standard"Ausbildung besser wird.

Ich hatte mal einen Lehrgang bei Jörgen Rask,kennt wer den? Ist glaub ich eher im Norden bekannt,wenn überhaupt.
Der hatte einen super Ruf als es zu uns auf den Hof kam. Hat meine Stute in der ersten Std. an die Longe genommen,sie ist nicht locker und rund geworden,weil sie mir nur unterm Hintern wegrannte und ich hatte Probleme sie zu beruhigen. Also Longe und er hat ihren Kopf mit der Longe nach innen gezogen und ich sollte außen gegenhalten..... ich brauchte BEIDE Hände,um ihren Kopf gerade zu ziehen  :o und bin nach dieser Std. völlig desillusioniert vom Pferd gestiegen und hab mich eine Woche schlecht gefühlt,daß ich das hab mit ihr und mir machen lassen.
So und so ähnlich sind mir viele FN-Ausbilder gekommen..... es funktioniert nicht!! Und keiner ist auf die Idee gekommen,mal ganz anders da ran zu gehen.
Also hab ich mich für uns für die klassische Dressurausbildung entschieden und für uns ist es das reellste was geht. Weiche ich mal zu sehr davon ab,weil mir irgendwas zu anstrengend oder mühselig ist bekomme ich gleich die Quittung dafür....
 

Offline Aleike

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #49 am: 06.01.09, 17:07 »
Sag ihr einfach, du hast im Forum eine Abstimmung laufen lassen und sie hätte verloren. ;D

Ne, ernsthaft, klar ist sowas doof, aber wie begeistert warst du denn ihr gegenüber nach dem Unterricht? Und du kannst ja auch sagen, dass dir die Art wie ihr Berittpferd lief nicht so gefallen hat.

Das habe ich vorsichtig schon geäußert danach, habe jedenfalls wegen ein paar Dingen kritisch nachgefragt, die mich irritiert haben. (Immerhin reitet sie das Berittpferd schon 1/4 Jahr fast täglich.)
Die erste Reitstunde war mir Probe, ob es überhaupt denkbar ist (also ohne Kraftreiten, Sprüche wie: Der will Dich nur verarschen und dergleichen NoGos), und dann habe ich mir noch 3-4 Stunden vorgestellt bis zur endgültigen Entscheidung "ja, hab ich Vertrauen zu Mitteln und Ziel" oder "eher nicht".
Ihren Ansatz für mein Pferd und mich fand ich erstmal ganz interessant, nach dem Zugucken jetzt bekam ich aber ernsthafte Zweifel, ob sie mich in die Richtung bringen wird, in die ich will.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline Beagle-Petra

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #50 am: 06.01.09, 17:19 »
@karotte, ich will auch weder dem bb noch der bb die stange halten. aber wir sind deh einer meinung: man muss das ziel kennen und genau da hin wollen - dann macht die balancereiterei ggf. einen sinn. ich beispielsweise schätze jean claude dysli sehr, bin aber absolut nicht mehr in der lage, seinen anweisungen zu folgen, seit er die balance-reiterei ganz groß auf seine fahne geschrieben hat und nichts anderes mehr unterrichtet. es ist halt nicht immer der weg das ziel - oft genug gibt das ziel den weg vor. und oftmals muss man sich wirklich für oder gegen etwas entscheiden - schwarz oder weiss. die graustufen ergeben sich dann auf dem eingeschlagenen weg. denn auch das gehört zum reellen reiten: kontinuität.
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Offline Karotte

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #51 am: 06.01.09, 18:23 »
känau, BP.

wieselchen: ich hab bisher von wenigstens 3 ganz normalen FN-reitlehrern bei meinem älteren iberer zu hören bekommen, dass ich den deutlich langsamer reiten soll, gern auch sehr unterourig, auf gar keinen fall über tempo. beim jüngeren eher nicht, der ist aber auch ganz anders.
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Wieselchen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #52 am: 06.01.09, 18:32 »
Du hast Recht, man muß auch Glück haben mit seinen RL.

Die jetztigen bei uns im Stall sind auch ganz ok,da ich mich aber seit ein paar Jahren auf meine Trainerin eingeschossen habe (die nicht zu mir kommen darf) hab ich vielleicht auch zuviele Vorurteile gegen die FN-Leute.
Hab aber auch echt die unguten Exemplare zur Genüge kennengelernt.

Offline Karotte

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #53 am: 06.01.09, 18:43 »
hihi. ich hab letztens dem JP giacomini einen link zu dem trailer fürs anja beran-video geschickt
http://de.youtube.com/watch?v=Cev-xluk3T8

(er hat das buch gelesen und fand es ziemlich abgehoben guru-mäßig, jetzt wollte er mal sehen, wie die dazugehörige dame eigentlich reitet). sein kommentar:

"NICE CLOTHES, NICE ARENA, NICE HORSES, NO LEGS, NO HANDS. NUNO OLIVEIRAS STUDENTS FELL IN THAT TRAP BECAUSE THEY DIDN'T NOTICE HOW FORWARD HE HAD THE HORSES AT FIRST :)"

JP hat bei oliveira gelernt und danach noch bei vielen anderen Big Names. unter anderem hat er den berühmten Novilheiro bis zum Grand Prix ausgebildet, bevor ihn dann der Whitaker gekauft und zum springpferd umgebaut hat. er ist wirklich mit allen wassern gewaschen und ein reello durch und durch.  dazu einer mit sehr trockenem humopr ;-) PK kennt er noch aus saumur und bedauert, dass er nicht mehr so reitet wie damals. zu dessen jetziger philosophie meinte er nur: "too much thinking, not enough riding"  8)
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Offline kari

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #54 am: 06.01.09, 20:00 »
DEN (Giacomini) will ich jetzt aber sehen!

Wo?

Offline Karotte

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #55 am: 06.01.09, 20:23 »
von dem gibt´s ganz viel bei youtube, allerdings meist alte sachen oder einfach vorstellungen seiner deckhengste usw.
ich such mal!
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Offline kari

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #56 am: 06.01.09, 20:41 »
Hier ein Unterrichtsvideo.

Gefällt mir nicht so. Er lehrt eine starre Hand?

Offline Mettie

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #57 am: 06.01.09, 20:51 »
Such du mal! *gespannt bin*

kari und Kimble hben mir aus der Seele gesprochen was BB angeht. Ich hab damals auch (ganz kurz) überlegt, ob das nicht der richtige Weg für mich ist. Aber sehr schnell hab ich mich dagegen entschieden.
Ich kenn genügend Beispiele für BB-Reiterei, die mir NICHT gefallen. Nicht alle finde ich schaurig, aber es war auch nichts dabei, was ich angestrebt hätte. Die Diana vom Bonito reitet BB-angelehnt (http://de.youtube.com/user/oepner)
Von diesem Paar habe ich ebenfalls schonmal ein Video eingestellt, die sind total BB: http://de.youtube.com/user/zentauerCH
Genauso wie diese hier: http://de.youtube.com/watch?v=iXr_8p7DSS4 (wobei ich die noch vergleichsweise nett, nur viel zu untertourig finde)
Ich mag das nicht, dass da sehr sehr früh schon auf blanke Kandare geritten wird, teilweise sind die Paare so überfordert, dass ich mir denke dass mein Bub da schon reifer für wäre (und dem tät ich im Leben noch keine blanke Kandare rein schnallen!) Vieles wirkt einfach nur noch langsam, aber nicht mehr versammelt.
Am krassesten dieses Paar: http://de.youtube.com/watch?v=Tr7ZAQqAwZE&feature=related bei dem die Schwebephase im Galopp völlig wegfällt. Dieses unnatürliche Extrem ist für mich auch nicht besser als das antrainierte Spanntraben einiger Turnierpferde.

wieselchen, ich kann verstehen dass du nach vielen negativ-Erfahrungen mit der FN die Nase endgültig voll davon, hast, aber bitte lass dich nicht dazu verleiten, zu verallgemeinern und zu sagen "Die FN ist schlecht". Es gibt viel Müll, was sich Bereiter schimpft, aber Bereiter ist kein geschützter Begriff. So kann sich jeder nennen und das nutzen viele aus. Die stellen sich mit "Ich bin Bereiter" vor und ziehn dem Pferd die Nase auf die Brust, und schon ist es wieder die böse FN. Pferdewirt Schwerpunkt Reiten ist dagegen ein geschützter Begriff. Wenn man mal nur die Leute betrachtet, die sich wirklich so nennen dürfen, ist die Quote der Idioten schon geringer. Und natürlich gibt es auch hier etliche, die sich weit vom ursprünglichen Ideal weg entwickelt haben, aber deswegen bekommen sie ihre Ausbildung ja nicht aberkannt.
In der Barockszene gibt es halt noch nicht so viele Ausbilder, und die, die eine Ausbildung bei einem Barock-Star machen, haben lange Zeit nach ihrem Weg gesucht und stehen entsprechend fest dahinter. Aber früher oder später wird auch in der Barockszene eine Schwemme kommen, und dann gibt es auch hier so viele schwarze Schafe wie bei der FN.
Ich kenn übrigens auch etliche FN-Reitlehrer, die ihre Schüler ermahnen, nicht über Tempo zu reiten, deswegen sollen die Schüler aber nicht untertourig durch die Gegend schlurfen  ;)
Bei einem Pferd, das zu Verspannungen neigt, ist das sicher das geringere Übel und kann zeitweise toleriert werden, aber wenn es wirklich nur das unterm-Hintern-Wegrennen ist, muss man zur Korrektur nicht untertourig reiten. Die Stute einer Freundin war auch "immer auf der Flucht", und ist im Affenzahn durch die Bahn geheizt. Ihre Besitzerin hat es auch zunächst mit langsamen Tempo versucht, dadurch war das Problem aber nicht gelöst und kaum wollte sie etwas arbeiten und treiben, ging wieder die Post ab. Geholfen hat letztendlich nur, die Stute dazu zu bringen, den Schenkel anzunehmen - im normalen Arbeitstempo. Früher saß die Besitzerin im John-Wayne-Sitz mit abgestreckten Schenkeln auf dem Pferd, nun jammert sie sogar manchmal bei anstrengenden Lektionen, sie müsse so viel treiben  ;D
Hat jetzt halt keine Signatur mehr um Schleichwerbung für THM Strahlbalsam zu machen.

Offline Beagle-Petra

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #58 am: 06.01.09, 21:18 »
... aber wenn es wirklich nur das unterm-Hintern-Wegrennen ist, muss man zur Korrektur nicht untertourig reiten. Die Stute einer Freundin war auch "immer auf der Flucht", und ist im Affenzahn durch die Bahn geheizt. Ihre Besitzerin hat es auch zunächst mit langsamen Tempo versucht, dadurch war das Problem aber nicht gelöst und kaum wollte sie etwas arbeiten und treiben, ging wieder die Post ab. Geholfen hat letztendlich nur, die Stute dazu zu bringen, den Schenkel anzunehmen - im normalen Arbeitstempo. Früher saß die Besitzerin im John-Wayne-Sitz mit abgestreckten Schenkeln auf dem Pferd, nun jammert sie sogar manchmal bei anstrengenden Lektionen, sie müsse so viel treiben  ;D

Das hab ich auch mal so lernen müssen. Ich habs ja gut gemeint mit dem Stütchen, das vor Gebiss und Bein weggelaufen ist. Aber RL fand mein sanftes Bein- und Handweg einfach nur hirnrissig und hat mir ne Sonderlektion in Sachen an die Hand und ans Bein ranreiten verpasst, dass ich nur noch Sterne gesehen hab. Dass sich der Erfolg einstellte, und zwar weitaus schneller und gründlicher, als ich es erwartet hätte, hat mich besonders gefuchst.  >:(
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Offline Karotte

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #59 am: 06.01.09, 21:22 »
brrr. das unterrichtsvideo ist ja garstig!  :P

http://de.youtube.com/watch?v=4cbugEuVPG4&feature=PlayList&p=9D3F0C93D1F66858&playnext=1&index=1

das ist alles uralt, teilweise schön, teilweise nicht. spiegelt nicht sein wirkliches können und unglaubliches wissen wider.
ich hab ihn mal live auf einem kurs verschiedene pferde reiten sehen, das war extrem beeindruckend, wie er die innerhalb von wenigen minuten positiv verändert hat. er ist kein "schön"-reiter, auch eher uneleganter sitz  ;D, geht auch schon schwer auf die 70 ... aber seine einwirkung auf die pferde ist verblüffend.

bei dem kurs war übriens auch ein überempfindlicher, wegrenn-neigender hengst dabei. dessen reiterin hatte ihn extrem fein ausgebildet und auch zirkuslektionen auf winzige hilfen beigebracht, JP meinte, dass das bei so einem pferd kontraproduktiv sein könne, da es dann quasi immer mehr die flöhe husten hört und immer in habacht-stellung auf die kleinsten regungen der reiterin ist. fand ich ganz einleuchtend und passt auch zu meinen erfahrungen mit diversen import-iberern. die neigen auch dazu, bei allzu behutsamer hilfengebung ganz wuschig zu werden - oft denken dann die besitzer, die armen tiere sind in spanien misshandelt worden, und werden noch vorsichtiger ... manchmal brauchts da aber eher etwas ruhige entschlossenheit und dann ist´s nach 5 minuten vorbei mit dem wegrennen vor dem bein und die gehen ganz normal.  
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