Autor Thema: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2  (Gelesen 127078 mal)

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Offline brini

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #540 am: 30.01.09, 08:12 »
Geht es hier um reell/unreell oder geht es um PK versus FN?

es geht darum, einem fn-ler klarmachen zu sollen, was ein fn-ler bei pk als reell anerkennen kann. zumindest habe ich das so verstanden.

Und auch umgekehrt, hoffentlich.

Wenn es aber ums schöner werden und gesünder werden eines Pferdes geht (die Dressur ist für das Pferd da), dann seh ich halt das Problem, dass die meisten PK-Schüler scheinbar nicht in der Lage sind, einen reiterlichen Stand zu erreichen solange das betreffende Pferd lebt  ::)

Nun ja, es gibt aber auch solche die nach der Methode *wasoderwerauchimmer* reiten und sagen: Mein Pferd IST locker und geschmeidig usw. und auf dieser Meinung beharren, nur weil es ihrem EIGENEN Gefühl entspricht.

Das sind meistens auch die, die sagen: Ich fische mir aus allem das beste heraus und DAS ist dann für mein Pferd und mich das Nonplusultra.  ??? ??? Äh, schon klar. Wahrscheinlich nur damit man sagen kann: Ich reite nicht nach EINER Methode und bin daher auch NIE nicht kritisierbar  :P :P ICH weiß was gut und richtig ist und alle anderen sind nur zu engstirnig um MICH zu verstehen. Jawoll.

Ich auch!
Sollen wir in Erwartung weiterer mutiger Videos nochmal eine Fortsetzungsbox aufmachen?

Jo, finde ich auch.

Offline tara

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #541 am: 30.01.09, 08:42 »
Scree-Shot aus dem Klassik-contra-Classique-Video



mir gefällt weder die eine (zu tief, eingerollt), noch die andere Piaffe (Unterhals, 'ohne'? Rücken).

was nicht heißt, daß ich es besser machen könnte, !!
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Offline Olli

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #542 am: 30.01.09, 08:45 »


was nicht heißt, daß ich es besser machen könnte, !!
ich auch nicht,aber als vergleich-beide nicht schön...
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
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Offline Beagle-Petra

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #543 am: 30.01.09, 10:06 »
Mir kommt so der Gedanke, dass diejenigen, die sich der (französischen) Balance-Reiterei verschreiben und diese als Lehre verbreiten, eigentlich ja alle ältere Semester sind, die ein langes und intensives Reiterleben hinter sich haben. Karl, Racinet, Oliveira, Dysli - bei ihnen hat sich diese Reitweise im Laufe der Jahre entwickelt, nach oft ganz anderen Anfängen. Und wie Dysli mal erläuterte, ist diese Technik in der Tat nicht einfach zu erlernen, man muss schon einige verdorbene Pferde einkalkulieren und man kann die Technik nur "im Laufe vieler Pferde" verfeinern, also man erlernt etwas auf dem einen Pferd und kann es erst auf einem anderen Pferd fortführen, weil man dann auch den Ansatz verändert. Und wird die Technik im Laufe der Jahre immer besser. Er sagte auch, dass in der Tat nicht jeder das lernen kann und dass man u.a. von Haus aus ein sehr schnelles Reaktionsvermögen mitbringen muss, das auch noch intensiv geschult werden muss. Und dass es mit einer Reitstunde in der Woche oder noch weniger auch nicht klappen wird. Ich lass das jetzt mal so stehen, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, ist ja auch schon über vier Jahre her, der Kurs. Aber mir kommt der Gedanke wieder, und ich denke mir, dass es wohl in der Tat richtig ist, dass viele Reitschüler und damit eben auch die Pferde schlicht mit dieser Balance-Reitweise hoffnungslos überfordert sind, was auch die vielen unschönen Bilder belegen. Es ist vermutlich nichts, was man von Anfang an lernen kann, sondern etwas, das sich im Laufe entwickelt, und das nichts wirklich geht, ohne dass der Reiter selbst erst mal eine überragende Balance entwickelt hat.

Ich könnte das jetzt noch weiter entwickeln, aber das wird dann zu lang und ich muss dringend was tun. Aber so als Idee ... (die sicher die eine oder andere auch schon in ähnlicher Form formuliert hat)
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Wieselchen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #544 am: 30.01.09, 11:45 »
Nun ja, es gibt aber auch solche die nach der Methode *wasoderwerauchimmer* reiten und sagen: Mein Pferd IST locker und geschmeidig usw. und auf dieser Meinung beharren, nur weil es ihrem EIGENEN Gefühl entspricht.

Das sind meistens auch die, die sagen: Ich fische mir aus allem das beste heraus und DAS ist dann für mein Pferd und mich das Nonplusultra.  ??? ??? Äh, schon klar. Wahrscheinlich nur damit man sagen kann: Ich reite nicht nach EINER Methode und bin daher auch NIE nicht kritisierbar  :P :P ICH weiß was gut und richtig ist und alle anderen sind nur zu engstirnig um MICH zu verstehen. Jawoll.

Und nach wessen Gefühl reitest Du ?? Ausschließlich nach der Beurteilung Außenstehender, egal wie es sich für Dich auf dem Pferd anfühlt? Das glaube ich nicht. Das ist doch gerade das Wichtige, daß der Reiter lernt, sein Pferd und sich zu beurteilen um feinfühlig in die richtige Richtung einwirken zu können, selbstverständlich mit kompetenter Leitung, wen immer er dafür als geeignet ansieht. Aber das eigene Gefühl ist doch das was geschult werden soll.... fühle ich wie mein Pferd den Rücken wegdrückt oder aufwölbt? Gehe ich darauf dann ein und erreiche so mein Ziel eines lockeren, rittigen Pferdes? Wie soll das ohne eigenes Einfühlungsvermögen gehen ?

Und was ist daran auszusetzen, wenn ein Reiter bei einer Reitweise bleibt, weil sie ihm und seinem  Pferd gut tut und zum gewünschten Trainingserfolg führt? Das er sich nicht reinreden lässt? Wie machst Du das denn? Lässt Du Dir von außen reinreden wie Du Dein Pferd zu trainieren hast oder entscheidest Du das selbst ??

Offline Eva

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #545 am: 30.01.09, 12:07 »
Danke Eva, das Buch hab ich selbst im Regal stehn  ;D
Dass die Halsbeuger keine Arbeit zu verrichten haben, ist ja nicht das woran ich mich störe, aber das Nackenband trägt den Hals doch nur im Vorwärtsabwärts. Mit zunehmende Kräftigung der Muskulatur und zunehmender Aufrichtung wird diese Aufgabe von den Nackenmuskeln (also zwischen Halswirbelsäule und Widerrist) übernommen, denn das Nackenband selbst ist ja nicht in der Lage sich zu vekürzen und trotz Aufrichtung "gespannt" zu bleiben.

Ich meine zumindest das so gelesen zu haben, aber ob das im Reiter formt das Pferd war, weiß ich nicht.

Ja, ist völlig richtig, ich wollte das Beispiel aber nicht auf den Fortlauf der Ausbildung ausdehnen. :)
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Offline tara

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #546 am: 30.01.09, 12:30 »
Und nach wessen Gefühl reitest Du ?? Ausschließlich nach der Beurteilung Außenstehender, egal wie es sich für Dich auf dem Pferd anfühlt?

ich 'experimentiere' z. B. momentan mit Mary Wanless. Einerseits ist ihr Postulat einer kontrollierten durchaus starken Körperspannung des Reiters verständlich: der Reiter formt das Pferd, und wie soll das Pferd einen Spannungsbogen aufbauen, wenn der Reiter schlaff im Sattel sitzt?.
Andererseits habe ich damit größte Schwierigkeiten: ich habe das Gefühl, ich sitze zum ersten mal auf dem Pferd. Nix klappt mehr, ich habe das Pferd weniger am Sitz, er torkelt ungesteuert durch die Bahn, ich bin nicht nur fest, sonders steif. Je mehr ich über meinen Sitz nachdenke auf dem Pferd, um so schlechter wird es. Das fühlt sich für mich nicht gut an. Nun versuche ich einen Mittelweg zu finden. Den mir ist mein Gefühl auf dem Pferd wichtig. Wenn es Außenstehende dann auch noch akzeptabel finden, ist das gut. Wenn es grottenschlecht aussieht, kann es sich für mich auch nicht gut anfühlen. Dazu weiß ich (und mein Hintern) mittlerweile, wie mein Pferd gehen kann, sowohl gut als auch schlecht.
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Wieselchen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #547 am: 30.01.09, 12:34 »
Ja, genau.

Wenn es sich schlecht anfühlt würde ich als reiter aber ja auch nicht behaupten es sei toll was ich mache. Aber nach Gefühl muß man schon gehen, die Anfänge eines tragenden Rückens kann man z.B. nicht immer genau und exakt von außen sehen, da hilft es viel, daß der reiter sagen kann wie es sich anfühlt. Man sieht auch nicht immer den druck auf dem Zügel, da hilft auch das Gefühl, daß man sagt, ok, jetzt ist der Kopf zwar da wo er hinsoll ich habe aber zuviel Druck auf der Hand, also neuer Ansatz o.ä.
Die Beispiele ließen sich unendlich weiterführen.

Offline Eva

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #548 am: 30.01.09, 12:40 »
Wieselchen, aber welcher Reiter hat denn bitte noch so ein untrügliches Gefühl? Ich kenne mehr Leute mit total kaputtem Körpergefühl als umgekehrt. Wie viele Leute sitzen schief oder vornübergebeugt oder in Rückenlage auf dem Pferd und wehren sich gegen eine Korrektur, weil es sich "komisch" anfühlt? Das Reitergefühl ist wichtig, natürlich! Aber das "hat" man als Büromensch nicht einfach, das muss geschult werden. Z.B. durch Ansagen vom Trainer von unten.
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Offline Olli

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #549 am: 30.01.09, 12:46 »
@eva-man kann es aber erlernen,das fühlen!
und davon gibts bestimmt wieder paar mehr  ;)
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Offline Beagle-Petra

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #550 am: 30.01.09, 12:53 »
Aber wer der  Meinung ist, dass er korrekt fühlt, wird nicht lernen wollen und sich auch gegenüber Hinweisen nicht offen zeigen, denn man weiß ja schließlich, was man fühlt, schließlich ist man ja kein Anfänger mehr.

Und ja, gute Reitlehrer KÖNNEN all das sehen, was Wieselchen bestreitet.
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Offline Eva

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #551 am: 30.01.09, 12:54 »
Äh, Olli, nichts anderes schrieb ich oben, dass das Gefühl geschult werden muss (das impliziert natürlich, dass das überhaupt möglich ist).

BP hat aber völlig recht, wer sich für den "Super-Fühler" hält, wird nicht lernen wollen.  :-\
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Wieselchen

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #552 am: 30.01.09, 12:57 »
Das meine ich doch auch nicht.

Es ist das wichtigste was man lernen muß, zu fühlen wie es sich richtig anfühlt. Wie ich sagte mit kompetenter Leitung. So bekommt man beigebracht was man wie fühlen sollte.

Aber sich ausschließlich auf Aussagen von außen zu verlassen, da finde ich es fehlt etwas grundlegendes.

Es geht auch nicht darum, daß der Reiter immer das Richtige fühlt, man muß es zusammen mit seinem Trainer erarbeiten. Wie oft bekomme ich zu hören... " so,jetzt ist es genau richtig, fühlst Du das? Merk Dir dieses Gefühl, so geht Dein Pferd richtig."

Das meine ich. das geht doch nicht ohne eigenes Körpergefühl.

Naja, und wer sowieso meint er weiß alles lernt eh nichts... egal ob  durch gefühl oder eingebildetes Fachwissen, das ist doch immer so, was hat das jetzt damit zu tun.

Offline Olli

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #553 am: 30.01.09, 13:00 »
mir wird das langsam zu kleinlich hier,so viel am thema vorbei gesabbel....
und zerhacken von aussagen

aber mal schauen,ob das ganze hier mal zum thema zurück kommt ::)

@ eva- sorry,überlesen...und das thema superfühler ,wer sagt das schon?
oder habe ich das auch überlesen?
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Offline Eva

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Re: Von reellem und unreellem Reiten...Teil 2
« Antwort #554 am: 30.01.09, 13:07 »
Olli, kein Problem. Leider hab ich in meinem "Reiterleben" schon mehr als einmal Leute kennengelernt, die sich einfach nicht auf das "komische Reitgefühl", dass sie mit dem richtig Sitzen auf einmal hatten, einlassen konnten. Oder die sich nicht an das Gefühl gewöhnen konnten, wenn das Genick mal der höchste Punkt ist.
Ansonsten: Wenn Dir das hier zu viel "Gesabbel am Thema vorbei" ist, dann komm doch wieder zurück zum Thema und nöl' nicht rum. ;)

Wieselchen, irgendwie versteh ich Dich immer nicht. ??? Du schreibst anscheinend nur die Hälfte von dem, was Du sagen willst im ersten Anlauf. Natürlich geht es darum, mit dem Trainer das Gefühl zu schulen. Aber das Gefühl für richtig und falsch hat man eben nicht von Anfang an, das wollen wir hier alle sagen. Nur dafür  muss man sich doch auf den Trainer verlassen, dass es stimmt, wenn der sagt "Jetzt ist es richtig".
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