Thema: Wie Pferd im Schritt trainieren?

[geolina]

hallo,

wobei ich im gelände vorsichtig wäre nicht zu lange rauszugehen. also nicht über den punkt raus, an dem das pferd total müde wird und der schritt sich deswegen verschlechtert. meine war in jungen jahren ziemlich schlecht darin ihre kondition einzuschätzen. weg ging es in siebenmeilenstiefeln und ich musste aufpassen, dass nicht plötzlich der schalter auf müde umgelegt war .

alex

[zaino]

Nnnaja, aber ein gesundes junges Pferd kann man eigentlich kaum bei einem Geländebummel überfordern. Wenn sie anfangen zu schlurfen ist das oft "müde im Kopf" weils sooo viel zu sehen gibt draussen. Hat man Bedenken, steigt man ab und marschiert wieder ein Stück. da können sie den armen beschwerten Rücken wieder ohne Reiter schön anlupfen und man hält sie zum taktmässigen Ausschreiten an.
Was natürlich von zuhaus aus bei alledem schon zementiert sein muss: Angewurzelt stehenbleiben wenn der Mensch wieder aufsitzt. Sonst au weh!

[samipuma]

Hab das grad alles interessiert gelesen und auch eine Frage dazu.

Im Stall steht ein 4-jähriges Fahrpferd, welches sich ganz brav macht. Vor einem 3/4 Jahr eingefahren, dann Sommerweide. Jetzt wieder Fahren.

Der hat IMMER so einen schleichenden Schritt, dass man das Bedürfnis hat, hinten anzuschieben. Auch auf der Koppel, beim Führen auf oder von der Koppel etc. In der Kutsche sowieso. Er zieht brav, aber eben sehr langsamen Schrittes.

Balanceprobleme hat er prinzipiell auf alle Fälle noch, aber ich rede hier eben von freiem Schritt.

Im Trab ist es zwar kein Sprinter, aber er geht brav vorwärts. Nur im Schritt ist er eine chronische schlaftablette. Und zusätzlich noch ein recht stoisches Pferd.

Gibts da Aussicht auf (wesentliche, sichtliche) Besserung oder bleibt ihm das fürs Leben und er wacht nie auf?

[christi281]

@Brini: Wieso ist es so verwunderlich das ich 3 Personen im Bezug auf mein Pferd habe?

Meine RL gibt mir Unterricht, meine Bereiterin reitet mein Pferd ein und mein Fahrlehrer oder besser Ex Fahrlehrer unterstützt mich bei der Fahrausbildung.

Samipuma das ziehen ist im Schritt für ein Pferd sehr anstrengend.
Meine geht gerne im Trab aber Schritt bereitet ihr arge Probleme. Mehr als beim reiten.

Ob es sich irgendwann bessert erzähl ich dir in ein paar Monaten

[samipuma]

Dass das Ziehen im Schritt anstrengend ist ist mir klar. Aber deshalb schrieb ich ja extra, dass er sich immer so schleichend bewegt, auch dann, wenn andere Pferde nicht schnell genug sein können.

[christi281]

Vielleicht ist es einfach sein Gemüt
ISt doch eigentlich auch schön wenn sich ein Pferd nicht aus der Ruhe bringen lässt. Für ein Fahrpferd fast optimal. Zumindest wenn man keine Turnierambitionen hat.

[brini]

@ christi:

Wenn die drei alle in dieselbe Richtung arbeiten würden, wäre es ja ok ........ aber alleine die Aussage, dass alle drei eine andere Meinung zu dem Schrittproblem haben lässt mich befürchten, dass es im weiteren Verlauf der Ausbildung noch sehr oft verschiedene Meinungen geben wird und du dir dann - weil du total verunsichert bist - weitere Meinungen aus dem I-net holst.

Das macht auf mich bissi den Eindruck: Die Mehrheit entscheidet ..........

Und wie gesagt - OHNE Bilder oder Videos bleiben ALLE Aussagen nur VERMUTUNGEN. Wenn daraus dann ein zielloses Spiel von Try and Error wird, tust du weder dir noch deinem Pferd einen Gefallen.

@ Samipuma:

Wenn das besagte Pferd richtig trainiert wird, kann er mit zunehmender Kraft auch ein etwas flotteres Tempo entwickeln. Es gibt eben "Energiesparmodelle" die eher ökonomisch arbeiten möchten. Wenn man das kultiviert, hat man ein leistungsstarkes Pferd.

Ach, und zaino:

Man kann ein junges Pferd sehr wohl auch mit einem "Geländebummel" überfordern wenn man nicht in der Lage ist zu erkennen, wann das Pferd müde wird. Und untrainierte Muskulatur wird schnell müde.

[zaino]

Ach, und zaino:

Man kann ein junges Pferd sehr wohl auch mit einem "Geländebummel" überfordern wenn man nicht in der Lage ist zu erkennen, wann das Pferd müde wird. Und untrainierte Muskulatur wird schnell müde.

OT: Die Seite weiss ich jetzt nicht, aber das Buch, v. Zietschmann, Der Reiter formt das Pferd, zum Thema "müde werden".
Persönlich hab ich mein Jungpferd 1x wg. der blöden Anweisungen einer blöden Reitlehrerin überfordert.
Vom Gelände kam der mir NIE müd nach Haus. Pausen, Führen, Gucken, Grasenlassen, viel viel Schritt.
Zufrieden müd, und hungrig: Ja. Aber das ist voll ok. Wir sind ja nach einem strammen Spaziergang auch nicht fertig mit der Welt, im Gegenteil, das tut uns gut. Irgendwann müssen die Viecher ja auch lernen können, ihre Kräfte einzuteilen.

Alarmzeichen nachher sind Steifheit und Muskelkater am anderen Tag, noch schlimmer: Sich nimmer gern greifen und satteln lassen. Pferde die sich über alles gern aufregen, ziehen, zappeln, schwitzen, tänzeln unterwegs, wissen selber nicht wann sie sich "aufarbeiten" - da ich nicht mit sowas gesegnet bin/war weiss ich nicht wie ich damit umgehen täte. Ruhe und konstantes Arbeiten auf dem Platz, im Gelände viel spazierengehen u. beruhigen und alles zeigen, wär mein Rezept. Muss nicht bei allen klappen.

[samipuma]

Vielleicht ist es einfach sein Gemüt
ISt doch eigentlich auch schön wenn sich ein Pferd nicht aus der Ruhe bringen lässt. Für ein Fahrpferd fast optimal. Zumindest wenn man keine Turnierambitionen hat.

Klar ist es sein Gemüt. Aber es ist eben meine Frage in wie weit man das den Schritt betreffend ändern kann. Es soll nämlich ein Turnierpferd werden, sonst wär eh alles keine Problem.

[kalea]

schritt schleichen mag auch am gebäude liegen? aktuell überbaut, kurzer rücken evtl.?
mein herr arab hat anfangs auch extrem gebummelt, auch an der hand, der kam aber mit seinen vorderbeinen für die langen hinterhaxn einfach nit schnell genug weg, da total überbaut und von haus aus ja nicht unbedingt viel hankenbeugung in der bewegung.

unterm sattel war anfangs soooooo langsam im schritt... furchtbar. ich war allerdings auch warmblutraumgriff gewöhnt. inzwischen hat er ordentliches tempo, kann regelrecht rennen wenn er möchte, das kam einfach mit der zeit.

[samipuma]

Am Gebäude lag es bei diesem Pferd nicht. Der war einfach so.
Es stellte sich dann noch heraus, dass er zusätzlich zum langsam auch nicht richtig zog und da er die Peitsche ja kein bisschen würdigte wurde er rückgetauscht. D.h. es ist jetzt ein neues Pferd für denselben Zweck da und ich kann nimmer beurteilen, ob sich das mit dem Tempo noch verbessern würde.  lg

[Figonero]

@Christie,
mein Kleiner ist ja auch erst diesen Sommer angeritten worden. Er ist kein Temperamentsbolzen, aber auch nicht faul. Ausgeglichen, wuerde ich sagen. Als ich angefangen habe mit ihm zu longieren hab ich auch sehr darauf geachtet, dass er fleissigen Schritt geht, dass sich da "nichts einschleicht". Nach dem Motto: wenn gearbeitet wird, wird gearbeitet, schlurfen und ausruhen kannste nachher."
Leider, leider habe ich ihm so lediglich beigebracht, einen kurzen, uebereilten Schritt mit Tendenz zur Passigkeit zu gehen. Eigentlich ist sein Schritt von Natur gut und raumgreifend. Ich habs halt im wahrsten Sinne des Wortes uebertrieben und ihm so beigebracht, wie er sich der Anstrengung des raumgreifenden Schrittes durch eilen entziehen kann. Dasselbe zeigte sich dann unter dem Reiter. Insofern lass ich ihn jetzt den Schritt gehen, den er mag, achte lediglich darauf, dass er nicht geistig wegpennt, dass heisst am Bein "zuendet", wenn ich antraben will. Je nach Tagesverfassung kann ich dann Uebergaenge Schritt - Trab haeufiger verlangen und nach einer kurzen Trabreprise ist auch der Schritt frischer, ohne dass ich gross treiben muesste. Wird es wieder zu "lau" gibts noch mal aine Trab-Erfrischung....usw.
Gelaende kommt gut, ich achte dabei darauf, dass er vom Stall weg auf Alle Faelle auf das Bein "hoert", sich an Allem vorbeischicken laesst, Tempo zweitrangig, Hauptsache er "klemmt" nicht. Flotter und lebhafter wird der Schritt auf dem Heimweg dann eh von allein.
Mittlerweile konnte ich meinen "Faux-Pas" fast wieder ausbuegeln, muss aber besonders in der Loesungsphase sein Tempo erst mal passiv annehmen, so wie er es anbietet. Wie gesagt "pennen" lass ich ihn auch dann nicht, trabe aber lieber kurz an zum "wecken", als den Schitt selbst anzupacken. Das kommt dann irgendwann spaeter.
Gruesse,
Kerstin