Autor Thema: Zur Bankenkrise  (Gelesen 1964 mal)

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Woelfchen

  • Gast
Zur Bankenkrise
« am: 13.10.08, 10:12 »
Aus einem Internet-Forum:


Ich stehe voll und ganz hinter den Unterstützungsaktionen von Merkel und Steinbrück für die notleidenden Banken und Banker! Ich fand schon unser Geschenk an die IKB total toll, weil ich zwar einerseits 400 EUR weniger zur Verfügung habe (wie jeder Bundesbürger, z. B. für die Ausbildung der Kinder oder einfach nur für die Ölrechnung), aber andererseits auch weiß, wie schwer es die Banker doch haben.

Deswegen war ich heute bei einer Bank für Immobilienfinanzierung und Geschäfte und wollte dort meine 450 EUR Hilfe, die jeder Bundesbürger ja sowieso zahlen muß, persönlich an den Aufsichtsrat und die Bankdirektion übergeben.

Dazu wollte ich natürlich wissen, wo mein Geld am dringendsten benötigt wird: Vielleicht beim 7 Monate alten Mercedes S500 des Vorstands? Ist der Bordcomputer ungenau, wird vielleicht eine neue Navi-Cd gebraucht? Oder vielleicht in der Villa des Direktors? Tropft irgendwo das Wasser, kann es sein, daß irgendwo ein Fenster undicht ist?

Oder vielleicht die Kinder: Wie steht es um das neue Reitpferd? Ich mache mir Sorgen um sein Futter: bekommt es auch reinen Hafer? Lahmt es etwa, oder kann ich für die 450 EUR vielleicht eine neue Pferdedecke kaufen? Überhaupt - wie steht es um die Internate der Kinder in Oxford oder Havard? Könnte ich vielleicht für meine 450 EUR für die Flüge der Kinder aufkommen?

Ach nein, schade, eine Flugreise 1. Klasse werde ich wohl nicht für 450 EUR finanzieren können, damit die Nachkommen mal, außer Plan, zum Geburtstag des Bankdirektors anreisen können.

Aber dummerweise wurden alle meine gut gemeinten Anregungen und meine solidarischen Zuwendungen an die notleidenden Banker gar nicht ernsthaft diskutiert. Und ich wollte doch mein Unterstützung ganz privat und persönlich bei der Bank abliefern. Was ist eine schnöde Steuerpfändung - wenn ich meine Steuern zur Finanzierung der notleidenden Banken mal wieder nicht rechtzeitig bezahlt habe - denn schon gegen das unbezahlbare Strahlen in den Augen eines Bankmanagers, wenn er unsere Milliardenzuwendungen in Empfang nimmt?

Schade.

Nun bleibt uns wohl nichts anderes, als den anonymen Weg der barmherzigen Nächstenliebe zu unseren Bankmanagern zu nehmen, der eben über unsere Steuerabgaben geht ....

Ich hoffe doch, dass diese Menschen nicht zuviel Not und Ungewißheit erleiden müssen und daß letzen Endes alles gut  für sie wird - so wie für die Manager der IKB, die mit unseren 9 Milliarden Steuergeldern gottlob ihre Villen, ihre Pferde, ihre Internate und ihre Familienautos weiter finanzieren können.

Allein dieser Gedanke macht aus mir einen glücklicheren Menschen.

holzwurm

  • Gast
Re: Zur Bankenkrise
« Antwort #1 am: 24.10.08, 11:03 »
;D

Sieh's mal so - diese 500 Mrd sind doch Pipifax gegen den aktuellen Schuldenberg des Bundes. Bzw. im Vergleich - Deine 450 Euro sind doch nur eben mal knapp 2,2 Prozent der Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von ca. 20.000 Euro (vom Säugling bis zum Greis). Und das Geld wird letztendlich auch wieder aus Krediten kommen  8) von eben diesen armen Banken, da der Bund und die Länder ohnehin nix Bares haben... Und dafür kassieren die dann wieder jahrzehntelang Zinsen, also ist ihnen doppelt geholfen.  ::)