Autor Thema: Reitleherer/in Trainer/in für Umsteiger auf Western gesucht - was beachten???  (Gelesen 17773 mal)

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Offline sony75Topic starter

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Hallo at all! :D

Vielleicht kann mir hier jemand helfen.
 ´
Ich suche für eine Freundin (eventuell ihren Freund) und mich eine/n (mobile) RL/Trainer, der uns und unsere (Freizeit-Robust-)Pferde von englisch auf western umstellt. (Reitplatz ist vorhanden.)

Könnt ihr mir Tips geben, auf was ich bei der Suche achten sollte, wo ich überhaupt suchen könnte und woran ich so eine kompetente Person erkennen kann?
Eventuell auch, ob es so jemanden in Nordhessen gibt? (In der Aus-+Weiterbildungsbox hab ich auch schon meine Frage eingestellt - leider noch ohne Antwort.)

Offline Sugar-for-Rick

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Hallo

Ich bin selber auch Umsteigerin und komme mit denjenigen Trainern am besten klar, die selber in beiden Reitweisen Erfahrungen haben.

Damit meine ich, dass sie durchaus konsequent in der Westernreitweise ausbilden. Schliesslich möchte ich kein Misch-Masch lernen. Jedoch können sie sich in einen Umsteiger gut hineinversetzen und kennen auch die allfälligen Probleme.

Von der Stilrichtung würde ich jemanden suchen, der Allrounder ist, als nicht nur z.B. auf Reining spezialisiert ist.

Meine Trainerin würde ich sofort und unbedingt empfehlen, jedoch geht das leider nicht - ich wohne in der Schweiz.  ;)

Trainer-Verzeichnisse gibt es auch auf den Homepage von EWU und DQHA.
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(Charlie Chaplin)

Liebe Grüsse von Simone

Offline sony75Topic starter

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Hallo Sugar!

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.  :D  :-*

In einem Nachbarort bei uns hat meine Freundin eine junge Frau gefunden, die selbst beide Reitweisen kennt/reitet. Sie gibt wohl auch Unterricht. Für Anfänger (wie uns) erst Mal auf ihrem eigenen Pferd. Das finde ich schon mal sehr gut. Denn die Hilfen können wir so am besten lernen. Wir wollen demnächst mal zu ihr fahren und mit ihr sprechen. Vielleicht auch mal bei einer Stunde zugucken. Sie ist nicht bei EWU eingetragen. Ich weiß auch noch nicht, ob sie einen Trainerschein hat. Das muß ich alles noch erfragen, wenn wir uns mit ihr treffen. Für mich ist wichtig, dass sie gut erklären kann (sinnvoll und nachvollziehbar) und gut mit den Pferden umgeht. Denn wenn sie mein Pferd auch umstellt, will ich jemanden, der das mit Ruhe, Geduld und Konsequenz macht. Und dann uns beide unterrichtet.

Bei meinem gewitzten, sensibel auf Hilfen reagierenden, neugierigen Haflinger dürfte eine Umstellung kein großes Problem sein. Ich hab sie in letzter Zeit schon vermehrt mit Gewichtshilfen "konfrontiert"  ;) und sie reagiert darauf recht schnell und gut (auch wenn sie natürlich noch sehr deutlich ausfallen). Am langen Zügel reite ich sie auch oft.

Wie sieht das denn mit Dehnungshaltung, vorwärts-abwärts bei Westernpferden aus? Letzteres ist glaub gewünscht. Und wie sieht es mit Dehnungshaltung aus?
Meine Stute sucht dabei schon (noch) die (leichte) Anlehnung. Ist das auch beim Westernreiten ok?

Offline Sugar-for-Rick

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Hallo Sony

Ich gebe nicht so viel auf einen Trainerschein - meine RL hat auch keinen. Mir ist viel wichtiger, dass der Trainer auf den Reitschüler und das Pferd eingeht und gut erklären kann.

Übrigens ist es ein Mythos, dass Westernpferde immer und überall am losen Zügel geritten werden. Und die ganz tiefe Dehnungshaltung ist nur für ein Pleasurepferd wichtig.

Jedes Pferd braucht gewissen Zügelkontakt, um gymnastiziert werden zu können. Sonst latscht auch dieses irgendwann nur noch auf der Vorhand.
Fortgeschrittene Westernpferde lassen sich durch lediglich kurzen Zügelkontakt versammeln und laufen dann wieder für einige Zeit am losen Zügel in Selbsthaltung.

Wenn ich ausreiten gehe, dann verlange ich lediglich, dass mein Pferd seinen Rücken nicht nach unten durchdrückt. So reite ich draussen praktisch durchgehend am durchhängenden Zügel.

Wenn Dein Pferd also im Moment die Anlehnung noch zur Unterstützung braucht, ist das überhaupt kein Problem. Mit zunehmender Ausblidung wird Deine Stute immer weniger Zügelkontakt brauchen.
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(Charlie Chaplin)

Liebe Grüsse von Simone

Offline traber79

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Moin,

schließe mich Sugar da mal an, Trainerschein spielt ja nicht unbedingt eine Rolle.
Bin selber Umsteiger und erst seit einigen Monaten unter den Westernreitern zu finden ;D

Zudem reite ich einen Traber, also kein Pferd mit typischem Westerngebäude.

Darauf nimmt die Trainerin aber halt Rücksicht, so soll das ja auch sein.
Er braucht noch viel Anlehnung, und das ist auch ok so, ich denke ich werde ihn auch nicht sooo zügelunabhängig geritten kriegen wie das die Stallkollegen hinkriegen mit ihren weiter ausgebildeten Westernpferden.
So what?

Ich selber amche auch noch zuviel obendrauf, aber auch das wird bestimmt noch besser *hoff* ;D

Aber es ist schön zu sehen, dass wir langsam Fortschritte machen und der Traber recht willig und gut dazulernt (und ich auch).
Wir kriegen vernünftige "Hausaufgaben" zwischen den RS, mir persönlich hilft das sehr, da ich sonst häufig etwas planlos bin.
So weiß ich woran ich arbeiten kann.

Wir haben in der letzten RS die ersten 2,3 Schritte gedreht, Herrgott, war ich stolz ;D

Ich war am Anfang auch seeehr unsicher (hab hier auch eine Box dazu eröffnet), da die RL doch auch mal zupackt (nicht böse oder ungerecht, aber halt mit Nachdruck), naja, und als Weichei-Pferdebeitzer schaut man ja dann doch... ;)

Allerdings finde ich es ganz gut, dass sie auch selber mal draufhockt und schaut wos hakt, und zur Not mal korrigiert.

Sie sieht schon recht genau wa das Pferd leisten kann (körperlich und auch vom Kopf her), und das ist gut und motiviert :D


Es ist wie es ist.

Offline sony75Topic starter

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Danke euch beiden!  :-*

Das macht mir echt Mut und gibt mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein!  :D
Dann werd ich mir die Frau mal (hoffentlich bald) angucken und mich mit ihr unterhalten. Mir ist ja auch am wichtigsten, dass ich jemanden finde, der mit Ruhe, Geduld und Konsequenz mich und mein Pferd unterrichtet. Ein Trainerschein kann u.U. auch nur ein Stück Papier sein. Nicht jeder ist halt ein guter Lehrer - ob mit oder ohne Schein.  ;)

Da mein Pferdemädel es kennt, (vor allem im Gelände) am langen Zügel zu gehen (meist mit aufgewölbtem Rücken), sensibel auf Hilfen reagiert (außer wenn sie ihren "Büffel-Tag" hat) und glaub vom Körperbau (alter Haflingertyp mit eher tief angesetztem Hals) her mit dem Westernreiten gut zurecht käme, ich diese Reitweise gerade fürs Ausreiten auch optimaler finde, als englisch, will ich es nun doch endlich mal anpacken und nach einer guten RL suchen.

Noch mal 'ne Frage:
wie sieht es eigentlich mit Biegearbeit aus? Wird bei der Ausbildung des Westernpferdes darauf auch viel Wert gelegt? Kommt das eher früher, oder später dran, bei der Ausbildung?
Das ist das einzige, was meine nicht so wirklich gern macht. Ich möchte sie aber gern dazu bringen, dass sie sich geschmeidig biegt (und nicht steif wie ein Schlachtschiff um die Kurven geht  ;D).

Offline traber79

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Da können hier andere garantiert mehr zu sagen als ich Neuling. ;)

Allerdings habe ich die "Erfahrung" gemacht, dass man doch ein wenig vom Dressurreiten weg denken muss, denn die Biegung ist nicht so "ausgeprägt".
Wichtig sind Schulter und Hinterhand-Kontrolle, sofern du die so bewegen kannst wie du es gerne hättest ist das schon viel Wert :)
Natürlich achten wir schon drauf, dass der Traber nicht wie eine Bahnschranke in den Zirkel kippt ;D
Er soll schon schön die Schulter heben, seine Linie halten und sich nicht verwerfen o.ä.
Es ist wie es ist.

Offline sony75Topic starter

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Bahnschranke  ;D das könnte auch meine sein  ;D ;).

Ja, mir geht's halt darum, dass sie anständig z.B. auf dem Zirkel geht. Also einen runden Zirkel - nicht "eckig"   ;). Oder auch mal ne engere Wendung (z.B. wie bei einer Volte) ausbalanciert und "spurtreu" geht - nicht ungelenk, als hätte sie ne Maßlatte verschluckt.  ;D
Wenn ich mit ihr konsequente Übungen mach (englich - noch), macht sie's irgendwann. Und an sowas will ich halt auch westernmäßig arbeiten. Das wär mir schon wichtig.

Offline traber79

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Jepp, das ist mir auch wichtig, daran arbeiten wir aber auch.
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Offline sony75Topic starter

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Gut zu wissen, dass das beim Westernreiten auch dabei ist.

Da meine die dressurmässige Arbeit nicht sooo liebt (ist ihr glaub viel zu anstrengend  ;D und sie mag das ständige "Trietzen" durch die Hilfen/Begrenzung nicht  ;)) und sie gern auch mal "mitdenkt", denke ich, dass uns dann western mehr liegt. Ich will es auf alle Fälle ausprobieren. Wenn wir beide damit gut zurecht kommen, um so besser.

Traber, ich drück dir die Daumen, dass ihr weiter so schöne Fortschritte macht! (*daumendrück*)  :)

Offline Sugar-for-Rick

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Hmm, das mit der Biegerei ist beim Westernreiten nicht einheitlich.

Die einen schwören darauf, das Pferd dressurmässig durchzugymnastizieren. Diese Pferde gehen z.B. auch sämtliche "klassischen" Seitengänge. (Zu dieser Fraktion gehöre ich.  ;))

Und andere Westernreiter biegen ihr Pferd bewusst nicht zu stark, damit es in sich gerade bleibt und deshalb einfacher zwischen den (losen) Zügeln bleibt.

Ich würde sagen, dass nichts richtig oder falsch ist, es kommt halt auf die persönlichen Vorlieben an und was genau man mit dem Pferd machen möchte.
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Liebe Grüsse von Simone

Offline sony75Topic starter

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Nun, ich gehöre wohl auch eher zur Fraktion, die ihr Pferd durchgymnastizieren wollen. Es ist mir wichtig, das mein Pferd beweglich und geschmeidig wird/bleibt. Ist mir allein schon aus pferdegesundheitlichen Gründen wichtig. Bin der Ansicht, dass ein gymnastiziertes Pferd besser und u.U. länger gesund reitbar bleibt.

Darf ich euch noch ein paar Fragen stellen?

Wie steht's eigentlich mit Steigbügelriemenlänge? Ich hab schon einige westernmässige Reiter gesehen, die mit (für mich) echt lang geschnallten Bügeln geritten sind! (Bein fast durchgestreckt!) Andererseits hab ich schon Bilder gesehen, auf denen die Reiter quasi dressurmässig-lange Bügel hatten (wisst ihr was ich meine?).
Im Gelände find ich eine gewisse "Stabilität" durch entsprechend geschnallte Bügel schon wichtig und sicher.

Wenn ihr im Gelände mal einen flotten Galopp macht, geht ihr dann auch mal in den leichten Sitz? Oder kann ich das dann händeln, wie ich mag und mich am wohlsten/sichersten fühle?

Offline Sugar-for-Rick

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Da ich Probleme mit den Knien habe, sind meine Fender relativ lang, ich habe eine Art gestreckter Dressur-Sitz. Trotzdem kann ich problemlos "leicht" traben und bei einem flotten Geländegalopp auch mal in den leichten Sitz gehen.

Die Fender sollten kurz genug eingestellt sein, so dass noch ein gewisses Gewicht in den Steigbügeln ist. Zum einen, um mit Knien und Fussgelenken die Bewegungen des Pferdes abfedern zu können. Und auch, um nicht ständig die Bügel zu verlieren.  ;)

So sieht das bei mir aus:

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Liebe Grüsse von Simone

Offline sony75Topic starter

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Danke für deine anschauliche Erklärung mit Bild, Sugar!

Ich glaube, meine Beine sind meist nicht viel mehr gewinkelt. Krieg bei (sehr) kurzen Bügeln (wie's manschmal im Gelände von Englischreitern gefordert wird) auch Knieprobleme, und mir schlafen die Füße nach ner Weile ein. Weshalb ich mittlerweile meine ganz persönliche Wohlfühllänge wähle.  ;D
Wichtig ist mir, dass ich auch noch Entlastungssitz und leicht traben kann. Da bin ich ja nun beruhigt.

Wie ist das eigentlich im Trab, darf ich da auch (Mal) leicht traben? Ich kann zwar auch aussitzen und meine Stute hat schöne flache Gänge, aber eben auch teilweise ganz schön "Schwung" von hinten. Manchmal trabt sie sofaweich und langsam, das kann ich natürlich ohne Probleme auch über eine längere Zeit aussitzen. Ihren "normalen" Trab allerdings nur eine gewisse Zeit. Dann trab ich lieber leicht, damit wir beide nicht verkrampfen.

Offline Beagle-Petra

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Manche sagen, ein Westernreiter trabt nicht leicht. Ist aber Quatsch.

Zur Steigbügellänge: Die meisten haben die Bügel eher dressurmässig lang, man kann sich damit auch besser ausbalancieren. Manche reiten auch  mit Springreiterkurzen Bügeln, aber haben halt auch die gleichen Probleme wie Springreiter, es ist halt dann deutlich schwieriger, das Pferd vernünftig zusammenzustellen und in der eigenen Balance zu reiten. Zum Thema Leichttraben und Leichter Sitz im Galopp ist eh zu sagen, dass man auch da die Bügel besser eher dressurmäßig lang hat, da man wegen des Sattelhorns tunlichst eh nur leicht in den Entlastungssitz geht - die Magengrube dankt es  ;D

Nur echt mit dem Beagle!