Autor Thema: Grand Prix Spezial  (Gelesen 67405 mal)

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Offline Aleike

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #180 am: 21.08.08, 14:51 »
@Wieselchen, ich meine damit, nicht alles gleich in Bausch und Bogen mit harschen Worten zu verurteilen, wenn einem der eine oder andere Aspekt einer an sich immerhin beeindruckenden Leistung nicht gefällt. :)

@Geolina, damit wird aber klar, dass die Richter "Einsatz"=Spannung vor Losgelassenheit bewerten und damit fördern. (Ist ja nicht so, als brächten die anderen keinen Einsatz, nur eben anderer Art.) Andernfalls hätten vielleicht die Rollkurler da oben weniger Erfolg?

Bei Jungpferdeprüfungen finde ich schlimm, beim Grand Prix schade. Auf diese Weise wird an der Basis das Bild vom korrekten Reiten verschoben und die Methoden verändern sich, fürchte ich.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline Cäsar

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #181 am: 21.08.08, 14:55 »
Natürlich gilt das nie für alle. Aber ich hab es einfach schon so oft erlebt und nicht nur in Jungpferdeprüfungen.

Wieselchen

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #182 am: 21.08.08, 15:50 »
@ Aleike, ach so meinst Du  ;) jetzt hab ich kapiert.  8)

Ja,schade finde ich es auch,daß die Prioritäten bei der Berwertung  so liegen wie wir
es momentan erleben,vielleicht verschiebt es sich ja noch irgendwann wieder in eine
andere Richtung.

Offline terra

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #183 am: 21.08.08, 17:45 »
es hat schon angefangen, braucht aber seine Zeit bis es in allen Hirnen eingebrannt ist :)

Offline unicorn75

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #184 am: 21.08.08, 17:48 »
Hat zufällig einer schon die neue Cavallo? Ich empfehle sehr die letzte Seite -> Mistgabel - Olympia - AvG

Offline Binesdiva

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #185 am: 21.08.08, 18:52 »
Muß BettiL recht geben, nur aus Entspannung kann man keine Leistung bringen.
Es ist ja auch bekannt, daß, wenn man unter Stress steht, Adrenalin ausschüttet, alle Sinne offen sind, man einfach für eine kurze Zeit leistungsbereiter ist.
Das darf dann halt nur nicht in umschlagen in Zwang und Verkrampfheit.

Ich persönlich würde ja Losgelassenheit nicht als Entspannung, sondern eher als Zwanglosigkeit definieren.

Und zu den Jungpferdeprüfungen:
Da ich annehme, daß hier von Dressurpferdeprüfungen gesprochen wird, ist hier eine gewisse Spannung und die damit verbundene Ausstrahlung schon wichtig. Hier wird doch die Perspektive des jungen Dressurpferdes geprüft, und wer will schon einen lahmen Bokel sehen, der die Füße nicht aus dem Sand bekommt und ohne Ausdruck durch's Viereck schlurft?
Das das natürlich nicht in verkrampftes, festgehaltenes Strampeln ausarten darf, ist ja wohl auch klar.

Und glaubt mir, die meisten Richter können das schon unterscheiden, ob die mangelnde Losgelassenheit ein Ausbildungsfehler ist oder nur momentan vorliegt. Das kann doch in den Babypferdeprüfungen immer mal sein, die sind doch alle nicht so turniererfahren und wenn mal irgendwo eine Flatterleine flattert, sind die eben nicht ganz so losgelassen und machen den Rücken fest.
Aber das erkennen die Richter eigentlich schon. Die Zeit, in der Strampeln vorne, Karten Mischen hinten, enge Hälse und weggedrückte Rücken belohnt werden, ist doch, zumindest hier bei uns, größtenteils vorbei. Und das ist ja auch gut so.

Die Gesamtprüfung Olympia kann ich nicht kommentieren, da ich nur zwei Ritte gesehen habe, nämlich Werth und Kemmer. Grunsven hätte ich auch wirklich gerne gesehen und das kleine Russenpony auch.
Ich denke aber, ohne je einen GP o.ä. geritten zu sein, daß man eine derart schwere Prüfung mit der so schnellen Abfolge von schwierigsten Lektionen nicht durchgängig mit vollendeter Losgelassenheit zeigen kann, da wird es zwangsläufig immer Abstriche geben. Deswegen kriegen die ja auch nie eine 10 in der Losgelassenheit.

Und, ist zwar jetzt nicht Thema hier, aber, wenn ich mir die Springpferde so ansehe, wirken die auch nicht wirklich losgelassen. Haben die Reiter jetzt auch alle Fehler in der Ausbildung gemacht?
Oder können wir uns grundsätzlich darauf einigen, daß man, um Lektionen zu erlernen, eine gewisse Losgelassenheit braucht, die dann aber im Prüfungsstress, nicht immer eindeutig zu erkennen ist?
Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
Pony weg...

Wieselchen

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #186 am: 21.08.08, 20:50 »
Genau,Springpferde ist 'ne andre Box,aber die "Ausbildung" der solchen finde ich persönlich
viel schlimmer als die der Dressurpferde (bei den meisten,nicht auf jeden bezogen)


geolina

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #187 am: 21.08.08, 21:36 »
Und zu den Jungpferdeprüfungen:
Da ich annehme, daß hier von Dressurpferdeprüfungen gesprochen wird, ist hier eine gewisse Spannung und die damit verbundene Ausstrahlung schon wichtig. Hier wird doch die Perspektive des jungen Dressurpferdes geprüft, und wer will schon einen lahmen Bokel sehen, der die Füße nicht aus dem Sand bekommt und ohne Ausdruck durch's Viereck schlurft?
Das das natürlich nicht in verkrampftes, festgehaltenes Strampeln ausarten darf, ist ja wohl auch klar.

puh, eine hat doch verstanden was ich sagen wollte.

nö, das mit der jungpferdeprüfung hab ich nicht gesagt, um zu betonen, dass die festgezogenen strampler da gerne gesehen werden, sondern, dass man auch da nicht einfach nur locker durchreiten darf.

die wollen da eben auch schon mehr sehen.

das find ich bissl schade, weil man dann eben die paar dabei hat, die mit falscher spannung durchtricksen, weil es eben doch nicht jeder sieht ;). gerade in anfangsprüfungen könnte ich da noch locker drauf verzichten.

aber deswegen trainiert doch niemand zuhause anders. die rl wird weiter so reiten wie bisher und eben vor der prüfung bissl mehr spannung aufbauen als vorher. da muss man nun nicht wieder das ende der welt nahen sehen  ;).

alex

Offline Cäsar

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #188 am: 21.08.08, 21:51 »
Ich hab schon verstanden, was du sagen wolltest. Wie baut deine RL denn mehr Spannung auf?

Zitat
wer will schon einen lahmen Bokel sehen, der die Füße nicht aus dem Sand bekommt und ohne Ausdruck durch's Viereck schlurft?
Niemand natürlich. Aber wie wird Ausstrahlung definiert? Es ist sehr subjektiv und z.B. in einer E-Dressur meiner Meinung nach fehl am Platz. Und was ist ein "lahmer Bokel"? Da werden dann ganz oft die braven Pferde zu gezählt, die nett ihre Runden laufen.

geolina

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #189 am: 21.08.08, 22:05 »
hallo,

vor ein paar seiten hab ich das auch mal so beschrieben wie du jetzt. in einer e-dressur kann keiner spannung aufbauen (zumindest keine, die man sehen will ;)) man kann da nur verspannung aufbauen oder gestrampel erreichen.

aber warum nun einen e-reiter mit einer dressurreiterin vergleichen, die mit ihrem nachwuchspferd in eine jungpferdeprüfung einreitet.

wie baut sie spannung auf? müsste ich sie genau fragen, sehen tu ich`s nämlich nicht, so nachreiten könnt ich`s auch nicht. bei ihr seh ich nur ein paar übergänge ein bissl einfangen zulegen und schon hast du ein anderes pferd vor dir.

anscheinend kann sie einfach reiten ;D. bei ihrem jungpferd hat sie das einfach noch nicht gemacht, der hatte noch babybonus und musste nur brav alles ablaufen. jetzt kann es eben sein, dass sie ein wenig mehr vor dem turnier verlangt und schon hast du bei dem tier, das ja gut vorbereitet ist, genug anspannung, damit er dem richtern besser gefällt.

würde sie das noch nicht wollen, dann könnte sie sich die turniere sparen, wie gesagt, jeder muss diese entscheidung für sich treffen. und mir würde ihr jungpferd mit etwas weniger babybonus so langsam auch besser gefallen ... das kann man nämlich auch übertreiben *g*. (scheiße, das kann nun auch wunderbar missverstanden werden)

alex

Offline TerrierTopic starter

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #190 am: 21.08.08, 22:58 »
Alex - Kann dir immer wieder nur Recht geben!

Cäsar - Wieviel "Jung"pferde-Prf. hast bDu schon geritten oder genau beobachtet?

Ich habe sicher mit ziemlich viel Nichtkönnen schon vor über 25Jahren meine ersten Materialprüfungen geritten. DIe letzten "Jung"pferde vor 4 Jahren. Es hat sich sehr viel bei mir geändert ;D in der Zeit.
der bissige Terrier schickt Grüsse
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Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline Aleike

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #191 am: 22.08.08, 11:54 »
Ich persönlich würde ja Losgelassenheit nicht als Entspannung,
Das haben wir schon längst festgestellt. Sonst würde in der AS ja auch "Entspannung" stehen.

Und glaubt mir, die meisten Richter können das schon unterscheiden, ob die mangelnde Losgelassenheit ein Ausbildungsfehler ist oder nur momentan vorliegt.
Beurteilen müssen sie aber den momentanen Ritt.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline terra

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #192 am: 22.08.08, 15:41 »
Ein guter Richter sieht und WEISS mehr als man denkt. Vor allem die Vielturnierreiter sieht er öfter (als ihm manchmal lieb ist ;D)....

Offline felis

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #193 am: 22.08.08, 21:36 »
 Mal abgesehen davon, dass kaum ein Jungpferd bei seinen ersten Turnieren so abgebrüht sein dürfte, dass es da völlig relaxt durch die Prüfung läuft. Ein bischen Spannung durch die aufregende Situation kommt da von ganz alleine auf. Die Kunst des Reiters ist da eher, das in geordnete Bahnen zu lenken, als gezielt Spannung im Pferd aufzubauen.
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Offline Cäsar

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Re: Grand Prix Spezial
« Antwort #194 am: 22.08.08, 21:57 »
Ich wollte nie eine Debatte über Jungpferdeprüfungen starten, ich hab mehrfach erwähnt, dass das auch für andere Prüfungen gilt.
Wie felis richtig sagt, die Babys sind oft von allein bei ihren ersten Auftritten unter Spannung. Das ein Reiter das nicht verhindern kann, ist mir klar. Mir geht es einzig darum, dass die Pferde bewusst unter Spannung gesetzt werden, um "Ausdruck" zu bekommen. Den die Braven für die Richter oft nicht haben.
Was Geolinas RL macht, finde ich in Ordnung. Bisschen Übergänge zum wach machen ist nicht das Thema. Aber ich hab leider oft genug gesehen, dass das Spannung aufbauen mit vorne ziehen und hinten drauf hauen erzielt wird. Und ich erlebe es immer wieder in ALLEN Klassen, dass manche Richter dem total überdrehten Pferd gute Noten geben. Ob es jetzt überdreht ist, weil es eben noch jung ist oder generell was nicht stimmt darf dabei meiner Meinung nach nicht beachtet werden. Es zählt das, was bei der Prüfung gezeigt wird.
Leider hört man beim Protokoll schreiben im Richterhäuschen immer wieder Sätze wie: "Hm, schade. Das war ja mal gar nichts. Aber ich kenn die. Normalerweise reitet die viel besser. Geben wir ihr trotzdem noch eine 6,8".

Bevor sich irgendwer was falsch versteht: Nicht alle Richter sind so, nicht alle Reiter sind so, nicht alle Prüfungen sind so