Autor Thema: Reiten und Robusthaltung - wohin mit den Haaren? Scheren?  (Gelesen 4818 mal)

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Offline MartinaxxTopic starter

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Hallo Ihr Lieben,

seit letztem Jahr halten wir unsere Pferde in 24-Stunden-Weide mit Unterstand. Letzten Winter waren sie komplett eingedeckt (damit das Fell nicht zu lang wird), aber trotzdem wuchs das Fell teilweise extrem, dass sie beim Reiten suppten und man sie nach dem Reiten überhaupt nicht wieder trockenbekam ... Was ist ein sinnvoller Denkansatz (außer Nicht-Reiten ;-)?

Muriel

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was sind denn das für Pferde? Weil es ist ja schon ein Unterschied ob es sich um Warmblüter oder Isis handelt, was die Gesamtdiskussion betrifft.  ;D

Offline Olli

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hi martina,

klar scheren,anderes wirds nichts werden,wenn du reiten willst ohne den pferden ne pause zu gönnen.

lg olli
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline MartinaxxTopic starter

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Hei, es sind xx und werden den ganzen Winter über gut im Gelände geritten.
Was für ein Schnitt wäre denn empfehlenswert? Was muss auf jeden Fall "nackig" gemacht werden?

Offline Olli

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ich würde sagen der sogn. rallyschnitt
brust und bissl bauch frei und die flanken.
mußt mal googeln
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Muriel

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hm, wenn sie als Vollblüter so viel Fell entwickeln, daß sie schwitzen, wäre ja vielleicht auch eine Möglichkeit, eine Schereinheit im Fellwechsel einzuschieben. Damit hat das Shetty meiner Freundin nur halb so viel Fell bekommen wie sonst, weil danach nicht mehr so viel gewachsen ist. aber er hatte genug, um Schutz zu haben.

Ansonsten, wenn sie so stark schwitzen, Ralleyschnitt (Hals-Bauch-Flanke) und nach dem Reiten 1 Stunde lang Abschitzdecken wechseln, die erste gleich nach 10 Minuten, dann ist das meiste schon weg.
ich hatte das Problem im Winter mit Reitstunde und Offenstall, wo ich keine decke anlassen konnte.
Mit mehrfach Deckenwechsel war er dann 1 Stunde danach, als wir wieder im heimischen Stall waren, auch so trocken daß ich ihn ohne Decke entlassen konnte.

Offline jjumpy

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Kommt wieder eindecken denn für Dich in Frage oder möchetst Du von der Decke weg?

Wenn eindecken für Dich kein Hindernis ist, würde ich sie erst einmal so lange ohne Decke laufen lassen, bis das Fell einfach zu dick wird. Meistens ist das so im Oktober der Fall und dann einen Deckemnschnitt scheren. Alles ab bis auf die Form einer Nierendecke und ab da bis zum Frühjahr Decke drauf lassen.
LG jjumpy

Offline zaino

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... aber daß man VBs so gar nicht trocken kriegt, die haben doch eher so ein kurzes Plüschfell als die langen problematischen Ponyzotteln???
Abschwitzdecke und Strohrubbeln bringen nix?

Naja, man braucht ja keine "Thermodecken", nur wasser- und winddicht sollte sie sein, dann stört sie das körpereigene Thermostat vom Pferd nicht. Und hilft und man hat saubere unverschlammte Pferde  ;D

Offline felis

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Bei Vollblütern finde ich das auch wirklich erstaunlich. Ich arbeite seit Jahr und Tag mit Abschwitzdecken und ohne Scheren oder permanentem Eindecken. Meine Reitpferde leben in ganzjährig offenen Paddockboxen und kriegen ganz normales Winterfell. Bei normalem Training und außer bei plötzlichen Hitzeschüben werden sie sie nicht klatschnass sondern "nur" feucht. Nach dem Reiten werden sie mit Stroh abgerubbelt, dann ne Abschwitzdecke drauf, wg. des unvermeidlichen Nachschwitzens. Nach einer halben Stunde bis max. Stunde sind sie trocken und werden ausgedeckt.
Fall erledigt.
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Offline MartinaxxTopic starter

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Hallo nochmal,
also, unsere Pferde wurden in den letzten Jahren immer robuster gehalten und laufen den ganzen Sommer über (ungeritten) auf einer Nordseeweide, bis wir vor ... ach so lange schon? ... vor drei Jahren auf nur noch Weide mit großem Unterstand ((ca. 3,50 hoch) und ganze Vorderfront (ca. 9 m) offen)) umgestiegen sind. Die Pferde wurden temperaturgemäß erst leicht und später mittelwarm mit Horseware eingedeckt. Nur wird das Fell speziell bei meinem Wallach mittlerweile so lang und dicht, dass er einfach nicht mehr trocknet und auch unter der (atmungsaktiven!) Decke noch sehr lange klatschnass ist. Daher denke ich, dass ich etwas anders machen muss. Wenn Decke sinnvoll, dann Decke, wenn Scheren sinnvoll, dann scheren. Ich mache da keine Glaubensfrage draus, sondern möchte das, was für das Pferd in unserer Situation am besten ist. Er wird übrigens jeden Tag 1 - 2 Stunden draußen geritten (viel galoppieren) und geht am WE Jagden.

Offline felis

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@Martina, extermes Winterfell und extremes Nachschwitzen könnten natürlich auch Krankheitssymptome sein,, z. B. für beginnenden Cushing. Schon mal gecheckt?
Das alte Cushingpony einer Bekannten von mir bekomt übrigends eine Rallyeschur und lebt im Offenstall ganz gut damit.
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Offline MartinaxxTopic starter

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Nee, das paßt eigentlich alles nicht, das Pferd ist auch erst 11 Jahre ... Fellwechsel verläuft auch normal ... ich denke, es ist einfach eine logische Reaktion auf das Draussenleben. Vielleicht kommt mir das auch alles nur sooo übermäßig vor, da ich keine echte Ponyzottelpelze kenne :-)

Offline zaino

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Naja, muss nicht gleich Cushing sein, aber irgendeine kleine Stoffwechselsache liegt da schon vor, wenns SO auffällig ist... wenn die sich nicht optimal toll fühlen, produzieren sie "Angsthaare", der Körper schützt sich also gegen mögliches Frieren. Weil Herz, Kreislauf, Mineralhaushalt, irgendwas signalisiert: Vorsicht, ich hab da eine Schwäche...
Ich bin ja gar nicht fürs Rumdoktern wenns Pferd fit ist, aber da tät ich doch mal eine Blutprobe machen lassen - vielleicht ist mit einem guten Vitamin- oder Mineralzusatz schon der Käs gebissen? Du schreibst ja jetzt, nicht beide PFerde sondern nur Dein Wallach ist so flauschig und schwitzt so arg? Eben, siehste... hätten ja sonst beide, wenns reine Anpassung wäre....

Offline Anja

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Auch junge Pferde können Cushing bekommen.....

Normal finde ich das nicht, Vollblüter neigen bei Robusthaltung eher zu einem kurzen dichten Fell, das relativ schnell trocknet.

Nicht unterschätzen sollte man den Kraftfutterbedarf vor allem wenn sie richtig gearbeitet werden. Wenn sie nicht genug bekommen bilden sich leicht Hungerhaare. Wenn es definitiv kein Cushing sein sollte würde ich den Fellwechsel mit einem halben Liter Malzbier pro Tag unterstützen, gibt ein paar extra Kalorien und Mineralstoffe für den Fellwechsel. Aber vorher mal Blutwerte bestimmen, nicht das der Schuß nach hinten losgeht.
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline reitelefant

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Habe einen Blütermix (mit Pony), der robust steht und eher dichte kurzes Fell bekommt. Es trocknet schnell ab, wenn er wirklich mal schwitzt. Meistens schwitzt er nur in der Reithalle und da reicht die 15 min. nach Hause mit Abschwitzdecke zum Trocknen, das finde ich erträglich. (und dann wälzt er sich in der Pampe oder im Schnee  ;D

Bei meinem WB habe ich festgestellt, dass er in Boxenhaltung mit stundenweise Paddock wesentlich mehr Pelz hatte als nun im OS (Nachts ab Frost gefütterte Regendecke drauf, der Herr ist 25 und friert leicht) In diesem Winter hatte ich schon echte Angst, weil er einen sehr dezenten Pelz hatte, sah aber rund und zufrieden aus.
Ich vermute mittlerweile dass ein Pferd mit konstanten Temperaturen besser klarkommt als mit dem Mix aus Stalltemperatur /bzw Decke und dann wieder Außentemperatur.

Mein schimmelige Blütermix und das schimmelige Einstellertier haben mehr Haare als der Schwarze WB. Die Schimmel sind auch wesentlich kälter, dat Schwarztier heizt sich bei wenig Sonneneinstrahlung sofort auf!