Das ist für mich wirklich interessant zu lesen, und ich merke, dass ich da scheinbar sehr oberflächlich beurteilt habe bisher.
Das mit der gezielten Zucht bei Tieren stimmt natürlich, allerdings sind viele Zuchten ja extrem auf bestimmte Zuchtziele fixiert und lassen andere dafür außer Acht. Gerade bei den Arabern gibt es ja, so weit ich weiß, auch keine Leistungsprüfungen als Pflichtprogramm. Wobei die Linie des o.g. Pferdes wohl schon eher zu einer mit leistungsfähigen und rittigen Pferden gehören soll, also nicht nur reine Showpferde. Wir hatten da auch mal einen Wallach bei uns im Stall (allerdings Mutter/Vater unterschiedliche Linien), an dem gab es wenig auszusetzen.
Ich hatte so ein bisschen Bedenken, da meine Bekannte mit ihrem letzten Pferd sehr Pech hatte - das hatte so ziemlich alle Krankheiten, die Pferd so haben kann, und hatte eben auch manche Vorfahren mehrmals im Stammbaum. Aber dann lag das vielleicht ja auch an den Vorfahren generell, an der Aufzucht, der Haltung später - oder war schlichtweg Zufall.
Ich hab da aber auch noch nie ernsthaft drüber nachgedacht, ob das eine übliche Methode ist (auch bei Rassen, bei denen es genügend Alternativen gäbe). Bei meiner Stute tauchte der erste mehrfach eingesetzte Hengst erst 5 Generationen zurück auf (Anfang des 20. Jahrhunderts), das war auch noch die Anfangszeit dieser Zucht (Franz. Traber). Aber das war/ist halt auch eine reine Leistungszucht - die körperlichen Mängel gerade bei Trabern sind ja bekannt. Wobei ich keine Ahnung habe, wie das dort heute gehandhabt wird - wobei bei Trabern in Frankreich in erster Linie massiv vermehrt wird ( um die 11 000 Traberfohlen pro Jahr!), und was nix taugt, kommt halt weg...