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Inzucht - wann wird's kritisch?

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Spookey:
Hallo Ihr,

gleich vorweg - ich habe weder so ein Pferd, noch möchte ich so eines haben oder gar damit züchten. Mich interessiert das einfach generell.

Bei Menschen ist dieses Thema ja gerade leider sehr aktuell, und da frage ich mich, wie sich Inzucht beim Pferd auswirken kann? Also klar können sich negative Eigenschaften oder körperliche Mängel verstärkt vererben, aber auf der anderen Seite befürworten viele Züchter Inzucht ja auch, um eben auch positive Merkmale zu verstärken, den Typ zu stabilisieren usw.?

Gibt es bei Pferden denn auch wie bei Menschen Erbkrankheiten, die durch Inzucht auftauchen? Auch geistige Behinderungen? Oder kann man, wenn eine Linie über Jahrzehnte trotz Inzucht gesund blieb, weiter damit Inzucht betreiben? Erkennt man solche Schäden sofort, oder kann sich das auch erst später äußern?

Ich als absoluter Zuchtlaie erschrecke immer, wenn ich mir manche Pedigrees anschaue... Hier z.B. ein extremes Beispiel, das aber scheinbar dem Zuchtziel entsprochen hat?

Neugierige Grüße,

Spookey

Carlotta67:

*lesezeichen setz*

Uuuh  :o :o - krasses Beispiel!

Eva:
Natürlich gibt es auch beim Pferd erbliche Krankheiten, die durch Inzucht eine erhöhte Auftretenswahrscheinlichkeit haben. Man wird daher (hoffentlich) nicht mit Pferden inzüchten, in deren Linie mal krasse Verhaltensauffälligkeiten oder andere, unter Umständen erblich bedingte, "Fehler" aufgetreten sind. Inzucht ist sehr mit Vorsicht zu genießen, ist aber auch, wie Du sagst, ein Mittel, um Vorzüge zu festigen. Mich würde interessieren, wie das in der Farbzucht gehalten wird, da gibt es doch diesen Gendeffekt bei Schecken, an dem die Fohlen früh sterben, da wird soweit ich weiß eh schon genau Buch geführt, um nicht verkehrt zu paaren. Ob die deshalb Inzucht von vornherein vermeiden?

Soweit ich weiß, halten die Zuchten das recht unterschiedlich, zumindest bei den älteren Trakehnern kam Inzucht (wohl eher gezwungenermaßen) recht häufig vor, um nun zu beurteilen, ob das gut oder schlecht war, weiß ich nicht.

Bin aber auch gespannt, was die Experten dazu sagen.

Fasani:

--- Zitat von: Eva am 07.05.08, 11:17 ---
Soweit ich weiß, halten die Zuchten das recht unterschiedlich, zumindest bei den älteren Trakehnern kam Inzucht (wohl eher gezwungenermaßen) recht häufig vor, um nun zu beurteilen, ob das gut oder schlecht war, weiß ich nicht.

--- Ende Zitat ---

ein aktuelles beispiel:
http://www.stall-krotenbach.com/ped_irdenkreis.htm

und ein wirklich tolles pferd. aber ich bin mal gespannt, wie die meinungen hier zum thema sind....

Hexle:
in meinem vorherigen Stall  steht das Ergebnis von der Verpaarung von Vollgeschwistern ..

der Nachteil bei so sehr naher Verwandschaft ist dass die Chance vererbliche Probleme auch wirklich zu bekommen, sehr sehr groß ist  :-\

Die Mutter (schimmel) hat mehrere pampelmusengroße Melanome in den Ganaschen , extreme Bänderschwäche (durchtrittig bis fast auf den Boden) , heftige Mauke und hustet fröhlich vor sich hin - der Vater hat sich in jungen Jahren einen Sehnenschaden geholt und war auch deutlich weich in den bänden .. der Nachkomme von den beiden (jetzt 4,5, schimmel) ist ein hübsches Pferdchen mit sehr schwachen Bändern das bei Belastung fröhlich vor sich hinhustet .. bin gespannt was noch alles kommt ..  :-[

liegt die BLutsverwandschaft  2 - 3 generationen weiter hinten seh ich das nicht als soooo kritisch an

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