Autor Thema: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?  (Gelesen 24120 mal)

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Offline tara

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #15 am: 04.08.09, 09:14 »
bei den meistenGiftpflanzen ist es leider so, daß sich im getrockneten Zustand die Bitterstoffe verflüchtigen, die die Pferde davon abhalten, die Pflanze zu fressen. Die Giftstoffe bleiben aber erhalten. (Hahnenfuß, JKK). Beim Rainfarn wird es ähnlich sein. Auf der Wiese fressen unsere es nicht, ich würde aber nie und nimmer auf die Idee kommen, es abzusensen und zu füttern. Das mache ich nur mit Brennessel.

Übrigens, Ein Sud aus Rainfarn soll gut gegen Mehltau sein....
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Offline carola

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #16 am: 04.08.09, 09:15 »
Und im Zimmer aufgehängt gegen Insekten helfen. Finde ich auch nicht doof. Ich glaube, ich muss gleich mal unsere Wegränder absuchen. ;)
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Offline tara

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #17 am: 04.08.09, 09:29 »
Und im Zimmer aufgehängt gegen Insekten helfen.

ich glaub, mein Mann zieht aus, wenn ich im Schlafzimmer Kräuterbüschel aufhänge *hexebin*
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Offline Viki

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #18 am: 04.08.09, 10:23 »
Da hab ich  noch nicht drüber nachgedacht da mir die "giftige Wirkung" halt als giftig in Maßen erläutert wurde. Halt eher giftig in Form von Überdosierung und nützlich als "Wurmkur" und bei Bauchweh etc.

es ist halt bei allen Kräutern die Frage, wie viel wovon in der einzelnen Art zum Zeitpunkt XY drin ist - manchmal spielt sogar die Tageszeit der Ernte eine Rolle. Und der Nachteil von Kräutern/Pflanzen etc. aus der Natur ist, dass man alles, was drin ist, mit nimmt.
Bei Rainfarn neben den Ölen, die vermutlich die Verdauungswirkung erklären, das Insektizid und den sehr giftigen Inhaltsstoff der Thuja - selbst wenn man annimmt, dass es jeweils sehr wenig ist, schadet es dem einzelnen Pferde doch, wenn es z.B. vorbelastet, alt, krank ist.

Zur Brennessel - ich hab letzten Sommer getrocknet und diel getrockneten Brennessel über den Winter an Meerschweine und Hasen verfüttert - hat ja eine harntreibende Wirkung, was bei beiden erwünscht ist wegen Blasengries. Dann stellt sich raus, dass ein Schwein eine massive Überfunktion der Schilddrüse hat und meine Tochter findet raus, dass Brennessel die Schilddrüsenfunktion fördert  :P war zwar sicher nicht die Ursache, aber trotzdem kontraproduktiv.

Bei Hanhnenfuß war ich der Meinung, dass das Toxin beim Trocknen abgebaut wird. Es müsste mal genau dazu - Toxine verschiedenster Pflanzen nach Futterkonservierung - eine glaubhafte Liste geben.

Offline turbo

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #19 am: 04.08.09, 17:58 »
Rainfarn  ::) :P, aaaahrrghhh, ich bekämpfe dieses blöde Zeug sowohl bei mir im Garten, als auch auf den Koppeln.

Mein Welsh-Cob frißt es (der frißt wirklich alles  ::) :P) ratzekal auf wenn es auf der Koppel steht und bekommt dann Durchfall und einmal sogar leichtes Bauchweh  :-\. Da war mir das noch nicht bewußt, daß es vom Rainfarn kommt, da waren wir auch noch Einsteller.
Seit ich meine beiden Ponys in Eigenregie habe konnte ich dann "experimentieren  ;)" und konnte eindeutig den Rainfarn als Übeltäter ausmachen  >:(.

Und einmal hat eine "wohlmeinende" Nachbarin gut durchgetrocknetes Schnittgut (mit sehr viel Rainfarn drin  :P) auf den Auslauf geworfen  >:( >:( >:( und leider auch nicht gerade wenig, weil meine aaarmen Ponys ja nur Heu und ein bißchen Knabberstroh aus engmaschigen Heunetzen zu fressen bekommen und sich immer so abmühen müssen  ::) ::) ::) ::) (das war ihre Erklärung  ::) :P :-X) und die beiden haben natürlich alles weggemampft.
Ich habe als ich kam nur noch ein paar kleine Resthäufchen gefunden, grr. Es kam wie es kommen mußte  ::)  :-\. Der Fjord bekam leichten Durchfall und der Welsh-Cob eine ganz ganz leichte Kolik  :o :o >:( >:(.
Ich habe mir dann mit dem TA zusammen ihr noch vorhandenes Schnittgut angesehen (extra als Abschreckungsmaßnahme für sie, weil der TA ist ja ein Doktor und dem muß man ja glauben was er sagt  ::) ;D). Es war alles schön ausgebreitet und wirklich gut durchgetrocknet und wirklich nur Gras mit viel Rainfarn. Also wird wohl auch hier der Rainfarn (halt in großen Mengen) der Auslöser gewesen sein.

Ich würde also sicherheitshalber davon abraten Pferden Rainfarn zu füttern, egal in welcher Form und welchem Zustand auch immer!

Rainfarn wurde früher auch nicht nur als Wurmmittel sondern auch für Abtreibungen eingestezt und bei Überdosierung hatte es oft auch schlechte Folgen für die Mutter  :-\. Habe ich in einem alten Kräuterbuch gelesen.
Viele Grüße
Turbo

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Offline Viki

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #20 am: 04.08.09, 22:01 »
das ist ja dann ziemlich eindeutig, zusammen mit dem Hinweis, dass er getrocknet noch insektenabschreckend wirkt. In langem Heu müsste man ihn gut raussortieren können.


Bei botanicus steht:

Der Rainfarn enthält ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteil das Thujon ist.
Eine Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Entzündungen von Magen und Darm mit Leibschmerzen, einer Rötung des Gesichts und Pupillenerweiterung. Der weitere Verlauf sind starke Krämpfe, Herzrythmusstörungen, Uterusblutungen sowie Schädigungen von Niere und Leber. Bei tödlicher Vergiftung erfolgt Kreislauf- und Atemstillstand.
Rainfarn kann auch Hautallergien auslösen. Insbesondere Gärtner und Floristen, aber auch Personen die aus Rainfarn Kosmetik herstellen, sind davon betroffen.

Tiergiftig:

Rainfarn bewirkt bei Rindern und Kühen Schleimhautreizungen sowie Schädigungen von Leber und Niere. Bei Katzen kann es zu den gleichen Symptomen kommen, aber auch zu Taumeln, Benommenheit und Erblindung

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:

Der Rainfarn ist eine alte Heilpflanze und wurde vorwiegend als Wurmmittel genutzt, wenn auch die Gefahr einer Vergiftung recht hoch war. Die gepulverte Pflanze verwendete man als Mottenmittel und das Öl bei Rheuma. Er wurde auch mißbräuchlich als Abtreibungsmittel genommen.
« Letzte Änderung: 04.08.09, 22:05 von Viki »

Offline Schnett

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #21 am: 05.08.09, 07:50 »
Ich habe gestern auch  nochmal meinen TA darauf hingewiesen, in Bezug auf unser Krankheitsbild.

Eva ich kann dich beruhigen, er hat mir das gleiche gesagt, wie hier soeben geschrieben wurde.

Rainfarn verdünnt das Blut und kann zu Magen/Darm Reizungen und Entzündungen (im schlimmsten Fall) führen.
Föten würden abgestossen (beim Wallach ja schlecht möglich) die Blutverdünnung ist ein Risiko bei Verletzungen da es eine schlechte Wundheilung fördert.

In unserem Blutbild ist aber alles in Ordnung und nichts weisst auf das momentan noch gelegentliche Fressen von Rainfarn hin.

Wobei er mir dennoch riet die Pflanzen zum nächsten Weidejahr auszurotten.
Gönnen können ist eine Kunst denn neiden kann jeder

Offline ElShadaar

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Re: Rainfarn - auch getrocknet noch giftig?
« Antwort #22 am: 22.08.11, 13:20 »
Wobei er mir dennoch riet die Pflanzen zum nächsten Weidejahr auszurotten.

Und wie stellt man das am besten an ?

Und hat noch jemand einen Tip gegen übermäßige Ausbreitung von Spitzwegerich ? Husten können meine Hoppas nicht kriegen bei dem vielen Wegerich..
Reiten soll Duett sein, nicht Duell..                         Ein gutes Pferd hat keine Farbe, aber einen Aalstrich..