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Pferd völlig unmotiviert Dressurarbeit / Faul ohne Ende

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hanchen:
So ich krame den Thread nochmal raus, weil ich ein sehr ähnliches Problem habe und zwar:

Ich bin der Verzweiflung sehr nahe und zwar ist mein Pferd bei der Arbeit auf dem Platz oder in der Halle sehr triebig.
Wenn ich mit ihr ausreiten gehe ist sie relativ fleißig, zumindest so dass ich nicht das Gefühl habe sie tragen zu müssen. Wenn ich sie in der Halle laufen lassen, dann fitzt sie wie eine Irre umher und bockt und macht und tut. Auch beim Longieren ist sie fleißiger.
Aber so bald ich sie gymnastizierend (und das nicht im Gelände) arbeiten will, tut sich kaum mehr was. Sie reagiert dann nur sehr verzögert auf Schenkelhilfen, wenn ich eine Gerte von Anfang an dabei habe wird diese komplett ignoriert. Nehme ich die Gerte nach 15Minuten in die Hand ist sie 15Minuten sehr fleißig ohne dass ich sie mit der Gerte berühren brauche.
Ich habe es mit anmotzen versucht, dann habe ich versucht sie nur alle zwei Runden ordentlich zu treiben und sie zu loben so bald sie reagiert. Aber dauerhafte Besserung brachte bisher nichts =/
Auch wenn sie 2 Wochen Urlaub hat ist sie danach nicht wirklich flotter auf dem Platz.

Zu den äußeren Umständen:
Stuti ist 17,5 Jahre, Mix aus Paint-Araber-Haflinger-Reitpony :D und seit 10Jahren bei mir.
Der Sattel ist überprüft, die Osteopathin war da, die Zähne sind gemacht.
Sie lebt in einem Stall mit Paddock mit zwei weiteren Stuten zusammen. Sie wird mit guter, trockener Heulage(3x tägl.) und Stroh gefüttert. Außerdem bekommt sie von mir etwas Hafer+Kräuter
Wir versuchen sie jeden Tag zu bewegen, da sie Hufrehe hatte und nicht zu dick werden sollte. Dabei geht sie ca 3-4Mal in die Halle (Reiten, Longieren, "Springen") und den Rest ins Gelände (Spazieren, Joggen oder Reiten), ich schaue, dass sie keine zwei Tage hintereinander das Gleiche tut.
2x Longieren ist "verordnet" wegen Muskelaufbau am Rücken.
Alle zwei Wochen haben wir Reitunterricht, der sich häufig sehr anstregend gestaltet (also für mich :D).

Hat jemand von euch eine Idee oder schon ähnliches erlebt?! ???

zaino:
oooh ja. Kurz zusammengefasst die harten Facts - Gründe für Zementeimer an den Hufen:
- Langeweile
- Schmerzen irgendwie/irgendwo
- Mattigkeit durch???? alles Mögliche von Mineralstoffmangel bis zu Übergewicht
- den Menschen nicht für voll nehmen
- widersprüchliche Hilfen und dadurch bedingte Verwirrung/Frust/Widerwillen beim Pferd
- mangelnde Motivation u. ja, Langeweile.

Gegenprogramm:
- medizinische Fakten abklären
- GUTER Reitunterricht!
- Motivationsprogramm, das bei mir & Gaul darin bestand dass wir über die Jahre kurze, knackige, einfach umsetzbare und gymnastisch relevante Sachen gemacht haben, nicht endslang, sondern eben - kurz & knackig. Mit VIEL Lob und lernen, sich über jedes Entgegenkommen vom Pony deutlich zu freuen.
- herausfinden, was das Pferd wirklich gerne machen und wie es leben möchte, und sich anpassen  ;)

Auch unter Pferden gibts Workoholikcs und Gewerkschafter. Gewerkschafter haben Vorteile: Sie gehen weniger wahrscheinlich durch oder ermorden einen durch anstrengende Buckelattacken, sind aber nicht grade monumental in ihrem Auftreten (außer es lohnt sich oder etwas regt sie total auf).

hanchen:
Erst einmal Danke für die Antwort.

Hmmm okay, also das mit den Schmerzen schließe ich erstmal aus, da sie so weit durchgecheckt ist.
Langeweile ist da schon eher ne Möglichkeit, da sie zum Beispiel wenn ich ein paar Stangen hinlege teilweise etwas fleißiger ist, aber auch nicht immer  ::)
Mattigkeit, naja da sie ja nur auf dem Platz oder in der Halle beim Reiten sehr matt ist, glaube ich das eher nicht.
Zu dick ist sie auf keinen Fall und ein Blutbild werde ich in der nächsten Zeit mal machen lassen.
Widersprüchliche Hilfen ist natürlich möglich, wurde mir seitens der Reitlehrerin noch nicht gesagt, aber werde mal selber genauer auf meine Hilfengebung achten.

Das mit dem Reitunterricht ist tatsächlich problematisch, da ich eigentlich meine Reitlehrerin nicht an unseren Stall holen darf, aus etwas komplizierteren Gründen, und die am Stall unterrichten nicht unbedingt mein Fall sind, bzw ich eigentlich lieber Einzelunterricht hätte :-\

Die Haltung wurde grade umgestellt und so langsam ist auch die Anzick-Phase zwischen den Weibern vorbei und ich erhoffe mir durch die Ruhe im Stall ein etwas motivierteres Pferd.

Nun gut, ich werde versuch die Arbeit anders zu gestalten und mal sehen, ob es hilft :)

Karotte:
Möglich wäre auch, dass du durch deinen Sitz irgendwas blockierst, nicht genug Körperspannung hast oderoderoder. Das kann man per Ferndiagnose nicht sagen, Geht sie unter anderen Reitern auch so tranig?

Da sie schon mal Rehe hatte, würde ich allerdings als erstes mal abklären, ob sie EMS oder Cushing hat, beides Erkrankungen, die mit einem gestörten Muskelstoffwechsel einhergehen und ein effektives Arbeiten der Muskulatur unmöglich machen, sprich, sie hat dann zwar keine Schmerzen, aber eben auch keine Energie und Leistungsfähigkeit, da die Muskulatur nicht richtig versorgt wird. Stell ich mir etwa so angenehm vor wie mit eingeschlafenen Beinen joggen zu gehen ...

Ansonsten schließe ich mich Zaino an, kurze, knackige Reprisen mit vielen Übergängen und "Lektionen" sind zum Aufwecken eines faulen Pferdes immer besser als das Gegenteil ;-)

hanchen:
Sie geht auch unter anderen Reitern so langsam vorwärts.

Das mit EMS oder Cushing wäre auch noch eine Idee, zumindest laut einer Tierärztin wäre das durchaus denkbar. Die anderen hielten es nicht für sehr wahrscheinlich.
Naja vielleicht lässt sich das ja mit dem Blutbild zusammen untersuchen, habe jetzt nur gelesen, dass es relativ schwer sein soll EMS zu diagnostizieren  ???

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