Autor Thema: Galopp auf der linken Hand falsch  (Gelesen 14392 mal)

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Offline Sugar-for-Rick

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #15 am: 29.02.08, 13:41 »
oder man ertappt sich beim "Festhalten" obwohl man doch immer dachte man hält nicht fest.

Oh ja.  :-[ Vor allem, weil ich beim 1. Mal Reiten im heimischen Stall ziemlich unsanft in den Sand befördert wurde - das Pferd hatte sich wegen dem Hallenspiegel erschrocken.  :-\
Aber Einsicht ist ja bekanntlich der 1. Schritt zur Besserung.  ;)
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Offline Figonero

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #16 am: 02.03.08, 15:18 »
Da es zur Thematik passt und hier gerade viele "Galoppexperten" sind, darf ich vielleicht eine Frage nachschieben. Habe meinen Kleinen gerade angefangen zu arbeiten. Longieren geht schon recht gut, Kommandos sitzen und werden auch verstanden. In Sternstunden klappt sogar angaloppieren aus dem Schritt auf Stimmbefehl....jetzt die Frage. Zum angaloppieren nutze ich die geschlossene Seite, gebe dann etwas die Longe nach und meistens galoppiert er richtig an. Wenn die Vorbereitung nicht gestimmt hat oder er eben noch nicht locker genug war, kommt es zum Kreuzgalopp. Und da habe ich dann irgendwie extrem Probleme, den wieder zu parieren. Im Kreuzgalopp kommt er voellig auf die Vorhand, rennt, kommt noch mehr nach vorne, rennt noch mehr. Anzuege ueber den Kappzaum bringen ihn noch mehr aus der Balance, der Kreuzgalopp "festigt" sich, usw......Zirkel verkleinern klappt zwar, aber nur auf Kosten einer recht unschoenen Phase des "Beinsalates", was ich ganz gern vermeiden wuerde. Gibts noch eine andere Geheimwaffe?
Danke, Kerstin

Offline zaino

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #17 am: 02.03.08, 15:34 »
Hm, mit Deinem Bauchnabel auf seine Schulterpartie zielen, Longierpeitsche optisch ruhig VOR ihn halten, NICHT am Kappzaum parieren, evt. 1 Schritt auf ihn zu machen (steuert bzw. drückt ihn eher richtung Zaun?), ansonsten: cool bleiben, ruhig zureden, ihm klarmachen dass Du ihm nicht bös bist, und dass ihm absolut nichts passiert, wenn er seine Beinchen so verknotet, ist ja unangenehm genug für ihn, sonst tät er nicht so "wegrennen".
Falls Du das nicht eh schon alles weisst.
Ist das Pferdchen so ein Typ, das alles richtig machen will und sich völlig stresst wenns nicht hinhaut?

Also eher "auslaufen" lassen, Fehler ignorieren, beruhigen, lieb zureden, kurze Pause, neu angaloppeln. Und das konsequent. 1x richtig = fürchterlich loben. U.s.w.

Man könnte aber auch mit einer Art von plötzlichem "Buh" den Salat entwirren? Eher riskant, oder? Auf der Koppel tät ihm das gar nicht erst passieren, da hat er gar keinen psychischen Druck vom zweibeiner. Und KEINE gebogene Linie auf der er sich durchwurschteln muss.

Kannst ihn mal eine Zeitlang frei angaloppieren, als Longe abmachen? Ganze Bahn laufen lassen? Einfach nur das richtige Anspringen UND das artige Wiederbremsen auf Stimmkommando und Körpersprache grandios loben?

Sicher haben die echten Spezialisten da noch feinere methoden  ;D
Bin gespannt.

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #18 am: 02.03.08, 19:10 »
Hallo

Ich will absolut nicht behaupten, viel vom Longieren zu verstehen.  :-[
Allerdings habe ich mit meinem 3-Jährigen gerade ähnliche Probleme. Wenn die Vorbereitung nicht genau stimmte, galoppiert auch er im Kreuzgalopp an. Jedoch lässt sich meiner relativ einfach in den Trab zurückholen, indem ich mich auf seiner Kopfhöhe umdrehe (quasi gegen seinen Schweif schaue) und "Terrab" sage. Zug an der Longe gebe ich keinen, ausser er würde nach aussen drängen. Ich beruhige ihn dann stimmlich, dass alles in Ordnung ist, und probiere es schliesslich erneut.
Wichtig ist bei meinem Wallach auch, mind. 3 Sek. vor dem Angaloppieren die Longe bewusst lang zu lassen, um ihn nicht zu stören.
Wenn er richtig anspringt, lobe ich immer überschwänglich.
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Liebe Grüsse von Simone

Offline Aleike

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #19 am: 02.03.08, 20:08 »
Noch eine Anregung: Wenn das Pferd schon gut auf die Körpersprache des Menschen achtet, ihn also ein bisschen spiegelt, kann man selbst auch gut das angaloppieren unterstützen, indem man selbst sich auf den Hanken versammelt und daraus "anspringt" in einer Position hinter dem Pferd.

Wenn ich das auf dem Auslauf mache, bringe ich jedes halbwegs respektvolle Pferd zum Starten aus der HInterhand, wenn auch nicht unbedingt gleich im Galopp, will sie ja nicht jagen. ;)
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline donau

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #20 am: 03.03.08, 14:09 »
figonero, du hast ja eine bande, bzw. umzäunung - was spricht dagegen, das pferd mal in selbige reinlaufen zu lassen, also nicht so, dass er reinkracht, aber eben optisch? dann bremst er sich selber aus, du musst nicht ziehen, wenn er jedesmal bei kreuz galopp in die wand rennen muss/darf, wird er, wenn er der klugen einer ist, sich bald selber bremsen im kreuzgalopp, und sein beine sortiert bekommen, denn das fehlt ihm ja und macht im kreuzgalopp den stress, vor dem er flüchtet. deswegen wird kreuzgalopp mit bremsen verknüpft ;)

funktioniert folgendermaßen: angaloppieren NACH der geschlossenen seite, also vorm zirkelpunkt richtung offene seite. erstens fällt´s ihnen da optisch leichter, und zweiten ist dann nicht soviel zeit bis zu folgendem manöver: 1.- stimmkommando, longenhand heben 2. stimmkommando, hohe longenhand schüttelt die longe (da ist das pferd etwa auf höhe von X). da du ja weisst, dass pferd nicht durchparieren wird/kann, bleibst du auf KOPFHÖHE des pferdes während der bremserei, und bewegst dich jetzt parallel zum pferd auf die bande zu. dadurch "schliesst" sich der durchgang für´s pferd optisch, es steuert auf die bande zu, die wirkt als bremsbarriere, pferd pariert zum trab oder schritt. in dem moment hand runter, schritt nach hinten/seitlich machen, damit der weg nicht mehr blockiert ist und viel loben.

bremsmanöver vorher mal im trab testen, für dich und für ihn- wenn er das prinzip mal verstanden hat, wird er allein auf die hohe hand hin bremsen, du musst nicht mehr ziehen, und es hat zusätzlich den effekt, dass die hochgehobene longe zum bremsen das pferd ein bisschen von der vh wegbringt.

ich hoffe du kennst dich aus- hab damit aber gute erfolge erzielt, weil die pferde sich selbst ohne menschliche einwirkung ausbalancieren konnten beim bremsen, und ohne "strafe" und "druck" einfach gelernt haben, was richtig ist ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Sabino

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #21 am: 11.03.08, 17:25 »
Zum Ausbremsen eines Stürmers: wechsle doch die Longe in die andre Hand, die Gerte dann logischerweise ebenfalls in die andre (vordere) Hand. So kannst Du superdeutlich ausbremsen, da Du in einer besseren Position dafür bist, sowohl was die Gerte vor dem Stürmer anbelangt, als auch den (meist nötigen) deutlichen Ausfallschritt hin in die Rennsemmel-Rennbahn.

PS ich würde nicht weiterrennen lassen, sondern darauf bestehen, abzubrechen, runterzukommen, Beine neu sortieren und dann erneut versuchen.
Ich glaube an das Pferd! Das Automobil ist bloß eine vorübergehende Erscheinung!

(irgendson Kaiser...)

Offline sasthi

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Re: Galopp auf der linken Hand falsch
« Antwort #22 am: 11.03.08, 17:43 »
Sehr viele Pferde irritiert es auch unheimlich, wenn der Longenführer einfach stehen bleibt und nur die Hand hebt. Sehr viele Pferde bleiben spätestens nach ner halben Runde stehen oder fallen in den Schritt. Weil Mensch "spielt" ja nicht mehr mit.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken