Autor Thema: COBD  (Gelesen 6070 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Yvi69Topic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 24
  • Geschlecht: Weiblich
COBD
« am: 24.02.08, 15:20 »
Hallo wer von Euch kennt das ?Mit welchem erfolg habt ihr es angewendet?
Würde mich über Eure berichte sehr freuen.Lg Yvi

Offline hiltrude

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4
COBD
« Antwort #1 am: 04.03.08, 19:41 »
Hallo, ich bin relativ neu hier im Forum, leider ist meine Stute chronische Husterin mit Heustauballergie und ich würde gern von euch wissen, was eueren Pferden geholfen hat.
Also, welche Medikamente haben das Problem gelöst, oder ist der Husten nach dem Absetzen wieder gekommen?
Welche alternativen Methoden habt ihr ausprobiert und welche hatten effektiv Erfolg?
Vielleicht könnte man ja eine Liste machen aus der die erfolgreichsten Behandlungen abzulesen sind? Ich weiß aber leider nicht wie das geht.
Ich weiß, dass jedes Pferd unterschiedlich ist, denke aber, mit so einer Sammlung kann jeder sich die Informationen heraussuchen, die er benötigt.
Hier erst einmal unsere Hustengeschichte:
 Die Hustenproblematik begann kurz nachdem ich sie gekauft habe, sie  hatte nachweislich vorher nie gehustet. Eine Woche nach dem Kauf hatte sie eine nicht diagnostizierte eitrige Trümmerfraktur des Griffelbeins und musste nach der OP lang in einer Box stehen. Das damals zur Verfügung stehende Heu hatte oft einen muffig, moderigen Geruch, ich versuchte mir immer die besten Ballen heraus zu suchen, ich war Pferdeneubesitzerin und wusste es leider nicht besser. Der damals zu Rate gezogene Tierarzt diagnostizierte Dämpfigkeit und verordnete Sputolysin und Ventipulmin, der Husten verschwand, sie hat aber niemals Schleim abgehustet. Heute denke ich manchmal sie hat damals aus der Klinik eine Infektion mitgebracht. Auf der Suche nach einem neuen Stall begann ich mich mit Pferdehaltung auseinander zu setzen und fand einen meiner damaligen Meinung nach geeigneten Offenstall, was nicht ganz einfach war, da mein Pferd keine Silage/Heulage verträgt. Leider musste ich dann feststellen, dass für 10 Stuten ein Bereich von  3x3 Metern mit Stroh eingestreut, täglich nur leicht übergestreut und ca. alle 3 Monate gewechselt wurde. Mein Pferd lag regelmäßig in der ammoniakgetränkten Einstreu und roch oft nach Urin, wenn ich sie zum Reiten holte. Ich habe ich die Stallbesitzer darauf angesprochen, für kurze Zeit gaben sie sich etwas mehr Mühe, beschlossen dann allerdings überhaupt nicht mehr einzustreuen und die Pferde 2 Mal täglich für 3 Stunden auf die Weide zu lassen und keinerlei zusätzliches Futter zu geben. Dies bedeutete, dass die Pferde ca. 12 bis 14 Stunden keine Nahrung hatten - als ich mich abermals beschwerte wurde ich fristlos gekündigt. Auch in dieser Zeit waren dort verschiedene Tierärzte wegen dem immer mal sporadisch auftretenden Husten meines Pferdes, fanden aber es sei nicht dramatisch.  Wir hatten dann einen Stall gefunden wo die Fütterung im Winter im Sinne der Pferde gut war, es stellte sich dann aber heraus, dass sie im Sommer 24 Stunden auf der Weide stehen mussten, was für meinen Ekzemer untragbar ist. In diesem Stall hat sie erst wieder angefangen zu husten als wir sie im Herbst 2007 von der Weide holten und das Heu extrem staubig war. Der Husten war kurz und  trocken, sie hustete nicht jeden Tag aber immer mal wieder. Ich habe dann einen anderen Tierarzt kommen lassen, der eine Bronchoskopie durchgeführt hat und Sekret entnahm. Er hat mir die einzelnen Schleimflecke in der Luftröhre gezeigt und verabreichte keine  Medikamente, da er zunächst Klarheit über den eventuellen Erreger haben wollte. Mit diesem Vorgehen war ich einverstanden. Die bakterielle Untersuchung ergab keinen maßgeblichen Befund. Der Tierarzt riet zur Lungenspülung um den festsitzenden Schleim zu lösen, dies ist für mich aber das allerletzte Mittel. Nach erneutem Umzug steht sie nun in einen Offenstall. Vor 4 Monaten bin ich auf den Paddock gekommen und fand ein Pferd vor, welches nur noch pumpte, kaum Luft bekam und dem es eindeutig mies ging. Ich habe daraufhin den nächsten Tierarzt gerufen, der nahm sich die Zeit mein Pferd eingehend zu untersuchen, sie bekam Kortison und Ventiplus. Na ja, auf der Lunge war nichts mehr zu hören, Ventipulmin war am 16.12. zu Ende und Prednisolon wurde ausgeschlichen. Der Husten kam kurze Zeit später wieder und erneut Ventiplus. Gleichzeitig habe ich sie an einen Inhalator gewöhnt und sie bekommtl ACC und  Kortison. Es  bessert sich aber leider nichts und ich bin sehr unglücklich, weil ich ihr nicht helfen kann.
Ist nun eine lange Geschichte geworden aber ich habe Angst vor einer Lungenspülung nud hoffe immer noch das Problem auf andere Art in den Griff zu bekommen.
Sie bekommt nassen Heu satt, ein gutes Mineralfutter und Plantagines. Was kann ich noch tun?????
Liebe Grüße
Hiltrude

Offline Fah

  • Strickliesel mit Ponypower
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1.431
  • Geschlecht: Weiblich
Re: COBD
« Antwort #2 am: 04.03.08, 21:19 »
Hallo Hiltrude, komm doch rüber in die Box der Hustenpferde-Besitzer.. Da findest Du leider genug Leidensgenossen.
Ein Pferd macht den Tag länger, die Nacht kürzer, das Konto leerer, die Nerven blanker und die Klamotten schmutziger.
Aber es macht auch dein Herz größer, deinen Geist weiser, den Charakter stärker, deinen Horizont weiter, die Zukunft hoffnungsvoller und dein Leben reicher.
Autor unbekannt

Offline Grittlly

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 54
  • Geschlecht: Weiblich
Re: COBD
« Antwort #3 am: 04.03.08, 21:30 »
Hallo Hiltrude,

ich kenne eine Stute, die hatte ähnliche Probleme, auch durch schlechte Haltungsbedingungen und schimmeliges Heu. Bei ihr hatte eine THP geholfen. Sie stand wegen ihren Lungenproblemen auf Spänen und bekam nur gewässertes Heu. Trotzdem hustete sie weiter. Nach einer Behandlung durch die THP bekam sie zum Schluss nur noch regelmäßig ihre Silicea Globuli und Brennesseln. Sie war zwar nicht immer fit, da die Lunge geschädigt war, war aber trotzdem sehr lebhaft und zickig. Man sollte aber konsequent auf die Haltung und Fütterung achten. Sie war vorher auch ein regelmäßiger Fall für den Tierarzt der dann Lungenspülungen machen wollte. Es wurde dann leider wieder schlechter, da sie die Besitzerin nicht richtig versorgte. Jetzt hat sie Asthma und darf nicht mal mehr in eine Box.

Für mich wäre ein THP immer erst mal die erste Wahl bei solchen Problemen. Meiner z. B. behandelt auch parallel zum Tierarzt und hat keine Probleme damit sich mit einem normalen Tierarzt abzusprechen. Leider kenne ich aber eine Tierärztin die hat Probleme mit THP. Selber therapieren tue ich nicht, da ich nicht das Wissen habe. Eine andere Stute im Stall mit chronischem Husten bekommt ganz andere Medikamente. Die Behandlung durch den Tierarzt mit Ventiplus zeigte auch keinen langen Erfolg. Sie bekommt andere Globuli und wird akkupunktiert, wenn sie starke Luftprobleme hat. AM besten gehst du wirklich in die andere Box. Jeder mach ja andere Erfahrungen

Lg
Grittlly

Offline hiltrude

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4
Re: COBD
« Antwort #4 am: 05.03.08, 05:23 »
Guten Morgen,
die Hustenbox hatte ich leider nicht gefunden, danke für den Link.
Ich würde gern eine/n THP zu rate ziehen, kenne hier in Nordhessen aber leider niemand.
Liebe Grüße Hiltrude

Offline AndreaT.

  • Arabitis behaftetes
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.804
  • Geschlecht: Weiblich
Re: COBD
« Antwort #5 am: 05.03.08, 07:39 »
Hiltrude, komm wirklich rüber in die andere Box (die Fah verlinkt hat). Acker Dich da von Anfang an durch und such auch noch die älteren, die schon im Archiv liegen.
Die Probleme klingen mir sehr vertraut.
Diese Art Leidensgeschichte hört man leider immer wieder.
Was Deinem Pferd letztendlich wirklich helfen wird, musst Du ausprobieren, das ist von Fall zu Fall etwas unterschiedlich. Aber ein paar Dinge kann man pauschal sagen:

KEIN Stroh als Einstreu.
KEIN trockenes Heu zum Fressen.
So viel wie möglich Koppel. Im Sommer ganz, im Winter nach Möglichkeit. Ekzemer müssen dann eben in eine Ekzemerdecke.
Nur hochwertiges Futter.

Das ist die Grundbedingung um überhaupt eine Besserung zu erziehlen.
Gesund wird das Pferd nie wieder, man kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben, das allerdings sehr gut !

Dazu eine gute Weiterbehandlung, sei es mit Tierarzt oder THP.
Dafür sorgen, dass sich kein Schleim festsetzt. Schleimlöser wie ACC, Ambroxol, Sputolysin, oder pflanzliche wie Plantagines oder Wisolan. Wenn nötig auch zusammen mit Ventipulmin zum Bronchien weitstellen. Hier aber bitte immer den Tierarzt befragen!
Den Organismus unterstützen, googel dich mal zur Firma IWEST, die haben auch einen Futterzusatz der den Darm unterstützt - gerade bei Ekzemern und Allergikern soll das sehr gute Wirkung haben. Und die Plantagines (Hustenkräuter) die mein Huster etliche Jahre mit gutem Erfolg bekommen hat.
Was bei meinem noch super gut angeschlagen hat war Akupunktur - mit 3-4 Akupunktursitzungen war er viele Jahre symthomfrei - allerdings bei optimaler Haltung - siehe oben.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

mari

  • Gast
Re: COBD
« Antwort #6 am: 05.03.08, 09:36 »
hallo hiltrude,

ich hatte ja versprochen, daß ich mich melde. wie wäre es mit dieser TA?

http://www.tierakupunktur.info/

sie ist sehr gut, aber auch hoch frequentiert. probier es doch einfach mal

lg
mari

mari

  • Gast
Re: COBD
« Antwort #7 am: 05.03.08, 09:37 »
die praxis müßte in deiner gegend sein.....

Offline hiltrude

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4
Re: COBD
« Antwort #8 am: 05.03.08, 17:45 »
Ich danke euch allen für die lieben Worte und werde mich durch die verlinkte Box lesen. Ich fand es ein wenig unübersichtlich, da ich erwartet hatte, es gäbe eine generelle Box, wie zum Beispiel bei den Lahmheiten.
Liebe Grüße
Hiltrude

Offline AndreaT.

  • Arabitis behaftetes
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.804
  • Geschlecht: Weiblich
Re: COBD
« Antwort #9 am: 06.03.08, 07:21 »
Hallo Hiltrude, es gibt halt allgemein den Sammelbegriff "Atemwege"............
es ist schon ein bisschen unübersichtlich, aber eigentlich findet man sich dann schon durch.

So wie Du in der mail geschrieben hast, hast Du ja wirklich alles so optimal wie möglich - entweder ist es ein Allergen an das man nicht denkt (Kräuter in den Plantagines ?) oder es ist etwas gänzlich anderes. Habt ihr einmal das Herz gecheckt ?? Es könnten theoretisch ja auch Herzprobleme sein, die das Lungenroblem auslöst.
Mir fällt in Deinem Fall wirklich nur ein TCM-Arzt ein - ich hatte es ja schon geschrieben, mit Akupunktur ging es meinem Pferd total gut. Er hat dann immer nur noch zu den Frühblüherzeiten gehustet.

Sah es denn bei der Bronchoskopie nach Allergie aus in der Lunge ?
Wie sind denn die Blutwerte, gibt es erhöhte IgE's und IGG's ??
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline hiltrude

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4
Re: COBD
« Antwort #10 am: 06.03.08, 16:32 »
Hallo AndreaK,
hier das Ergebnis der Bronchoskopie:
Die bakterielle Untersuchung ergab keinen maßgeblichen Befund die zytologische Untersuchung vom 13.10.2007 ergab folgendes Ergebnis: hoher Zellgehalt und viel eosinophiler Schleim vorhanden. Die Zellen bestehen aus überwiegend Neutrophilen, weniger Makrophagen (ca. 20 %) und Bronchialepithelzellen. Die Makrophagen zeigen Phagosomen und die neutrophilen fragliche Degenerationen. Vereinzelt finden sich eindeutig phagozytierte Bakterien. Auch im extrazellulären Schleim finden sich in kleiner Zahl Bakterien (Kokken, evtl. kurze Stäbchen).
Das letzte Blutbild war völlig in Ordnung, keine Anzeichen für Entzündung, Muskelwerte etc waren alle in Ordnung. Ich wollte Anfang Mai nochmal ein großes Blutbild machen lassen, weil ich das neue Mineralfutter erst seit 6 Wochen füttere.
Es gibt aber eine gute Nachricht: die Inhalation scheint endlich zu wirken. Sie hatte heute nach dem Reiten ein kleines bißchen weißen Schleim in der Nüster und es blubberte ein wenig im Hals. Drück mir fest die Daumen, dass der Mist sich nun endlich löst und wir an der Lungenspülung vorbei kommen. Ich habe sonst immer zuerst mit dem ACC inhaliert, weil mir das mal super geholfen hat bei einem fest sitzenden Husten und hinterher mit Kortison. Jetzt mache ich es umgekehrt. Es ist so schlimm, wenn man sich Hoffnungen macht und dann war es wieder nichts und das schlimmste ist das Gefühl dem Tier nicht helfen zu können.
Lieben Gruß
Hiltrude

Offline ines

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 8
Re: COBD
« Antwort #11 am: 23.05.08, 21:48 »
Hallo

was für einen Inhalator hast du? würde mir gerne einen für meine Stute anschaffen, bin mir aber unsicher welcher es nun sein muss.


gruß ines