Hallo,
Ich brauche mal ein paar Tips, wie man das Kopf-Senken (und unten lassen!) GENAU installiert?
Bei meiner Hafi-Stute war das damals überhaupt kein Problem... sie hat von Natur aus eh die Tendenz zu einer eher tiefen Kopfhaltung, und sie ist eigentlich auch immer "grundsatz-tiefen-entspannt.
Nun habe ich seit 5 Wochen einen 5-oder 6-jährigen Andalusierwallach mit einem "etwas" anderen Temperament, mehr Körperspannung, höherem Halsansatz usw.
Ich habe es inzwischen geschafft, dass er nach der 3. bis 20. Aufforderung (je nach Tagesform) diden Kopf schon mal ETWAS runternimmt. Grundsätzlich hat er also schon eine Idee, was ich von ihm will. Er findet es aber doof und gibt meistens eher unwillig und nur sehr kurz nach... und wenn er es dann tut, dann fängt er in der Regel im gleichen Moment an, nach dem Strick, meiner Jacke oder sonstirgendwas zu gnabbeln (das ist derzeit eh noch ein grundsätzliches Problem).
Ich bin nun unsicher, wieviel ich "pro Übungseinheit" verlangen kann, und wie man dabei vorgeht.
Es gibt im Grunde ja vier „Teilziele“…
- er soll sofort und am besten „reflexartig“ auf den Druck am Genick reagieren
- er soll dem Druck solange nach unten weichen, bis ich nachlasse… d.h. also ICH möchte vorgeben, wie tief er den Kopf nehmen soll
- er soll den Kopf unten lassen, bis ein anderes Kommando kommt
- er soll sich dabei entspannen und nicht nur den Kopf herunternehmen um dann dort an irgendetwas rumzurüsseln.
Arbeite ich nun am Anfang eher nacheinander an den einzelnen Teilzielen oder sollte man versuchen, von Anfang an auf alles zu achten?
Bisher habe ich es nur nach der Arbeit verlangt (vorher hätte ich glaube ich gar keine Chance… da fällt es ihm schon schwer, überhaupt kurz stillzustehen).
Ich habe solange Druck aufgebaut (Handfläche kurz hinter den Ohren mit Druck, gleichzeitig leichten Zug von unten vom Knotenhalfter aus, das ganze nicht statisch sondern quasi „an- und abschwellend“), bis er den Kopf leicht gesenkt hat. Dann sofort losgelassen und gelobt, damit er erstmal eine Idee bekommt, was er soll. Das ganze jeweils etwa drei-vier Mal, danach war dann immer Arbeitsende.
Oft reagiert er zuerst gar nicht, bzw. nimmt den Kopf erstmal sogar noch höher (er wird dabei nicht ängstlich o.ä., sondern er scheint es schlicht überflüssig und langweilig zu finden… bzw. empfindet er evtl. noch die „unterwürfige Geste“ doof, da er eher dominant ist)
Wie gesagt, eine Verbesserung kann ich bisher nicht wirklich erkennen… es ist eher von der Tagesform und seiner aktuellen Einstellung abhängig, ob ich drei oder zwanzig Aufforderungen brauche.
Jetzt frage ich mich, ob ich zu wenig verlange. Sollte ich die Anforderungen schon steigern, obwohl noch nichtmal die reine Akzeptanz des Druckes wirklich da ist?
Sollte ich die Übung also z.B. so oft wiederholen, bis er mal wirklich SOFORT und ohne Gegendruck auf den Druck reagiert (egal wie lange das dann dauert)?
Und wie reagiere ich dabei auf dieses Rumrüsseln? Wenn er es zu anderen Gelegenheiten macht, bekommt er Ärger, je nach Art seiner Gnabbelei mehr oder weniger heftig. Dabei nimmt er natürlich den Kopf dann immer erstmal wieder hoch.
Bei der Kopf-senk-Geschichte ist das ja aber kontraproduktiv… er gehorcht und nimmt den Kopf endlich runter… fängt aber an zu gnabbeln und kriegt deshalb sofort wieder Ärger.
Schwierig…
Oder bin ich einfach aufgrund der „Grundsatzprobleme“ (noch vorhandenes Dominanzverhalten des Pferdes, Rumgnabbelei usw.) noch nicht soweit, dass wir diese Kopf-Senk-Übung schon mit in unser Programm einbauen sollten?
Was meint ihr dazu?
War jetzt leider etwas lang, aber ich wollte die Situation und meine Probleme so genau wie möglich beschreiben.
LG
Kalira