Thema: Paddock- und Offenstallböden bei Eis und Schnee

[Maria]

Hallo!

Komme aus Bayern und wir haben doch im Winter immer wieder mal ein paar Wochen in denen die Böden stark vereist sind.

Wie sind eure Erfahrungen bei Eis und Schnee?
Ich meine wenn der Schnee frisch gefallen ist, ist alles super. Aber nach einigen Tagen wird er eisig und fest und fies rutschig.
Hab in meinem Offenstall/Paddock verschiedene Böden: Gummimatten, Beton, Naturobden und Hackschnitzel. Aber sobald ne Eisschicht/Schnee drüber liegt ist alles ziemlich glatt.
Wie geht ihr bei solchen Bodenverhältnissen vor? Schnee räumen oder so lassen?
Klar, die Pferde passen schon auf.... aber irgendwie hab ich doch Schiss dass mal einer auf die Schnauze fällt (z.B. in Angstsituation mit Fluchtverhalten).

Wäre über einen Erfahrungsaustausch sehr dankbar!

Viele Grüße
Maria

[spiritrider]

Hallo Maria,

ich bin auch aus Bayern

Tja, ich denke, das Problem haben die meisten von uns im Winter. Aber ändern kann man das wohl nicht.
Wir haben auch Offenställe mit großen Ausläufen. Als der Frost nach der langen Regenperiode kam, sahen die Ausläufe aus wie Kraterlandschaften. Die Pferde blieben meistens auf den Paddocks und wenn, dann gingen sie ganz vorsichtig in die Ausläufe.

Die passen schon auf und wenn nicht, kann man es nicht ändern. Unsere Junghengste sind letztes Jahr auch beim Spielen aus ausgerutscht und haben den E-Zaun zerlegt.

Wenn die Paddockplatten sehr glatt sind, einfach nochmal Sand draufschmeißen. Eine sehr dünne Strohschicht ist auch nicht schlecht und lässt sich bei Tauwetter einfach zusammenrechen.

Grüßle Spirit

[Flash Over]

Hallo, bin auch aus Bayern.

wir hatten auch das gleiche Problem auf unseren Padocks, wir haben jetzt ziemlich grobe Hackschnitzel drauffahren lassen, das ist super, und die haben gleich mehr Beschäftigung, weil sie an den Hölzern rumknabbern und darin rumsuchen. 

[Fritzi]

Zuerst versuchen wir den Hofvorplatz zum Paddock freizuräumen (Pferde können da frei rumlaufen), wenns dann eisig wird, dann schmeißen wir Strohhäcksel drauf. Ist es beim Auftauen dann zu matschig, müssen die Pferde sich halt mal ein oder zwei Tage mit dem Vorplatz begnügen, da sie uns sonst auf der Hangweide wohl unterm Zaun wegrutschen würden.

Bei Hackschnitzeln sollte man auf jeden Fall aufpassen, dass dort keine giftigen Hölzer verarbeitet wurden! Gerade wegen dem Knabbern!

[Nattrun]

Wenn man häufig Frost und Schnee hat, finde ich es doppelt wichtig, den richtigen Sand zu nehmen.
Mein alter Paddock hatte Kirchhellener, der wühlte sich nicht auf sondern blieb immer glatt und gefror so auch - keine Kraterlandschaft.
Hackschnitzel, die zu klein sind, werden zu schnell zu einer homogenen "Masse" - je größer, desto mehr Widerstand.
Auf den Gummimatten lasse ich bei Frost einfach die Reste vom Heu liegen statt sie wegzuräumen - gibt auch Widerstand. Außerdem liegen da lange Tannenäste, darauf rutschen sie auch nciht.

am schlimmsten finde ich das misten unter frisch gefallenem Schnee, daher hab ich mir angewöhnt, bei jedem Füttern eben wegzuräumen, was ich sehe. Sind jedesmal 3 Minuten (bei 2 Ponys), haben aber einen Rieseneffekt auf die Gesamtpaddockhygiene.

[PiggiundVaeni]

Hallo,

mein Stallbesitzer hatte diesmal eine einfach geniale Idee. Er hat auf den glatten Boden (eigentlich mehr Eis als Schnee - bin im bayrischen Randgebiet ;-) den alten Reithallenboden draufgefahren. Der musste sowieso getauscht werden. Besteht aus jahrelang zertretenen Hackschnitzeln und ist ganz trocken und krümelig. Das ist der absolut tolle Boden für dieses Wetter gewesen. Im Lauf der Zeit wird er durchs Abäppeln dann wieder abgetragen.

Viele Grüsse, Claudia

[Dagmar]

hallo,
den befestigten Vorplatz räum ich immer frei damit dort kein Schnee festgetreten wird. Dann streu ich mit Sägemehl, da rutscht dann keiner mehr. Das kann man auch gut wegfegen später.
Im Auslauf haben wir Hackschnitzel, die frieren nicht so gerade und glatt das die Pferde rutschen, dadurch das immer ein Holzteilchen rausschaut ist es nicht so rutschig.
Aber auch da kann man im Notfall Sägemehl drüber streuen.
Gruß Dagmar

[Maria]

Hallo!

Danke für eure Antworten.
Es tut irgendwie gut zu lesen dass ich nicht alleine bin mit solchen Problemchen...

Letzte Woche hat es ein bißchen begonnen zu tauen und dann hab ich in mühevoller Handarbeit den Beton- und Gummimattenbereich freigepickelt um den Pferden eine eisfreie Bewegungsalternative zu bieten.
Seit gestern ist bei uns alles wieder weggetaut, bin ich froh keine Eisplatten mehr zu sehen!
Aber.... der nächste Schnee und Eisregen kommt bestimmt. Wenn nicht in den nächsten Wochen, dann nächsten Winter....

Im Bereich der Hackschnitzel ist der Boden etwas unebener gefroren und somit die Schnee/Eisschicht auch ein bißchen griffiger.

@Dagmar: Deinen Vorschlag Späne aufs Glatteis zu streuen hab ich vor ein paar Jahren auch schon mal ausprobiert. Ich musste aber feststellen dass man eine ganz schön dicke Schicht braucht damit es wirklich gegen das Eis hilft und die Pferde die Schicht nicht mit den Hufen durchtreten und dann wieder aufs rutschige Eis gelangen.
Wie ist deine Erfahrung wie viel cm-Schicht brauchst du? Und wie oft musst du die erneuern? Täglich?

Viele Grüße
Maria

[Dagmar]

Hallo Maria,
ganz wichtig ist den Schnee möglichst sofort weg zu räumen, denn sonst wir der in der Tat so glatt das kaum was hilft.
Aber wenn die geflasterte Fläche frei ist reicht eine ganz dünne Schicht Sägemehl (keine Hobelspäne!). Da fegen wir dann den ganzen Winter nicht wirklich sauber, zusätzlich mit verbröseltem Heu und Resten aus dem Paddock rutscht da keiner mehr.
Gruß Dagmar