Autor Thema: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?  (Gelesen 21298 mal)

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Offline carola

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #30 am: 05.12.07, 07:56 »
Apothekenpflichtig heißt nur, dass die Apotheke sowas bevorraten/schnell besorgen können muss. Mehr nicht. Sie sind in D im Gegensatz zu NL & Co. verschreibungspflichtig, da liegt die Krux.
Man darf das Zeug wohl in NL kaufen und auch einführen. Dann darf man es noch lagern. Rechtlich problematisch wird es erst dann, wenn man es füttert. Aber natürlich würde man es nicht einführen, wenn man es nur für die Vitrine bräuchte... ::)
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Offline Gunni

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #31 am: 05.12.07, 08:39 »
Bei uns im STall ist das mit den unterschiedlichen Mitteln ned so schlimm (nimmt eh fast ein jeder das gleiche - bis auf 2 oder 3) und da fast alle Pferde auf Paddocks, oder max. zu zweit auf der Koppel (immer die gleiche) stehen (meine damit es werden die Ausläufe unter den Pferden nicht getauscht) - von daher geht es.
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Offline nob

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #32 am: 05.12.07, 09:13 »
also ICH finde ja, dass der Zug für die Entgiftung schon ein wenig abgefahren ist wenn der Wurm tot ist.... ;D

Offline zaino

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #33 am: 05.12.07, 09:43 »
Nob, Du sollst ja auch das PFERD entgiften u. nicht den WURM!!!  8)

Ehrlich gesagt, Homöopathen finden uns ja alle IMMER VÖLLIG vergiftet, durch und durch, Nieren, Leber (auch mein Pferd, obwohl das weniger trinkt als ich...*flöt*) und der Entgiftungsprozess ist ein lebenslanger.... als ob wir gradezu alle Knollenblätterpilze wären!!! Oder unsere Nahrung uns eher verseucht als ernährt.... mir ist das scho a bissl suspekt. Irgendwann ist man doch mal fertig mit Entgiften, oder nicht? Zumal die Rösser ja eher nur Getreide und Gras futtern, und das ist bei uns nicht mords giftig gedüngt oder so.

Gut, jetzt warte ich mal den nächsten Test mit Kotprobe ab (wieder 9 Euro, alle Naslang die teuren Kräuter, um die 15, dann diverse andere "Abgaben", leppert sich dauernd, u. derzeit ist mir die SB halt bös beleidigt weil ich mal gemosert hab. Ist halt so unberechenbar irgendwie... aber sagen darf man nix. Uiuiuiuiui.... Offtopic, sorry....) und dann sehen wir ja alle, ob es funzt mit der homöopathischen Wurmkur.

Achja, u .mit der Einfuhr: Ich glaub, das wird erst brenzlich, wenn man das Zeug a) hier weiterverkaufen würde, und b) es bei einem Schlachttier nicht deklarieren täte... wobei, was man nicht weiss, macht keinen heiss, wer bitte sollte das wirklich kontrollieren??? Womit wir wieder beim Thema gegenseitige Vergiftung wären....  :o ;D

Offline carola

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #34 am: 05.12.07, 09:49 »
Ich habe noch NIE erlebt, dass WK trotz Wartezeit irgendwo eingetragen werden. Weder im Bestandsbuch noch im Equidenpass.
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Offline Lucie

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #35 am: 05.12.07, 10:29 »
So seh ich das auch und bei uns auf dem Hof wird auch nicht standardmässig entwurmt. Das ist genau einer der Gründe, weshalb ich dort bin. In meinem Vertrag steht auch, dass in mein Pferd gar nix reinkommt ohne mein Einverständnis. Es sind momentan 3 Pferde da, die Freibergerstute der SBs, mein Tinker und das 1 1/2 jährige Freibergerfohlen, das bisher noch nie entwurmt wurde. Es ist sehr gesund und munter . . . vermutlich, weil es die Chance bekam, sein Immunsystem aufzubauen ohne dass die Darmflora schon von Anfang an kaputt gemacht wurde.
Wir haben von meiner Homöopathin ein System empfohlen bekommen, nachdem wir regelmässige Kontrollen durchführen. Je nach Stärke des Befalls werden Massnahmen ergriffen oder eben nicht. Damit sind wir bisher sehr gut gefahren und meine Homöopathin hat damit bei vielen ihrer Patienten ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.

Das Problem ist das die Würmer Schäden anrichten können, die man erst später sieht.

Ich hatte mal das Vergnügen bei meinem Pferd mit einem Tumor im Darm der sich um ein durch Würmer ausgelöstes Gerinsel gebildet hat. Dem Pferd ging es gut - bis es zusätzlich noch ein bisschen Matsch gefressen hat (Matschkoppel - d.h. Gras samt Wurzeln und Erde dran) und der Darm dann dicht war. Das Ergebnis war eine Kolik OP bei der der Tumor entfernt wurde. Wenn sie den Dreck nicht gefressen hätte, wäre der Tumor nicht entdeckt worden und weiter gewachsen bis es dann irgendwann zu Koliken gekommen wäre. Dann hätte es zu spät sein können das Ding noch zu entfernen.

Die Verwurmung schiebe ich darauf, dass ich mich den anderen im Stall angepasst habe. Vorher habe ich immer die WK von unserem Pferde TA genommen und 3 bis 4x im Jahr entwurmt. In dem neuen Stall  wurde generell nur noch 2x etwurmt und mit einem Präparat vom Schulpferde TA (= Kuh TA, darf allex nix Kosten).  Nach dieser Episode habe ich wieder 4x im Jahr entwurmt (dann musste mein Pferd halt mal einen Tag allein auf dem Paddock bleiben - sie hats überlebt) und die WK bei meinem Pferde TA gekauft. Die 2x im Jahr wo die anderen Pferde entwurmt wurden, hab ich mich natürlich angeschlossen.

Jetzt stehen nur noch meine Pferde zusammen. Da ist die Entwurmung natürlich noch effektiver.

Offline Nattrun

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #36 am: 05.12.07, 11:23 »
Die Wurmkur, die ich meinem Pferd eigenverantwortlich reinschiebe, schadet in keinster Weise einem anderen Pferd.
Die Würmer, die mein Pferd nach der Wurmkur ausscheidet, sind tot und schaden auch keinem anderen Pferd.

Ich würde in einem Pensionsstall kein verordnetes Esoterik-Tamtam mitmachen, sondern entwurmen, wie ich das für richtig halte, weil mein Pferdedarm mir gehört.
Macht dieser Darm Probleme, muss ICH die Zeche zahlen.
Wen kein Bangen mehr beschwert,
frei von hinnen reitet.
Heil führt ihn auf seinem Pferd,
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(Bischof Jón Arason, 1550)
 

Offline turbo

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #37 am: 05.12.07, 16:32 »
Da stimme ich Nattrun uneingeschränkt zu!!
Viele Grüße
Turbo

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Offline Miezetier

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #38 am: 05.12.07, 19:36 »
Zitat
Das Schicken ist nicht das Problem - sondern die fehlende Verschreibung bei bestimmten Mitteln. Equimax (und alle Ivermectinhaltige Präparate) sind rezeptpflichtig wegen der Wartezeit, andere Mittel sind rezeptfrei - da wüsste ich nicht, nach welcher Grundlage das Verschicken verboten ist.
Doch, genau das Schicken ist das Problem. Tierarzneimittel dürfen in Deutschland nicht versendet werden (seit einiger Zeit). Hat sich denn noch keiner gewundert, dass Versandapotheken keinerlei Tierarzneimittel mehr führen? ZB konnte man sich früher problemlos die rezeptfreien Bandwurmmittel für Katzen schicken lassen, geht eben wegen dieses Gesetzes nicht mehr.

Was den Import aus NL angeht, würde ich mich nicht auf die Schiene "wird schon keiner merken" begeben. Da gab es schon einigemale größere, nun, Razzien, wo gegen Empfänger von Pferde- WK aus Holland Verfahren eingeleitet wurden.

Man darf sie dort kaufen und einführen- aber schicken darf man sie nicht.

Offline Viki

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #39 am: 05.12.07, 22:31 »
Ich muss jetzt doch endlich mal den Amtsvet fragen, wie es genau ist...

Ich habe mal ein Verfahren gegen einen TA verfolgt, der an seine Kunden Arzneimittel verschickt hat (wohl gemerkt, Kunden, deren Tiere er gut kannte - es ging um Nachlieferungen eines bereits verschriebenen Medikamentes oder um Dinge wie Eisen). Er hat die Approbation verloren und es war ein ziemliches Desaster für den Mann. Deutsches Arzneimittelrecht, vor dem Binnenmarkt. Die Frage ist, ob sich durch den Bimmenmarkt daran was geändert hat.
Eine Bekannte mit MS lässt sich regelmäßig teure Medikamente aus dem Ausland schicken, mit beiliegendem Rezept allerdings. Das Schicken allein ist es also nicht.

Es ist mit Sicherheit illegal, verschreibungspflichtige WK schicken zu lassen ohne Rezept (man kriegt sie auch in der Apotheke nicht ohne Rezept). Aber Banminth etc.? Futterzusatzstoffe wie speicherbare Vitamine sind sicher gefährlicher für den, der das Pferd isst und nur darum geht es ja.

Tatsache ist, dass mein Pferde-TA bzw. seine ständig wechselnden Assistenten (unsere Pferde sind zu klein und zu gesund für den Chef) mir irgendwelche WK gibt - Beratung gleich Null. Und dafür verlangt er deutlich mehr als die NL-Adressen - gerechtfertigt ist das nicht.

Offline Miezetier

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #40 am: 05.12.07, 22:58 »
Die Bekannte mit MS lässt sich sicher keine Tiermedikamente schicken ;)
Es geht beim Versendeverbot NUR um (apothekenpflichtige/verschreibungspflichtige) Tiermedikamente!

Siehe zB hier: http://www.bvdva.de/fileadmin/content/pdf/aktuelles/recht/BVDVA_Tierarznei1.pdf
oder auch http://www.deutscheinternetapotheke.de/tierarzneimittel.html
« Letzte Änderung: 05.12.07, 23:05 von Miezetier »

Offline Viki

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #41 am: 05.12.07, 23:10 »
Die Bekannte mit MS lässt sich sicher keine Tiermedikamente schicken ;)

nein, allerdings nicht. Und apothekenpflichtig ist nicht dasselbe wie verschreibungspflichtig.

Offline nob

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #42 am: 05.12.07, 23:14 »
viki,

das ist zwar nicht dasselbe. für das versandverbot ist das aber unerheblich. tierarzneimittel düfen eben nicht versendet werden. wie man im ersten link bspw lesen kann.

Offline Miezetier

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #43 am: 05.12.07, 23:16 »
Viki, das weiss ich- deshalb habe ich ja beide Varianten erwähnt. Man darf weder verschreibungspflichtige noch apothekenpflichtige Tierarzneimittel versenden.

Offline Viki

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Re: wegen Homöopathie nicht/schlechter entwurmen?
« Antwort #44 am: 05.12.07, 23:21 »
Ja, ich hab grad den ersten Artikel gelesen - Danke für den link, der ist sehr interessant und erspart den Anruf beim Amtsvet. Es ist also tatsächlich so, dass bestimmte Apotheken Humanmedikamente verschicken dürfen, der Versand von Tierarzneimitteln aber grundsätzlich verboten bleibt.
Interessant auch der Hinweis, dass eine Liberalisierung absehbar ist, wenn die EU-Kommission da mal ernsthaft drangeht.

Also muss man klar sagen - Finger weg vom NL-Versand, wenn man legal bleiben will - auch wenns inhaltlich schwachsinnig ist (wie manch anderes).