Rund ums Reiten > vom Boden aus...

Zirkuslektionen - auf ein Neues!!

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Muriel:
so, zur allgemeinen Wiederbelebung des Themas  - hier also alle möglichen und unmöglichen Fragen zu ZL.
Ob geclickert oder nicht, ob gefüttert oder nicht, ob mit Fusslonge oder anders.... Viel Spaß!!

Muriel:
So, und wie versprochen zum Einstieg und zur Belebung der Kursbericht vom Zirkuskurs bei Bea Borelle!!

Acht Teilnehmer, davon vier als Wiederholungstäter und vier Neue dazu.
sehr unterschiedliche Einstiegskenntnisse und Voraussetzungen. sehr unterschiedliche Pferde - Connemara  ;D, Warmblut, Fjordpferd, Reitpony, Vollblüter, Friese, Schleswiger-Trakehnermix, Haflinger.
vom NH-Anwender über Freizeitreiter und schon Aufrittgewohnte bis zum FN-Vielseitigkeitsreiter, der noch nie sein Pferd verbal gelobt hat ;) , alles dabei.
Aber wie auch schon beim letzten Mal:
Bea ist auf alles sehr gut eingegangen, hat unermüdlich wieder und wieder und wieder auf Gertendisziplin, Futterdisziplin, auf die richtige Haltung hingewiesen.
hat sich nicht gescheut im Sand diverse Verrenkungen zu machen um Sachen zu verdeutlichen.
Hat ruhig und bestimmt, klar und deutlich, schnellst wenn nötig und ganz langsam wenn erforderlich mit den Pferden gearbeitet.
und hat viel gelobt, Menschen und Pferde gleichermassen.
Und immer wieder an den Grundlagen gearbeitet, wenn diese noch nicht stimmten und die Teilnehmer mit ihren Wünschen zwar abgeholt, aber doch auch auf den Boden der Tatsachen gebracht. Und von da aus weitergearbeitet, so daß alle sehr zufrieden mit ihrer Leistung waren - besonders die Pferde.  :D

Wir haben nach dem Eingangslongieren (da müssen wir immer wieder das Weichen verbessern, dann werden auch die Handwechsel wieder gut) am Kompliment gearbeitet. Auch am Liegen.
und haben den spanischen Schritt in Form der "Jambette" angefangen, dh. zunächst nur ein Bein auf Touchieren anheben, dann wieder einige Schritte gehen.
dabei immer darauf achten, daß die Streckung in der richtigen Fussfolge erfolgt. dann gehts fast immer, sonst gehts fast gar nicht.
Wir hatten schon einiges am Beineheben durch Clickern erarbeitet, aber noch nichts in der Bewegung und auf Touchieren.
Und Mirko hat mich da schon ganz schön erstaunt, wie hoch er mit dem Bein kam. Höher ging manchmal nicht. Und er fand sich gigantisch toll.  :D

am Podest hat er gestrebert, ich hoffe da noch auf Fotos  :D
Unser vorhergehender Teilnehmer hatte mit dem Pferd erstmalig am Podest gearbeitet und da war es teils mehr Grusel als Lust. Aber der Grusel wich auch Interesse, und als sie die Bahn verliessen, meinte BB: "Passen Sie nur auf, wenn die das mal richtig für sich entdecken, wollen die vom Podest gar nicht mehr runter"

dann kamen wir.  ;D
Mirko äugte schon zum Podest, und BB fragte mich ob er zuverlässig da rauf ginge. wir hatten ja am letzten Kurs schon auf dem Podest gearbeitet, daher wusste sie das noch daß Mirko das kann.
ich konnte das bejahen, daraufhin machten wir einen Bogen und ich liess das Pony ca. 6 Meter vor dem Podest los und blieb stehen.
Mirko wanderte zuversichtlich und zielstrebig weiter, kam zum Podest, guckte und stieg erst mit zwei, dann mit vier Hufen drauf (war treppenartig gebaut) und stand schliesslich mit allen vier Hufen ganz oben und fand sich tooooooooollll. *herzchenundso*  :D :D ;D

heute morgen hab ich dann mit unserer sechsjähigen RB-Ponystute an der Longe gearbeitet und mir Tips fürs hilfszügellose Longieren in die Biegung und Dehnung geholt - war auch sehr gut und hilfreich.

Aleike:
Das hört sich nach einem sehr empfehlenswerten Kurs an!

Ich würde mich da gern mit einer Frage an die "Ableger" mal einklinken:
Pferd kann Kompliment auf beiden Seiten auf Gertenzeig (ohne Longe erarbeitet), manchmal kann ich ihn durch eigenes Scharren im Reithallenboden und angedeutetes Einknicken zu einem Hinlegen wie zum Wälzen animieren. Das gibt natürlich  unten ordentlich Futter und Lob, bleibt aber a) sehr wenig verlässlich, b) ohne richtiges Kommando weil so unbestimmbar und c) durch das Gescharre und Drehen auch nicht sehr hübsch.

Knien kann er bisher nicht. Aus dem Kompliment das zweite Bein einzuknicken, gelingt ihm nicht, das steht zu sehr unter Spannung. Zurzeit versuche ich, in Richtung Bergziege (erst wenig) zu arbeiten, ob es vielleicht dann mal von da aus mit dem Liegen und/oder Knien klappt.

Beinlonge und Halsbiegen als aus dem Gleichgewicht bringen oder sanftes nach unten "zwingen" des Pferdes scheidet aus, dabei bekommt er Angst (Vorgeschichte) und verliert jede Motivation. (Wenn ich beim Kompliment z.B. den Zügel oder Strick annehme, ist's aus.)
Hat jemand einen Tipp oder eine Idee? Welcher Weg hat bei Euch geklappt, was gibt es für andere Möglichkeiten?

Muriel:
was heisst Kompliment auf Gertenzeig? Wie war da dein Weg?

Im Prinzip hab ich es genauso gemacht wie Du, nur durch den Clickereinsatz etwas beschleunigt.
aber das Scharren und Drehen hatten wir sehr lange (ca 2 Jahre), bis das Kompliment klappte.

Hingelegt hat er sich in der Zeit auf "Down" und Antippen des Hinterfusses. dann scharren und ablegen, aber recht zuverlässig.
dann hab ich das Kompliment verbessert, und das signal am Röhrbein dazugenommen.

dann plötzlich - und das ging erst, als er in der richtigen Balance war - konnte er kurz knieen, und sich daraus hinlegen.
in der Zeit hab ich dann beide Röhrbeine leicht touchiert zum Hinlegen, das hat das Scharren fast beseitigt.

aber erst jetzt kommt das korrekte Hinlegen über das Knieen, wo ich auch die Seite bestimmen möchte (so weit sind wir noch nicht).
aber er vertraut mir, was das hinlegen angeht, und da kann ich dann langsam anfangen einzuwirken und hab dann, wenn er unsicher ist, mein "down"- Kommando, was er kennt.


--- Zitat ---Knien kann er bisher nicht. Aus dem Kompliment das zweite Bein einzuknicken, gelingt ihm nicht, das steht zu sehr unter Spannung.
--- Ende Zitat ---
versuch mal ob Du ihm den Kopf von der belasteten Schulter wegdrehen kannst, also zu Dir hin, damit er das äussere bein zum umknicken frei bekommt.

Bergziege kann je nach Pferd eher hinderlich sein, weil sie die Hinterbeine da so feststellen.

Aleike:
Bergziege kann hinderlich sein - oh, da werde ich wohl darüber nochmal nachdenken müssen, klingt logisch.

Das Kopfdrehen werde ich über strategisches Füttern probieren, wenn ich da am Strick einwirke, wird er mir die Mitarbeit kündigen und aufspringen. Und gleichzeitig mit der Gerte von der "falschen" Seite das andere Bein zum Einklappen anregen. Das heißt dann erstmal doch auf diese Weise am Knien zu arbeiten, was ja auch die "korrekte" Reihenfolge wäre.
Möglicherweise bin ich mit seiner alten Angst aber auch nur selbst noch zu pienzig und sollte es einfach mal wieder sachte probieren. Ein oder zwei Versuche werden ihn wohl nicht umbringen ...

2 Jahre fürs Liegen? Naja, das selbständige Kompliment hat bei uns auch bald so lange gedauert, wobei ich daran aber auch nur sporadisch und nicht systematisch geübt habe.

Ich habe mich an dem Wiegen zu orientieren versucht, wie es Eva Wiemers beschreibt, nur, dass ich eben das Bein nur relativ locker in der Hand gehalten habe. Das Signal nach hinten war antippen an der Bugspitze, wie zum Rückwärts. Und die Nase habe ich mit dem beschriebenen Futter aus der Hand nuckeln seitlich neben dem Bein nach hinten gelenkt.

Von weit zurück senken bis zum wirklichen absetzen des Karpalgelenks war es ein weiter (Vertrauens-)Weg, und von da bis zur selbständigen Ausführung hat er auch ewig gebraucht. Er wusste zwar, wo er hinsollte, wollte auch (meist), aber hat sich ungeschickt angestellt. Wahrscheinlich hätte ich am Beginn mehr am längerfristigen Anwinkeln und Halten des Beines auf Gertensignal arbeiten müssen?
So musste ich unendlich lange die Hufspitze wenigstens mit meinem Fuß etwas unterstützen, damit er sich bei seiner Bemühung, nach untern zu kommen, nicht die Gelenke verbogen hat.

Gertensignal:
Anfangs habe ich mit dem Gertenknauf innen an der Röhre auf und ab gestrichen, ich stand dabei mit Blick nach vorne neben dem Pferd. Dann irgendwann, als er den Bogen raus hatte, nur noch Antippen an der Stelle und Kommando aus der Position, jetzt meist nur noch zeigen auf die Stelle mit der Gerte. Manchmal gelingt es mir schon aus 2-3 m Abstand oder von der anderen Seite des Weidezauns aus.
Wenn er unten ist, füttere ich aber noch dort, ich bin zu bequem, davon systematisch wegzukommen zum Füttern erst nach der Lektion 8). Dafür kann ich ihn vom Liegen (wenn es denn mal klappt ;D) mit Füttern für ein paar Sekunden zum Sitzen locken.

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