ich bin zb. überzeugter klassiker, weil ich einfach nach der mischung aus kraft und eleganz süchtig bin, die sich bei piaffe und co ergeben.
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das training unterscheidet sich erst, wenn man über die grundschule hinauskommt, weil die endrichtung ganz unterschiedlich ist: der klassiker richtet auf und versammelt nach oben, der westler behält die dehnung nach unten bei und übt die anspruchsvollen manöver. dummerweise gibt es im klassik-lager kaum noch leute, die die grundschule gut und gerne vermitteln, die setzen erst da an, wo sich die wege trennen.
ich will auch irgendwann kraft und eleganz erreichen, daher meinte ich vorher western mit englischem auftreten.
ja, die richtung in die das training geht unterscheidet sich genau so, wie du es beschreibst. wobei ich aber noch mal anmerk, dass ich seh, dass die reitweise sich eben schon in den anfängen der ausbildung auch zu unterscheiden scheint.
ausserdem verallgemeinerst du sogar extrem ... Die englischen .. DIE dressierer ... DIE klassiker würden ja NIE zugeben, dass man sich bei DEN westlern auch einiges abschauen kann.
ich hab meinen aussagen mehr als einmal vorausgeschickt, dass ich immer von meinen beobachtungen ausgehe und wenn du genau diesen einen satz herauspickst: ja, nenn es klischee oder vorurteil oder was auch immer. geb ich gerne zu. steh ich auch für.
außerdem, woher nimmst du, folgendes:
Zitat
nur weil jemand 50 - 60 Jahre lang etwas unter dem Namen "englische Reitlehre" getan hat, heisst das noch lange nicht dass es RICHTIG war was er da getan hat .. und schade wenn er auch als Rentner noch nicht einsieht, dass dazuzulernen keine Schande ist
Du bist noch jung und solltest die Chance nutzen und dich nicht jetzt schon auf etwas einfahren, was auch nur wieder eingleisig wird weil du eine gewisse Scheuklappenmentalität mitbringst die da aus jeden deiner Sätze rausschaut .. das wird sonst wieder in eine Sackgasse führen
Zitat
woher nimmst du jung - nenn es unerfahren, wie du schön umschreibst-, woher eingleisig, woher scheuklappenmentalität? was glaubst du ist der sinn einer solchen dikussion? sich auf seine einstellung festfahren, diese den anderen aufs aug drücken, sagen wie gut man ist obwohl mans meist gar nicht ist und ein bisschen meckern? net wirklich. eingleisig ist, wer sich nur auf seine altbewährten "mittel" verlässt nach dem motto "was der bauer net kennt frisst er net".
und woher nimmst du, dass mein rl nicht dazulernt, bei "dem, was er da getan hat"? Wer da wohl genauer lesen muss.
Außerdem: ein paar ausschnitte dessen, was andere leute auch beobachten:
zum erlernen der reitweisen an sich:
es liegt in der natur des westernreitens, dass dort die einzelnen elemente einer jeden lektion erst erlernt werden, bevor es an die lektionen selbst geht, weil - und solange - dort der grundgedanke besteht, das zu lernende für pferd und mensch möglichst simpel rüberzubringen. denn letztlich ist die westernreitweise eine sehr simple reitweise.
im normalen englisch-reitstall wird man oft gleich mit hilfenkomplexen und lektionen konfrontiert. man muss z.b. von anfang an "die ecke durchreiten" und dazu sehr viel beachten. viel zu viel eigentlich. man lernt dadurch nur, mechanisch irgendwelche bewegungen auszuführen, ohne deren sinn zu verstehen. dann geht man nach hause und hat gelernt: wenn du mit der innerenhand das machst, mit der äußeren hand das, dem inneren bein das und dem äußeren bein das, dann galoppiert das pferd an. und dann setzte dich beim nächsten mal aufs pferd und "machst genau so", und es passiert nix oder irgendwas, nur nicht das gewünschte. weil man keinen plan hat, was man warum macht, welchen einfluss handbewegungen, beinbewegungen, druck hier oder da, hand hoch innen oder aussen, auf das pferd hat.
hier hat die westernreitweise viel voraus, weil hier wirklich gelehrt wird, dem jungen pferd wie dem "jungen" reiter: die und die aktion des reiters bedingt die und die reaktion des pferdes, und zwar bis in die kleinsten elemente aufgefieselt. im englischreiten wird diese phase beim "jungen" reiter gern vergessen, der muss gleich ne volte reiten und sich ein feuerwerk von hilfen dazu anhören.
in dem moment, in dem der englisch-rl dem reitschüler genauso erklärt, was dieser wann warum im einzelnen machen soll, was das bewirkt und wie man die einzelteile zu unterschiedlichen mosaiken zusammensetzt, in dem moment wird das englischreiten genau so simpel wie das westernreiten.
denn jede generation rl hat wieder ein stückchen mehr auf lektionen als auf basis geschaut (weil damit mehr kundschaft kommt). die stillen basisausbilder findet man eher in den alternativen szenen, aber es gibt sie. und je nachdem, welcher reitweise sie anhängen ist das dann immer "die" reitweise. für mich ist und bleibt das aber immer nur gutes reiten.
denn hierzulande sind die, die mit name-dropping beeindrucken leider um vieles häufiger als gute, stille basis-rl im englisch-lager, die sind meist zu den westlern gewechselt.
Und dann gaben sie sich die hände und gut wars.
Zum Unterricht: in der schule, wo ich angefangen hab waren drei, allerhöchstens vier reiter auf einmal. da muss es schon blöd hergegangen sein, dass noch einfünfter war. und wenn dem so war wurde noch sozusagen die "hilfsreitlehrerin" (sprich eine angehende, die nur noch keine lizenz hatte) hinzugezogen um die reiter zu unterstützen, wenn die eigentliche rl grad mit einem einzelnen arbeitete.
ich kenne aber ställe, wo die "rl" stolz drauf sind, dass sie xx jahre lang unterrichtet haben mit vier "ausgebildeten" reitern (alle ggas ohne runterfallen), drei "anfängern" (schritt und trab ohne runterfallen, lenken fragwürdig) und einem erstling an der longe. und auch stolz darauf, dass es nie mehr als zwei longestunden für die neuen gab, denn immerhin mussten sie es dann "können" wenn ins gelände gegangen wurde.
Letztens war ich in einem schulreitstall und hab kurz zugesehen. dort hatte es gute untrerichtsqualität, mit erklärungen, guten und hilfestellungen und -ws ja auch wichtig ist- guten schulpferden. fünf reitern.
es geht schon auch mit mehreren reitern, keine frage, aber die qualität muss leiden, geht ja net anders.
Also ich kenne eigentlich keinen wirklich vernünftigen klassischen Reitschulbetrieb in meiner Umgebung. <schulterzuck> Allerdings gibt es zig Reitställe, die sich lediglich auf die Pferdeversorgung beschränken, zahlreiche Pensionsbauernbetriebe, wo s Töchterlein vielleicht ein wenig Stunden gibt, oder eben derjenige Einstaller, der sich selbst halt für ausreichend fortgeschritten hält...Wie geht der Spruch? Der Einäugige ist unter den Blinden König?
dem kann i nur zustimmen. traurig aber wahr.