Was verstehst Du unter "trainieren"??
"Basis" wäre bei uns ABWECHSELND Platz, Longieren, nur Bodenarbeit und Tricks (an der Hand), Cavaletti, Gelände ( Bummeln oder Schrittausritt), Gelände mit flotteren Galopps+ kleineren Sprüngen, 1x Dressur (Schwerpunkt lösen), 1x Dressur mit neuen Lektionen, ...
Würde ich jetzt eine L-Dressur mit Aussengalopp reiten, werde ich nicht direkt vor der Prüfung an fliegenden Wecheln abreiten, logisch. Wenn ich für eine VS nenne, wird vorher natürlich ein Konditionsprogramm absolviert, damit Hotti auch wirklich fit ist. Auf dem Niveau der Grossen Prüfungen sind wir ja nicht, da musst man natürlich die Turniere für das ganze Jahr vorplanen und entsprechend trainieren.
Selbstverständlich stelle ich mich auf meine Tagesform und auf die des Pferdes ein. Wenn es uns fast vom Platz weht, werde ich nicht gerade Traversalen und fliegende Wechsel üben, sondern mehr Lösungsarbeit machen, genauso, wenn er halt mal etwas steifer ist. Wenn ich Rückenschmerzen habe, gehen wir bummeln und werden nicht gerade ausgesessen Tempiwechsel im Trab reiten!
Rituale haben wir schon: am Anfang langer Zügel, 15-20 min Schritt, der erste Trab im Gelände am lockerem Zügel, am Ende noch mal 15-20 min Schritt zum Abkühlen; auf dem Platz: erst lösen, dann auch zwischendurch immer wieder langer Zügel+abstrecken*, insgesamt möglichst kurze Reprisen, damit Hotti frisch und motiviert bleibt, und viel loben, wen er sich Mühe gibt. (*Wenn ich dem Pferd anbiete, sich abzustrecken, und er geht nicht in Dehnungshaltung, mache ich etwas falsch, daher ist das Dehnen zwischendurch für mich wichtig als Kontrolle und für ihn, um die Muskeln zu entspannen).
Sagt Dir "Skala der Ausbildung" etwas??
Zum Thema Western sollten Dir die Westernreiter was sagen. Ganz grob gesagt, andere Ausrüstung, daraus resultierend anderer Sitz (gestreckter, es wird kein leichter Sitz geritten, höchstens Entlastungssitz/Schwebesitz), Ziel ist eine einhändige, lose Zügelführung ohne permanente direkte Anlehnung, es entspricht mehr einer Signalreitweise, es wird der Schwerpunkt auf ein entpanntes Pferd mit tiefer getragenem Kopf gelegt (keine Aufrichtung), das in einigen Disziplinen wie dem Cutting sogar weitgehend eigenständig handelt.
Leonie