Wie verkaufe ich es meinem Pferd?
Was sie (mittlerweile) kann: solide Versammlung und Hankenbeugung im Galopp, einige gut durchgesprunge Tritte eines "Pirouettengalopps" - weshalb ich auf die Idee gekommen bin, diesen Versammlungsgrad vielleicht auch mal im Trab abzufragen. Der Trab ist zwar versammelt (vielleicht auf L Niveau), aber entwickelt nicht diese Tragkraft und Hankenbeugung wie der Galopp. Ich möchte im Trab gern die Kadenz fördern und ihr helfen, das Prinzip vom Galopp in ihrem Kopf auf den Trab zu Übertragen.
Reiterlich krieg ich´s nicht hin, also geht ihr vielleicht der Knopf in der Handarbeit auf

mit dem Umweg Piaffeähnlich zu treten oder halbe Tritte zu entwickeln.
Die Anfänge sind spärlich:
Sie hebt das Hinterhaxerl zwar auf Touchieren, verliert aber die Vorwärtstendenz und dass ganze auch noch ziemlich letschert
Leider ist sie allgemein nicht die Spitzigste, d.h. es ist nicht möglich sie ein bisschen aufzuganserln und auf einen Zufallstreffer zu hoffen, um diesen dann pos. zu verstärken. Ich tu mir ja bei Natur Zepplern leichter, das zu kanalisieren und umzuwandeln, was da kommt....
Trab-Halt-Trab-Halt haben wir gemacht, bis Frauli der Schweiß in Strömen runtergeronnen ist - Der Schmäh, dass FRAULI in der Haltparade dann selber zungenschnalzend weiterpiaffiert (in der Hoffnung ein gutes Vorbild zu sein), hat einigen Kollegen lustige Stunden bereitet - Madame selber scheint sich darüber eher gewundert zu haben.
Nächste Idee war dann: Stahleckers Wiegeschritt - kürzeste Tritte im Schritt, die dann flink gemacht werden. Bin ich zu dämlich dazu - entweder sind ihre Schritte langsam und kurz ODER flink und groß. Irgendwo klappt es nicht mit gleichzeitig bremsen und flink machen. D.h. die kurzen Tritte gehen schön langsam zwar synchron mit meiner Körpersprache (ohne Zügelanzug) - "tranig" wie Stahlecker himself es sagen würde - aber sobald ich dann zärtlich touchiere, geht Madame eifrig mit Raumgriff an mir vorbei und ist fassungslos, wenn ich wieder pariere. Oder sie hebt das Haxerl wie ein Hund hoch und gefriert in der Bewegung.

Sie selber findet das Ganze immer noch recht amüsant, weil es für jeden kleinsten winzigsten Ansatz (der kaum für Außenstehende sichtbar ist - manchmal nicht mal mehr für mich selber) ein Keksi gibt. Aber es ist ihr offensichtlich ein Rätsel, worum es geht.
Ich will mein Pferd ganz sicher nicht lektionssicher anpiaffieren, sondern "nur" gymnastisch im Trab die Tragkraft fördern und wir haben auch alle Zeit der Welt. Ich probier gern klassisch-barocke Wege aus, um den Knopf zu lösen, nur gehen mir langsam die Ideen aus. Einziges Kriterium: Mag keine Langzügelarbeit HINTER dem Pferd, Führposition vorne oder seitlich ist beides kein Problem.
Habt ihr Ratschläge???