Autor Thema: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?  (Gelesen 28238 mal)

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Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #165 am: 01.02.08, 10:54 »
Hab ja ein Pferd, das bei Sturm cool bleibt, wenn, ja WENNNN... die Geräusche werden ja alle überdeckt u. wenn dann plötzlich was im Gesichtsfeld auftaucht das man vorher nicht GEHÖRT hat...  ::)

Ach ja, andere haben um die Jahreszeit auch keine Lust zum reiten?
Vielleicht bin ich ja doch noch nicht hoffnungslos verloren?

Offline Renate

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #166 am: 01.02.08, 17:36 »
Ach, und ich dachte schon ich wär die Einzige. Maksi, die drei Ritte zählen irgendwie auch nicht mit.
Hallenreiter schließe ich auch einfach mal aus. Fällt unter die Rubrik "sitzende Tätigkeit in geschlossenen Räumen".
Heute war nur mäßiger Wind, leider zu kalt. Da habe ich nur einmal Zaunkontrolle per Pony gemacht.
Nachbarhof auch umrundet und das war's. Sturm nervt nur mich, den Vierbeiner nicht.
Wieso heißt es eigentlich "sich den A... abfrieren" ???  Das war mein einzig mollig warmes Körperteil,
weil ich ohne Sattel unterwegs war.

Offline Petig2002Topic starter

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #167 am: 03.02.08, 16:02 »
Regen und Kälte sind mir eigentlich egal. In machen Momenten denke ich zwar schon, dass ich gehörig einen an der Pfanne habe, bei dem Wetter vor die Tür zu gehen anstatt mit einem heißen Kakao auf der Couch zu sitzen, aber mei, so ein Lebensstil hält jung und frisch  ;D
Sturm ist dagegen auch für mich ein heikles Thema, für mich wohl um Längen mehr als für den Puschel. Wenn der Himmel tief schwarz ist und die Bäume um einen herum rauschen, bin ich wesentlich "schissriger" als bei anderem Wetter, selbst wenn das Pferd sich normal verhält. Warum weiß ich nicht. Sturm-Durchgehaktionen hatte ich nie, die lagen eher an knackigen Temperaturen und zu wenig Auslastung. Manchmal macht dem Puschel das Wetter auch zu schaffen, durchaus verstärkt bei Sturm, aber nicht immer, das ist ganz kurios. Er wird dann plötzlich viel guckiger als normal und macht aus einer Mücke einen Elefanten, was dann aber nach wenigen Minuten vorbei ist, aber genau so schnell wieder auftreten kann. Anfangs hat mich das völlig aus dem Konzept gebracht, heute geeeeht es einigermaßen. Ich versuch dann einen auf meeeega coooool zu machen und ihn anzuspornen, doch bitte die Clownsnase wieder abzusetzen. Obs klappt kommt auf meine und seine Tagesform an. Aber wenigstens ist es nicht mehr das totale Drama für mich, damit kann ich vorerst leben.

Mir kam letztens ein Gedanke, wo ich gerne eure Meinung zu hätte.

Angenommen man lebt in sehr bergiger Landschaft (also kein Flachland), mit vielen Böschungen, langen Anstiegen, vielleicht sogar einigen tieferen Flüssen.... ist es möglich ein Pferd ganz ohne die "traditionelle" Dressurarbeit auf dem Platz langfristig gesund zu halten (ich denke da an Rücken,- und Hinterhandmuskulatur, gutes Untertreten usw.)? Wäre es möglich durch gezieltes Üben im Busch (Böschungen klettern, um Bäume voltieren *g*, Berge rauftraben, Berge gesetzt runtergehen etc.) die gleichen Dinge zu erzielen wie durch Arbeit auf dem Platz? Die Hoffnung einer, die wohl nie Dressurreiten lernen wird  ;D Ich hab oft das Gefühl, ich mach durch meine Möchtergern Dressurübungen mehr kaputt als gut, während ich im Wald manchmal schon das Gefühl habe, dass es wenigstens ein bisschen nutzt. Was meint ihr?

Offline Olli

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #168 am: 03.02.08, 16:15 »
Mir kam letztens ein Gedanke, wo ich gerne eure Meinung zu hätte.
ist es möglich ein Pferd ganz ohne die "traditionelle" Dressurarbeit auf dem Platz langfristig gesund zu halten (ich denke da an Rücken,- und Hinterhandmuskulatur, gutes Untertreten usw.)? Wäre es möglich durch gezieltes Üben im Busch (Böschungen klettern, um Bäume voltieren *g*, Berge rauftraben, Berge gesetzt runtergehen etc.) die gleichen Dinge zu erzielen wie durch Arbeit auf dem Platz? Die Hoffnung einer, die wohl nie Dressurreiten lernen wird  ;D Ich hab oft das Gefühl, ich mach durch meine Möchtergern Dressurübungen mehr kaputt als gut, während ich im Wald manchmal schon das Gefühl habe, dass es wenigstens ein bisschen nutzt. Was meint ihr?
hi Peting,
Ohne diese arbeit, nein!
nur kansnt du diese arbeit wie du es ja auch schreibst, einfach in den busch verlegen;-)
RL und ich gehen oft in den nahen wald und reiten dort den unterricht,weil auch das will ja gelernt sein.
dressur ist dressur ob im wald oder in der halle...
hast du die möglichkeit Rl oder so zu holen? die mit dir diese übungen draußen macht?
ich reite vorm untericht auch gerne zum kraxeln an unsere hänge, schön verkürztes tempo,leichter sitz,zügle nicht zu lang und dann hang rauf,oben um den baum ne volte,hang wiieder runter.
das im schritt,wie auch im trab.
man kann sooooo viel im bsuch dressurreiten, auf den wegen, Schenkelweichen,schulterherein etc, galoppwechsel
aufm feld,alles ist möglich
gruß olli
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline Renate

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #169 am: 03.02.08, 19:12 »
Petig. Selbstverständlich  J A !!!

Offline donau

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #170 am: 04.02.08, 10:51 »
petig, ich bin 4 jahre im busch dressur geritten, pferd hat "draussen" eigentlich die grundausbildung erhalten, alle seitengänge (traversalen halt auf breiten wegen, oder auf wiesen oder am stoppelfeld), galoppwechsel etc. geht ausgezeichnet, und reicht als gymnastik, wenn du keine dressurschleifen gewinnen willst. die schwierigkeit dabei ist eher, die konzentration des pferdes soweit zu bekommen, dass du wirklich arbeiten kannst, am zügel, ohne umwelteinflüsse beachten zu müssen, dass pferd aber trotzdem auf den boden achtet.

und im winter (matsch, eis, gefrorener boden) ist halt meist essig mit ernsthaft arbeiten draussen. ansonsten geht´s sehr gut, ich mach nach wie vor 70% draussen, für muskelaufbau, kondition und rittigkeit, muss man aber, wie Olli gesagt hat, auch erst lernen ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Petig2002Topic starter

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #171 am: 04.02.08, 13:12 »
Oh je Missverständnis  ;D

So nette Dinge wie Galoppwechsel, Schulterherein, Traversalen... ähm... schön, wenn es jemand kann und das meine ich ernst, ich kann es aber nicht.

Es geht mir darum: Das Ziel ist doch ein Pferd mit guter Rücken- und Hinterhandmuskulatur, das durch den Aufbau der richtigen Muskulatur irgendwann automatisch in richtiger, gesunder Haltung geht, oder? Mal angenommen (nicht, dass ich es vorhätte, es ist lediglich ein Beispiel, woran ich es am besten beschreiben kann) ich kaufe mir ein Jungpferd, das Gas, Bremse und Lenkung kann, mehr nicht.

Nun reite ich dieses Pferd ausschließlich im Busch. Durch das hochreiten von Bergen und Böschungen, wo das Pferd ja eigentlich automatisch den Kopf in Dehnungshaltung nimmt und bei genügend Schub das Nackenband dehnt, erarbeite ich mir die nötige Rückenmuskulatur, durch langsames (zunächst an der Hand) herunterklettern von Böschungen erarbeite ich eine ausreichende Hinterhandmuskulatur und die nötige Durchlässigkeit durch Konditionierung auf Stimme.

Rein hypothetisch: Geht das? "Reicht" das, damit das Pferd ein Leben lang gesund bleibt? Braucht es bei diesen Bedingungen unbedingt das Biegen des Pferdes? Wenn ja, wofür genau? Müsste das nicht reichen, wenn man zusätzlich beim leichttraben umsitzt und den Galopp wechseln kann?

Ich meine die Frage durchaus ernst, aber mir fehlt es an dressurmäßigem Wissen, um sie selber zu beantworten. Ich habe so viele Pferde kennengelernt, die durch das Reiten in der Halle "versauern", die unmotiviert werden und die von Gymnastik und Biegung soviel halten wie Bauers Katze von Wasser  ;D. Haben diese Pferde eine Chance auf ein gesundes Leben, ohne, dass sie andauernd das tun müssen, was ihnen eigentlich nicht liegt?

Offline Renate

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #172 am: 04.02.08, 14:49 »
Petig, schick mir einfach mal ein Mail, damit ich antworten kann.  renate@pferdehuegel.de  Das wird hierfür einfach zuviel. Außerdem hab ich da noch eine Versuchsmöglichkeit
speziell für den Puschel, da er ja offensichtlich mit meiner Abrißbirne seelenverwandt ist, könnte euch beiden das bei Geländeritten helfen.

Offline donau

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Re: Bekennender Angsthase - ewige RB oder....!?
« Antwort #173 am: 06.02.08, 15:26 »
petig, ohne biegung geht´s nicht, das ist das geschmeidig machen und in-balance-bringen in der längsachse, das du schon allein dafür benötigst, um beide galopps ordentlich reiten zu können. biegung ermöglicht dir, die hh "einzuspuren", so dass die auch trägt, und das gleichmässig. biegung ist die grundvoraussetzung für geraderichtung, und damit eine gleichmässige belastung beider seiten des pferde, gleichmässige dehnung und gleichmässigen muskelaufbau.

biegung ist aber nicht kringel reiten am platz, sondern: gebogene linien reiten, volten, touren/zirkel, schlangenlinien, seitengänge, und das korrekt am bein und äusseren zügel. WO du das machst ist egal, kann genauso auf einem breiten feldweg, einer wiese, um bäume oder rund um ein feld stattfinden wie auf einem reitplatz oder in einer halle. nur ganz ohne bist du am ziel des ausreichend gymnastizierten pferdes vorbei geschrammt.

klettern bringt zwar auch was, aber das müsste dann schon sehr extensiv und täglich stattfinden, um wirklich die auswirkung zu haben, die du möchtest. und wenn du pech hast, klettert das pferd "falsch", also zieht sich über die vh hoch, anstatt hinten nachzuschieben, das tun nämlich 95% aller pferd von natur aus nicht. weil vorne hochziehen ist weniger anstrengend- die müssen dann erst lernen, die hh zu benutzen- zum beispiel durch biege-übungen ;)

wobei es durchaus pferde gibt, die das alles nicht brauchen, und fröhlich und gesund ganz ohne dressur und gymnastik alt werden, wenn man die nutzung einfach überlegt anpasst (tempo, intensität etc.).

platz-arbeit dagegen muss auch nicht immer langweilig sein, und die pferde nerven, meins zb. arbeitet gerne am platz, geht auch nur 1x die woche dort, und macht den rest der gymnastik im gelände. gymnastik kann auch longieren, handarbeit oder ähnliches sein... nur ganz ohne bekommt man nicht wirklich ein rittiges, durchlässiges reitpferd....
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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