Hallo Hexle,
was ist nicht normal? Dass der Barhuf hinten aufgeht? Eine mittlere Strahlfurche, bei denen die Ränder fast aneinanderstoßen, ist nicht normal. So war es bei meinem Pferd, bevor ich es auf barfuß umgestellt habe. Und damit meine ich nicht, dass die strahlfurche nach innen zu enger wird (dreieckig), sondern die Strahlfurchenseiten sind bis obenhin aneinandergestoßen. Es gab einfach kein richtiges Dreieck. Dieses Dreieck kannst Du auf jedem Foto von einem gesunden Huf erkennen. Ichh abe übrigens einen guten Huftechniker von der Ebeta, und der fand die Barhufe von meinem völlig okay.
Wir können ja mal auf das Wort Zwanghuf verzichten, wenn das hier zu viele Emotionen auslöst, ich habe ja gesagt, dass es nmir um einen Zwanghuf als Krankheit (den jedes falsch bearbeitete Pferd entwickeln kann) nicht geht.
Wenn ein Pferd barhuf nicht auf Stroh stehen kann, dann gibt es da irgendwo ein anderes Problem. Man bräuchte hier weitere Informationen, um das beurteilen zu können. Klar haben die Pferde während der Umstellungsphase erst mal Probleme (zu dem "nicht mal drei Tage"), hier muss man halt die erste Zeit Geduld haben. Vielleicht lag es hier auch einfach daran, dass bei den besagten Pferden die Hufe stark ausgebrochen sind. Klar können die dann erst mal auf gar nichts laufen. Oder sie wurden nach Strasser ausgeschnitten. Oder -?
Wenn es wirklcih keinen andere Grund dafür gäbe, würde ich das als gravierenden Zuchtfehler oder Schaden am Erbgut betrachten. Die Hufe haben sich über Jahrmillionen so entwickelt, dass das Pferd imstande ist, darauf zu laufen. Was sollte wohl ein frei lebendes Pferd in der Wildnis machen, wenn seine Hufe von Geburt an nun mal so wären, dass es nicht mal auf Stroh stehen könnte? Das wäre kein Extrem, sondern eine angeborene Missbildung (im Sinne von Funktionsuntüchtigkeit).
Wenn meiner mal auf einen Stein tritt und zuckt, stört mich das ehrlich gesagt nicht so sehr, solange es dabei bleibt und es nicht alle paar Schritte passiert. Wie ich schon sagte, ein unbeschlagenes Pferd wird immer mal irgendwas spüren und darauf reagieren. Hufe sind Tastorgane, es wäre unnatürlich, wenn es anders wäre.
Übrigens steige ich auch schon mal ab und führe ein Stück, wenn die Wege so hart oder steinig sind, dass man sowieso nur Schritt gehen kann, und es keine Möglichkeit zum Ausweichen gibt. Das ist in mehrerlei Hinsicht gesund für Pferd und Reiter und freut das Pferd auch dann, wenn es auf dem Weg gut laufen kann
Dass man auf harten Wegen nicht trabt, ist leider nicht generell klar - auch wenn es das sein sollte. Als meiner zum Beispiel noch beschlagen war und ich neu in meinem Stall war, sind wir in der Gruppe auf Schotter-Wirtschaftswegen (gibts bei uns viel) immer getrabt. Damals wusste ich es noch nicht bessser und fand nichts dabei. Auch heute noch passiert es mir immer wieder, dass ich Einspruch erhebe, wenn ich mit beschlagenen Pferden zusammen reite und die Leute auf solchen Wegen traben wollen, und die denken dann, das liegt nur daran, dass wir barfuß gehen (obwohl wir ja Hufschuhe anhaben, mit denen meiner auf ebenen Schotterwegen - nicht Kiesel - schon traben würde). Oder ich trabe auf diesen Wegen auf dem Mittelstreifen oder am Wiesenrand und die mit Eisen traben dazwischen auf dem harten Teil, obwohl es dafür gar keine Notwendigkeit gibt.
Meiner wollte früher auch immer auf dem harten Teil traben, weil er es einfach weniger anstrengend fand.
DAs mit dem Job ist Einstellungssache, ich würde nicht sagen, dass mein Pferd einen Job hat so wie ich eben auch, sondern dass wir zusammen unsere Freizeit verbringen und deshalb beide Kompromisse machen können. Gerade weil er es sich nicht aussuchen kann, was er mit mir machen muss. Ich sehe das mehr als einen Gefallen seinerseits mir gegenüber. Dafür, dass wir Ihnen ein "bequemes" (oder überhaupt ein) Leben ermöglichen, haben wir noch kein Anrecht, eine Gegenleistung von ihnen zu fordern.
Wir sind da ja auch nicht so weit auseinander, würde ich sagen, Dein Kompromiss hieße vielleicht beschlagen, meiner vielleicht, weniger als 35 km oder andere Wege zu gehen. Oder wie auch immer. Nur würde ich nicht sagen, alles, was ich will, muss um jeden Preis irgendwie gehen, als wäre das Pferd eine Maschine, die man mit technischen Hilfsmitteln beliebig "tunen" kann.