auch auf die gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: auf einen bestehenden herpestiter, der kein impftiter ist (für gewöhnlich ist ein impftiter wesentlich niedriger angesetzt, grenzwerte gibt das labor an), drauf zu impfen, ist öl ins feuer gießen. und ein pferd, dass deutliche impfreaktionen auf herpesimpfung zeigt, würde ich erst mal testen lassen, bevor ich frisch fröhlich weiterimpfe, und mir damit einen hochgradigen virenausscheider heranziehe.
es ist nicht das latente virus, dass die aborte auslöst, sondern die aktivierung desselben durch alles, was das immunsystem stresst, speziell erhöhter virendruck (mit einem aktiven ausscheider im stall), impfungen oder eben stallwechsel. im falle der sache mit dem virusabort durch ein ungeimpftes pferd waren die 4 verfohlenden stuten wohl vorher schon infiziert, nur war das virus nicht aktiv. virenausscheider können geimpfte und ungeimpfte pferde sein, angeblich scheiden geimpfte weniger viren aus, aber das ist meines wissen nicht wirklich belegt (weil es keine möglichkeit gibt, exakt nachzuweisen, wieviele viren ein pferd tatsächlich ausscheidet), bzw. weiss man nicht, wieviel weniger. darüber, ob das einen unterschied macht, wird noch gestritten, da positive pferde auch auf die virenausscheidungen geimpfter pferde mit schüben (= gefahr des verfohlens) reagieren.
man kann jetzt davon halten was man will, meine stute ist definitiv herpes positiv, war auch mal geimpft (wegen zuchtplänen), hat aber nix genutzt. züchten möchte ich trotzdem mit ihr, auch auf das risiko hin, dass sie verfohlt. allerdings verzichte ich im wissen auf die infektion auf natursprung, und es gibt tg-sperma, ausserdem bleibt sie im stall, wechselt nicht (1. stressfaktor und 2. will ich auch andere nicht gefährden). wird hier in ö eingetragen (hat bayrische papiere), damit das fohlen ebenfalls volle papiere bekommt, das ganze soll nächstes oder übernächstes jahr statt finden, ist eine kostenfrage auch.
bei einer herpes-positiven stute ist das fohlen dann wohl ebenfalls positiv, ich bin mir nicht sicher, ob eine impfung da jetzt wirklich so unbedingt schützt/hilft, oder das pferd eher stresst, vorallem weil mind. eine impfung dann in der trächtigkeit stattfindet.
bei kb, und ohne stallwechsel kann ich für mich verantworten, mein pferd nicht mehr herpes zu impfen. lieber bekommt sie immunpräparate, die helfen, den virus unter kontrolle zu behalten. ich würde aber auch nicht verlangen, dass mich ein zuchtstall aufnimmt bzw. ein hengst im natursprung deckt, egal ob mit oder ohne impfung, eben weil ich weiss, pferd hat aktives herpes.
ich hoffe ich habe jetzt alle hinreichend verwirrt
ps.- ich bin kein impfgegner, aber der meinung, eine schutzimpfung, die nicht schützt, muss nicht unbedingt zusätzlich zu einer chronischen infektion sein. influenza und tetanus wird ohnehin geimpft.