Autor Thema: Urteil im Fall Amy Tyron  (Gelesen 11340 mal)

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Offline feuerblitzTopic starter

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Urteil im Fall Amy Tyron
« am: 31.07.07, 11:56 »
Mildes Urteil
(25.07.2007)
Die US-amerikanische Vielseitigkeitsreiterin Amy Tryon wurde vom Tribunal der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) für zwei Monate gesperrt und zu einer Geldstrafe von 1000 Schweizer Franken plus 1500 Franken Verfahrenskostenbeteiligung verurteilt. Sie akzeptierte die Strafe, die damit sofort in Kraft trat. Tryon hatte beim CCI**** in Lexington ihr nach einem Stolpern offensichtlich lahmes Pferd Le Samurai nicht angehalten sondern noch über den letzten Sprung getrieben. Da am verletzen Vorderbein quasi sämtliche Bänder gerissen waren, wurde Le Samurai wenige Tage später eingeschläfert. Das milde Urteil begründete das FEI-Tribunal damit, dass die Reiterin die Verletzung ihres Pferdes nicht bemerkt habe, also fahrlässig und nicht wissentlich gehandelt habe. Andernfalls wäre auch eine lebenslange Sperre angemessen gewesen, erklärte das Tribunal. Rückendeckung erhielt die WM-Dritte von prominenten Reitern wie Davon o’Connor, dem Olympiasieger von 2000, seiner Ehefrau Karen o’Connor, Lucinda Green und Mark Phillips, dem Trainer der US-Reiter. Stressbedingt Adrenalin-Ausschüttung und Ermüdung könnten Gründe sein, warum die EM-Dritte von 2006, die schwere Verletzung ihrs Pferdes nicht rechtzeitig bemerkte. Das Tribunal folgte dieser Argumentation, zwischen dem ersten Auftreten der Lahmheit und dem letzten Hindernis lagen rund 150 Meter. Die Reiterin hätte 30 Sekunden Zeit gehabt zu reagieren. Der Vorfall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt, da er über ein Internet-Video hunderttausenden von Pferdefreunden bekannt geworden war und erregte Diskussionen hervorgerufen hatte.
Stromberg: » Ich bin ja quasi die perfekte Mischung aus jung, aber sehr erfahren. Gibt's in der Form ja sonst nur auf dem Straßenstrich. «

Offline Bantu

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #1 am: 31.07.07, 12:29 »
für zwei Monate gesperrt und zu einer Geldstrafe von 1000 Schweizer Franken plus 1500 Franken Verfahrenskostenbeteiligung verurteilt

Ich hab mir das Video auch angesehen. Sie will nichts bemerkt haben? Das gibts garnicht.

Offline Lori

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #2 am: 31.07.07, 12:33 »
Hier gibts die offizielle Begründung der FEI: http://www.horsesport.org/c/news/news.htm?vID=1806&sub=&active=
:-X :-X >:(
Grüssle, Annette

Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte.
Petrarca

Offline feuerblitzTopic starter

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #3 am: 31.07.07, 12:34 »
Ja blablabla finde ich persönlich.
Sorry aber was ist denn das? Konzentration? He hallo, sie ist doch keine 10 Jahre alt und eine E-Strecke geritten....

Ich finde es wieder mal total lächerlich.
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Offline Lyrana

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #4 am: 31.07.07, 12:58 »
Gibt´s das Video irgendwo im Netz noch? Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Reiterin, die auf diesem Niveau startet, nicht bemerkt, wenn ihr Pferd lahmt. Und da ja anscheinend sämtliche Bänder gerissen sind, kann das ja wohl nicht nur ein leichtes Tickern gewesen sein.  >:(
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Offline Trulla

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #5 am: 31.07.07, 13:02 »
Und da ja anscheinend sämtliche Bänder gerissen sind, kann das ja wohl nicht nur ein leichtes Tickern gewesen sein.  >:(

Das war die erste Frage, die mir durch den Kopf ging - woher weiß man denn dass die Bänder alle vorher schon gerissen waren, vielleicht hat ihnen ja auch der letzte Sprung den Rest gegeben...??  ???
Schrecklich. Und die Ahndung der FEI ist ein Witz.

Offline Bantu

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #6 am: 31.07.07, 13:09 »
Soviel ich weiß musste das Video aus dem Netz genommen werden.

Das Pferd ging bereits vor dem letzten Sprung deutlich lahm und wollte auch gar nicht mehr vorwärts. Mehrere Zuschauer haben ihr signalisiert, sie solle anhalten. Trotzdem ist sie noch über den letzten Sprung und danach war es noch ein ganz schönes Stück bis zur Ziellinie. Ich frag mich sowieso, was die sich dabei gedacht hat. Selbst wenn sie durch die Geländestrecke gekommen ist, so war es doch klar, dass sie das abschließende Springen nicht hätte mitreiten können.

Offline feuerblitzTopic starter

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Offline Lyrana

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #8 am: 31.07.07, 13:24 »
Hier im Büro läuft´s leider nicht. Ich werde es mir zu Hause mal anschauen.
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Offline donau

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #9 am: 31.07.07, 13:26 »
*videogradgesehenhab*  :-X
vom rein logischen standpunkt her muss die dame selbstmord oder selbstverstümmelungsabsichten gehabt haben, mit einem so deutlich lahmen pferd dann auch noch einen nicht gerade kleinen sprung anzureiten, der schon ein gesundes pferd fordert. mal ganz abgesehen davon, dass ich mich frag, wieso ein pferd trotz schmerzen weiterrennt und auch noch springt, ein vernünftiges, denkendes pferd verweigert zumindest. lässt mich über die tainingsmethoden nachdenken, und erklärt vielleicht auch, warum ihr das lahmen angeblich nicht aufgefallen ist ::)

dass die fei da nichts ahndet, bzw. mein "kann schon mal passieren" sollte nach rollkur, barr-affären und co. eigentlich nicht verwunderlich sein. wahrscheinlich ist das auch etwas, das nur böse ist, wenn die normal-reiter das machen, im spitzensport gehört das halt dazu *kotzenkönnt*
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geolina

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #10 am: 31.07.07, 13:34 »
auch gerade das video angeschaut habe.

eine reiterin die nichts gemerkt hat springt also nach dem zieldurchritt sofort ab und ihre pfleger rasen zu ihr, weil die auch nix gesehen haben.

hm, jaja, i see, i see, sprach der blinde.

übrigens, diese pferde sind bescheuert - das hat gar nicht mal soviel mit trainingsmethoden zu tun. welches normale pferde würde das zeugs da gesund springen?

alex

Offline feuerblitzTopic starter

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #11 am: 31.07.07, 13:37 »
Naja das soll jetzt keine Grundsatzdiskussion übers Buschreiten werden.. ::)

Vermutlich spielt da beim Pferd soviel Adrenalin mit, dass es sicherlich zu solchen Fällen kommen kann. Nur aus der Sicht der Reiterin und der FEI ist es für mich unverständlich wie reagiert wurde.
Stromberg: » Ich bin ja quasi die perfekte Mischung aus jung, aber sehr erfahren. Gibt's in der Form ja sonst nur auf dem Straßenstrich. «

geolina

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #12 am: 31.07.07, 13:44 »
ok, dann wurde ich wohl missverstanden, nochmal:

welches normale pferd würde das zeugs da gesund springen  8) ;D :D ::)

besser verständlich ;). ich abe auch gar nichts gegen die vielseitigkeit, sehe es eher wie du feuerblitz, die pferde (und reiter) die sowas gehen sind an sich schon ziemlich nah an der grenze des *hüstel* wahnsinns. die pferde springen das zeugs deswegen oft auch verletzt oder ohne reiter. deshalb hat der reiter ja eigentlich auch mehr verantwortung zu zeigen als würde man nur noch im schritt nach hause schlappen und da mangelt es aber kräftig hier. gerade weil ihr verhalten im ziel deutlich zeigt, dass sie was gemerkt hat.

mir ging nur donaus mutmaßung über das training zu hause viel zu weit.

alex

Beni

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #13 am: 31.07.07, 13:58 »
...also meine Ahnung von Buschreiten würde ich als eine Klasse unter E bezeichnen....
Und doch kann ich niemals glauben, daß die Reiterin es nicht merkte, wenn ihr Pferd so sehr lahmt.
Ist irgendwie bei der FEI und diesen Reitern nicht anders als bei der Tour de France mit den Radfahrern. Unglaubwürdig, unehrlich, imageschädigend......
schade :-\

Offline donau

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Re: Urteil im Fall Amy Tyron
« Antwort #14 am: 31.07.07, 14:01 »
ich will um himmelswillen auch keine diskussion übers buschreiten, eher im gegenteil, ich würd selber gern ;) und vs ist sicher nicht grundsätzlich schlecht (wobei ich fast darauf tippen würde, dass dieser vorfall ausgeschlachtet wird, von wegen vs verheizt pferde ::) )

ich hab mich eben nur gefragt, ob nicht der selbsterhaltungstrieb des pferdes greifen müsste, weil die lahmheit deutlich und der schmerz heftig war. sicher, die sind "am rande des wahnsinns" wie geolina schreibt, und adrenalin lässt schmerz zurück treten. mit training dachte ich da eher daran, dass dem pferd beigebracht wurde, du springst, egal was kommt, dass es nicht selbst entscheiden darf. ist auch irgendwie sinnvoll für buschpferde der höchsten klassen, kann aber leider, wie hier auch, missbraucht werden (und die fei zieht sich aus der affäre). ein normal-pferd entscheidet meist wesentlich mehr selber, ob´s da jetzt springt oder nicht, hier hab ich ein bisschen den eindruck, pferd soll nicht denken, sondern machen. hat auch nix mit der sparte der reiterei zu tun, eher mit der einstellung zum tier als sportgerät (einen partner scheuch ich dann nicht weiter... ein fahrrad schon.. hinkt ein bisschen, der vergleich)
keine ahnnung ob das jetzt klarer ist ???

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