Autor Thema: Bauchatmung und kein Ende in Sicht  (Gelesen 23716 mal)

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Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« am: 28.07.07, 11:53 »
Hallo,
habe eine heuallergische 15-jährige Stute, die die letzten Heumonate des Winters mehr schlecht als recht überstanden hat. So freute ich mich wahnsinnig auf die Weidemonate, die alle Wehwehchen bislang vergessen ließen und immer hustenfrei waren.
Dieses Jahr wollen Husten und die Bauchatmung einfach nicht verschwinden. Das war noch nie der Fall. Nach Behandlungen mit Ventipulmin, ACC für Pferde und diversen Hustenmittelchen hat meine Stute immer noch Bauchatmung. Das Abhören vom TA ergab: "Hört sich gut an. Atemwege sind nur noch ganz minimal belegt". Blutuntersuchung ergab auch kein Infektion. Alle Werte sind Top in Ordnung.

Wessen Pferd hat auch die Probleme? Was kann man tun? Füttere permanent Plantagines zur Unterstüzung und Vorbeugung.

Aber die Bauchatmung ist immer noch da?  :'( :P :P :P :P :P :P

Freue mich über Antworten!
 
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Offline Fah

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #1 am: 28.07.07, 12:43 »
Die Bauchatmung bedeutet, dass die Kraft der Lunge nicht ausreicht, die Luft richtig auszuatmen, der Bauch hilft also mit. Bei meiner Stute ist dies der Fall, weil die Lunge geschädigt ist, da die feinen Lungenbläschen zerstört sind. (sogenanntes Lungenemphysem). Allerdings zeigt sie nicht dauerhaft Bauchatmung sondern nur zeitweise, z.B. wenn sie wegen der Blüte von bestimmten Pflanzen deutliche Probleme hat.
Ist bei Deinem Pferd die Bauchatmung immer vorhanden oder nur zeitweise? Und das bedeutet bei Dir "Heumonate"? Bitte beschreibe doch genauer die Haltung im Winter.
Ein Pferd macht den Tag länger, die Nacht kürzer, das Konto leerer, die Nerven blanker und die Klamotten schmutziger.
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Autor unbekannt

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #2 am: 28.07.07, 12:59 »
Hallo Fah!
Meine Stute zeigt zur Zeit seit ca. 3 Wochen permanente Bauchatmung. Dabei ist sie aber fit und möchte laufen. Sie wird z. Zt. außschließlich im Schritt geritten.
Von Mai-Oktober steht sie nur auf unseren Weiden. Geschlossener Stall, Einstreu und Heufütterung sind nicht vorhanden. Ernährungsgrundlage ist also Gras von extensiven Weiden, Mineralsbigs für die Weide und ein Händchen Kraftfutter.
Bislang war es so, dass sie bei ausschließlicher Weidehaltung ohne Zugabe von Heu husten- und bauchatmungsfrei war. Nach Aufstalltung ab November/Dezember fing der Husten nach ca. 6 Wochen Heufütterung an.
Die Haltung im Winter sieht wie folgt aus: Offenbox mit Spänen (entstaubte, eingeschweißte vom Händler) über Nacht. Tagsüber Gruppenauslauf im Paddock/Weide. Je nach Heuqulaliät kamen wir auch schon viele Jahre trotz trockenem Heu hustenfrei über die Winter. Aber das ist ja jetzt nicht das Problem.

Was neu ist, ist das mein Pferd trotz Gras hustet, bzw. zur Zeit nicht mehr, aber Bauchatmung zeigt. 

Es ist zum Mäuse melken!  :'(
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Offline Fah

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #3 am: 28.07.07, 13:44 »
Da dieses Problem erst so kurzfristig auftritt, tippe ich eher auf einen allergischen Schub oder einen akuten Infekt. Letzteres schliesst Dein TA aber aus, wenn ich das richtig verstehe?
Was könnte denn in der Nähe blühen, was sonst keine Probleme machte? Meine Stute reagiert z.B. extrem in der Maisblüte, die steht bei uns unmittelbar vor der Tür.
Und: wieso und seit wann wird die Stute nur im Schritt bewegt? Besteht zeitlich ein Zusammenhang oder hast Du das Reiten wegen der Bauchatmung reduziert?
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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #4 am: 29.07.07, 17:49 »
Hallo Fah,
ja dann muss man wohl auf eine Allergie schließen. Maisfelder haben wir überhaupt keine in 4 km Entfernung und der blüht auch noch lange nicht. Sie steht auf z.Zt. auf einer recht feuchten Wiese mit viel blühendem Mädesüß. Ob das der Grund ist?
Im Schritt wird sie z.Zt. nur deshalb bewegt, da sie im Juni verschleimte Atemwege hatte und darauf behandelt wurde. Vor drei Wochen wurde die Stute nochmals abgehört und da war sie klar. TA meinte, besser leicht im Schritt bewegen und trainieren. Und das mache ich jetzt, obwohl selbst die Schrittausritte anstengenden sind, da wir enorme Höhenlagen und Täler haben. Gestern lief sie sehr ausdauernd ohne Rasseln der Luftwege und Husten. Will nur aus Nummer sicher gehen und langsam wieder antrainieren. Wir sind dieses Jahr kaum zum Reiten gekommen. Dementsprechend mäßig sind unsere Ponys auch trainiert. Aber wir arbeiten dran, auch wenns schwierig ist bei den Wettereskapaden.  ;D :P
Heute morgen hatte sie wieder Bauchatmung, nachdem ich sie von der völlig überflutenden Weide in den Offenstall holte. Irgendwie trägt das schauerliche Wetter auch nicht gerade zur Gesundung eines bronchienempfindlichen Pferdes bei  :-\

LG Ille
« Letzte Änderung: 29.07.07, 17:52 von Ille92 »
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Offline Fah

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #5 am: 29.07.07, 18:14 »
Ja, wem sagst Du das. Ich bin dazu übergegangen, meine auch im Sommerhalbjahr einzudecken, wenn das Wetter allzu nass und kalt ist.

Festsitzender Schleim ist durch Abhören nicht unbedingt festzustellen. Bist Du sicher, dass da alles in Ordnung ist? Aber selbst wen der Schleim durch Medikamente verflüssigt wurde: irgendwann muss der durch Bewegung auch raus.
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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #6 am: 29.07.07, 18:22 »
Hallo Fah,
sollte sich die Bauchatmung nicht grundlegend bessern, werde ich wieder den TA zu Rate holen. Wenn ich nicht zum Reiten kommen, versuche ich wenigstens zu longieren. Viel im Trab, wenig Galopp. So dass sie wenigstens eine viertel Stunde läuft. In den letzten Tage kamen auch bei Anstrengung keine Huster und auch keine Geräusche von belegten oberen Atemwegen, wie man sie im Juni bei Anstrengung noch hören konnte. Ich wieß nicht, was dieses Jahr los ist. Der Wurm ist iregendwie drin, und ich muss dir sicherlich nicht sagen, wie man sich fühlt, wenns Pony nicht fit ist :-\ :'( >:(
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Offline AndreaT.

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #7 am: 30.07.07, 09:41 »
Wenn man dauerhaft eine Bauchatmung sieht, würde ich mal tippen, dass die Lunge so stark zugeschleimt ist, dass man gar nichts mehr hört......
Und was Du schreibst, klingt nach Allergieschub.
Leider ist das bei chronischer Bronchitis so, dass es eben im Laufe der Zeit immer schlimmer wird und die Pferde von jetzt auf gleich auf zusätzliche Allergene reagieren.

Mein Huster bekommt auch im Sommer eine Regendecke drauf, er verträgt Feuchtigkeit und Regen nur ganz schlecht.

Ich würde eine Bronchoskopie machen lassen, dann weisst Du zumindest Bescheid wie es in den oberen Regionen der Lunge ausschaut, dann kann man schon besser therapieren und behandeln.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline Lillebror

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #8 am: 30.07.07, 11:07 »
Wie ist denn die Atemfrequenz? Wieviel Atemzüge in Ruhe, wieviele nach einer Trab-/Galoppphase und wie schnell und auf welchen Wert beruhigt sich die Atmung hinterher wieder?

Evtl. könnte man auch mal eine Blutgasanalyse machen, um festzustellen, wie die Sauerstoffversorgung ist.
Wären wir unendlich, so wandelte sich alles.
Da wir aber endlich sind, bleibt vieles beim Alten.
B. Brecht

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #9 am: 31.07.07, 09:41 »
Hallo ihr,
Sonntag Abend hatte ich den TA noch da. Stute hatte 38,9 Fieber! Ein Infekt war der Auslöser mit massivem Husten. Sie hatte abends gepumpt wie ein Blasebalg. Einfach grausam. Nun gut, dann habe ich aufgestallt. Morgens war das Fieber schon wieder deutlich runter und das ganze Pony wesentlich fitter.
Nasses Wetter, angeschlagenes Lungensystem und eventuell die Pferde von der Nachbarweide, die seit Freitag dort standen, haben den Infekt ausgelöst.
Nun ja, jetzt hat sie also ein Antibiotikum bekommen, heute nochmals eine Dosis und Donnerstag und dann schauen wir mal.
Denke, dass mein Pony schon seit Mai leicht angeschlagen war aber jetzt kam der Durchbruch.
Heute morgen war die Stute sehr fit und das Beste  KEINE   ;D :D ;D :D Bauchatmung. Hoffentlich kann sich jetzt mal ordentlich austherapieren, auch wenns schwer fällt bei dem grausamen "Sommer".

LG
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Offline Fanny

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #10 am: 16.08.07, 21:17 »
Hallo Ille,

habe dieses Jahr auch massive Probleme bei meiner Ekzemerin und jetzt auch bei den anderen beiden. TA ist mit seinem Latein am Ende, ist allergisch bedingt, hat mich jetzt an Homöopathin zur Ausleitung verwiesen....das Verrückte ist, an den Haltungsbedingungen (Offenstall, Weidehaltung, Fütterung) hat sich nichts geändert...
Je vais dormir moins bête ce soir..... Viéu coume se deves mouri deman. Apren coume se deves vièure pèr toujour.

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Re: Bauchatmung und kein Ende in Sicht
« Antwort #11 am: 19.08.07, 12:31 »
Hi,

@Fanny: Ja dieser Sommer ist defintiv kein Sommer und auch das Pony von Dana, das bisher (seit 12 Jahren) nie Husten hatte, ist verschleimt und hustet und hat eine permanente Rotznase wenn sie geritten wird. TÄ ist unser Stammgast :-\ :'(
Meiner Stute geht es wieder besser nach dem Antibiotikum. Ich reite sie, sie läuft gerne, schwächelt aber an starken Steigungen etwas, was sicherlich mit dem Husten zu tun hat, aber auch weil sie etwas zu dick ist und wir in den letzten Monaten sehr wenig geritten sind. 
Habe auch in Bekanntenkreise gehört, dass hier und da ein Pferd über Nacht Fieber bekam und richtig krank war. Bei dem Wetter kein Wunder...
In meinem Urlaub hatte ich irgendwie nichts anderes zu tun als Ponys von einer überflutenden Weide auf die nächste zu stellen, Regendecke auf und ab, von einer  Weide ohne Schutzhütte schnell auf eine bringen, wo eine steht etc... Suche nach Heu aus dem letzten Jahr, dass man verfüttern kann, wenn Ponys auf Koppel mit Hütte stehen, die aber abgegrast ist ...  :P :P :P Ätzend wars und ist es, denn der Regen ist ja wieder angesagt...   
Unsere Robusten schwächeln dieses Jahr erstmalig ... ich hoffe auf einen trockenen langen Herbst zum regenerieren .... :)
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