Treffpunkt für Vereine und Stallbesitzer > Reit- und Fahrvereine

Schützenfest und die Turnierreiter!

(1/4) > >>

ankeb:
Moin!

Ich muß mal etwas Dampf ablassen; hab mich gestern tierisch geärgert! Bei uns im Dorf war gestern und heute Jubiläumsschützenfest. Der Schützenverein hat darum gebeten, das am Sonntag möglichst viele Reiter den Umzug begleiten. Unser 2. Vorsitzender hat in der Halle ne Liste ausgehängt, wer mitreitet. Reaktion: gleich null! Ok, Anfänger können das nicht, da sag ich ja nix; nur unsere "Turnierreiter" regen mich auf! Zitat: "nee, dafür ist mir mein Pferd zu schade". Diese Super-Turnierreiter reiten übrigens auf Reiterprüfung- bzw. E-Niveau, einige wenns hoch kommt mal ne A!  ::)

Weil es dem guten Menschen zu peinlich war, ganz abzusagen, hat er ne Bekannte von mir kontaktiert, ob wir nicht reiten könnten (sind Vereinsmitglieder, aber äußerst selten in der Reithalle). Ich sollte dann die Standarte des RV nehmen. Tja, ist ja mit Gipsy kein Thema, die tut alles für mich. Das Problem an der Sache: das Pferd meiner Bekannten ist erst 6 Jahre alt, und kennt nicht viel, und wenn der Kerl scheut, guckt er nicht, wo er hinspringt! Der hat Gipsy auf Ausritten schon x-mal gerammt, und ich hatte zahllose blaue Flecken von diesen Eskapaden. Ich hab ihr vorher gesagt, das sie das lieber lassen sollte; wenn schon, hätte sie ihre junge Stute satteln sollen, die ist erst vier, aber die Coolness in Person (hab ich eingeritten! *protz*). Nee, wollte sie nicht, weil sie die noch nicht so oft selbst geritten hat. Es kam, wie es kommen mußte: schon am Treffpunkt knallte der junge Wallach ab wie nix Gutes; meine Bekannte hat sich glücklicherweise überzeugen lassen, lieber wieder nachhause zu reiten.

So, da war ich nun, die Abordnung unseres Reitvereins, allein auf weiter Flur!  :-[ Pferdi und ich haben im wahrsten Sinne des Wortes die Fahne des Vereins hochgehalten. Gipsy hat sich, wie immer auf Umzügen, absolut vorbildlich benommen. Obwohl wir stundenlang unterwegs waren, hat sie noch nicht mal die Straßen verunreinigt. 8)

Trotzdem war mir diese "Performance" ausgesprochen peinlich. Es kann doch nicht sein, das aus dem ganzen RV außer mir keiner dazu fähig ist, einen "popeligen" Schützenfestumzug zu reiten!  >:(

Die beiden, die zu Fuß den Zug begleiteten, um den "Offizieren" zu assistieren, die meist nur einmal im Jahr auf dem Pferd sitzen, waren übrigens eine Frau, die nur am WE hier ist, und sonst in Hannover arbeitet, und eine, die 6 Tage die Woche nen 12-Stunden-Tag abreisst!  >:(

Danke fürs lesen!

friesi02:
...na ja, muß man halt versuchen die andere Seite auch zu verstehen....

Ich wär wahrscheinlich auch nicht bereit, an so einem Umzug mitzureiten.
Die Musikkapelle und das ganze Gedöns ist schon für die meisten Pferde auch enormer Stress.
Und das Risiko, dass was passiert, ist da nun mal nicht von der Hand zu weisen...

Wenn man sich vielleicht schon jahrelang mit schwer heilenden Verletzungen, nach Verletzungspausen wieder Aufbauarbeit o.ä. rumgschlagen musste, hat man irgendwann einfach keinen Bock mehr, Risiken irgendwelcher Art einzugehen.
Ist ja neben dem ganzen Ärger auch irgendwann eine Frage der Kohle :P

Und - egal auf welchen Niveau der Reiter seine Prüfungen bestreitet - daran kann man ja nicht messen, wie sehr ihm sein Pferd vielleicht am Herzen liegt.

bagatelle:
Die andere Seite dürfet aber wohl eher sich selbst als ihre Pferde schützen......Sorry, aber die meisten Pferde können weit mehr ab als wir ihnen zutrauen. Außerdem werden Reitergruppen kaum direkt hinter ne Blaskapelle gesetzt im Zug. Unser damaliger Verein ist auch regelmäßig bei solchen Umzügen mitgeritten. Ich denke eher das viele ihre Pferde in Watte packen und mit solchen Vorbehalten ans reiten ect gehn das sich das natürlich auch aufs Pferd überträgt. Klar mit einem bekannten "Spinner" würd ichs auch nich machen, aber wenn der Reiter dem Pferd die nötige Sicherheit gibt ist so n Umzug sogar ne gute Übung fürs Pferd. Alle reden vom training für Gelassenheit..... ::)
Meine Meinung.

ankeb:
Um das noch mal klarzustellen: mir geht es nicht darum, das ich kein Verständnis dafür habe, wenn jemand das seinem Pferd nicht zutraut! Ganz im Gegenteil, ich hab ja meine Bekannte mit ihrem jungen Wallach nachhause "gejagd", um die Zuschauer, sie und das Pferd zu schützen.

Mich nervt es ganz einfach, das diese tollen "Turnierreiter" alle Annehmlichkeiten dankbar annehmen, aber wenns dann um Arbeitseinsätze geht, darum, Spalier zu stehen (zu Fuß!), oder eben ums Umzüge mitreiten, sind se sich zu fein dafür. Wenn keiner mitarbeitet, kann so ein Reitverein auf lange Sicht nicht bestehen.

Bei manchen bezweifle ich auch, das denen ihr Pferd am Herzen liegt, so, wie die damit umgehen.  :-X Viele Pferde sind einfach zu gutmütig; bei meiner Zicke würden diese Experten das Fliegen lernen.  ;D

sasthi:
Ich denke, das Problem liegt durchaus auch an der "Nervigkeit" des Pferdes.
Wenn ich dran denke, wie manche Pferde bei der Siegerrunde abspacken, da überlege ich mir echt, wie Nervenstark diese Pferde wirklich sind.
Andererseits kann ich mir aber vorstellen, dass gerade so ein Umzug für die Pferde recht interessant sein könnte.
Aber da erkennen (vielleicht sogar Gottseidank) viele ihre Grenzen.
Ich denke, dass eine Gewöhnung von Anfang an vielen Pferden recht gut tun würde.
Und was spricht dagegen, zu Fuß mit dem Pferd mitzulaufen?

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln