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Was muss man sich bei der Arbeit gefallen lassen?

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christi281:
Aufgrund jüngster Ereignisse von Forumsmitgliedern stelle ich mir die Frage was man sich bei der Arbeit alles gefallen lassen muss.
Einerseits von Kollegen und zum anderen vom Chef?
Muss man sich alles bieten lassen oder wann ist es sinnvoll dem gegenüber sie Stirn zu bieten.

Da ich jetzt nicht von den anderen reden kann erzähle ich mal von meinem Chef.

Ich arbeite in einem sehr großen Betrieb mit sehr vielen einzelnen Arbeitsstellen.
Mein chef regelt alles selber. Hat zwar für alles seine Angestellten aber muss sich halt um jeden Bereich kümmern.
Das Problem bei ihm ist das er sich um alles kümmern will und dadurch in Stress gerät den er dann an uns ablässt. Er rennt tagelang mit schlechter Laune durch die Gegend und hat an allem was auszusetzen. Besonders an seiner Tochter die im Büro arbeitet. Dann wird im Laden geschrien und wüste Beschimpfungen werden verteilt.
Es nervt mich dann tierisch und ist echt peinlich wenn Kunden im Laden sind.

Wenn ich selber was hab kann es sein das er überhaupt nicht zuhört und hinterher gibt es ein Donnerwetter wenn was schief läuft.
Normal reden kann man mit ihm nur nach Feierabend.
Wenn ich nicht wüsste das er privat anders ist hätte ich wahrscheinlich schon längst gekündigt.

Mich würde jetzt mal interessieren ob es bei euch teilweise auch so ist und wie ihr euch verhaltet.

LG Christi

Dominachen:
Problem ist heutzutage bekommt man kaum schnell wieder arbeit, deshalb lässt man sich viel gefallen. Ob es Überstunden, wilde Beschimpfungen oder sonstige Sachen sind. Allerdings sollte man sich sicher sein, was man will. Denn wenn du deinem Chef die Wahrheit ins Gesicht sagst, könnte es sein, dass es eine Kündigung gibt.
Auch wenn hier jetzt einige sagen werden, dass kann man sich so einfach. Aber wenn man jemanden loswerden will, findet man einen Weg!  ;D

Meinem Mann hat man letztens gesagt, dass er doch seine Arbeit zu erledigen hätte, bevor er das Haus verlasse. Auf die Frage, ob nun Überstunden angeordnet wären, kam ein "können Sie in ihrer Freizeit machen". Soweit kommt es  noch, wo man ohnehin vergisst, dass er nur eine Teilzeitkraft ist und ihn viel zu viel arbeit aufbürgt. Er hat diese Anordnung schriftlich haben, hat er nicht bekommen, und er ist nach Hause gegangen, als er offiziell Feierabend hatte.

Mir haben sie letztens nachgelegt an der Waffenausbildung teilzunehmen. Meine Antwort darauf war, dass ich wenn ich das gewollt hätte, Soldat geworden wäre und dies nicht tun würde. Darauf kam ein, dann wäre ich eine Fehlbesetzung für diesen Posten. Tja wenn ich ne Fehlbesetzung bin, sollen sie mich doch versetzen.  :o

Wallhalla:
Schöne Box....ich mach seit einem Jahr den Job von 2 Personen....ein Job davon ist, wie alle anderen sagen, ein Job für einen kräftigen starken Mann....seit Anfang dieses Jahres ist es besonders schlimm....ich hab um Unterstützung gebeten, weil ich Angst hatte, es geht was in die Hosen...unterschwellig hab ich dann zu hören bekommen, ich wär nicht belastbar.Es wurde doch tatsächlich eine 400 Euro kraft genehmigt, die nicht Auto fahren will, das ist aber ein starker Bestandteil des Jobs.....Nun gut, gestern bin ich heulend im Büro zusammen geklappt, es geht nicht mehr, ich hab keine Urlaubs-Krankheits-Abwesenheits Vertretung, nehm ich 3 Wochen Urlaub, bleibt alles liegen, das kann ich alles nacharbeiten....Ich war letzte und vorletzte Woche 2 mal in HH, mit dem 7,5 to....ud allen palletten hinten drauf....Das sind Gewichte, die gehen aufs Kreuz....macht ja nix, daß das eh schon kaputt ist und ich einen Leistenbruch habe....

Alles nach dem Motto: wenn die Olle kaputt ist, holen wir jemand von außerhalb, die können wir billiger einstellen....

Zum Glück hats unser Betriebsrat gestern mitgekriegt, mal sehen ob sich was tut, jeder sieht nur die fertige Arbeit, was für eine Plackerei dahinter steht will niemand sehen....

Fakt ist, am Montag geh ich zum Arzt, weil in dem Zustand, in dem ich mich grad befinde, bin ich schon eine Gefahr im Straßenverkehr. Nur ist es mir schon peinlich....diese Schwäche zuzugeben, daß ich nimmer kann, daß es grad einfach so nimmer geht. Aber nur noch heulend und zitternd rumhängen ist auch kein Leben mehr...vor allem leidet auch die Menschheit und meine Tiere darunter....weil ich nur noch gereizt bin....Naja schau mehr mal....

carola:
Ja, wir sind alle ersetzbar. Das muss man einfach sehen. Wir haben eine cholerische Chefin. Klingt ähnlich wie die von Christi, und wie man es macht, ist verkehrt. Alle leiden drunter, kaum einer kann sich wehren. Man muss lernen, es abprallen zu lassen. Walhalla hat Recht: man muss sich über die Konsequenzen klar sein. Wenn nicht einmal die Tochter sich wehrt... Und vielleicht auch bewusst werden über den eigenen Wert in der firma. Wenn er hoch ist, kann man viel machen, wenn man leicht austauschbar ist in den Augen des Vorgesetzten, sieht es schlecht aus.

sasthi:
Ich werde gerade in einer Rehabilitationseinrichtung umgeschult.
Kollegen haben also alle ihre persönlichen Handicaps, die einen körperlich, die anderen psychisch.
Mit dabei ein Kollege, welcher wohl unter dem narzistischen Persönlichkeitssyndrom leidet; zumindest wurde ihm das irgendwann mal bescheinigt.

Ich bin in dieser Gruppe seit etwas mehr als einem Jahr. Anfänglich rastete diese Person gegenüber der ganzen Gruppe aus, beschimpfte alle als Schwachmaten, etc. pipapo.
Da ich (in der Zwischenzeit würde ich sagen) leider grundsätzlich erstmal an das Gute im Menschen glaube, habe ich (trotz Warnungen von anderen Kollegen) versucht, mit ihm ein kollegiales Verhältnis aufzubauen, dass zumindest halbwegs bei Projekten eine Zusammenarbeit gewährleistet war.

So ganz wirklich klappte das wohl nie. Geht dieser Person etwas gegen den Strich, oder er hat private persönliche Probleme, rastet er aus, beschimpft wüst... und haut ab.
Nachdem ich gemerkt habe, dass ich mit dem Versuch mehr oder weniger scheiterte, schottete ich mich ihm gegenüber ab und versuchte, so weit wie möglich zwar freundlich zu bleiben, aber auch meine Grenzen zu setzen. Ich merkte, dass diese Person unglaublich viel Energie und Nerven kostet(e). Im Januar eskalierte die Situation das erste mal richtig. Nach einem hitzigen Wortwechsel, weshalb ich nicht mehr so viel mit ihm zusammenarbeiten würde, etc. pipapo, fielen seinerseits die Worte: "Erschieß dich doch gleich, ob jetzt oder in 10 Jahren ist doch schon fast egal! Jetzt müsste ich dich zumindest nicht mehr sehen."
Daraufhin fehlten mir erstmal komplett die Worte.
Ich verlagerte meinen Arbeitsplatz dann im Klassenraum zu einem anderen Kollegen, der die ganze Situation mitbekommen hatte und ging dann zu meinen Ausbildern und erklärte die Situation, dass ich unter diesen Umständen mit dieser Person nicht mehr zusammenarbeiten werde.
Zwei Tage später klappte ich dann mit den Nerven vollends zusammen und nahm das erste mal in meinem Leben Psychopharmaka, um etwas Abstand reinzubekommen.
Seitens der Ausbilder passierte nichts.

Ich ignorierte ihn die nächsten Monate soweit möglich, reagierte nicht mehr auf Ansprachen, Sticheleien, Frotzeleien, und so weiter, und hielt mich auch an die anderen Kollegen, die mich soweit auch nicht mehr alleine ließen.
Nachdem ich dachte (böser Fehler), die Situation hätte sich soweit wieder entspannt, dass die Gefahr eines verbalen Angriffs gebannt wäre, kam es dann gestern wieder zu einer Eskalation.

Unsere Arbeitsplätze sind nicht zugewiesen, wenn ein PC frei ist, arbeitet man daran, wenn nicht, sucht man sich einen anderen Platz. Die letzte Zeit arbeitete ich in einem anderen Bereich, damit ich mit dieser Person so wenig wie möglich in Kontakt kam. Damit habe ich auch nicht mitbekommen, wo sich diese Person also immer hingesetzt hatte, bzw. ich sah, dass sie an 2 verschiedenen Plätzen arbeitete, aber nicht, was aktuell "sein" fester Platz ist.
Ich kam also eher, setzte mich an den PC, fuhr ihn hoch, da kam diese Person, was ich an seinem Arbeitsplatz täte. Ich erwiderte daraufhin:
"Soweit ich weiß, sind die PC Plätze nicht persönlich zugewiesen."
"Da sitze ich immer - hau ab!"
"Nein, ich arbeite heute hier"
"Du gehst jetzt da weg, sonst setzt's was"
"XY, ich war zuerst da, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es sind noch andere PC's frei, du kannst dich ebenfalls woanders hinsetzen"
"Du  gehst jetzt da weg, hau ab, das ist MEIN Platz, ich lass mich doch von anderen nicht anmaulen, weil ich deren PC wegnehme"
"Ach, und wenn mir das passieren würde, dann wäre es egal, oder wie?"
"Ja, jetzt hau ab! Sonst..." (Und rüttelte am Schreibtischstuhl)

Ich fühlte mich in der Zwischenzeit wirklich bedroht, stand also auf und packte meine Sachen zusammen.
Zwei (!) Ausbilder bekamen die Situation mit, gemacht wurde nichts.

Ich war daraufhin gestern bei der Polizei und habe mich erkundigt, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen. Sieht genauso mau aus, erst muss was passieren. Mir wurde nur geraten, das Ganze zu protokollieren und die Zeugen aufzuschreiben und ja nicht mehr alleine zu bleiben.

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