Autor Thema: Flachlandpferd, jetzt "Gebirgsneuling" schonend ans neue Gelände gewöhnen  (Gelesen 2266 mal)

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Jezabel76

  • Gast
Hallo liebe Agrarler,
ich weiss nicht genau wie ich dieses Thema sonst nennen soll ;-)

Also - vorher war meine Hafi-RB nur auf dem flachen Land unterwegs, genauergesagt im Hessischen Ried... D.h sie konnte kilometerlang einfach nur gradauslaufen, das Gelände war kaum anspruchsvoll, abgesehen vielleicht von den Strassenüberquerungen (urgs)...

Nun sind wir in den Odenwald umgezogen - und hier geht es NUR bergauf und bergab. Bislang hab ich keinen Fitzel Gelände gefunden, wo ich sie mal laufen lassen kann... aber sie stellt sich gar nicht ungeschickt an - sie ist heute so sicher einen Hang runtergeklettert, das war ganz ganz toll.... ich war so stolz auf sie!
Ich finde es wunderschön dort zu reiten - hinter jedem Hügel bietet sich ein anderer, wunderschöner Ausblick... allerdings hab ich heute festgestellt, dass wir über 200  Höhenmeter überwunden haben  -eher an die 250 glaub ich (ich muss mich im Kartenlesen noch üben...aber das is ein anderes Thema). Wir waren knapp 1.5 Stunden unterwegs, hauptsächlich Schritt.

Da man alles was man hochreitet naturgemäß auch runterreiten muss, hat das natürlich zur Folge gehabt dass sie einiges bergab laufen musste.
Nun hat mein wanderreitender Ex es zur Philosophie erhoben, dass man, wenn man länger bergab reitet, absteigt und führt, weil es nicht gut für die Vorderbeine ist.
Und da meine RB eh eine Schwachstelle an den Vorderbeinen hat (Schraube drin...), hab ich natürlich Angst, sie dahingehend zu überlasten.

Allerdings ist meine RB eine Spezialistin und ich mag es gar nicht so gern im Gelände abzusteigen - ich hab das Gefühl ich habe mehr Kontrolle, wenn ich drauf sitze (und ich glaube sie fühlt genauso..)

Die Besitzerin sieht das alles nicht so problematisch.... aber ich mache mir schon Gedanken. Das bergauf macht mir keine Sorgen, da wird sie schön viel Kondition von bekommen - aber:

Was genau wird beim bergabreiten denn am meisten beansprucht?
Was kann man tun, um da zu stärken, zu trainieren?
Ich meine, es sind doch nicht alle Odenwaldpferde in jungen Jahren verschlissen - also musses da doch ne Möglichkeit des Trainings geben?

Ich traue mich halt momentan noch keine anderen Wege zu reiten, weil die allesamt größere Höhenunterschiede beinhalten.

Bin ich jetzt ein Warmduscher?



Allerdings sind auch die Weiden sehr bergig (und sehr groß), so dass ich, wenn es so weit ist wahrscheinlich eh einen Herzinfarkt bekomme, wenn ich sehe wie sie da herumrennt *g

Ich hoffe ihr habt Ideen

Alles Liebe Isa






« Letzte Änderung: 30.03.07, 23:09 von Jezabel76 »

Muriel

  • Gast
Hi, Odenwald ist schön *nick* aber eben auch oft sehr steil.
Beim Bergab abzusteigen ist eine sehr gute Maßnahme.  fördert auch die Kondition des Reiters  ;D

Pferde die schon lange in den Bergen laufen, haben in der Regel ein besseres Gleichgewicht um die Berge runterzukommen. Für den Flachlandtiroler besteht die Gefahr daß das ganze Gewicht den Vorderbeinen zugeschoben wird.

Zum Eingewöhnen würde ich eh erst mal viele Spaziergänge mit dem Pferd machen, dann kommt die Bergkondition auch recht bald.

um dann später die Koordination beim Bergabreiten zu fördern, kann man immer mal am Berg anhalten und dabei die Hinterbeine mit der Gerte schon mal etwas unter den Körper schieben um dem Pferd eine bessere Balance  zu geben.

wenn das Pferd beim Bergab nicht mehr schneller wird oder passartig geht, es nicht rutscht oder sonst irgendwie gebremst werden muss, kann man auch schon mal oben bleiben wenn man dann reitet.
Ein gutes Bergpferd zu reiten ist ein Vergnügen, da merkt man fast nicht ob es rauf oder runter geht. Ich hatte in der Schweiz mal mit einem Freiberger das Vergnügen.

Gut daß das Pferd auch auf Hangweiden steht, da wird der Prozess etwas schneller gehen. Aber auch hier: Augenmerk auf die Sehnen und den Fesselträgerbereich haben.

Wenn das Pferd an der Hand spannende Dinge macht, ist das doch eine gute Gelegenheit zum üben  8) :D

dazu kann man unter die Trense einen Kappzaum oder Knotenhalfter schnallen, damit man nicht an der Trense führen muss.

Offline Kaijsa

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Ha, das ging mir bei meinem Umzug im Studium ähnlich... bin aus Schleswig-Holstein ins Harzvorland gezogen- das war für mich und das Pony ne ganz schöne Umstellung *g* Allerdings konnte ich bei meinem ganz gut merken, wenn es zu anstrengend wurde- hab mir dann immer gesagt "nein, der stellt sich nicht an, das ist wriklich anstrengend" beim Bergabreiten hab ich einmal auf das gefälle geachtet (wenn es mir mulmig wurde, hab ich geführt) und auf die Länge der abwärtsführenden Strecke. Wenn es länger als hm... sagen wir mal 3 km bergab ging,dann habe ich auch geführt. Nach 3 Monaten hatte sich aber seine Kondi und Kraft soweit gesteigert, dass es auch länger ging. Da hat er mir denn durch schneller gehen und eiern gezeigt, wenn es ihm bergab zu anbstrengend wurde.

Was kann man tun um die KRaft zu stärken fürs bergabreiten?
Gerüchteweise habe ich gehört, dass es die Bauch- und Brustmuskeln beim Pferd stärkt.
Und trainieren kann man, dass sich das Pferd auf halbe Parden hin vermehrt auf den Hintern setzt und sich hinten trägt, anstatt auf den Vorderbeinen. Die Reaktion auf halbe Paraden kann man auf dem Reitplatz gut üben- allerdings schafft ein Pferd das imGelände bergab erstmal nur sehr kurze zeit, weil sehr anstrengend( je steiler, je schlimmer- so fühlte es sich jedenfalls mit meinem Pferd an *g*)
Man lernt nie aus....