Autor Thema: Frust beim Reiten!?  (Gelesen 20205 mal)

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Offline Steffi

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #30 am: 05.09.04, 22:36 »
irgendwie find ich das motivierend - wenn ich höre, wie sich andere pferde im gelände aufführen, weiß ich erst, wie brav meine ist! ich mein für mich ist es ganz klar, dass sie im gelände super brav, locker, kontrolliert und einfach angenehm geht ... aber anscheinend ist das doch nicht so selbstverständlich. das heißt, ich finds völlig normal, wenn wir mal länger ausreiten gehen, und sie sich toll benimmt ...

aber im moment klappts bei der dressurarbeit auch schon wieder ein bisschen besser  ;)

Offline sugar

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #31 am: 06.09.04, 07:53 »
guten morgen,

mein frust ist auch wieder verflogen - pferdchen geht wieder supergenial (auch durch den neuen trainer) und meiner ersten LM in 3 wochen sehe ich halbwegs positiv entgegen... :D

schon lustig, wie schnell das gehen kann... ::)
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Offline JulietSunny

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #32 am: 06.09.04, 17:17 »
Hallo ihr Lieben!

Darf ich mich auch mal virtuell ausheulen?
Mein Reitschwein treibt mich in den Wahnsinn... :'(

Aber von vorne. Mein Reitschwein ist eine kleine Welch D Stute, 8 Jahre alt, Grundausgebildet, freizeitgeritten. Sieht aus wie ein Engel, entlockt jedem ein "oh wie süß" und benimmt sich wie  :-X :-\ :o. Ich nenne sie seit erst 3 Monaten mein eigen.
Die ersten 2 Wochen war sie ein Engel.
Dann fing sie an zu testen. War relativ harmlos, hab ihr auch soweit nix durchgehen lassen ( sie geht immer mal rückwärts oder bleibt stehen, wenn sie nimmer will), das war mal mehr, mal weniger schlimm, aber immer händelbar.

Nun hatte ich eine Zerrung im Rücken und durfte 5 Tage nicht reiten. Es ist Sommer, die Maus steht auf der Wiese, ich habe sie longiert, Bodenarbeit gemacht, spazieren gegangen - also nicht so, dass sie gar nix getan hat. Ich muss dazu sagen, davor ging sie richtig schön und ich dachte, wir hätten es endlich raus. Am dritten "Stehtag" fing sie an, eklig zu werden, zog mich beim longieren übern Platz, war sehr aufgeregt und so. Gut, hab ich mir nix bei gedacht. Am Samstag also erstmal wieder drauf und gleich in einer Gruppenreitstunde geritten (wie eben immer Samstags). Und was macht sie. Schlägt mit dem Kopf wie eine irre, reißt einem die Zügel aus der Hand bei JEDEM nachfassen, versucht zu steigen, rennt rückwärts... Ich dachte ich sei im falschen Film! Das war gar nicht mein Pferd. Ich war echt den Tränen nahe, es ging gar nix. Ich habe sie fast 1,5 Stunden geritten, am Ende auch ausgiebig Galopp, in der Hoffnung, dass sie sich eben austoben muss. Habe dann schon Schmerzen (Zähne) vermutet.
Gestern habe ich sie dann erstmal ablongiert um zu sehen, ob sie sich beim einschnallen der Ausbinder gegens Gebiß wehrt oder so. Aber nix, gar nix, todbrav. Habe sie dann geritten, sie war immer noch etwas nicklig, aber wieder mein Mäuschen und ich dachte, ok, das kriegen wir wieder hin. Nun hatte ich heute eine Einzelstunde bei der RL vom Samstag (die mir das wegen dem samstäglichen Benehmen angeboten hatte). Ich war zuversichtlich weil es ja gestern ging. Aber was war? Madame war noch schlimmer als Samstag. Ans galoppieren war nichtmal zu denken. Nichtmal an mehr als eine Runde Trab. Sie scheute dauernd, blieb stehen, schmiß den Kopf hoch, versuchte zu steigen, keilte aus. Aber nicht so, als täte ihr was weh, sondern pure Frechheit. Also sie lief bis an eine Stelle, die sie sich ausgesucht hatte und wups, stand sie da und machte Theater. Ich war nur am Kringel reiten, damit sie nicht zum steigen kommt.
Das Tier macht mich fertig!! Dazu muss ich sagen, dass sie Sporen nicht kennt, sie ist auch sehr sensibel und hoch im Blut, und nach der Gerte entweder auskeilt oder durchgeht und losbuckelt.
 :'( :'( :'(
Wie soll das bloß weitergehen?

Danke für diesen Threat! Es ist sehr aufbauend zu sehen, wo ihr euch alles durchgekämpft habt und dass es dann auch klappen kann.

Liebe Grüße,
Juliet

Offline sugar

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #33 am: 07.09.04, 13:05 »
@juliet: oje, das klingt ja nicht besonders... :-\
macht sie das nur bei dir oder auch bei zb der RL? hast du´s schon probiert? das wär mein 1. versuch, ob ihr zwei momentan ein problemchen habt oder ob sie das gleiche programm auch bei anderen durchzieht.

wenn ja, würd ich mal rücken und zähne checken lassen. natürlich gibt´s auch so irre tiere, die völlig ohne grund losstarten, aber wolln wir doch mal hoffen, dass ihr körperlich was nicht passt.  ;)

hast du sonst irgendwas verändert?
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Offline carola

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #34 am: 07.09.04, 15:24 »
@juliet Macht sie das IMMER oder nur auf dem Platz? Es gibt Pferde, die hassen Platzarbeit. Okay, irgendwann müssen sie da auch durch, aber vielleicht kannst Du damit arbeiten? Ich meine, viel Gelände, immer mal wieder Platzarbeit, und die langsam steigern? Wenn das Tier im Gelände allerdings auch so reagiert und irgendwelche Probleme ausgeschlossen werden können, dann wünsche ich Dir viel Mut und Ausdauer...!!
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Offline Eureka23

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #35 am: 08.09.04, 00:06 »
Hallo Juliet,

ich würde da auch an einen Auslöser denken oder an die Vorgeschichte deines Pferdes. Zum Thema Vorgeschichte fällt mir spontan neben Erfahrungen, die das Pferd mit Vorbesitzern gemacht hat, auch die Haltungsform mit ein.
Ich habe lange Zeit auf einem Ponyhof gearbeitet, wo es gar nicht so selten vorkam, dass die Gäste das geliebte zuverlässige Pony gekauft haben. Und gar nicht so selten kam nach ein paar Wochen der Anruf: Ich möchte es zurückgeben, ich komme mit dem Pony nicht zurecht...
Tja, die Ponys lebten im Herdenverband auf der Weide, kannten Boxen eher nicht und wurden zwischen Oster- und Herbstferien 4-5 Stunden am Tag geritten. Plötzlich lebten sie allein hinter dem Haus oder bezogen Boxen in Reitanlagen und wurden stündchenweise geritten, damit kamen die Ponys oft nicht zurecht und wurden komisch. Selbst bei vorbildlicher Offenstallhaltung fehlte die tägliche Arbeit, die Pferdchen rasteten aus (wenn man nicht gerade Ferien macht, kann man auch kaum täglich 4-5 Stunden reiten), habe ich alles schon erlebt.

Könnte es mit einer radikal veränderten Haltungsform zusammenhängen?

Ich wünsche dir viel Glück bei der Ursachenforschung und viel Erfolg beim Lösen des Problems.

Liebe Grüße

Eureka23



Offline JulietSunny

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #36 am: 08.09.04, 11:57 »
Hallo ihr Lieben!

vielen Dank für die nette Anteilnahme und die Vermutungen und Tipps!!  :-*

Die Haltungsform hat sich für Sunny kaum verändert und wenn dann eher zum Positiven. Sie stand, bevor ich sie bekam, vermutlich mehr in der Box als die BEsitzerin wußte (die wohnte weiter weg) und wurde nur 1-2 mal die Woche geritten. Nun steht sie mindestens 8 Std am Tag in der Gruppe auf der Wiese und wird jeden Tag bespaßt.

Sie hat von Anfang an viel getestet, und ich war dabei wohl zu lieb zu ihr.

Die RL kann zur Zeit nicht reiten, weil sie die Treppe runter gestürzt ist und sich dabei leicht lädiert hat.

Ich habe der sehr einfühlsamen und pferdefreundlichen RL auch meine Vermutungen in Sachen Schmerzen geschildert und sie hält das für unwahrscheinlich -> keine PRobleme beim Kauen, kein Ausdruck von Schmerzen im Gesicht beim Reiten. Ich habe ihr gesagt, sie soll mit drauf achten und wenn es nächste Woche noch Anzeichen für evtl. Schmerzen gibt, kommt sowieso der TA.

Ich habe nun einen Tipp bekommen, der mir sehr einleuchtet. Madame ist ein Mimöschen im Fellwechsel. Es scheint sie tierisch zu jucken, seit sie ihr Sommerfell abwirft. Würde zu ihr passen, sie ist generell ein ziemliches Ei. Jedenfalls hat sie rausgekriegt, dass mich das Theater aus der Facon bringt und nun macht es ihr Spaß, weil sie nach der Pause keine Lust hat wieder ans Arbeiten zu kommen. Das ist jedenfalls meine Vermutung. ICh habe sie gestern vor dem Reiten longiert (viel Galopp) und dann beim reiten eine kurze Gerte mitgenommen. Sie hat immer noch gesponnen, aber das Kopfschlagen war weniger penetrant und sie lief dann auch auf beiden Händen ein paar Runden ohne Geschweine. Dann hab ich sie direkt gelobt und weggestellt in der Hoffnung, dass sie begreift, dass sie, wenn sie brav ist, schneller wieder auf dei Wiese darf.
Heute morgen habe ich das Spiel wiederholt, diesmal ohne Gerte, und es ging. Natürlich mit Theater, aber ich konnte sie überzeugen, auch wenn das momentan nicht sehr elegant aussieht. Heute mittag ist Reitstunde, ich vermute, da wird es wegen Vorführeffekt und Nervosität meinerseits wieder schlimmer sein. Aber nach Schmerzen sieht es nicht aus (sie streckt sich beim trockenreiten v-a, ist total entspannt,s chnaubt, und wenn sie läuft, läuft sie auch in schöner Haltung.

Im übrigen, Rückgabe oder Verkauf sind im Moment ganz sicher nicht in meinen Gedanken. Ich liebe die kleine Wutz nach den 3 Monaten schon viel zu sehr. Gerade, weil sie so ist. Die ist eine echte herausforderung und wird sicher immer aufsässig bleiben. Sie ist generell recht dominant. Aber sie ist super-süß dabei und ich wußte ja, dass eine Ponystute keine leichte Aufgabe wird.

Wie gesagt, wenn es länger dauert, schlimmer wird oder irgendwie nach Schmerzen aussieht, rufe ich am Montag den Doc an. Ansonsten mache ich jetzt einfach ganz kleine Schritte. Ich habe nicht die Nerven, Kraft und Kondition für die Hauruck-Methode. Meinetwegen soll es länger dauern, bisalles wieder im Lot ist, aber dafür kostet es mich weniger Nerven.

Danke fürs zuhören!
Liebe Grüße,
Juliet

Offline Olivia

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #37 am: 09.09.04, 11:36 »
Hallo Juliet,

wir haben eine Kleinpferdestute im Stall, die Zeit ihres Lebens bei ihrer Besitzerin lebt. Die Stute lebt mit ihrer Mutter in einem Offenstall und wurde bis vor einem Jahr nur sehr wenig gearbeitet.
Ihre Besitzerin hat recht viel durchgehen lassen, so dass Madame in der Annahme war, dass sie der Chef ist.
Vor einem Jahr hat sich die Besitzerin überlegt, dass nur gelegentliches Arbeiten für so ein junges Pferd (damals sechs) vielleicht zu wenig ist. Daraufhin hat sie sich ein junges Mädchen gesucht, die die Stute seitdem arbeitet.
Zu Beginn hat sich die Stute mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gewehrt. Stehenbleiben, bocken, Ohren anlegen usw.
Nach und nach hat sie diese "Eigenheiten" aber abgelegt. Sie wird sehr abwechslungsreich gearbeitet. Longe, Dressur, Stangenarbeit und Ausreiten.
Man muss halt leider sagen, es gibt Pferde, die haben das Arbeiten nicht erfunden und müssen erst überzeugt werden, dass es nicht anders geht. Abwechslung ist in solchen Fällen sehr wichtig. Die Stute von der ich sprach geht sehr gerne ins Gelände und orientiert sich an anderen Pferden.
Also wird sie zur Belohnung, wenn sie brav war noch eine Runde durch die "Pampa" geritten.
Oder wenn sie mal wieder zickt wird sie hinter anderen Pferden hergeritten und benimmt sich.

Alles Gute
Olivia

Offline SilverRoper

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #38 am: 11.09.04, 21:27 »
Hi,
solch ein Pferd ist nicht einfach.....
Es hängt aber nicht unbedingt mit dem Unmut des Tieres zusammen.
Die Räuber haben schon ihre eigenen Ideen, aber oft...leider..machen wir den Fehler.

Ausbinder oder ablongieren...mache ich nicht mehr.
Meist ist mein Pferd dann bekloppter als vorher  ;D
Das mit dem Kopf schlagen, das hat sie getan, als ich sie eine zeitlang an den Zügel gestellt hab. Bis ich feststellte ..Kontakt ja...aber fein.
Der Grund dafür war damals, sie sauste im Galopp nicht brav auf dem Zirkel...nöö...lieber volle Lotte in den Zaun...gerade aus rein, oder ignorierte meinen Schenkel und knallte dann ebenfalls gerade aus.
War mein Fehler  :-[
Heute hab ich das Problem nicht mehr.
Weil....ich nicht an den Zügeln zerre...weil ich sie wieder auf den Zirkel gebracht hab...nochmals und nochmals und...jepp.


Pferde wollen was anderes. Keine Gerte oder was auch immer.
Sie wollen einen ruhigen Reiter.
Nicht drauf einlassen auf das Spielchen...einfach weitermachen im Programm.
Nicht nach irgendwas suchen, man findet in der Regel nichts und denkt und denkt und ..... es wackeln einem die Knie, man ist garnicht richtig dabei und macht sich bekloppt  ;D.

Dieses Pferdchen macht "sein Spielchen" und wenn man es mitmacht, ärgert man sich schwarz.
Wir verlieren...sie gewinnen.
Obwohl sie es garnicht wollen.

Silver

Offline KimT

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #39 am: 12.09.04, 01:19 »
Hi

ich hab eine 7jähr Araberstute, die auch nich immer ganz einfach was/ist -

ich hab sie als RB angefangen, da war sie fast 5, stand NUR in der Box (ohne Weidegang, Besitzerin kam nicht mehr) und kümmerte mich 2 Tage in der Woche um sie --- sie war eine Katastrophe -- dass das aber mehr an den besch*** Haltungsbedingungen lag, war mir klar, deswegen hat sie auch nie für ihr Verhalten die 'Schuld' bekommen. An der Longe kannte sie nur Renntrab und Rodeogalopp und unterm Reiter nur Zackelschritt und Renntrab (Galopp hatte ich sowieso gestrichen)

mit der Umstellung auf die 24h Sommerkoppel und dann auch 24h Winteroffenstall und fast überhaupt kein Kraftfutter mehr (1 Handvoll nachm Reiten) wurde es insgesamt schon etwas besser... wenigstens konnte ich jetzt anfangen 'richtig' mit ihr zu arbeiten, weil eben die Ausrede "zuviel Bewegungsdrang" oder "zuviel Kraftfutter" nicht mehr vorhanden war  ;)

im Galopp hatte ich sowohl im Gelände als aufm Platz komplett gestrichen - ich wollte erstmal Ruhe ins Pferd bringen - aufm Platz also am Anfang nur Schritt und viel stehen lassen (ala Westernart, obwohl ich sonst Englisch reite), damit sie checkt: "Ruhe wird belohnt bzw. Reiten ist NICHT GLEICH Rennen"

das erste Jahr bin ich nur in Begleitung ins Gelände geritten, und fast nur Schritt und gaaaanz wenig Trab --- hochblütig ist sie immer geblieben, das ist auch gut so, weil ich faul bin  ::) und einen flotten Marsch-Schritt dem Schlurfen vorziehe  ::) und wenn das Pferd das von selber macht - umso besser  ;)

na jedenfalls wurde es durch viel ruhige Ausritte besser und mit der Zeit fing ich auch an, mal hinter meinen Begleitern zu galoppieren - da zog sie sich zwar sehr auf, und es war nicht wirklcih entspannend, aber wenigstens hatte ich immer nen 'Bremsblock' vor mir (Danke an meiner Schwester und ihre RB, dem das aufreiten aufn Po nix ausmacht)

dann hab ich irgendwann angefangen, alleine auszureiten - anfangs nur paar Minuten, dann immer größere Runden, bei Gefahr oder extremer Unruhe (oder Angst meinerseits) bin ich abgestiegen und hab geführt bis sie (oder ich) sich wieder beruhigt hatte...und dann wieder drauf. Aufm Heimweg war sie immer schneller und manchmal auch echt ganz schön nervig... aber mit der Zeit wurde es immer besser, die Rennschrittanfälle immer seltener und wenn, dann nur kürzer...

gegen diesen Rennschritt hab ich ALLES ausprobiert und NIX hat geholfen... egal ob beschäftigen mit Seitengängen, schimpfen, versuchen stehen zu lassen *harhar* oder einfach nur Zügel lang und Schritt rennen lassen (das war noch das beste, zusammen mit ganz viel schieben mit der Hüfte) wie gesagt, ein Geheimrezept gibts nich - ich mach dann meist eine Mischung aus Seitengängen und im Schritt rennen lassen und beruhigend auf sie einlabern --- irgendwann wird sie von sich aus langsamer und geht wieder normalen Schritt...

nachdem ich unsere sicher 'Leib- und Magenstrecke' alleine ausreiten konnte, hab ich auch mal nen kleinen Galopp gewagt und siehe da: alleine war sie viel bräver und angenehmer zu galoppieren --- auf einmal machte das Ganze Spaß *wow*

heute sind wir so gefestigt, dass wir ohne Probleme auch fremde Wege erkunden können und so oft bis zu 2h im Wald unterwegs sind -

ich hab jetzt auch angefangen, längere Strecken (wo sichs halt anbietet, unser Ausreitgelände besteht leider NICHT aus kilometer langen, breiten Sandwegen  :-[ ) zu traben - sie darf dann auch gern so schnell wie sie will, allerdings muss ich trotzdem immer am Ball bleiben, weil ständig links und rechts 'BÖSE' Baumstämme, Sträucher oder Natursprünge auftauchen, vor denen sie stockt, zur Seite weicht oder sich sonstwie albern aufführt  :P (kein Problem für mich, sie is halt eine besorgte Arabärin, die sich und ihre Reiterin vor den bösen Dingen der Umwelt beschützen will  ;) )

das gefällt ihr richtig gut - und sie fängt auch nach einer gewissen Einlaufphase auch richtig das Rücken aufwölben und schieben an *freu* am Anfang saust sie schon ziemlich los, aber da ich immer am Zügel bleib, kommt sie so langsam in ihren Rhythmus und rennt dann auch nicht mehr so schnell...

das ist schon so ähnlich wie beim Distanzreiten, obwohll ich wie gesagt, selten länger als mal höchstens (wenn ich Glück hab) 1km durchtraben kann - oft muss ich durchparieren, oder ich galoppier mal auf einem besonders schönen Weg (sie galoppiert von sich aus relativ 'gesetzt', neigt aber dazu sich aufzurollen und dann loszurennen, also Galopp immer ruhig und in Maßen - mit viel Aufmerksamkeit meinerseits)
_________________________________

doch jetzt mal zum eigtl Thema *öhöm*

es gibt auch so Tage, da könnt ich sie aufn Mond schießen - da zieht sie sich so auf und sieht überall Monster, an denen sie sonst problemlos vorbeigeht --- oder sie buckelt im Galopp los und ich hock dann wie der Affe aufm Schleifstein oben, brüll und zerr ihren Kopf am Zügel wieder hoch und muss sie am strammen Zügel ordentlich vorwärtstreiben (leider das einzigste was hilft) damit sie nicht wieder zum buckeln kommt...

ich stempel solche Tage immer als "schlechte Tagesverfassung" oder ähnliches ab - und auch wenn ich mich manchmal echt über ihre Faxen ärgere versuch ich es locker zu sehen und über sie zu lachen - ich find es so 'menschlich', dass sie sich eben nicht jeden Tag gleich verhält und manchmal ihren 'spinnerten' hat  ;)

ich habe eigtl immer so mein Langzeitziel vor den Augen und so machen mir so kleine - tagesbezogene 'Rückfälle' überhaupt nix aus --- ich denk mir immer: ich hab alle Zeit der Welt, ihr noch so viel beizubringen - und ich hab schon so viele kleine Ziele geschafft, dass ich alles andere auch als Abwechslung ansehe

ich brauche diese Herausforderung total und würde auf einem absolut braven, ruhigen, lieben Pferd ohne nennenswerte Zicken (OK, sowas gibts wohl kaum) total eingehen -

meine Maus ist halt relativ berechenbar und wenn sie scheut oder stehenbleibt oder buckelt oder sonstwas macht, dann hat das meist einen Grund und wenn der abgestellt is, dann führt sie sich auch ganz anständig auf...

wenn andere mit mir ausreiten, dann sagen sie zwar oft, dass sie mit so einem 'heißen Ofen' nix anfangen könnten, aber sie bleibt eben immer kontrollierbar und ist nie 'bösartig', sodass ich mich dennoch sicher fühle...

LG Kim
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Offline traber79Topic starter

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #40 am: 12.09.04, 20:37 »
Halloo!
@KimT
Soviel Mühe finde ich immer wieder bewundernswert!
Ihr habt doch schon echt was erreicht und seit ein gutes Team!
Das es nicht immer einfach ist kann ich gut verstehen,hätte sonst ja auch nicht diese Box eröffnet...;-)!
Also weiter so!

Bin heute erst mit meinem Trabertier eine Runde um den Block,mein Freund ist zu Fuß mit,halt spazieren;-)!
Pferd war etwas verspannt und guckig,aber brav.
Außerdem ist bei uns quasi direkt ums die Ecke ein großer Freizeitpark,an dessen "Rückseite" wir hergeritten sind (also laute Geräusche,zwar nich soviel zu sehen,aber immerhin ein bisschen) und er hat kein Theater gemacht...kann ja auch nicht jeder von seinem Hotte behaupten,gell:-)?

Am Stall bin ich dann noch auf den Platz ihn etwas lockern.Erst Schritt,Bögen,lösen,Stangen und ein wenig Seitengänge (versucht:-)).
Beim Traben  hatte ich ENDLICH seit längerem mal wieder das Gefühl das er etwas den Rücken aufwölbt und ich sitzen kann!
Hab ja zur Zeit nen Fellsattel (also "baumlos"),da merkt man ja jede Verspannung...hatte also mal ein gutes Gefühl!Er rannte nicht am längeren Zügel und ließ mich sitzen!
Und beim galoppieren hatte ich endlich mal ein "Bergaufgefühl"!
War also ganz zufrieden!
Hoffe ich bilde mir das nicht nur ein...aber wie gesagt,durch den Fellsattel und das ohne Bügel reiten damit spürt man das wohl ganz gut:-)...oder was denkt ihr?

Wie läufts sonst so bei euch?

LG
Dani
Es ist wie es ist.

Offline KimT

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Re: Frust beim Reiten!?
« Antwort #41 am: 15.09.04, 16:18 »
das mit dem baumlosen Sattel hab ich noch nicht ausprobiert, allerdings reite ich öfter mal (wenn ich z.B. nur ne kleine Runde raus will und wenig Zeit habe) ohne Sattel (mit einer dicken Decke als Unterlage) aus und da spürt man echt viel mehr...

allerdings kann ich sie da kaum traben und schon gleich garnicht galoppieren, weil ich beides gerne im leichten Sitz mache, weil sie eben ganz gerne mal schneller wird brauch ich da nen guten Halt... aber im Schritt und etwas Trab is das ne feine Sache, vor allem für den Sitz und die Einwirkung und auch für das Gleichgewicht...

wenn ich aber so 'richtig' ausreiten will, dann fühl ich mich in meinem VS-Sattel schon wesentlich sicherer

klingt doch gut, wie sich dein Tierchen macht - das wird schon  :D

LG Kim
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